Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

Bild:
<< vorherige Seite

I. Abschn. Die Brüste.
zem gebohren worden, die Milch von einer Amme nicht
vertragen können, die schon seit einem Jahre Kinder ge-
stillet hat(h). Man muß also hier ein Mittelmaaß neh-
men, und weder die erste Muttermilch, noch gar zu gute
Milch, zur Untersuchung anwenden.

Um den Unterschied unter Thieren zu bestimmen, so
ist die Eselsmilch die schwerste von allen (i), weil sie in
einerley Masse solcher Theilchens tausend enthält, deren
im Wasser 950 sind. Hierauf folgt die Menschenmilch,
welche 989 solcher Theile in sich hat (k). Dieser kömmt
die Schaafmilch ganz nahe, indem sie 986 Theilchen be-
trägt (l). Auf diese folgt die Kuhmilch von 980 Thei-
len (m). Denn die Pferdemilch von 976 (n). Am
leichtesten unter allen ist die Ziegenmilch, in der man
970 Theilchen angiebt (o). Es giebt ferner die Men-
schenmilch von zwey Pfunden (p) drey Loth Milchram (q),
an dünner Butter sechs Quentchen, an ungemein zarten
Käse ein Loth, an eingedikkter Wadikke zehn Quentchen (r).
Das übrige ist Wasser.

Eine gleich grosse Menge Eselsmilch (s) gab viel
weniger Milchram, nemlich drey Quentchen, an Butter
nichts, an sehr zarten Käse nur drey Quentchen (t), und
ein Loth festen Sazzes von eingedikkter Wadikke (u): folg-

lich
(h) [Spaltenumbruch] Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
6. obs.
7.
(i) SPIELMANN. p. 24. anders
ordnet es MUSCHENBROECK;
denn er sezzt sie 1. 021. p. 364.
(k) SPIELMAN. ebendas.
(l) Ebendaselbst.
(m) Ebenda. Theile 1. 030. MU-
SCHENBR.
(n) Ebendaselbst.
(o) So auch MUSCHENBR.
1. 009.
(p) SPIELMAN. p. 25.
(q) Viel YOUNG. p. 59.
(r) Weniger Wadike hat
YOUNG. p. 59. Nach weggebrach-
[Spaltenumbruch] tem Wasser und Rahm, aus vier
Unzen des Restes, 3 Qnent. Gran
34. Id. p. 52.
(s) Ebend. habe wenig Käse,
fünfmal weniger, und zärter als
Kuhmilch, und viel von einem
füßen Salze HOFM. de lact. asin.
(t) Unter allen Arten am wenig-
sten Käse YOUNG. p. 59. Weni-
ger Rahm und Käse Idem p. 46.
Ungemein viel, doch unrichtig
HOMBERG.
(u) Drei Quentchen von vier
Unzen, weniger also als von Kuh
und Frauenmilch YOUNG. p. 34.
L l l 3

I. Abſchn. Die Bruͤſte.
zem gebohren worden, die Milch von einer Amme nicht
vertragen koͤnnen, die ſchon ſeit einem Jahre Kinder ge-
ſtillet hat(h). Man muß alſo hier ein Mittelmaaß neh-
men, und weder die erſte Muttermilch, noch gar zu gute
Milch, zur Unterſuchung anwenden.

Um den Unterſchied unter Thieren zu beſtimmen, ſo
iſt die Eſelsmilch die ſchwerſte von allen (i), weil ſie in
einerley Maſſe ſolcher Theilchens tauſend enthaͤlt, deren
im Waſſer 950 ſind. Hierauf folgt die Menſchenmilch,
welche 989 ſolcher Theile in ſich hat (k). Dieſer koͤmmt
die Schaafmilch ganz nahe, indem ſie 986 Theilchen be-
traͤgt (l). Auf dieſe folgt die Kuhmilch von 980 Thei-
len (m). Denn die Pferdemilch von 976 (n). Am
leichteſten unter allen iſt die Ziegenmilch, in der man
970 Theilchen angiebt (o). Es giebt ferner die Men-
ſchenmilch von zwey Pfunden (p) drey Loth Milchram (q),
an duͤnner Butter ſechs Quentchen, an ungemein zarten
Kaͤſe ein Loth, an eingedikkter Wadikke zehn Quentchen (r).
Das uͤbrige iſt Waſſer.

Eine gleich groſſe Menge Eſelsmilch (s) gab viel
weniger Milchram, nemlich drey Quentchen, an Butter
nichts, an ſehr zarten Kaͤſe nur drey Quentchen (t), und
ein Loth feſten Sazzes von eingedikkter Wadikke (u): folg-

lich
(h) [Spaltenumbruch] Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.
6. obſ.
7.
(i) SPIELMANN. p. 24. anders
ordnet es MUSCHENBROECK;
denn er ſezzt ſie 1. 021. p. 364.
(k) SPIELMAN. ebendaſ.
(l) Ebendaſelbſt.
(m) Ebenda. Theile 1. 030. MU-
SCHENBR.
(n) Ebendaſelbſt.
(o) So auch MUSCHENBR.
1. 009.
(p) SPIELMAN. p. 25.
(q) Viel YOUNG. p. 59.
(r) Weniger Wadike hat
YOUNG. p. 59. Nach weggebrach-
[Spaltenumbruch] tem Waſſer und Rahm, aus vier
Unzen des Reſtes, 3 Qnent. Gran
34. Id. p. 52.
(s) Ebend. habe wenig Kaͤſe,
fuͤnfmal weniger, und zaͤrter als
Kuhmilch, und viel von einem
fuͤßen Salze HOFM. de lact. aſin.
(t) Unter allen Arten am wenig-
ſten Kaͤſe YOUNG. p. 59. Weni-
ger Rahm und Kaͤſe Idem p. 46.
Ungemein viel, doch unrichtig
HOMBERG.
(u) Drei Quentchen von vier
Unzen, weniger alſo als von Kuh
und Frauenmilch YOUNG. p. 34.
L l l 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <div n="4">
              <p><pb facs="#f0937" n="901"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chn. Die Bru&#x0364;&#x017F;te.</hi></fw><lb/>
zem gebohren worden, die Milch von einer Amme nicht<lb/>
vertragen ko&#x0364;nnen, die &#x017F;chon &#x017F;eit einem Jahre Kinder ge-<lb/>
&#x017F;tillet hat<note place="foot" n="(h)"><cb/><hi rendition="#aq">Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann.<lb/>
6. ob&#x017F;.</hi> 7.</note>. Man muß al&#x017F;o hier ein Mittelmaaß neh-<lb/>
men, und weder die er&#x017F;te Muttermilch, noch gar zu gute<lb/>
Milch, zur Unter&#x017F;uchung anwenden.</p><lb/>
              <p>Um den Unter&#x017F;chied unter Thieren zu be&#x017F;timmen, &#x017F;o<lb/>
i&#x017F;t die E&#x017F;elsmilch die &#x017F;chwer&#x017F;te von allen <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">SPIELMANN. p.</hi> 24. anders<lb/>
ordnet es <hi rendition="#aq">MUSCHENBROECK;</hi><lb/>
denn er &#x017F;ezzt &#x017F;ie 1. 021. <hi rendition="#aq">p.</hi> 364.</note>, weil &#x017F;ie in<lb/>
einerley Ma&#x017F;&#x017F;e &#x017F;olcher Theilchens tau&#x017F;end entha&#x0364;lt, deren<lb/>
im Wa&#x017F;&#x017F;er 950 &#x017F;ind. Hierauf folgt die Men&#x017F;chenmilch,<lb/>
welche 989 &#x017F;olcher Theile in &#x017F;ich hat <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">SPIELMAN.</hi> ebenda&#x017F;.</note>. Die&#x017F;er ko&#x0364;mmt<lb/>
die Schaafmilch ganz nahe, indem &#x017F;ie 986 Theilchen be-<lb/>
tra&#x0364;gt <note place="foot" n="(l)">Ebenda&#x017F;elb&#x017F;t.</note>. Auf die&#x017F;e folgt die Kuhmilch von 980 Thei-<lb/>
len <note place="foot" n="(m)">Ebenda. Theile 1. 030. <hi rendition="#aq">MU-<lb/>
SCHENBR.</hi></note>. Denn die Pferdemilch von 976 <note place="foot" n="(n)">Ebenda&#x017F;elb&#x017F;t.</note>. Am<lb/>
leichte&#x017F;ten unter allen i&#x017F;t die Ziegenmilch, in der man<lb/>
970 Theilchen angiebt <note place="foot" n="(o)">So auch <hi rendition="#aq">MUSCHENBR.</hi><lb/>
1. 009.</note>. Es giebt ferner die Men-<lb/>
&#x017F;chenmilch von zwey Pfunden <note place="foot" n="(p)"><hi rendition="#aq">SPIELMAN. p.</hi> 25.</note> drey Loth Milchram <note place="foot" n="(q)">Viel <hi rendition="#aq">YOUNG. p.</hi> 59.</note>,<lb/>
an du&#x0364;nner Butter &#x017F;echs Quentchen, an ungemein zarten<lb/>
Ka&#x0364;&#x017F;e ein Loth, an eingedikkter Wadikke zehn Quentchen <note place="foot" n="(r)">Weniger Wadike hat<lb/><hi rendition="#aq">YOUNG. p.</hi> 59. Nach weggebrach-<lb/><cb/>
tem Wa&#x017F;&#x017F;er und Rahm, aus vier<lb/>
Unzen des Re&#x017F;tes, 3 Qnent. Gran<lb/>
34. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Id.</hi> p.</hi> 52.</note>.<lb/>
Das u&#x0364;brige i&#x017F;t Wa&#x017F;&#x017F;er.</p><lb/>
              <p>Eine gleich gro&#x017F;&#x017F;e Menge E&#x017F;elsmilch <note place="foot" n="(s)">Ebend. habe wenig Ka&#x0364;&#x017F;e,<lb/>
fu&#x0364;nfmal weniger, und za&#x0364;rter als<lb/>
Kuhmilch, und viel von einem<lb/>
fu&#x0364;ßen Salze <hi rendition="#aq">HOFM. de lact. a&#x017F;in.</hi></note> gab viel<lb/>
weniger Milchram, nemlich drey Quentchen, an Butter<lb/>
nichts, an &#x017F;ehr zarten Ka&#x0364;&#x017F;e nur drey Quentchen <note place="foot" n="(t)">Unter allen Arten am wenig-<lb/>
&#x017F;ten Ka&#x0364;&#x017F;e <hi rendition="#aq">YOUNG. p.</hi> 59. Weni-<lb/>
ger Rahm und Ka&#x0364;&#x017F;e <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 46.<lb/>
Ungemein viel, doch unrichtig<lb/><hi rendition="#aq">HOMBERG.</hi></note>, und<lb/>
ein Loth fe&#x017F;ten Sazzes von eingedikkter Wadikke <note place="foot" n="(u)">Drei Quentchen von vier<lb/>
Unzen, weniger al&#x017F;o als von Kuh<lb/>
und Frauenmilch <hi rendition="#aq">YOUNG. p.</hi> 34.</note>: folg-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">L l l 3</fw><fw place="bottom" type="catch">lich</fw><lb/></p>
            </div>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[901/0937] I. Abſchn. Die Bruͤſte. zem gebohren worden, die Milch von einer Amme nicht vertragen koͤnnen, die ſchon ſeit einem Jahre Kinder ge- ſtillet hat (h). Man muß alſo hier ein Mittelmaaß neh- men, und weder die erſte Muttermilch, noch gar zu gute Milch, zur Unterſuchung anwenden. Um den Unterſchied unter Thieren zu beſtimmen, ſo iſt die Eſelsmilch die ſchwerſte von allen (i), weil ſie in einerley Maſſe ſolcher Theilchens tauſend enthaͤlt, deren im Waſſer 950 ſind. Hierauf folgt die Menſchenmilch, welche 989 ſolcher Theile in ſich hat (k). Dieſer koͤmmt die Schaafmilch ganz nahe, indem ſie 986 Theilchen be- traͤgt (l). Auf dieſe folgt die Kuhmilch von 980 Thei- len (m). Denn die Pferdemilch von 976 (n). Am leichteſten unter allen iſt die Ziegenmilch, in der man 970 Theilchen angiebt (o). Es giebt ferner die Men- ſchenmilch von zwey Pfunden (p) drey Loth Milchram (q), an duͤnner Butter ſechs Quentchen, an ungemein zarten Kaͤſe ein Loth, an eingedikkter Wadikke zehn Quentchen (r). Das uͤbrige iſt Waſſer. Eine gleich groſſe Menge Eſelsmilch (s) gab viel weniger Milchram, nemlich drey Quentchen, an Butter nichts, an ſehr zarten Kaͤſe nur drey Quentchen (t), und ein Loth feſten Sazzes von eingedikkter Wadikke (u): folg- lich (h) Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 6. obſ. 7. (i) SPIELMANN. p. 24. anders ordnet es MUSCHENBROECK; denn er ſezzt ſie 1. 021. p. 364. (k) SPIELMAN. ebendaſ. (l) Ebendaſelbſt. (m) Ebenda. Theile 1. 030. MU- SCHENBR. (n) Ebendaſelbſt. (o) So auch MUSCHENBR. 1. 009. (p) SPIELMAN. p. 25. (q) Viel YOUNG. p. 59. (r) Weniger Wadike hat YOUNG. p. 59. Nach weggebrach- tem Waſſer und Rahm, aus vier Unzen des Reſtes, 3 Qnent. Gran 34. Id. p. 52. (s) Ebend. habe wenig Kaͤſe, fuͤnfmal weniger, und zaͤrter als Kuhmilch, und viel von einem fuͤßen Salze HOFM. de lact. aſin. (t) Unter allen Arten am wenig- ſten Kaͤſe YOUNG. p. 59. Weni- ger Rahm und Kaͤſe Idem p. 46. Ungemein viel, doch unrichtig HOMBERG. (u) Drei Quentchen von vier Unzen, weniger alſo als von Kuh und Frauenmilch YOUNG. p. 34. L l l 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/937
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 901. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/937>, abgerufen am 26.11.2024.