unten angewachsen war, und welches mit einer gerinn- baren Nässe angefüllt erschien, keine Spalte.
Den sechsten Tag (k) war der Körper schon voll- kommen; und ich werde diesen künftig, so wie er es ver- dient, den gelben Körper nennen; er sahe wie eine Brustwarze der Frauenspersonen aus, und war roth und weich; seine Höhlung hatte sich von den nachgewach- senen Flokken dergestalt angefüllt, daß nur ein sehr klei- ner Gang übrig war, welcher in eine Grube führte (l), so eingedrükkter in der Warze war, als daß sie hohl ge- wesen seyn sollte (m). Da ich den ganzen Körper her- ausschnitte, so verhielte er sich (n) wie eine Drüse. Jch fand (o) denselben von allen Seiten mit einer Membran verschlossen, und er schien mir offenbar mehr ein Bläs- chen, als ein Fortsazz von dem cellulösen Theile des Ey- erstokkes zu seyn.
Den achten Tag war der gelbe Körper völlig blind, und ohne Höhlung. Jch sahe den neunten Tag an ei- nem Hunde (p) eine dunkle Rizze, welche noch übrig ge- blieben war; und diese war den zehnten und zwölften Tag an einem Schaafe geschlossen (q). Diese Beschaf- fenheit herrschet ferner noch am gelben Körper, ob sich gleich, wie wir erzählen wollen, mit der Zeit vieles an demselben ändert. Jndessen habe ich doch bei andern Hündinnen, auch sogar den eilften, siebzehnten, und sechs und zwanzigsten Tag, noch eine Höhlung ange- merkt, und den Körper röthlich und mit einer Rizze ge-
funden,
(k)[Spaltenumbruch]KUHLEMAN. t. 1. f. 7. obs. 11. p. 22. Am Hunde fand ich ihn schon den vierten Tag blind. Ein kleines Loch VALISNER. c. IV. n. 6. unsichtbar III. n. 19
(l) Jn der 52 Stunde. Jm Ka- ninchen war ein drüsiges Wesen im Bläschen, nebst einer kleinen Höh- le GRAAF. p. 313.
(m) So GRAAF. t 14. f. 2. in der Kuh. Der gelbe Körper mit [Spaltenumbruch]
einem Grübchen SWAMMERDAM. bei dem SCHRADER. praef.
(n) Den dritten Tag war das Bläschen härter, die Höhlung leer GRAAF. p. 313.
(o) So auch MALPIGHI p. 31.
(p) Die Höhle ziehe sich lang- sam zusammen RUYSCH. advers. III. n. 4. p. 15.
(q)KUHLEMAN. p. 23. obs. 13. 14.
D 4
I. Abſ. Empfaͤngnis.
unten angewachſen war, und welches mit einer gerinn- baren Naͤſſe angefuͤllt erſchien, keine Spalte.
Den ſechſten Tag (k) war der Koͤrper ſchon voll- kommen; und ich werde dieſen kuͤnftig, ſo wie er es ver- dient, den gelben Koͤrper nennen; er ſahe wie eine Bruſtwarze der Frauensperſonen aus, und war roth und weich; ſeine Hoͤhlung hatte ſich von den nachgewach- ſenen Flokken dergeſtalt angefuͤllt, daß nur ein ſehr klei- ner Gang uͤbrig war, welcher in eine Grube fuͤhrte (l), ſo eingedruͤkkter in der Warze war, als daß ſie hohl ge- weſen ſeyn ſollte (m). Da ich den ganzen Koͤrper her- ausſchnitte, ſo verhielte er ſich (n) wie eine Druͤſe. Jch fand (o) denſelben von allen Seiten mit einer Membran verſchloſſen, und er ſchien mir offenbar mehr ein Blaͤs- chen, als ein Fortſazz von dem celluloͤſen Theile des Ey- erſtokkes zu ſeyn.
Den achten Tag war der gelbe Koͤrper voͤllig blind, und ohne Hoͤhlung. Jch ſahe den neunten Tag an ei- nem Hunde (p) eine dunkle Rizze, welche noch uͤbrig ge- blieben war; und dieſe war den zehnten und zwoͤlften Tag an einem Schaafe geſchloſſen (q). Dieſe Beſchaf- fenheit herrſchet ferner noch am gelben Koͤrper, ob ſich gleich, wie wir erzaͤhlen wollen, mit der Zeit vieles an demſelben aͤndert. Jndeſſen habe ich doch bei andern Huͤndinnen, auch ſogar den eilften, ſiebzehnten, und ſechs und zwanzigſten Tag, noch eine Hoͤhlung ange- merkt, und den Koͤrper roͤthlich und mit einer Rizze ge-
funden,
(k)[Spaltenumbruch]KUHLEMAN. t. 1. f. 7. obſ. 11. p. 22. Am Hunde fand ich ihn ſchon den vierten Tag blind. Ein kleines Loch VALISNER. c. IV. n. 6. unſichtbar III. n. 19
(l) Jn der 52 Stunde. Jm Ka- ninchen war ein druͤſiges Weſen im Blaͤschen, nebſt einer kleinen Hoͤh- le GRAAF. p. 313.
(m) So GRAAF. t 14. f. 2. in der Kuh. Der gelbe Koͤrper mit [Spaltenumbruch]
einem Gruͤbchen SWAMMERDAM. bei dem SCHRADER. præf.
(n) Den dritten Tag war das Blaͤschen haͤrter, die Hoͤhlung leer GRAAF. p. 313.
(o) So auch MALPIGHI p. 31.
(p) Die Hoͤhle ziehe ſich lang- ſam zuſammen RUYSCH. adverſ. III. n. 4. p. 15.
(q)KUHLEMAN. p. 23. obſ. 13. 14.
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I. Abſ. Empfaͤngnis.
unten angewachſen war, und welches mit einer gerinn-
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Den ſechſten Tag (k) war der Koͤrper ſchon voll-
kommen; und ich werde dieſen kuͤnftig, ſo wie er es ver-
dient, den gelben Koͤrper nennen; er ſahe wie eine
Bruſtwarze der Frauensperſonen aus, und war roth
und weich; ſeine Hoͤhlung hatte ſich von den nachgewach-
ſenen Flokken dergeſtalt angefuͤllt, daß nur ein ſehr klei-
ner Gang uͤbrig war, welcher in eine Grube fuͤhrte (l),
ſo eingedruͤkkter in der Warze war, als daß ſie hohl ge-
weſen ſeyn ſollte (m). Da ich den ganzen Koͤrper her-
ausſchnitte, ſo verhielte er ſich (n) wie eine Druͤſe. Jch
fand (o) denſelben von allen Seiten mit einer Membran
verſchloſſen, und er ſchien mir offenbar mehr ein Blaͤs-
chen, als ein Fortſazz von dem celluloͤſen Theile des Ey-
erſtokkes zu ſeyn.
Den achten Tag war der gelbe Koͤrper voͤllig blind,
und ohne Hoͤhlung. Jch ſahe den neunten Tag an ei-
nem Hunde (p) eine dunkle Rizze, welche noch uͤbrig ge-
blieben war; und dieſe war den zehnten und zwoͤlften
Tag an einem Schaafe geſchloſſen (q). Dieſe Beſchaf-
fenheit herrſchet ferner noch am gelben Koͤrper, ob ſich
gleich, wie wir erzaͤhlen wollen, mit der Zeit vieles an
demſelben aͤndert. Jndeſſen habe ich doch bei andern
Huͤndinnen, auch ſogar den eilften, ſiebzehnten, und
ſechs und zwanzigſten Tag, noch eine Hoͤhlung ange-
merkt, und den Koͤrper roͤthlich und mit einer Rizze ge-
funden,
(k)
KUHLEMAN. t. 1. f. 7. obſ.
11. p. 22. Am Hunde fand ich ihn
ſchon den vierten Tag blind. Ein
kleines Loch VALISNER. c. IV. n.
6. unſichtbar III. n. 19
(l) Jn der 52 Stunde. Jm Ka-
ninchen war ein druͤſiges Weſen im
Blaͤschen, nebſt einer kleinen Hoͤh-
le GRAAF. p. 313.
(m) So GRAAF. t 14. f. 2. in
der Kuh. Der gelbe Koͤrper mit
einem Gruͤbchen SWAMMERDAM.
bei dem SCHRADER. præf.
(n) Den dritten Tag war das
Blaͤschen haͤrter, die Hoͤhlung leer
GRAAF. p. 313.
(o) So auch MALPIGHI p. 31.
(p) Die Hoͤhle ziehe ſich lang-
ſam zuſammen RUYSCH. adverſ.
III. n. 4. p. 15.
(q) KUHLEMAN. p. 23. obſ.
13. 14.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/107>, abgerufen am 24.11.2024.
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