sich aus ihnen heraus drükken läßt(o), und nicht selten kann man eine dünne Borste, bis auf einige Tiefe, in sie hinein bringen.
Es kann in diese blinde Winkel der Schleim hin- eindünsten, und wie in der Nase geschiehet, mit der Zeit dikker werden. Vielleicht lassen sich auch einige Hol- gänge daselbst vermuthen, allein man kennet diese zur Zeit noch nicht hinlänglich genug.
Sie erscheinen bey Frauenspersonen besser, welche Kinder gehabt (p), oder welche der Geburt nahe waren, da sie starben, denn weil hier die Klappen vergangen, und eben geworden sind; so zeigen sich die Sinusse dem Auge ganz entblößt. Es sollen auch einige in der Mut- ter zugegen seyn (q).
Jn den vierfüßigen Thieren finden sich zween lange, ästige Gänge, welche sich von der Gegend der Trompete in den Hals verlängern; es lieget auf beyden Seiten ei- ner, und sie öffnen sich nahe bey denen Trompeten (r).
Es sollen auch in der menschlichen Gebärmutter Drü- sen seyn (s), welche sich in den vierfüßigen Thieren (t) mit besserer Zuverläßigkeit demonstriren zu lassen scheinen: ich habe sie dergestalt bey einer Frauensperson gefunden,
daß
(o)[Spaltenumbruch]WEITBRECHT. FANTON.
(p)ROED. t. 7. f. 1. t. 6. f. 6.
(q)MALPIGHI p. 29. FAN- TON. p. 216. wo sie nicht aus dem Geschlechte der Blutadern sind.
(r)MALPIGHI ad SPON. p. 26. u. s. f. FANTON. p. 188. am Pferde PEYER. obs. 37. die Sau obs. 38. an diesem Thiere sind zwo Mündungen am Halse, in die eine Borste geht.
(s)DUVERNEY Phil. trans. n. 226. LITTERE Mem. de l'Ac. 1720. p. 22. ohne Beobachtung. [Spaltenumbruch]
Zweifelhaft stellt sie um die Trom- pete SANTORINUS p. 216. am Mutterhalse voll klarer Limphe VA- LISNER. Gal. min. VI. p. 310. und auch, wie ich glaube, bläsige Drüsen Idem Oper. II. p. 231. es sind die Drüsen am kleinen Halse der Mutter DOUGLAS. Phil. tr. n. 308.
(t)TAUVRY Anat. rais. p. 185. HARDER apiar. p. 18. PECHL. obs. 21. Cent. I. COLLINS. p. 679. im Schaafe MALPIGHI p. 28. 29. an der Henne HARD. apiar. p. 75.
H. Phisiol. 7. B. 2. Th. P p p
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
ſich aus ihnen heraus druͤkken laͤßt(o), und nicht ſelten kann man eine duͤnne Borſte, bis auf einige Tiefe, in ſie hinein bringen.
Es kann in dieſe blinde Winkel der Schleim hin- einduͤnſten, und wie in der Naſe geſchiehet, mit der Zeit dikker werden. Vielleicht laſſen ſich auch einige Hol- gaͤnge daſelbſt vermuthen, allein man kennet dieſe zur Zeit noch nicht hinlaͤnglich genug.
Sie erſcheinen bey Frauensperſonen beſſer, welche Kinder gehabt (p), oder welche der Geburt nahe waren, da ſie ſtarben, denn weil hier die Klappen vergangen, und eben geworden ſind; ſo zeigen ſich die Sinuſſe dem Auge ganz entbloͤßt. Es ſollen auch einige in der Mut- ter zugegen ſeyn (q).
Jn den vierfuͤßigen Thieren finden ſich zween lange, aͤſtige Gaͤnge, welche ſich von der Gegend der Trompete in den Hals verlaͤngern; es lieget auf beyden Seiten ei- ner, und ſie oͤffnen ſich nahe bey denen Trompeten (r).
Es ſollen auch in der menſchlichen Gebaͤrmutter Druͤ- ſen ſeyn (s), welche ſich in den vierfuͤßigen Thieren (t) mit beſſerer Zuverlaͤßigkeit demonſtriren zu laſſen ſcheinen: ich habe ſie dergeſtalt bey einer Frauensperſon gefunden,
daß
(o)[Spaltenumbruch]WEITBRECHT. FANTON.
(p)ROED. t. 7. f. 1. t. 6. f. 6.
(q)MALPIGHI p. 29. FAN- TON. p. 216. wo ſie nicht aus dem Geſchlechte der Blutadern ſind.
(r)MALPIGHI ad SPON. p. 26. u. ſ. f. FANTON. p. 188. am Pferde PEYER. obſ. 37. die Sau obſ. 38. an dieſem Thiere ſind zwo Muͤndungen am Halſe, in die eine Borſte geht.
(s)DUVERNEY Phil. tranſ. n. 226. LITTERE Mém. de l’Ac. 1720. p. 22. ohne Beobachtung. [Spaltenumbruch]
Zweifelhaft ſtellt ſie um die Trom- pete SANTORINUS p. 216. am Mutterhalſe voll klarer Limphe VA- LISNER. Gal. min. VI. p. 310. und auch, wie ich glaube, blaͤſige Druͤſen Idem Oper. II. p. 231. es ſind die Druͤſen am kleinen Halſe der Mutter DOUGLAS. Phil. tr. n. 308.
(t)TAUVRY Anat. raiſ. p. 185. HARDER apiar. p. 18. PECHL. obſ. 21. Cent. I. COLLINS. p. 679. im Schaafe MALPIGHI p. 28. 29. an der Henne HARD. apiar. p. 75.
H. Phiſiol. 7. B. 2. Th. P p p
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[961/0997]
II. Abſchn. Bau der Gebaͤrmutter.
ſich aus ihnen heraus druͤkken laͤßt (o), und nicht ſelten
kann man eine duͤnne Borſte, bis auf einige Tiefe, in ſie
hinein bringen.
Es kann in dieſe blinde Winkel der Schleim hin-
einduͤnſten, und wie in der Naſe geſchiehet, mit der Zeit
dikker werden. Vielleicht laſſen ſich auch einige Hol-
gaͤnge daſelbſt vermuthen, allein man kennet dieſe zur Zeit
noch nicht hinlaͤnglich genug.
Sie erſcheinen bey Frauensperſonen beſſer, welche
Kinder gehabt (p), oder welche der Geburt nahe waren,
da ſie ſtarben, denn weil hier die Klappen vergangen,
und eben geworden ſind; ſo zeigen ſich die Sinuſſe dem
Auge ganz entbloͤßt. Es ſollen auch einige in der Mut-
ter zugegen ſeyn (q).
Jn den vierfuͤßigen Thieren finden ſich zween lange,
aͤſtige Gaͤnge, welche ſich von der Gegend der Trompete
in den Hals verlaͤngern; es lieget auf beyden Seiten ei-
ner, und ſie oͤffnen ſich nahe bey denen Trompeten (r).
Es ſollen auch in der menſchlichen Gebaͤrmutter Druͤ-
ſen ſeyn (s), welche ſich in den vierfuͤßigen Thieren (t)
mit beſſerer Zuverlaͤßigkeit demonſtriren zu laſſen ſcheinen:
ich habe ſie dergeſtalt bey einer Frauensperſon gefunden,
daß
(o)
WEITBRECHT. FANTON.
(p) ROED. t. 7. f. 1. t. 6. f. 6.
(q) MALPIGHI p. 29. FAN-
TON. p. 216. wo ſie nicht aus dem
Geſchlechte der Blutadern ſind.
(r) MALPIGHI ad SPON. p.
26. u. ſ. f. FANTON. p. 188. am
Pferde PEYER. obſ. 37. die Sau
obſ. 38. an dieſem Thiere ſind zwo
Muͤndungen am Halſe, in die eine
Borſte geht.
(s) DUVERNEY Phil. tranſ.
n. 226. LITTERE Mém. de l’Ac.
1720. p. 22. ohne Beobachtung.
Zweifelhaft ſtellt ſie um die Trom-
pete SANTORINUS p. 216. am
Mutterhalſe voll klarer Limphe VA-
LISNER. Gal. min. VI. p. 310.
und auch, wie ich glaube, blaͤſige
Druͤſen Idem Oper. II. p. 231. es
ſind die Druͤſen am kleinen Halſe
der Mutter DOUGLAS. Phil. tr.
n. 308.
(t) TAUVRY Anat. raiſ. p. 185.
HARDER apiar. p. 18. PECHL.
obſ. 21. Cent. I. COLLINS. p. 679.
im Schaafe MALPIGHI p. 28. 29.
an der Henne HARD. apiar. p. 75.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 961. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/997>, abgerufen am 23.11.2024.
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