daß T. Fullonius, ein Bologneser (d), nach der Beglau- bigung der Jahrregister, so wie L. Apronius(e) an- derthalb Jahrhunderte erreicht haben. Jch übergehe noch andere, die man ausserdem angeführt findet (f).
Thomas Parre lebte hundert und zwey und funfzig Jahre, er starb den 14 November 1635 und man lieset in den Schriften des G. Harvei(g) wie man seinen Körper unter dem Messer befunden. Er starb an der Vollblütigkeit, indem ihn die Gnade seines Königes in Umstände versezzt hatte, daß er gar zu gut leben konnte. Sein Körper war gesund, man fand die Knorpel des Brustbeins noch nicht in Knochen verwandelt, hingegen an der Niere Wasserbläschen.
Jch wage hier nicht einen alten Schweden von hun- dert sechs und funfzig Jahren (h), so wenig als einen andern von hundert sieben und funfzig (i), noch einen ge- wissen Cyprier von hundert sechszig Jahren (k), hier zu nennen.
Unter allen Menschen, davon die Geschichte unserer Voreltern Meldung thut, wurde am allerältesten Hen- rich Jenkins(l), welcher nach den Zeitbüchern (m), nach der Zeit, da er seinen Beglaubigungs-Schein vor- legte, und nach den Schlachten, bei denen er zugegen gewesen war, zu urtheilen, sein Alter ziemlich wahrschein- lichermassen bis ins hundert und neun und sechszigste Jahr gebracht hat.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]PLIN. L. VII. c. 48.
(e)Ibid.
(f) Man sehe die ungewisse Per- sonen nach aus dem FARIQ L. I. c. 14. p. 17. die Jndianer, welche wir berühren wollen.
(g) Kam heraus mit des BET- TI hist. sang. add. Phil. trans. n. 44. PLOT. natur. of Staffordshire p. 329. Tour. through. great bri- tain T. III. p. 151. mit den Zeug- nissen.
(h)[Spaltenumbruch]RUDLECK atlant.
(i)HOUGHTON bei dem BIRCH T. IV. p. 115.
(k)PLIN. l. c.
(l)Lond. Magaz. ann. 1753. p. 368.
(m) Man weiß zuverläßig, daß er im 157 Jahre das Zeugniß ab- gelegt. Phil. trans. n. 221. 228. 267.
O o o 5
III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
daß T. Fullonius, ein Bologneſer (d), nach der Beglau- bigung der Jahrregiſter, ſo wie L. Apronius(e) an- derthalb Jahrhunderte erreicht haben. Jch uͤbergehe noch andere, die man auſſerdem angefuͤhrt findet (f).
Thomas Parre lebte hundert und zwey und funfzig Jahre, er ſtarb den 14 November 1635 und man lieſet in den Schriften des G. Harvei(g) wie man ſeinen Koͤrper unter dem Meſſer befunden. Er ſtarb an der Vollbluͤtigkeit, indem ihn die Gnade ſeines Koͤniges in Umſtaͤnde verſezzt hatte, daß er gar zu gut leben konnte. Sein Koͤrper war geſund, man fand die Knorpel des Bruſtbeins noch nicht in Knochen verwandelt, hingegen an der Niere Waſſerblaͤschen.
Jch wage hier nicht einen alten Schweden von hun- dert ſechs und funfzig Jahren (h), ſo wenig als einen andern von hundert ſieben und funfzig (i), noch einen ge- wiſſen Cyprier von hundert ſechszig Jahren (k), hier zu nennen.
Unter allen Menſchen, davon die Geſchichte unſerer Voreltern Meldung thut, wurde am alleraͤlteſten Hen- rich Jenkins(l), welcher nach den Zeitbuͤchern (m), nach der Zeit, da er ſeinen Beglaubigungs-Schein vor- legte, und nach den Schlachten, bei denen er zugegen geweſen war, zu urtheilen, ſein Alter ziemlich wahrſchein- lichermaſſen bis ins hundert und neun und ſechszigſte Jahr gebracht hat.
Jch
(d)[Spaltenumbruch]PLIN. L. VII. c. 48.
(e)Ibid.
(f) Man ſehe die ungewiſſe Per- ſonen nach aus dem FARIQ L. I. c. 14. p. 17. die Jndianer, welche wir beruͤhren wollen.
(g) Kam heraus mit des BET- TI hiſt. ſang. add. Phil. tranſ. n. 44. PLOT. natur. of Staffordshire p. 329. Tour. through. great bri- tain T. III. p. 151. mit den Zeug- niſſen.
(h)[Spaltenumbruch]RUDLECK atlant.
(i)HOUGHTON bei dem BIRCH T. IV. p. 115.
(k)PLIN. l. c.
(l)Lond. Magaz. ann. 1753. p. 368.
(m) Man weiß zuverlaͤßig, daß er im 157 Jahre das Zeugniß ab- gelegt. Phil. tranſ. n. 221. 228. 267.
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[951[953]/1005]
III. Abſ. Der Zuſtand des Menſchen.
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bigung der Jahrregiſter, ſo wie L. Apronius (e) an-
derthalb Jahrhunderte erreicht haben. Jch uͤbergehe
noch andere, die man auſſerdem angefuͤhrt findet (f).
Thomas Parre lebte hundert und zwey und funfzig
Jahre, er ſtarb den 14 November 1635 und man lieſet
in den Schriften des G. Harvei (g) wie man ſeinen
Koͤrper unter dem Meſſer befunden. Er ſtarb an der
Vollbluͤtigkeit, indem ihn die Gnade ſeines Koͤniges in
Umſtaͤnde verſezzt hatte, daß er gar zu gut leben konnte.
Sein Koͤrper war geſund, man fand die Knorpel des
Bruſtbeins noch nicht in Knochen verwandelt, hingegen
an der Niere Waſſerblaͤschen.
Jch wage hier nicht einen alten Schweden von hun-
dert ſechs und funfzig Jahren (h), ſo wenig als einen
andern von hundert ſieben und funfzig (i), noch einen ge-
wiſſen Cyprier von hundert ſechszig Jahren (k), hier zu
nennen.
Unter allen Menſchen, davon die Geſchichte unſerer
Voreltern Meldung thut, wurde am alleraͤlteſten Hen-
rich Jenkins (l), welcher nach den Zeitbuͤchern (m),
nach der Zeit, da er ſeinen Beglaubigungs-Schein vor-
legte, und nach den Schlachten, bei denen er zugegen
geweſen war, zu urtheilen, ſein Alter ziemlich wahrſchein-
lichermaſſen bis ins hundert und neun und ſechszigſte
Jahr gebracht hat.
Jch
(d)
PLIN. L. VII. c. 48.
(e) Ibid.
(f) Man ſehe die ungewiſſe Per-
ſonen nach aus dem FARIQ L. I.
c. 14. p. 17. die Jndianer, welche
wir beruͤhren wollen.
(g) Kam heraus mit des BET-
TI hiſt. ſang. add. Phil. tranſ. n.
44. PLOT. natur. of Staffordshire
p. 329. Tour. through. great bri-
tain T. III. p. 151. mit den Zeug-
niſſen.
(h)
RUDLECK atlant.
(i) HOUGHTON bei dem
BIRCH T. IV. p. 115.
(k) PLIN. l. c.
(l) Lond. Magaz. ann. 1753.
p. 368.
(m) Man weiß zuverlaͤßig, daß
er im 157 Jahre das Zeugniß ab-
gelegt. Phil. tranſ. n. 221. 228.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 8. Berlin, 1776, S. 951[953]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende08_1776/1005>, abgerufen am 22.11.2024.
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