schnitt des Darms ausdrükkt(f), zehn Zoll, und end- lich der gesammte Flächeninhalt des Gedärms sieben und zwanzig und ein halber Fuß im Gevierten (f*) groß seyn. An Flokken zälte der vortrefliche Lieberkühn(g) fünf- mal hunderttausend.
Es läst sich auch von der Grösse der Schlagadern ein grosser Ueberfluß für diese Darmfeuchtigkeiten erwar- ten. Es gehören nämlich hieher einige und zwar nicht von den kleinsten Aesten der Bauchader, so wie beide Schlagadern des Zwölffingerdarms, die vordere und hintere: so wie die sehr grosse Gekröseschlagader, welche doch grösser, als die ganze Halsschlagader (carotis) oder als beide Nierenadern sind. So leicht es ist, daß das in die Schlagadern eingesprizzte Wasser durch das Ge- därme hindurch regnet, so leicht seihet es sich auch durch die Nieren in die Harngänge durch, und hat ein unter- bundnes Gedärme an einem lebendigen Thiere, durch die Schlagadern geschwinde mit Flüßigkeit angefüllet (h). Verhielten sich folglich die Absonderungen wie die Schlag- adern, so würden mit Beifügung der Zwölffingerdarm- ader, die Absonderungen der Gekröseschlagadern, und der Nierenadern wiederum wenig von einander unter- schieden seyn. Dieses stimmt mit dem Obigen überein. Nun ist die Nierenabsonderung fast der Hautabsonde- rung (i) gleich. Nach den Maassen des Helvetius würde die Gekröseschlagader den Vorrang haben; denn es verhält sich ihre Oesnung, zu den zusammen genom- menen Aderöffnungen der Nierenadern, wie zwei und
zwan-
(f)[Spaltenumbruch]
der Kreis der zottigen Haut 3. 4. X. 3. = 10". Diese Basis, zur Länge gebracht 396". giebt an Zoll 3960 oder Quadratfus 271/2
(f*) funfzehn Fus schäzzt es SAUVAGES inflamm. p. 288. gleich einem Fus breiten Cillnder, [Spaltenumbruch]
der funfzehn Fus lang ist, und folglich macht es grösser. SENA- CUS ess. de phys. nov. ed. p. 134.
(g)n. 23.
(h)PECHLIN purg. p. 509. 510. tab. 4.
(i)L. XII. p. 68.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
ſchnitt des Darms ausdruͤkkt(f), zehn Zoll, und end- lich der geſammte Flaͤcheninhalt des Gedaͤrms ſieben und zwanzig und ein halber Fuß im Gevierten (f*) groß ſeyn. An Flokken zaͤlte der vortrefliche Lieberkuͤhn(g) fuͤnf- mal hunderttauſend.
Es laͤſt ſich auch von der Groͤſſe der Schlagadern ein groſſer Ueberfluß fuͤr dieſe Darmfeuchtigkeiten erwar- ten. Es gehoͤren naͤmlich hieher einige und zwar nicht von den kleinſten Aeſten der Bauchader, ſo wie beide Schlagadern des Zwoͤlffingerdarms, die vordere und hintere: ſo wie die ſehr groſſe Gekroͤſeſchlagader, welche doch groͤſſer, als die ganze Halsſchlagader (carotis) oder als beide Nierenadern ſind. So leicht es iſt, daß das in die Schlagadern eingeſprizzte Waſſer durch das Ge- daͤrme hindurch regnet, ſo leicht ſeihet es ſich auch durch die Nieren in die Harngaͤnge durch, und hat ein unter- bundnes Gedaͤrme an einem lebendigen Thiere, durch die Schlagadern geſchwinde mit Fluͤßigkeit angefuͤllet (h). Verhielten ſich folglich die Abſonderungen wie die Schlag- adern, ſo wuͤrden mit Beifuͤgung der Zwoͤlffingerdarm- ader, die Abſonderungen der Gekroͤſeſchlagadern, und der Nierenadern wiederum wenig von einander unter- ſchieden ſeyn. Dieſes ſtimmt mit dem Obigen uͤberein. Nun iſt die Nierenabſonderung faſt der Hautabſonde- rung (i) gleich. Nach den Maaſſen des Helvetius wuͤrde die Gekroͤſeſchlagader den Vorrang haben; denn es verhaͤlt ſich ihre Oeſnung, zu den zuſammen genom- menen Aderoͤffnungen der Nierenadern, wie zwei und
zwan-
(f)[Spaltenumbruch]
der Kreis der zottigen Haut 3. 4. X. 3. = 10″. Dieſe Baſis, zur Laͤnge gebracht 396″. giebt an Zoll 3960 oder Quadratfus 27½
(f*) funfzehn Fus ſchaͤzzt es SAUVAGES inflamm. p. 288. gleich einem Fus breiten Cillnder, [Spaltenumbruch]
der funfzehn Fus lang iſt, und folglich macht es groͤſſer. SENA- CUS eſſ. de phyſ. nov. ed. p. 134.
(g)n. 23.
(h)PECHLIN purg. p. 509. 510. tab. 4.
(i)L. XII. p. 68.
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[54/0090]
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
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lich der geſammte Flaͤcheninhalt des Gedaͤrms ſieben und
zwanzig und ein halber Fuß im Gevierten (f*) groß ſeyn.
An Flokken zaͤlte der vortrefliche Lieberkuͤhn (g) fuͤnf-
mal hunderttauſend.
Es laͤſt ſich auch von der Groͤſſe der Schlagadern
ein groſſer Ueberfluß fuͤr dieſe Darmfeuchtigkeiten erwar-
ten. Es gehoͤren naͤmlich hieher einige und zwar nicht
von den kleinſten Aeſten der Bauchader, ſo wie beide
Schlagadern des Zwoͤlffingerdarms, die vordere und
hintere: ſo wie die ſehr groſſe Gekroͤſeſchlagader, welche
doch groͤſſer, als die ganze Halsſchlagader (carotis) oder
als beide Nierenadern ſind. So leicht es iſt, daß das
in die Schlagadern eingeſprizzte Waſſer durch das Ge-
daͤrme hindurch regnet, ſo leicht ſeihet es ſich auch durch
die Nieren in die Harngaͤnge durch, und hat ein unter-
bundnes Gedaͤrme an einem lebendigen Thiere, durch
die Schlagadern geſchwinde mit Fluͤßigkeit angefuͤllet (h).
Verhielten ſich folglich die Abſonderungen wie die Schlag-
adern, ſo wuͤrden mit Beifuͤgung der Zwoͤlffingerdarm-
ader, die Abſonderungen der Gekroͤſeſchlagadern, und
der Nierenadern wiederum wenig von einander unter-
ſchieden ſeyn. Dieſes ſtimmt mit dem Obigen uͤberein.
Nun iſt die Nierenabſonderung faſt der Hautabſonde-
rung (i) gleich. Nach den Maaſſen des Helvetius
wuͤrde die Gekroͤſeſchlagader den Vorrang haben; denn
es verhaͤlt ſich ihre Oeſnung, zu den zuſammen genom-
menen Aderoͤffnungen der Nierenadern, wie zwei und
zwan-
(f)
der Kreis der zottigen Haut
3. 4. X. 3. = 10″. Dieſe Baſis,
zur Laͤnge gebracht 396″. giebt an
Zoll 3960 oder Quadratfus 27½
(f*) funfzehn Fus ſchaͤzzt es
SAUVAGES inflamm. p. 288.
gleich einem Fus breiten Cillnder,
der funfzehn Fus lang iſt, und
folglich macht es groͤſſer. SENA-
CUS eſſ. de phyſ. nov. ed. p. 134.
(g) n. 23.
(h) PECHLIN purg. p. 509.
510. tab. 4.
(i) L. XII. p. 68.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 54. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/90>, abgerufen am 25.11.2024.
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