Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776.

Bild:
<< vorherige Seite

Die Frucht. XXIX. B.
ausgenommen, gesehen, welcher entweder ein magres
Bläschen, oder sonst was, so mir unbekannt ist, oder
auch vielleicht eine kranke Stelle wahrgenommen.

Wenn man jemals den gelben Körper ohne eine
Frucht im Eyerstokke angetroffen, und dieses ist ein un-
gemein seltener Fall (h), so ist es glaublich, daß diese
Frucht durch ein Unrichtiggehen gelitten, oder auf eine
andre Weise zerstört worden, und verschwunden sey.

Die kleine Narben an dem Eyerstokke, so wie die
Rizzen sehr lange (i) Zeit, ausser einigen andern, deren
Ursprung ungewiß ist, an der Haut des Eyerstokkes zu
sehen, und diese Haut ist sonst öfters noch gegittert (k)
angelegt.

Es ist weder die Grösse, noch die Anzahl des gel-
ben Körpers an sich was beständiges.

Er ist in seinem jungen Zustande, bis den zehnten
Tag nach der Empfängnis, groß, und nimmt einen
grossen Theil des Eyerstokkes (l), dessen Hälfte und dar-
über ein. Nachher wird derselbe, wie wir gesagt ha-
ben, allmälig kleiner (m).

Da er aus einem einzigen Bläschen entsteht, so ver-
zerrt er nicht die übrigen alle; und ich habe gesehen, daß
ausser dem gelben Körper noch sehr viele Bläschen zuge-
gen gewesen (o). Die ersten Tage stehen sie um ihn (p)
herum, und es scheinen, indem er groß ist, viele (q)

nach
(h) [Spaltenumbruch] Einmal KUHLEM. p. 56.
(i) DUVERNEY p. 182. SAN-
TORIN. c. XI. n. 15. ROEDER.
p. 42. 43. BOEHMER. fasc. II. t.
1. f. 1. BUFFON. II. p. 217. &c.
Phil. trans. n. 269. WALDSCHM.
superset. falso praet. HOFMAN.
HEUCHER. p.
309. sey die Ursa-
che der Unfruchtbarkeit LISTER.
aq. Med. II. p.
155.
(k) ROEDER. p. 42. 43. 44.
(l) Den dritten BUFFON. T.
II. p.
214. den grösten Theil BER-
TRANDI p. 106. SANTORIN.
[Spaltenumbruch] storia d'un feto n.
16. gleichsam
den ganzen Eyerstokk MALPIGHI
p. 31. VALISNER. p. 109. c. III.
n. 28. c. IV. n.
5. 6. der Eyerstokk
vom gelben Körper verzerrt Mem.
de l'Acad.
1701.
(m) GRAAF. p. 178. &c.
(o) p. 29. 30.
(p) Ibid
(q) BERTRANDI p. 106.
HARTMAN. p 31 7. ROEDER.
t. 7. f. 8. KUHLEMAN. p. 55. &c.

ich habe es auch einigemaie bei ei-
ner Frau gesehen.

Die Frucht. XXIX. B.
ausgenommen, geſehen, welcher entweder ein magres
Blaͤschen, oder ſonſt was, ſo mir unbekannt iſt, oder
auch vielleicht eine kranke Stelle wahrgenommen.

Wenn man jemals den gelben Koͤrper ohne eine
Frucht im Eyerſtokke angetroffen, und dieſes iſt ein un-
gemein ſeltener Fall (h), ſo iſt es glaublich, daß dieſe
Frucht durch ein Unrichtiggehen gelitten, oder auf eine
andre Weiſe zerſtoͤrt worden, und verſchwunden ſey.

Die kleine Narben an dem Eyerſtokke, ſo wie die
Rizzen ſehr lange (i) Zeit, auſſer einigen andern, deren
Urſprung ungewiß iſt, an der Haut des Eyerſtokkes zu
ſehen, und dieſe Haut iſt ſonſt oͤfters noch gegittert (k)
angelegt.

Es iſt weder die Groͤſſe, noch die Anzahl des gel-
ben Koͤrpers an ſich was beſtaͤndiges.

Er iſt in ſeinem jungen Zuſtande, bis den zehnten
Tag nach der Empfaͤngnis, groß, und nimmt einen
groſſen Theil des Eyerſtokkes (l), deſſen Haͤlfte und dar-
uͤber ein. Nachher wird derſelbe, wie wir geſagt ha-
ben, allmaͤlig kleiner (m).

Da er aus einem einzigen Blaͤschen entſteht, ſo ver-
zerrt er nicht die uͤbrigen alle; und ich habe geſehen, daß
auſſer dem gelben Koͤrper noch ſehr viele Blaͤschen zuge-
gen geweſen (o). Die erſten Tage ſtehen ſie um ihn (p)
herum, und es ſcheinen, indem er groß iſt, viele (q)

nach
(h) [Spaltenumbruch] Einmal KUHLEM. p. 56.
(i) DUVERNEY p. 182. SAN-
TORIN. c. XI. n. 15. ROEDER.
p. 42. 43. BOEHMER. faſc. II. t.
1. f. 1. BUFFON. II. p. 217. &c.
Phil. tranſ. n. 269. WALDSCHM.
ſuperſet. falſo præt. HOFMAN.
HEUCHER. p.
309. ſey die Urſa-
che der Unfruchtbarkeit LISTER.
aq. Med. II. p.
155.
(k) ROEDER. p. 42. 43. 44.
(l) Den dritten BUFFON. T.
II. p.
214. den groͤſten Theil BER-
TRANDI p. 106. SANTORIN.
[Spaltenumbruch] ſtoria d’un feto n.
16. gleichſam
den ganzen Eyerſtokk MALPIGHI
p. 31. VALISNER. p. 109. c. III.
n. 28. c. IV. n.
5. 6. der Eyerſtokk
vom gelben Koͤrper verzerrt Mém.
de l’Acad.
1701.
(m) GRAAF. p. 178. &c.
(o) p. 29. 30.
(p) Ibid
(q) BERTRANDI p. 106.
HARTMAN. p 31 7. ROEDER.
t. 7. f. 8. KUHLEMAN. p. 55. &c.

ich habe es auch einigemaie bei ei-
ner Frau geſehen.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0114" n="62"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Frucht. <hi rendition="#aq">XXIX.</hi> B.</hi></fw><lb/>
ausgenommen, ge&#x017F;ehen, welcher entweder ein magres<lb/>
Bla&#x0364;schen, oder &#x017F;on&#x017F;t was, &#x017F;o mir unbekannt i&#x017F;t, oder<lb/>
auch vielleicht eine kranke Stelle wahrgenommen.</p><lb/>
              <p>Wenn man jemals den gelben Ko&#x0364;rper ohne eine<lb/>
Frucht im Eyer&#x017F;tokke angetroffen, und die&#x017F;es i&#x017F;t ein un-<lb/>
gemein &#x017F;eltener Fall <note place="foot" n="(h)"><cb/>
Einmal <hi rendition="#aq">KUHLEM. p.</hi> 56.</note>, &#x017F;o i&#x017F;t es glaublich, daß die&#x017F;e<lb/>
Frucht durch ein Unrichtiggehen gelitten, oder auf eine<lb/>
andre Wei&#x017F;e zer&#x017F;to&#x0364;rt worden, und ver&#x017F;chwunden &#x017F;ey.</p><lb/>
              <p>Die kleine Narben an dem Eyer&#x017F;tokke, &#x017F;o wie die<lb/>
Rizzen &#x017F;ehr lange <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">DUVERNEY p. 182. SAN-<lb/>
TORIN. c. XI. n. 15. ROEDER.<lb/>
p. 42. 43. BOEHMER. fa&#x017F;c. II. t.<lb/>
1. f. 1. BUFFON. II. p. 217. &amp;c.<lb/>
Phil. tran&#x017F;. n. 269. WALDSCHM.<lb/>
&#x017F;uper&#x017F;et. fal&#x017F;o præt. HOFMAN.<lb/>
HEUCHER. p.</hi> 309. &#x017F;ey die Ur&#x017F;a-<lb/>
che der Unfruchtbarkeit <hi rendition="#aq">LISTER.<lb/>
aq. Med. II. p.</hi> 155.</note> Zeit, au&#x017F;&#x017F;er einigen andern, deren<lb/>
Ur&#x017F;prung ungewiß i&#x017F;t, an der Haut des Eyer&#x017F;tokkes zu<lb/>
&#x017F;ehen, und die&#x017F;e Haut i&#x017F;t &#x017F;on&#x017F;t o&#x0364;fters noch gegittert <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">ROEDER. p.</hi> 42. 43. 44.</note><lb/>
angelegt.</p><lb/>
              <p>Es i&#x017F;t weder die Gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, noch die Anzahl des gel-<lb/>
ben Ko&#x0364;rpers an &#x017F;ich was be&#x017F;ta&#x0364;ndiges.</p><lb/>
              <p>Er i&#x017F;t in &#x017F;einem jungen Zu&#x017F;tande, bis den zehnten<lb/>
Tag nach der Empfa&#x0364;ngnis, groß, und nimmt einen<lb/>
gro&#x017F;&#x017F;en Theil des Eyer&#x017F;tokkes <note place="foot" n="(l)">Den dritten <hi rendition="#aq">BUFFON. T.<lb/>
II. p.</hi> 214. den gro&#x0364;&#x017F;ten Theil <hi rendition="#aq">BER-<lb/>
TRANDI p. 106. SANTORIN.<lb/><cb/>
&#x017F;toria d&#x2019;un feto n.</hi> 16. gleich&#x017F;am<lb/>
den ganzen Eyer&#x017F;tokk <hi rendition="#aq">MALPIGHI<lb/>
p. 31. VALISNER. p. 109. c. III.<lb/>
n. 28. c. IV. n.</hi> 5. 6. der Eyer&#x017F;tokk<lb/>
vom gelben Ko&#x0364;rper verzerrt <hi rendition="#aq">Mém.<lb/>
de l&#x2019;Acad.</hi> 1701.</note>, de&#x017F;&#x017F;en Ha&#x0364;lfte und dar-<lb/>
u&#x0364;ber ein. Nachher wird der&#x017F;elbe, wie wir ge&#x017F;agt ha-<lb/>
ben, allma&#x0364;lig kleiner <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">GRAAF. p. 178. &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
              <p>Da er aus einem einzigen Bla&#x0364;schen ent&#x017F;teht, &#x017F;o ver-<lb/>
zerrt er nicht die u&#x0364;brigen alle; und ich habe ge&#x017F;ehen, daß<lb/>
au&#x017F;&#x017F;er dem gelben Ko&#x0364;rper noch &#x017F;ehr viele Bla&#x0364;schen zuge-<lb/>
gen gewe&#x017F;en <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 29. 30.</note>. Die er&#x017F;ten Tage &#x017F;tehen &#x017F;ie um ihn <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">Ibid</hi></note><lb/>
herum, und es &#x017F;cheinen, indem er groß i&#x017F;t, viele <note place="foot" n="(q)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BERTRANDI</hi> p. 106.<lb/>
HARTMAN. p 31 7. ROEDER.<lb/>
t. 7. f. 8. KUHLEMAN. p. 55. &amp;c.</hi><lb/>
ich habe es auch einigemaie bei ei-<lb/>
ner Frau ge&#x017F;ehen.</note><lb/>
<fw place="bottom" type="catch">nach</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[62/0114] Die Frucht. XXIX. B. ausgenommen, geſehen, welcher entweder ein magres Blaͤschen, oder ſonſt was, ſo mir unbekannt iſt, oder auch vielleicht eine kranke Stelle wahrgenommen. Wenn man jemals den gelben Koͤrper ohne eine Frucht im Eyerſtokke angetroffen, und dieſes iſt ein un- gemein ſeltener Fall (h), ſo iſt es glaublich, daß dieſe Frucht durch ein Unrichtiggehen gelitten, oder auf eine andre Weiſe zerſtoͤrt worden, und verſchwunden ſey. Die kleine Narben an dem Eyerſtokke, ſo wie die Rizzen ſehr lange (i) Zeit, auſſer einigen andern, deren Urſprung ungewiß iſt, an der Haut des Eyerſtokkes zu ſehen, und dieſe Haut iſt ſonſt oͤfters noch gegittert (k) angelegt. Es iſt weder die Groͤſſe, noch die Anzahl des gel- ben Koͤrpers an ſich was beſtaͤndiges. Er iſt in ſeinem jungen Zuſtande, bis den zehnten Tag nach der Empfaͤngnis, groß, und nimmt einen groſſen Theil des Eyerſtokkes (l), deſſen Haͤlfte und dar- uͤber ein. Nachher wird derſelbe, wie wir geſagt ha- ben, allmaͤlig kleiner (m). Da er aus einem einzigen Blaͤschen entſteht, ſo ver- zerrt er nicht die uͤbrigen alle; und ich habe geſehen, daß auſſer dem gelben Koͤrper noch ſehr viele Blaͤschen zuge- gen geweſen (o). Die erſten Tage ſtehen ſie um ihn (p) herum, und es ſcheinen, indem er groß iſt, viele (q) nach (h) Einmal KUHLEM. p. 56. (i) DUVERNEY p. 182. SAN- TORIN. c. XI. n. 15. ROEDER. p. 42. 43. BOEHMER. faſc. II. t. 1. f. 1. BUFFON. II. p. 217. &c. Phil. tranſ. n. 269. WALDSCHM. ſuperſet. falſo præt. HOFMAN. HEUCHER. p. 309. ſey die Urſa- che der Unfruchtbarkeit LISTER. aq. Med. II. p. 155. (k) ROEDER. p. 42. 43. 44. (l) Den dritten BUFFON. T. II. p. 214. den groͤſten Theil BER- TRANDI p. 106. SANTORIN. ſtoria d’un feto n. 16. gleichſam den ganzen Eyerſtokk MALPIGHI p. 31. VALISNER. p. 109. c. III. n. 28. c. IV. n. 5. 6. der Eyerſtokk vom gelben Koͤrper verzerrt Mém. de l’Acad. 1701. (m) GRAAF. p. 178. &c. (o) p. 29. 30. (p) Ibid (q) BERTRANDI p. 106. HARTMAN. p 31 7. ROEDER. t. 7. f. 8. KUHLEMAN. p. 55. &c. ich habe es auch einigemaie bei ei- ner Frau geſehen.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/114
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 62. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/114>, abgerufen am 24.11.2024.