gleichsam verstopft(e) aus der Scheide hervor läuft (f), und wenn er sich mit Blute gefärbt, eine nahe Geburt ankündiget (g). Er ist nicht nur bey Frauens- personen, sondern auch bey Thieren gemein (h), und in trächtigen Kühen überflüßig vorhanden (i). Morga- gni glaubt, daß dieser Schleim das Seinige zum weis- sen Flusse mit beytrage (k).
Nunmehro spüren wir den Quellen dieser beyden Schleimarte nach. Es scheinet zwar das Wesen der salzwasserartigen Ausdünstung, die sonst allenthalben zu entstehen pflegt, an sich zu haben, wir werden aber von denen Gefässen, durch welche sie ausdünsten, viel besser an demjenigen Orte reden, wo ich die Muttergefässe be- schreiben werde.
Die Quellen des Schleims sind die Schleimhöhlen und Drüsen (l).
Schleimhöhlen nenne ich diejenige blinde Winkel, welche zwischen den gitterförmigen Anhöhen der Klappen des Mutterhalses, wie auch in dem gitterförmigen Zwi- schenräumen zwischen denen Klappen verstekkt liegen. Es sind die meisten derselben nur klein, einige aber doch grös- ser, und von einiger Länge (n). Es wenden sich sechs oder sieben dergleichen Schleimtiefen abwärts, oberhalb den innern Munde liegen grosse, und aus kleineren zu- sammen gesezzte: sie sind mit Schleim angefüllt, welcher (m)
(f) Für einen Saamen ange- sehn vom BINNINGER. Cent. II. obs. 42. auch in einer Kuh AL- DES. p. 547.
(g)MAURICEAU p. 212.
(h) Jn einer Stutte PEYER. in exerc.
(i)MORGAGN. auch in Adv. I. p. 37.
(k)Sed. Caus. II. p. 222.
(l) Dieses scheint zu sagen C. STEPHANUS p. 308. Man sehe [Spaltenumbruch]
den J. v. HORNE prodr. p. 15. GRAAF. p. 100 NOORTWICK. p. 105. dessen porus in opere reti- culato. TREW. Comm Nor. 1732. p. 285. t. 2. f. 1. dieses scheint sagen zu wollen EUSTACH t. 14. f. 3. 4. Am Halse sind sehr zahlreiche Gän- ge FANTON. p. 118.
(n)SANTORIN. p. 216.
(m)WEITBRECHT. l. c. p. 347. TREW. Comm. Lit. 1732. p. 284. t. 2. f. 5.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
gleichſam verſtopft(e) aus der Scheide hervor laͤuft (f), und wenn er ſich mit Blute gefaͤrbt, eine nahe Geburt ankuͤndiget (g). Er iſt nicht nur bey Frauens- perſonen, ſondern auch bey Thieren gemein (h), und in traͤchtigen Kuͤhen uͤberfluͤßig vorhanden (i). Morga- gni glaubt, daß dieſer Schleim das Seinige zum weiſ- ſen Fluſſe mit beytrage (k).
Nunmehro ſpuͤren wir den Quellen dieſer beyden Schleimarte nach. Es ſcheinet zwar das Weſen der ſalzwaſſerartigen Ausduͤnſtung, die ſonſt allenthalben zu entſtehen pflegt, an ſich zu haben, wir werden aber von denen Gefaͤſſen, durch welche ſie ausduͤnſten, viel beſſer an demjenigen Orte reden, wo ich die Muttergefaͤſſe be- ſchreiben werde.
Die Quellen des Schleims ſind die Schleimhoͤhlen und Druͤſen (l).
Schleimhoͤhlen nenne ich diejenige blinde Winkel, welche zwiſchen den gitterfoͤrmigen Anhoͤhen der Klappen des Mutterhalſes, wie auch in dem gitterfoͤrmigen Zwi- ſchenraͤumen zwiſchen denen Klappen verſtekkt liegen. Es ſind die meiſten derſelben nur klein, einige aber doch groͤſ- ſer, und von einiger Laͤnge (n). Es wenden ſich ſechs oder ſieben dergleichen Schleimtiefen abwaͤrts, oberhalb den innern Munde liegen groſſe, und aus kleineren zu- ſammen geſezzte: ſie ſind mit Schleim angefuͤllt, welcher (m)
(f) Fuͤr einen Saamen ange- ſehn vom BINNINGER. Cent. II. obſ. 42. auch in einer Kuh AL- DES. p. 547.
(g)MAURICEAU p. 212.
(h) Jn einer Stutte PEYER. in exerc.
(i)MORGAGN. auch in Adv. I. p. 37.
(k)Sed. Cauſ. II. p. 222.
(l) Dieſes ſcheint zu ſagen C. STEPHANUS p. 308. Man ſehe [Spaltenumbruch]
den J. v. HORNE prodr. p. 15. GRAAF. p. 100 NOORTWICK. p. 105. deſſen porus in opere reti- culato. TREW. Comm Nor. 1732. p. 285. t. 2. f. 1. dieſes ſcheint ſagen zu wollen EUSTACH t. 14. f. 3. 4. Am Halſe ſind ſehr zahlreiche Gaͤn- ge FANTON. p. 118.
(n)SANTORIN. p. 216.
(m)WEITBRECHT. l. c. p. 347. TREW. Comm. Lit. 1732. p. 284. t. 2. f. 5.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
gleichſam verſtopft (e) aus der Scheide hervor laͤuft (f),
und wenn er ſich mit Blute gefaͤrbt, eine nahe
Geburt ankuͤndiget (g). Er iſt nicht nur bey Frauens-
perſonen, ſondern auch bey Thieren gemein (h), und in
traͤchtigen Kuͤhen uͤberfluͤßig vorhanden (i). Morga-
gni glaubt, daß dieſer Schleim das Seinige zum weiſ-
ſen Fluſſe mit beytrage (k).
Nunmehro ſpuͤren wir den Quellen dieſer beyden
Schleimarte nach. Es ſcheinet zwar das Weſen der
ſalzwaſſerartigen Ausduͤnſtung, die ſonſt allenthalben zu
entſtehen pflegt, an ſich zu haben, wir werden aber von
denen Gefaͤſſen, durch welche ſie ausduͤnſten, viel beſſer
an demjenigen Orte reden, wo ich die Muttergefaͤſſe be-
ſchreiben werde.
Die Quellen des Schleims ſind die Schleimhoͤhlen
und Druͤſen (l).
Schleimhoͤhlen nenne ich diejenige blinde Winkel,
welche zwiſchen den gitterfoͤrmigen Anhoͤhen der Klappen
des Mutterhalſes, wie auch in dem gitterfoͤrmigen Zwi-
ſchenraͤumen zwiſchen denen Klappen verſtekkt liegen. Es
ſind die meiſten derſelben nur klein, einige aber doch groͤſ-
ſer, und von einiger Laͤnge (n). Es wenden ſich ſechs
oder ſieben dergleichen Schleimtiefen abwaͤrts, oberhalb
den innern Munde liegen groſſe, und aus kleineren zu-
ſammen geſezzte: ſie ſind mit Schleim angefuͤllt, welcher
ſich
(m)
(e)
VESAL. RIOLAN. COW-
PER. GRAAF. NOORTWYCK.
(f) Fuͤr einen Saamen ange-
ſehn vom BINNINGER. Cent. II.
obſ. 42. auch in einer Kuh AL-
DES. p. 547.
(g) MAURICEAU p. 212.
(h) Jn einer Stutte PEYER.
in exerc.
(i) MORGAGN. auch in Adv.
I. p. 37.
(k) Sed. Cauſ. II. p. 222.
(l) Dieſes ſcheint zu ſagen C.
STEPHANUS p. 308. Man ſehe
den J. v. HORNE prodr. p. 15.
GRAAF. p. 100 NOORTWICK.
p. 105. deſſen porus in opere reti-
culato. TREW. Comm Nor. 1732.
p. 285. t. 2. f. 1. dieſes ſcheint ſagen
zu wollen EUSTACH t. 14. f. 3. 4.
Am Halſe ſind ſehr zahlreiche Gaͤn-
ge FANTON. p. 118.
(n) SANTORIN. p. 216.
(m) WEITBRECHT. l. c. p. 347.
TREW. Comm. Lit. 1732. p. 284.
t. 2. f. 5.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 960. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/996>, abgerufen am 18.12.2024.
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