an einer Hündinn wahr befunden. Nunmehr werde ich aber zu Folge meiner Erfahrungen erzählen, was sich an den Eyerstökken vor eine Veränderung zeige, nach- dem die schwängernde Kraft des Saamens selbige er- reicht hat, und es lassen sich die Beobachtungen andrer berühmter Männer mit den meinigen in diesem Punkte wohl vergleichen.
Jch habe gesagt, daß man im Eyerstokke Bläschen antreffe, welche mit einer hellen und gerinnbaren Flüs- sigkeit angefüllt sind (e).
Jn einem Schaafe fand ich weiter nichts, als ein ge- schwollnes Bläschen; mitten an dessen Convexität fand ich einen rothen blutigen Flekken, welcher durch die äus- sere Haut des Eyerstokkes durchschimmerte. Jch hatte das Thier fünf und vierzig Minuten nach der Begattung geöfnet (f). Anderthalb Stunden nach der Empfäng- nis erhebt sich ebenfalls im Schaafe eines der Bläs- chen (g) über die Oberfläche des Eyerstokkes hervor, es fängt an mehr und mehr als die übrigen Bläschen vor- zuragen, und es scheinet die Haut bersten zu wollen (h). Um selbiges lagen die andern kleinern Bläschen herum. So verhielt sich auch die Sache bei einem andern Schaafe in der dritten Stunde (i). Anderthalb Stunden nach der Begattung (k), oder eine Stunde bei einem andern Schaafe, und die zwote Stunde (l) bei noch einem an- dern, oder auch in der fünften Stunde (m), entdekkte
ich
(e)[Spaltenumbruch]p. 113.
(f)KUHLEMAN. obs. 1. p. 17.
(g) Dies sahe R. J. CAME- RAR. bei dem GEUDER. ort. anim. p. 314. dergleichen Bläs- chen findet sich auch vor der Em- pfängnis und vor dem Paaren bei sehr verliebten Thieren. Man be- sehe den ROEDERER p. 40. t. 7. f. 5. 6. 7.
(h)KUHLEMAN. obs. 2. p. 18. auch SANTORIN. p. 224.
(i)[Spaltenumbruch]KUHLEMAN. obs. 5. p. 19.
(k)KUHLEMAN. obs. 3. p. 18. f. 1.
(l)Obs. 4. p. 19. roth im Schaafe und Schwein, gelb in der Kuh DUVERNEY II. p. 331. GRAAF. p. 178.
(m) Ein zerborstenes Bläschen hat RUYSCH. Act. Hafn. II. n. 4. eine Rizze so groß als eine Erbse sahe Idem. beim BLANCHAARD. Jaarreg. I. n. 92. Cent. 3. dieses ist
die
D 2
I. Abſ. Empfaͤngnis.
an einer Huͤndinn wahr befunden. Nunmehr werde ich aber zu Folge meiner Erfahrungen erzaͤhlen, was ſich an den Eyerſtoͤkken vor eine Veraͤnderung zeige, nach- dem die ſchwaͤngernde Kraft des Saamens ſelbige er- reicht hat, und es laſſen ſich die Beobachtungen andrer beruͤhmter Maͤnner mit den meinigen in dieſem Punkte wohl vergleichen.
Jch habe geſagt, daß man im Eyerſtokke Blaͤschen antreffe, welche mit einer hellen und gerinnbaren Fluͤſ- ſigkeit angefuͤllt ſind (e).
Jn einem Schaafe fand ich weiter nichts, als ein ge- ſchwollnes Blaͤschen; mitten an deſſen Convexitaͤt fand ich einen rothen blutigen Flekken, welcher durch die aͤuſ- ſere Haut des Eyerſtokkes durchſchimmerte. Jch hatte das Thier fuͤnf und vierzig Minuten nach der Begattung geoͤfnet (f). Anderthalb Stunden nach der Empfaͤng- nis erhebt ſich ebenfalls im Schaafe eines der Blaͤs- chen (g) uͤber die Oberflaͤche des Eyerſtokkes hervor, es faͤngt an mehr und mehr als die uͤbrigen Blaͤschen vor- zuragen, und es ſcheinet die Haut berſten zu wollen (h). Um ſelbiges lagen die andern kleinern Blaͤschen herum. So verhielt ſich auch die Sache bei einem andern Schaafe in der dritten Stunde (i). Anderthalb Stunden nach der Begattung (k), oder eine Stunde bei einem andern Schaafe, und die zwote Stunde (l) bei noch einem an- dern, oder auch in der fuͤnften Stunde (m), entdekkte
ich
(e)[Spaltenumbruch]p. 113.
(f)KUHLEMAN. obſ. 1. p. 17.
(g) Dies ſahe R. J. CAME- RAR. bei dem GEUDER. ort. anim. p. 314. dergleichen Blaͤs- chen findet ſich auch vor der Em- pfaͤngnis und vor dem Paaren bei ſehr verliebten Thieren. Man be- ſehe den ROEDERER p. 40. t. 7. f. 5. 6. 7.
(h)KUHLEMAN. obſ. 2. p. 18. auch SANTORIN. p. 224.
(i)[Spaltenumbruch]KUHLEMAN. obſ. 5. p. 19.
(k)KUHLEMAN. obſ. 3. p. 18. f. 1.
(l)Obſ. 4. p. 19. roth im Schaafe und Schwein, gelb in der Kuh DUVERNEY II. p. 331. GRAAF. p. 178.
(m) Ein zerborſtenes Blaͤschen hat RUYSCH. Act. Hafn. II. n. 4. eine Rizze ſo groß als eine Erbſe ſahe Idem. beim BLANCHAARD. Jaarreg. I. n. 92. Cent. 3. dieſes iſt
die
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[51/0103]
I. Abſ. Empfaͤngnis.
an einer Huͤndinn wahr befunden. Nunmehr werde ich
aber zu Folge meiner Erfahrungen erzaͤhlen, was ſich
an den Eyerſtoͤkken vor eine Veraͤnderung zeige, nach-
dem die ſchwaͤngernde Kraft des Saamens ſelbige er-
reicht hat, und es laſſen ſich die Beobachtungen andrer
beruͤhmter Maͤnner mit den meinigen in dieſem Punkte
wohl vergleichen.
Jch habe geſagt, daß man im Eyerſtokke Blaͤschen
antreffe, welche mit einer hellen und gerinnbaren Fluͤſ-
ſigkeit angefuͤllt ſind (e).
Jn einem Schaafe fand ich weiter nichts, als ein ge-
ſchwollnes Blaͤschen; mitten an deſſen Convexitaͤt fand
ich einen rothen blutigen Flekken, welcher durch die aͤuſ-
ſere Haut des Eyerſtokkes durchſchimmerte. Jch hatte
das Thier fuͤnf und vierzig Minuten nach der Begattung
geoͤfnet (f). Anderthalb Stunden nach der Empfaͤng-
nis erhebt ſich ebenfalls im Schaafe eines der Blaͤs-
chen (g) uͤber die Oberflaͤche des Eyerſtokkes hervor, es
faͤngt an mehr und mehr als die uͤbrigen Blaͤschen vor-
zuragen, und es ſcheinet die Haut berſten zu wollen (h).
Um ſelbiges lagen die andern kleinern Blaͤschen herum.
So verhielt ſich auch die Sache bei einem andern Schaafe
in der dritten Stunde (i). Anderthalb Stunden nach
der Begattung (k), oder eine Stunde bei einem andern
Schaafe, und die zwote Stunde (l) bei noch einem an-
dern, oder auch in der fuͤnften Stunde (m), entdekkte
ich
(e)
p. 113.
(f) KUHLEMAN. obſ. 1. p. 17.
(g) Dies ſahe R. J. CAME-
RAR. bei dem GEUDER. ort.
anim. p. 314. dergleichen Blaͤs-
chen findet ſich auch vor der Em-
pfaͤngnis und vor dem Paaren bei
ſehr verliebten Thieren. Man be-
ſehe den ROEDERER p. 40. t. 7.
f. 5. 6. 7.
(h) KUHLEMAN. obſ. 2. p. 18.
auch SANTORIN. p. 224.
(i)
KUHLEMAN. obſ. 5. p. 19.
(k) KUHLEMAN. obſ. 3. p. 18.
f. 1.
(l) Obſ. 4. p. 19. roth im
Schaafe und Schwein, gelb in der
Kuh DUVERNEY II. p. 331.
GRAAF. p. 178.
(m) Ein zerborſtenes Blaͤschen
hat RUYSCH. Act. Hafn. II. n. 4.
eine Rizze ſo groß als eine Erbſe
ſahe Idem. beim BLANCHAARD.
Jaarreg. I. n. 92. Cent. 3. dieſes iſt
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 51. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/103>, abgerufen am 23.11.2024.
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