ob die Frucht die Geburt durch ihre Kraft anfängt, dieses scheinet nicht, doch geht auch die Geburt fort, ohne daß es die Mutter weiß, auch nach dem Tode der Mutter werden lebendige Früchte geboren, durch was für Kräfte dieses geschehe.
§. 8. Die Zeit der Geburt ist ungewiß 699 doch geschieht sie am meisten nach 39 Wochen, die Früchte bleiben nicht allezeit leben, welche zu unordentlicher Zeit geboren werden, die Achtmonatlichen, die Siebenmonatlichen, doch werden Merkmale von einer längern Schwan- gerschaft erfordert, Früchte mit Ablauf des siebenten Monates geboren, sind verdächtig, die sechsmonatlichen werden verworfen, so wie die fünfmonatlichen, und die noch voreiliger sind.
§. 9. Verspätete Geburten 706 von zehn vollen Monaten, vom eilften Monate; diese werden abgewiesen, wie auch die von zwölf Monaten, die dreizehnmonatlichen, und noch spätere. Auch Thiere haben ihre Zeit zu werfen, nach Beispielen, auch bei Vögeln, diese Zeiten werden nicht von geringen Ursachen verwirrt, Ursache der Fabeln, Ursachen von den wahren Geschichten wegen früh- zeitiger Geburten,
oder
Jnhalt
ob die Frucht die Geburt durch ihre Kraft anfaͤngt, dieſes ſcheinet nicht, doch geht auch die Geburt fort, ohne daß es die Mutter weiß, auch nach dem Tode der Mutter werden lebendige Fruͤchte geboren, durch was fuͤr Kraͤfte dieſes geſchehe.
§. 8. Die Zeit der Geburt iſt ungewiß 699 doch geſchieht ſie am meiſten nach 39 Wochen, die Fruͤchte bleiben nicht allezeit leben, welche zu unordentlicher Zeit geboren werden, die Achtmonatlichen, die Siebenmonatlichen, doch werden Merkmale von einer laͤngern Schwan- gerſchaft erfordert, Fruͤchte mit Ablauf des ſiebenten Monates geboren, ſind verdaͤchtig, die ſechsmonatlichen werden verworfen, ſo wie die fuͤnfmonatlichen, und die noch voreiliger ſind.
§. 9. Verſpaͤtete Geburten 706 von zehn vollen Monaten, vom eilften Monate; dieſe werden abgewieſen, wie auch die von zwoͤlf Monaten, die dreizehnmonatlichen, und noch ſpaͤtere. Auch Thiere haben ihre Zeit zu werfen, nach Beiſpielen, auch bei Voͤgeln, dieſe Zeiten werden nicht von geringen Urſachen verwirrt, Urſache der Fabeln, Urſachen von den wahren Geſchichten wegen fruͤh- zeitiger Geburten,
oder
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[[1034]/1086]
Jnhalt
ob die Frucht die Geburt durch ihre Kraft anfaͤngt,
dieſes ſcheinet nicht,
doch geht auch die Geburt fort, ohne daß es die
Mutter weiß,
auch nach dem Tode der Mutter werden lebendige
Fruͤchte geboren,
durch was fuͤr Kraͤfte dieſes geſchehe.
§. 8. Die Zeit der Geburt iſt ungewiß 699
doch geſchieht ſie am meiſten nach 39 Wochen,
die Fruͤchte bleiben nicht allezeit leben, welche zu
unordentlicher Zeit geboren werden,
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die Siebenmonatlichen,
doch werden Merkmale von einer laͤngern Schwan-
gerſchaft erfordert,
Fruͤchte mit Ablauf des ſiebenten Monates geboren,
ſind verdaͤchtig,
die ſechsmonatlichen werden verworfen,
ſo wie die fuͤnfmonatlichen,
und die noch voreiliger ſind.
§. 9. Verſpaͤtete Geburten 706
von zehn vollen Monaten,
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dieſe werden abgewieſen,
wie auch die von zwoͤlf Monaten,
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und noch ſpaͤtere.
Auch Thiere haben ihre Zeit zu werfen,
nach Beiſpielen,
auch bei Voͤgeln,
dieſe Zeiten werden nicht von geringen Urſachen
verwirrt,
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1034]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1086>, abgerufen am 24.11.2024.
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