§. 35. Gefärbte Säfte gehen aus den Blutgefässen der Mutter in die Frucht herüber 412 und so umgekehrt, wiewohl nicht allezeit, folglich giebt es mittlere Gefässe zwischen der Ge- bärmutter, und dem chorion, und diese scheinen ein rothes Blut zu führen, ein Theil der Nahrung kömmt durch die Gefässe des Nabels herbei.
§. 36. Ob die Ursache des Blutumlaufes in der Frucht, jedoch blos in deren Herzen liege 417 es scheint sich der Nachdrukk von dem Blute der Mutter dazu zu mischen, davon wächst der, nach abgestorbener Frucht übrig gebliebene Kuchen, und das Mondkalb, wie sich vermittelst des Kuchens auch eine neue Frucht, so sich an ihn hängt, erhalten könne. Früchte, die ohne Herz gewesen, von dem chilus der Gebärmutter.
§. 37. Ob der Kuchen der Frucht statt einer Lunge diene 420 dieses scheint nicht zu geschehen; ob er den chilus mit dem Blute vermische, die Säfte der Frucht reinige, ist das Jnstrument der Vereinigung einer Frucht mit der Gebärmutter.
Vierter Abschnitt. Das Leben der Frucht.
§. 1. Die sich anfangende Frucht 423 deren erste Anfänge, sie scheinet unförmlich zu seyn,
weil
Jnhalt
§. 35. Gefaͤrbte Saͤfte gehen aus den Blutgefaͤſſen der Mutter in die Frucht heruͤber 412 und ſo umgekehrt, wiewohl nicht allezeit, folglich giebt es mittlere Gefaͤſſe zwiſchen der Ge- baͤrmutter, und dem chorion, und dieſe ſcheinen ein rothes Blut zu fuͤhren, ein Theil der Nahrung koͤmmt durch die Gefaͤſſe des Nabels herbei.
§. 36. Ob die Urſache des Blutumlaufes in der Frucht, jedoch blos in deren Herzen liege 417 es ſcheint ſich der Nachdrukk von dem Blute der Mutter dazu zu miſchen, davon waͤchſt der, nach abgeſtorbener Frucht uͤbrig gebliebene Kuchen, und das Mondkalb, wie ſich vermittelſt des Kuchens auch eine neue Frucht, ſo ſich an ihn haͤngt, erhalten koͤnne. Fruͤchte, die ohne Herz geweſen, von dem chilus der Gebaͤrmutter.
§. 37. Ob der Kuchen der Frucht ſtatt einer Lunge diene 420 dieſes ſcheint nicht zu geſchehen; ob er den chilus mit dem Blute vermiſche, die Saͤfte der Frucht reinige, iſt das Jnſtrument der Vereinigung einer Frucht mit der Gebaͤrmutter.
Vierter Abſchnitt. Das Leben der Frucht.
§. 1. Die ſich anfangende Frucht 423 deren erſte Anfaͤnge, ſie ſcheinet unfoͤrmlich zu ſeyn,
weil
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[[1016]/1068]
Jnhalt
§. 35. Gefaͤrbte Saͤfte gehen aus den Blutgefaͤſſen der
Mutter in die Frucht heruͤber 412
und ſo umgekehrt,
wiewohl nicht allezeit,
folglich giebt es mittlere Gefaͤſſe zwiſchen der Ge-
baͤrmutter, und dem chorion,
und dieſe ſcheinen ein rothes Blut zu fuͤhren,
ein Theil der Nahrung koͤmmt durch die Gefaͤſſe
des Nabels herbei.
§. 36. Ob die Urſache des Blutumlaufes in der Frucht,
jedoch blos in deren Herzen liege 417
es ſcheint ſich der Nachdrukk von dem Blute der
Mutter dazu zu miſchen,
davon waͤchſt der, nach abgeſtorbener Frucht uͤbrig
gebliebene Kuchen,
und das Mondkalb,
wie ſich vermittelſt des Kuchens auch eine neue
Frucht, ſo ſich an ihn haͤngt, erhalten koͤnne.
Fruͤchte, die ohne Herz geweſen,
von dem chilus der Gebaͤrmutter.
§. 37. Ob der Kuchen der Frucht ſtatt einer Lunge
diene 420
dieſes ſcheint nicht zu geſchehen;
ob er den chilus mit dem Blute vermiſche,
die Saͤfte der Frucht reinige,
iſt das Jnſtrument der Vereinigung einer Frucht
mit der Gebaͤrmutter.
Vierter Abſchnitt.
Das Leben der Frucht.
§. 1. Die ſich anfangende Frucht 423
deren erſte Anfaͤnge,
ſie ſcheinet unfoͤrmlich zu ſeyn,
weil
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. [1016]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1068>, abgerufen am 24.11.2024.
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