ungemein ausdehnen. Die Blätterchen sind in Kindern bleich von Farbe, und nahe an einander liegend, in Er- wachsenen aber, und solchen Personen, die sich des Bei- schlafs bedienen, sind sie blutrot, und als ein loseres Nezze anzusehen.
Hin und wieder durchlaufen den schwammigen Kör- per andere starke Fasern; welche von der Wand in die gegenüber liegende Wand, nämlich in die Scheidewand der Ruthe(m) übergehen, und die Ausdehnung und ei- nen Schlagadersakk verhüten, der sonst leicht an der Ru- the entsteht, sobald die Wände der Ergiessung des Blutes einen ungleichförmigen Widerstand thun (n). Und den- noch eräugnet sich auch bei dieser Vorsorge der Natur dennoch oft genug dieses Uebel (o).
Da wo diese Körper in der Ruthe an einander lie- gen, da verwandeln sich die einander gegenüber liegende Wände durch ihren wechselweisen Drukk (p) in eine ge- radlinige Fläche, und sie werden dadurch, wie von einer senkrechten Scheidewand abgetheilt(q). Eben dieses geschicht vermittelst starker glänzenden Blättchen von viel- fachen Reihen, die von obenher breit, in eins fortgehend sind, und unten beinahe zu Linien ausarten, die sich un- ter sehr spizzen Winkeln einander durchkreuzen (r)(s).
Sie laufen oben in eins neben einander, unten aber entfernen sie sich von einander (t), und sie haben aus dem rechten, in den linken schwammigen Körper einen freien Gang. Je weiter die Scheidewand nach vorne zu liegt,
desto
(m)[Spaltenumbruch]DUVERNEY tab. 2. f. 4. RUYSCH. Epist. XV. tab. 19. f. 6. 7. von trokknem Körper; f. 75. ad obs. 100.
(n)ARAND. de tumor. c. 50. von zu starkem Ausdehnen c. 59.
(o)FANTON. p. 177. ALBIN. adnot. L. III. c. 5. bei einer Wunde BERTRANDI chir. I. p. 258.
(p)MORGAGN. Advers. IV. p. 8.
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 529. LIEU- TAUD. p. 339. MORGAGNUS Advers. IV. ganze Scheidewand GRAAF. tab. 9. f. 1. RUYSCH. obs. 100. f. 75. 87. Schnitt des Septi DUVERNEY tab. 2. f. 4. 5.
(r)CASSER. L. VIII. tab. 16. f. 7. vergleicht GRAAF. l. c.
(s) Auch FANTON. p. 171.
(t)WINSLOW. n. 529. FAN- TON.
I. Abſchn. und deren Saamen.
ungemein ausdehnen. Die Blaͤtterchen ſind in Kindern bleich von Farbe, und nahe an einander liegend, in Er- wachſenen aber, und ſolchen Perſonen, die ſich des Bei- ſchlafs bedienen, ſind ſie blutrot, und als ein loſeres Nezze anzuſehen.
Hin und wieder durchlaufen den ſchwammigen Koͤr- per andere ſtarke Faſern; welche von der Wand in die gegenuͤber liegende Wand, naͤmlich in die Scheidewand der Ruthe(m) uͤbergehen, und die Ausdehnung und ei- nen Schlagaderſakk verhuͤten, der ſonſt leicht an der Ru- the entſteht, ſobald die Waͤnde der Ergieſſung des Blutes einen ungleichfoͤrmigen Widerſtand thun (n). Und den- noch eraͤugnet ſich auch bei dieſer Vorſorge der Natur dennoch oft genug dieſes Uebel (o).
Da wo dieſe Koͤrper in der Ruthe an einander lie- gen, da verwandeln ſich die einander gegenuͤber liegende Waͤnde durch ihren wechſelweiſen Drukk (p) in eine ge- radlinige Flaͤche, und ſie werden dadurch, wie von einer ſenkrechten Scheidewand abgetheilt(q). Eben dieſes geſchicht vermittelſt ſtarker glaͤnzenden Blaͤttchen von viel- fachen Reihen, die von obenher breit, in eins fortgehend ſind, und unten beinahe zu Linien ausarten, die ſich un- ter ſehr ſpizzen Winkeln einander durchkreuzen (r)(s).
Sie laufen oben in eins neben einander, unten aber entfernen ſie ſich von einander (t), und ſie haben aus dem rechten, in den linken ſchwammigen Koͤrper einen freien Gang. Je weiter die Scheidewand nach vorne zu liegt,
deſto
(m)[Spaltenumbruch]DUVERNEY tab. 2. f. 4. RUYSCH. Epiſt. XV. tab. 19. f. 6. 7. von trokknem Koͤrper; f. 75. ad obſ. 100.
(n)ARAND. de tumor. c. 50. von zu ſtarkem Ausdehnen c. 59.
(o)FANTON. p. 177. ALBIN. adnot. L. III. c. 5. bei einer Wunde BERTRANDI chir. I. p. 258.
(p)MORGAGN. Adverſ. IV. p. 8.
(q)[Spaltenumbruch]WINSLOW. n. 529. LIEU- TAUD. p. 339. MORGAGNUS Adverſ. IV. ganze Scheidewand GRAAF. tab. 9. f. 1. RUYSCH. obſ. 100. f. 75. 87. Schnitt des Septi DUVERNEY tab. 2. f. 4. 5.
(r)CASSER. L. VIII. tab. 16. f. 7. vergleicht GRAAF. l. c.
(s) Auch FANTON. p. 171.
(t)WINSLOW. n. 529. FAN- TON.
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I. Abſchn. und deren Saamen.
ungemein ausdehnen. Die Blaͤtterchen ſind in Kindern
bleich von Farbe, und nahe an einander liegend, in Er-
wachſenen aber, und ſolchen Perſonen, die ſich des Bei-
ſchlafs bedienen, ſind ſie blutrot, und als ein loſeres Nezze
anzuſehen.
Hin und wieder durchlaufen den ſchwammigen Koͤr-
per andere ſtarke Faſern; welche von der Wand in die
gegenuͤber liegende Wand, naͤmlich in die Scheidewand
der Ruthe (m) uͤbergehen, und die Ausdehnung und ei-
nen Schlagaderſakk verhuͤten, der ſonſt leicht an der Ru-
the entſteht, ſobald die Waͤnde der Ergieſſung des Blutes
einen ungleichfoͤrmigen Widerſtand thun (n). Und den-
noch eraͤugnet ſich auch bei dieſer Vorſorge der Natur
dennoch oft genug dieſes Uebel (o).
Da wo dieſe Koͤrper in der Ruthe an einander lie-
gen, da verwandeln ſich die einander gegenuͤber liegende
Waͤnde durch ihren wechſelweiſen Drukk (p) in eine ge-
radlinige Flaͤche, und ſie werden dadurch, wie von einer
ſenkrechten Scheidewand abgetheilt (q). Eben dieſes
geſchicht vermittelſt ſtarker glaͤnzenden Blaͤttchen von viel-
fachen Reihen, die von obenher breit, in eins fortgehend
ſind, und unten beinahe zu Linien ausarten, die ſich un-
ter ſehr ſpizzen Winkeln einander durchkreuzen (r) (s).
Sie laufen oben in eins neben einander, unten aber
entfernen ſie ſich von einander (t), und ſie haben aus dem
rechten, in den linken ſchwammigen Koͤrper einen freien
Gang. Je weiter die Scheidewand nach vorne zu liegt,
deſto
(m)
DUVERNEY tab. 2. f. 4.
RUYSCH. Epiſt. XV. tab. 19. f. 6.
7. von trokknem Koͤrper; f. 75.
ad obſ. 100.
(n) ARAND. de tumor. c. 50.
von zu ſtarkem Ausdehnen c. 59.
(o) FANTON. p. 177. ALBIN.
adnot. L. III. c. 5. bei einer Wunde
BERTRANDI chir. I. p. 258.
(p) MORGAGN. Adverſ. IV.
p. 8.
(q)
WINSLOW. n. 529. LIEU-
TAUD. p. 339. MORGAGNUS
Adverſ. IV. ganze Scheidewand
GRAAF. tab. 9. f. 1. RUYSCH.
obſ. 100. f. 75. 87. Schnitt des
Septi DUVERNEY tab. 2. f. 4. 5.
(r) CASSER. L. VIII. tab. 16.
f. 7. vergleicht GRAAF. l. c.
(s) Auch FANTON. p. 171.
(t) WINSLOW. n. 529. FAN-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 703. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/739>, abgerufen am 23.11.2024.
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