gen den Schaamknochen in die Höhe hebt, und nach vorne zieht.
Es entstehet nemlich der Ausstrekker unter seinem schwammigen Körper, von eben demselben Hüftenkno- chen(e) oberhalb dem Hökker, auf welchem man sizzt, und mehr einwärts, mit einem beinahe sehnigen Anfange. Er steiget vorwärts (f), einwärts, meistentheils aber auf- wärts in die Höhe, er nähert sich dem schwammigen Ru- thenkörper seiner Seite, von unten oder hinten, und er verwächst als eine Sehne in der festen Bekleidung des- selben.
Es scheint derselbe den schwammigen Körper derge- stalt zu richten, daß er sich von der Schaam zurükke zieht, und sich leichter zu demjenigen Winkel bequemt, welcher zum Eintritte in die Scheide erfordert wird. Er kann auch den schwammigen Körper (g) um etwas kürzer ma- chen, damit derselbige noch in etwas, wenn er gleich be- reits mit Blut angefüllt ist, mehr aufschwellen möge. Wofern diese Fleischmassen den ganzen schwammigen Körper umgeben würden, so könnten sie ihn leicht zu- sammen drükken(h), und das Blut vorwärts gegen die Eichel zu treiben. Da sie aber nunmehr sehnig sind, und nicht aufschwellen, so können sie weiter nichts, als den schwammigen Körper nach sich ziehen.
So können auch die Ausstrekker nicht die grosse Blut- adern der Ruthe (i) und eben so wenig auch das Schwe- beband zusammen drükken. Um dieses zu thun, müßten
sie
(e)[Spaltenumbruch]SANTORIN. tab. 3. f. 5. ALBIN. p. 323. oft kömmt noch ein zweiter Anfang dazu ALBIN.
(f)ALBIN. tab. 12. f. 37. et t. 4. Le DRAN. t. 2. f. 1.
(g)COWPER. p. 241.
(h)[Spaltenumbruch]
So wie GRAAF. p. 156. 157. ALBIN. L. II. l. c. FAN- TON. p. 176.
(i)WALTHER. anat. musc. tener. p. 18. COWPER. p. 241.
H. Phisiol. 7. B. Y y
I. Abſchn. und deren Saamen.
gen den Schaamknochen in die Hoͤhe hebt, und nach vorne zieht.
Es entſtehet nemlich der Ausſtrekker unter ſeinem ſchwammigen Koͤrper, von eben demſelben Huͤftenkno- chen(e) oberhalb dem Hoͤkker, auf welchem man ſizzt, und mehr einwaͤrts, mit einem beinahe ſehnigen Anfange. Er ſteiget vorwaͤrts (f), einwaͤrts, meiſtentheils aber auf- waͤrts in die Hoͤhe, er naͤhert ſich dem ſchwammigen Ru- thenkoͤrper ſeiner Seite, von unten oder hinten, und er verwaͤchſt als eine Sehne in der feſten Bekleidung deſ- ſelben.
Es ſcheint derſelbe den ſchwammigen Koͤrper derge- ſtalt zu richten, daß er ſich von der Schaam zuruͤkke zieht, und ſich leichter zu demjenigen Winkel bequemt, welcher zum Eintritte in die Scheide erfordert wird. Er kann auch den ſchwammigen Koͤrper (g) um etwas kuͤrzer ma- chen, damit derſelbige noch in etwas, wenn er gleich be- reits mit Blut angefuͤllt iſt, mehr aufſchwellen moͤge. Wofern dieſe Fleiſchmaſſen den ganzen ſchwammigen Koͤrper umgeben wuͤrden, ſo koͤnnten ſie ihn leicht zu- ſammen druͤkken(h), und das Blut vorwaͤrts gegen die Eichel zu treiben. Da ſie aber nunmehr ſehnig ſind, und nicht aufſchwellen, ſo koͤnnen ſie weiter nichts, als den ſchwammigen Koͤrper nach ſich ziehen.
So koͤnnen auch die Ausſtrekker nicht die groſſe Blut- adern der Ruthe (i) und eben ſo wenig auch das Schwe- beband zuſammen druͤkken. Um dieſes zu thun, muͤßten
ſie
(e)[Spaltenumbruch]SANTORIN. tab. 3. f. 5. ALBIN. p. 323. oft koͤmmt noch ein zweiter Anfang dazu ALBIN.
(f)ALBIN. tab. 12. f. 37. et t. 4. Le DRAN. t. 2. f. 1.
(g)COWPER. p. 241.
(h)[Spaltenumbruch]
So wie GRAAF. p. 156. 157. ALBIN. L. II. l. c. FAN- TON. p. 176.
(i)WALTHER. anat. muſc. tener. p. 18. COWPER. p. 241.
H. Phiſiol. 7. B. Y y
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I. Abſchn. und deren Saamen.
gen den Schaamknochen in die Hoͤhe hebt, und nach
vorne zieht.
Es entſtehet nemlich der Ausſtrekker unter ſeinem
ſchwammigen Koͤrper, von eben demſelben Huͤftenkno-
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und mehr einwaͤrts, mit einem beinahe ſehnigen Anfange.
Er ſteiget vorwaͤrts (f), einwaͤrts, meiſtentheils aber auf-
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thenkoͤrper ſeiner Seite, von unten oder hinten, und er
verwaͤchſt als eine Sehne in der feſten Bekleidung deſ-
ſelben.
Es ſcheint derſelbe den ſchwammigen Koͤrper derge-
ſtalt zu richten, daß er ſich von der Schaam zuruͤkke zieht,
und ſich leichter zu demjenigen Winkel bequemt, welcher
zum Eintritte in die Scheide erfordert wird. Er kann
auch den ſchwammigen Koͤrper (g) um etwas kuͤrzer ma-
chen, damit derſelbige noch in etwas, wenn er gleich be-
reits mit Blut angefuͤllt iſt, mehr aufſchwellen moͤge.
Wofern dieſe Fleiſchmaſſen den ganzen ſchwammigen
Koͤrper umgeben wuͤrden, ſo koͤnnten ſie ihn leicht zu-
ſammen druͤkken (h), und das Blut vorwaͤrts gegen die
Eichel zu treiben. Da ſie aber nunmehr ſehnig ſind,
und nicht aufſchwellen, ſo koͤnnen ſie weiter nichts, als
den ſchwammigen Koͤrper nach ſich ziehen.
So koͤnnen auch die Ausſtrekker nicht die groſſe Blut-
adern der Ruthe (i) und eben ſo wenig auch das Schwe-
beband zuſammen druͤkken. Um dieſes zu thun, muͤßten
ſie
(e)
SANTORIN. tab. 3. f. 5.
ALBIN. p. 323. oft koͤmmt noch
ein zweiter Anfang dazu ALBIN.
(f) ALBIN. tab. 12. f. 37. et t.
4. Le DRAN. t. 2. f. 1.
(g) COWPER. p. 241.
(h)
So wie GRAAF. p. 156.
157. ALBIN. L. II. l. c. FAN-
TON. p. 176.
(i) WALTHER. anat. muſc.
tener. p. 18. COWPER. p. 241.
H. Phiſiol. 7. B. Y y
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 705. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/741>, abgerufen am 25.11.2024.
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