dessen Zerreissung sie ihr Lager verändern müssen, zer- rissen gefunden.
Es werden daher durch das weibliche Verschneiden, wenn man die Eyerstökke heraus schneidet, die Weib- chen in allen Thiergeschlechtern unfruchtbar (o).
§. 22. Die Trompetenfrüchte.
Man sollte glauben, daß diejenige Früchte, welche den Eyerstokk verlassen, von der Trompete aufgefangen werden, ob es gleich nicht selten geschieht, daß selbige in den Bauch herabfallen, und weder die Trompeten, noch die Gebärmutter erreichen.
Man hat nämlich eine Menge von Exempeln, daß die Früchte im Bauche gelegen, und es müssen diese aus dem Eyerstokke entfallen gewesen seyn, weil sich weder an der Gebärmutter, noch an den Trompeten ein Fehler gezeigt (a). So sas die Frucht auf der Leber, und mit ihrem Kuchen an den Lenden (b). Eine andre Frucht fand man zwischen der gesunden Gebärmutter und dem Mastdarme (c). Es zeigten sich Zwillinge in einem Ge- schwulste, welcher sich an eine vollständige Gebärmutter angesezzt hatte (d). Eine ähnliche Geschichte erzählet umständlich und mit vieler Genauigkeit Jos. G. Duver- ney(e). Es befand sich im Unterleibe eine Frucht, ob gleich die Trompeten in ihrem vollkommenen Zustande, die Mutter unbeschädigt und in einem andern Falle auch
der
[Spaltenumbruch]
Frucht war aus dem Eyerstokke gefallen, und wurde durch den Mastdarm heraus gezogen. Phil. trans. n. 416.
(o)GARDEN bey dem LEEU- WENHOECK exp. et Contempl. p. 397. BARTHOLIN Epist. 64. Cent. II. VENETTE p. 22. RAI syn. quadrup. p. 39.
(a)[Spaltenumbruch]PUZOS bey dem La MOT- TE de gener. p. 230. 231. Amand. obs. 58.
(b)Hist. de l' Acad. ann. 1716. n. 4. Conf. STORCH de molis. cas. 33
(c)MONCONIS It. III. p. 157.
(d)Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 4. obs. 22.
(e)p. 358. u. f.
Die Frucht. XXIX. B.
deſſen Zerreiſſung ſie ihr Lager veraͤndern muͤſſen, zer- riſſen gefunden.
Es werden daher durch das weibliche Verſchneiden, wenn man die Eyerſtoͤkke heraus ſchneidet, die Weib- chen in allen Thiergeſchlechtern unfruchtbar (o).
§. 22. Die Trompetenfruͤchte.
Man ſollte glauben, daß diejenige Fruͤchte, welche den Eyerſtokk verlaſſen, von der Trompete aufgefangen werden, ob es gleich nicht ſelten geſchieht, daß ſelbige in den Bauch herabfallen, und weder die Trompeten, noch die Gebaͤrmutter erreichen.
Man hat naͤmlich eine Menge von Exempeln, daß die Fruͤchte im Bauche gelegen, und es muͤſſen dieſe aus dem Eyerſtokke entfallen geweſen ſeyn, weil ſich weder an der Gebaͤrmutter, noch an den Trompeten ein Fehler gezeigt (a). So ſas die Frucht auf der Leber, und mit ihrem Kuchen an den Lenden (b). Eine andre Frucht fand man zwiſchen der geſunden Gebaͤrmutter und dem Maſtdarme (c). Es zeigten ſich Zwillinge in einem Ge- ſchwulſte, welcher ſich an eine vollſtaͤndige Gebaͤrmutter angeſezzt hatte (d). Eine aͤhnliche Geſchichte erzaͤhlet umſtaͤndlich und mit vieler Genauigkeit Joſ. G. Duver- ney(e). Es befand ſich im Unterleibe eine Frucht, ob gleich die Trompeten in ihrem vollkommenen Zuſtande, die Mutter unbeſchaͤdigt und in einem andern Falle auch
der
[Spaltenumbruch]
Frucht war aus dem Eyerſtokke gefallen, und wurde durch den Maſtdarm heraus gezogen. Phil. tranſ. n. 416.
(o)GARDEN bey dem LEEU- WENHOECK exp. et Contempl. p. 397. BARTHOLIN Epiſt. 64. Cent. II. VENETTE p. 22. RAI ſyn. quadrup. p. 39.
(a)[Spaltenumbruch]PUZOS bey dem La MOT- TE de gener. p. 230. 231. Amand. obſ. 58.
(b)Hiſt. de l’ Acad. ann. 1716. n. 4. Conf. STORCH de molis. caſ. 33
(c)MONCONIS It. III. p. 157.
(d)Eph. Nat. Cur. Dec. III. ann. 4. obſ. 22.
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Die Frucht. XXIX. B.
deſſen Zerreiſſung ſie ihr Lager veraͤndern muͤſſen, zer-
riſſen gefunden.
Es werden daher durch das weibliche Verſchneiden,
wenn man die Eyerſtoͤkke heraus ſchneidet, die Weib-
chen in allen Thiergeſchlechtern unfruchtbar (o).
§. 22.
Die Trompetenfruͤchte.
Man ſollte glauben, daß diejenige Fruͤchte, welche
den Eyerſtokk verlaſſen, von der Trompete aufgefangen
werden, ob es gleich nicht ſelten geſchieht, daß ſelbige
in den Bauch herabfallen, und weder die Trompeten,
noch die Gebaͤrmutter erreichen.
Man hat naͤmlich eine Menge von Exempeln, daß
die Fruͤchte im Bauche gelegen, und es muͤſſen dieſe aus
dem Eyerſtokke entfallen geweſen ſeyn, weil ſich weder
an der Gebaͤrmutter, noch an den Trompeten ein Fehler
gezeigt (a). So ſas die Frucht auf der Leber, und mit
ihrem Kuchen an den Lenden (b). Eine andre Frucht
fand man zwiſchen der geſunden Gebaͤrmutter und dem
Maſtdarme (c). Es zeigten ſich Zwillinge in einem Ge-
ſchwulſte, welcher ſich an eine vollſtaͤndige Gebaͤrmutter
angeſezzt hatte (d). Eine aͤhnliche Geſchichte erzaͤhlet
umſtaͤndlich und mit vieler Genauigkeit Joſ. G. Duver-
ney (e). Es befand ſich im Unterleibe eine Frucht, ob
gleich die Trompeten in ihrem vollkommenen Zuſtande,
die Mutter unbeſchaͤdigt und in einem andern Falle auch
der
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(o) GARDEN bey dem LEEU-
WENHOECK exp. et Contempl.
p. 397. BARTHOLIN Epiſt. 64.
Cent. II. VENETTE p. 22. RAI
ſyn. quadrup. p. 39.
(a)
PUZOS bey dem La MOT-
TE de gener. p. 230. 231. Amand.
obſ. 58.
(b) Hiſt. de l’ Acad. ann. 1716.
n. 4. Conf. STORCH de molis.
caſ. 33
(c) MONCONIS It. III. p. 157.
(d) Eph. Nat. Cur. Dec. III.
ann. 4. obſ. 22.
(e) p. 358. u. f.
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Frucht war aus dem Eyerſtokke
gefallen, und wurde durch den
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/132>, abgerufen am 26.11.2024.
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