Es dauret auch die Wunde an der Bekleidung des Eyerstokkes, oder eine Spur der Wunde lange Zeit noch (p); und man sieht entweder ein Rizzchen (q); oder es scheinet doch wenigstens die blaue und zarte Be- kleidung desselben hindurch (r), nebst einem Grüb- chen (s), und dadurch verräth sich das Ueberbleibsel des gelben Körpers.
Oftmals findet man ihn zur Geburtsstunde noch (t).
Jn der ersten Kindbetterin fand ich ein Loch, durch welches der gelbe Körper durchschien, er war rund, gold- gelb, ließ sich ablösen, sahe drüsig aus, hatte seine Ge- fässe und Rizze, und es war in ihm nichts von einer Höhlung rükkständig geblieben. Eben so fand sich die Sache auch bei einer andern; bei der dritten beobachtete ich einen blutigen Flekken, unter welchem sich der gelbe Körper, von der Grösse einer Haselnuß, drüsenhaft, mit einer Rizze, goldgelb, mit vielen, wie am ersten Kör- per, vom Eyerstokke herkommenden Gefässen, aber mit keiner wirklichen Höhlung zeigte. Bei der vierten Frau- ensperson fand ich die durchscheinende Rizze, der gelbe Körper war fast eine gelbrothe Halbkugel, und die Höh- lung war eine halbe Linie breit, und nicht tief. An ei- ner, nach dem Kindbette erhängten Frauensperson, sahe der Körper wie eine Beere aus, er war voller Saft, blutig, lappig, hieng an Gefässen, und ließ sich leicht- lich absondern. Endlich sahe ich an einer Frauensper- son, welche wenigstens seit einigen Jahren nicht geboren hatte, zween linsenförmige, goldgelbe, hohle, ziemlich harte Säkkchen.
Bei
(p)[Spaltenumbruch]Depressio GALEACII p. 129. doch daß der Körper röthlich und etwas hohl war.
(q) Den 14. Tag KUHLE- MAN. obs. 17.
(r)[Spaltenumbruch]
12 Tag KUHLEMAN. p. 24. & 42. ROEDER. p. 41. 42.
(s) Den 17. Tag KUHLEMAN. p. 28.
(t) Von der Geburt.
Die Frucht. XXIX. B.
Es dauret auch die Wunde an der Bekleidung des Eyerſtokkes, oder eine Spur der Wunde lange Zeit noch (p); und man ſieht entweder ein Rizzchen (q); oder es ſcheinet doch wenigſtens die blaue und zarte Be- kleidung deſſelben hindurch (r), nebſt einem Gruͤb- chen (s), und dadurch verraͤth ſich das Ueberbleibſel des gelben Koͤrpers.
Oftmals findet man ihn zur Geburtsſtunde noch (t).
Jn der erſten Kindbetterin fand ich ein Loch, durch welches der gelbe Koͤrper durchſchien, er war rund, gold- gelb, ließ ſich abloͤſen, ſahe druͤſig aus, hatte ſeine Ge- faͤſſe und Rizze, und es war in ihm nichts von einer Hoͤhlung ruͤkkſtaͤndig geblieben. Eben ſo fand ſich die Sache auch bei einer andern; bei der dritten beobachtete ich einen blutigen Flekken, unter welchem ſich der gelbe Koͤrper, von der Groͤſſe einer Haſelnuß, druͤſenhaft, mit einer Rizze, goldgelb, mit vielen, wie am erſten Koͤr- per, vom Eyerſtokke herkommenden Gefaͤſſen, aber mit keiner wirklichen Hoͤhlung zeigte. Bei der vierten Frau- ensperſon fand ich die durchſcheinende Rizze, der gelbe Koͤrper war faſt eine gelbrothe Halbkugel, und die Hoͤh- lung war eine halbe Linie breit, und nicht tief. An ei- ner, nach dem Kindbette erhaͤngten Frauensperſon, ſahe der Koͤrper wie eine Beere aus, er war voller Saft, blutig, lappig, hieng an Gefaͤſſen, und ließ ſich leicht- lich abſondern. Endlich ſahe ich an einer Frauensper- ſon, welche wenigſtens ſeit einigen Jahren nicht geboren hatte, zween linſenfoͤrmige, goldgelbe, hohle, ziemlich harte Saͤkkchen.
Bei
(p)[Spaltenumbruch]Depreſſio GALEACII p. 129. doch daß der Koͤrper roͤthlich und etwas hohl war.
(q) Den 14. Tag KUHLE- MAN. obſ. 17.
(r)[Spaltenumbruch]
12 Tag KUHLEMAN. p. 24. & 42. ROEDER. p. 41. 42.
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Die Frucht. XXIX. B.
Es dauret auch die Wunde an der Bekleidung des
Eyerſtokkes, oder eine Spur der Wunde lange Zeit
noch (p); und man ſieht entweder ein Rizzchen (q);
oder es ſcheinet doch wenigſtens die blaue und zarte Be-
kleidung deſſelben hindurch (r), nebſt einem Gruͤb-
chen (s), und dadurch verraͤth ſich das Ueberbleibſel des
gelben Koͤrpers.
Oftmals findet man ihn zur Geburtsſtunde noch (t).
Jn der erſten Kindbetterin fand ich ein Loch, durch
welches der gelbe Koͤrper durchſchien, er war rund, gold-
gelb, ließ ſich abloͤſen, ſahe druͤſig aus, hatte ſeine Ge-
faͤſſe und Rizze, und es war in ihm nichts von einer
Hoͤhlung ruͤkkſtaͤndig geblieben. Eben ſo fand ſich die
Sache auch bei einer andern; bei der dritten beobachtete
ich einen blutigen Flekken, unter welchem ſich der gelbe
Koͤrper, von der Groͤſſe einer Haſelnuß, druͤſenhaft, mit
einer Rizze, goldgelb, mit vielen, wie am erſten Koͤr-
per, vom Eyerſtokke herkommenden Gefaͤſſen, aber mit
keiner wirklichen Hoͤhlung zeigte. Bei der vierten Frau-
ensperſon fand ich die durchſcheinende Rizze, der gelbe
Koͤrper war faſt eine gelbrothe Halbkugel, und die Hoͤh-
lung war eine halbe Linie breit, und nicht tief. An ei-
ner, nach dem Kindbette erhaͤngten Frauensperſon, ſahe
der Koͤrper wie eine Beere aus, er war voller Saft,
blutig, lappig, hieng an Gefaͤſſen, und ließ ſich leicht-
lich abſondern. Endlich ſahe ich an einer Frauensper-
ſon, welche wenigſtens ſeit einigen Jahren nicht geboren
hatte, zween linſenfoͤrmige, goldgelbe, hohle, ziemlich
harte Saͤkkchen.
Bei
(p)
Depreſſio GALEACII p. 129.
doch daß der Koͤrper roͤthlich und
etwas hohl war.
(q) Den 14. Tag KUHLE-
MAN. obſ. 17.
(r)
12 Tag KUHLEMAN. p.
24. & 42. ROEDER. p. 41. 42.
(s) Den 17. Tag KUHLEMAN.
p. 28.
(t) Von der Geburt.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/112>, abgerufen am 24.11.2024.
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