ferner von der vordern Grenze dieser Zusammenwachsung, gegen diese Zusammenwachsung selbst hinauf(p). Sie hänget endlich an der obersten Gegend, wo die Ruthe vermittelst ihres eignen Bandes an dem Schaamknochen hängt, bei einem Menschen, welcher keusch ist; bei sol- chem aber, welcher einen Trieb zum Beischlafe hat, strek- ket sie sich in die Höhe aus.
Ueberhaupt ist die Harnröhre cilindrisch, sie hat aber dennoch drei grosse Austiefungen, in denen sie wei- ter wird.
Sie kömmt aus der Blase breit heraus (q), sie ziehet sich hierauf in dem Vorsteher zusammen (r): und in die- ser Drüse beschreibet sie abermals einen See (s).
Aus dieser Erweiterung läuft der Jsthmus der Harn- röhre, der viel enger (t) in der That aber noch cilindrisch ist, zu ihrer Zwiebel hin: hier wird sie abermals breiter [Spaltenumbruch](u), sie nimmt allmälich ab, und wird, da sie in der ganzen Ruthe cilindrisch (w) ist, in der Eichel, kurz vor ihrer Endigung, zum lezzten male wieder breit (x). Jhr Ende selbst ist enger.
Ausser diesen, gleichsam grössern Seen, die ohne Meerengen sind, habe ich andere kleinere gesehen, da ich die| aufgeblasene Harnröhre von der Ruthe frei machte.
§. 31.
(p)[Spaltenumbruch]MORGAGN. ibid. le CAT.
(q) Gar zu enge Mündung CAT.
(r)EUSTACH. t. 11. f. 11. le DRAN. p. 14. LITTRE. BEUDT. p. 39.
(s)Ibid. le CAT. überall LIT- TRE p. 315. CAMPER. t. 3. f. 2.
(t)Le CAT. überall EUST. LITTRE. WALTHER. coll. vesic. n. 7. CAMPER. t. 3. f. 1. 2. t. 2. f. 3. 6.
(u)EUSTACH. gar zu sehr. CASSER. t. 16. f. 11. sehr. le CAT. überall.
(w)Le CAT. &c.
(x)VESAL. p. 649. RIOLAN. p. 158. PLAZZON. p. 71. TER- RANEUS f. 2. DARAN. f. 2. WINSLOW. n. 556. CASSER. l. c. GENGA p. 338. HEUERMAN. T. IV. tab. 2. f. 2. FANTON. anat. Chir. p. 168. VERDIER. II. p. 140.
I. Abſchn. und deren Saamen.
ferner von der vordern Grenze dieſer Zuſammenwachſung, gegen dieſe Zuſammenwachſung ſelbſt hinauf(p). Sie haͤnget endlich an der oberſten Gegend, wo die Ruthe vermittelſt ihres eignen Bandes an dem Schaamknochen haͤngt, bei einem Menſchen, welcher keuſch iſt; bei ſol- chem aber, welcher einen Trieb zum Beiſchlafe hat, ſtrek- ket ſie ſich in die Hoͤhe aus.
Ueberhaupt iſt die Harnroͤhre cilindriſch, ſie hat aber dennoch drei groſſe Austiefungen, in denen ſie wei- ter wird.
Sie koͤmmt aus der Blaſe breit heraus (q), ſie ziehet ſich hierauf in dem Vorſteher zuſammen (r): und in die- ſer Druͤſe beſchreibet ſie abermals einen See (s).
Aus dieſer Erweiterung laͤuft der Jſthmus der Harn- roͤhre, der viel enger (t) in der That aber noch cilindriſch iſt, zu ihrer Zwiebel hin: hier wird ſie abermals breiter [Spaltenumbruch](u), ſie nimmt allmaͤlich ab, und wird, da ſie in der ganzen Ruthe cilindriſch (w) iſt, in der Eichel, kurz vor ihrer Endigung, zum lezzten male wieder breit (x). Jhr Ende ſelbſt iſt enger.
Auſſer dieſen, gleichſam groͤſſern Seen, die ohne Meerengen ſind, habe ich andere kleinere geſehen, da ich die| aufgeblaſene Harnroͤhre von der Ruthe frei machte.
§. 31.
(p)[Spaltenumbruch]MORGAGN. ibid. le CAT.
(q) Gar zu enge Muͤndung CAT.
(r)EUSTACH. t. 11. f. 11. le DRAN. p. 14. LITTRE. BEUDT. p. 39.
(s)Ibid. le CAT. uͤberall LIT- TRE p. 315. CAMPER. t. 3. f. 2.
(t)Le CAT. uͤberall EUST. LITTRE. WALTHER. coll. veſic. n. 7. CAMPER. t. 3. f. 1. 2. t. 2. f. 3. 6.
(u)EUSTACH. gar zu ſehr. CASSER. t. 16. f. 11. ſehr. le CAT. uͤberall.
(w)Le CAT. &c.
(x)VESAL. p. 649. RIOLAN. p. 158. PLAZZON. p. 71. TER- RANEUS f. 2. DARAN. f. 2. WINSLOW. n. 556. CASSER. l. c. GENGA p. 338. HEUERMAN. T. IV. tab. 2. f. 2. FANTON. anat. Chir. p. 168. VERDIER. II. p. 140.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0723"n="687"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. und deren Saamen.</hi></fw><lb/>
ferner von der vordern Grenze dieſer Zuſammenwachſung,<lb/>
gegen dieſe Zuſammenwachſung ſelbſt hinauf<noteplace="foot"n="(p)"><cb/><hirendition="#aq">MORGAGN. ibid. le CAT.</hi></note>. Sie<lb/>
haͤnget endlich an der oberſten Gegend, wo die Ruthe<lb/>
vermittelſt ihres eignen Bandes an dem Schaamknochen<lb/>
haͤngt, bei einem Menſchen, welcher keuſch iſt; bei ſol-<lb/>
chem aber, welcher einen Trieb zum Beiſchlafe hat, ſtrek-<lb/>
ket ſie ſich in die Hoͤhe aus.</p><lb/><p>Ueberhaupt iſt die Harnroͤhre cilindriſch, ſie hat<lb/>
aber dennoch drei groſſe Austiefungen, in denen ſie wei-<lb/>
ter wird.</p><lb/><p>Sie koͤmmt aus der Blaſe breit heraus <noteplace="foot"n="(q)">Gar zu enge Muͤndung<lb/><hirendition="#aq">CAT.</hi></note>, ſie ziehet<lb/>ſich hierauf in dem Vorſteher zuſammen <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">EUSTACH. t. 11. f. 11. le<lb/>
DRAN. p. 14. LITTRE. BEUDT.<lb/>
p.</hi> 39.</note>: und in die-<lb/>ſer Druͤſe beſchreibet ſie abermals einen See <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">Ibid. le CAT.</hi> uͤberall <hirendition="#aq">LIT-<lb/>
TRE p. 315. CAMPER. t. 3. f.</hi> 2.</note>.</p><lb/><p>Aus dieſer Erweiterung laͤuft der Jſthmus der Harn-<lb/>
roͤhre, der viel enger <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">Le CAT.</hi> uͤberall <hirendition="#aq">EUST.<lb/>
LITTRE. WALTHER. coll. veſic.<lb/>
n. 7. CAMPER. t. 3. f. 1. 2. t. 2.<lb/>
f.</hi> 3. 6.</note> in der That aber noch cilindriſch<lb/>
iſt, zu ihrer Zwiebel hin: hier wird ſie abermals breiter<lb/><cb/><noteplace="foot"n="(u)"><hirendition="#aq">EUSTACH.</hi> gar zu ſehr.<lb/><hirendition="#aq">CASSER. t. 16. f.</hi> 11. ſehr. <hirendition="#aq">le CAT.</hi><lb/>
uͤberall.</note>, ſie nimmt allmaͤlich ab, und wird, da ſie in der<lb/>
ganzen Ruthe cilindriſch <noteplace="foot"n="(w)"><hirendition="#aq">Le CAT. &c.</hi></note> iſt, in der Eichel, kurz vor<lb/>
ihrer Endigung, zum lezzten male wieder breit <noteplace="foot"n="(x)"><hirendition="#aq">VESAL. p. 649. RIOLAN.<lb/>
p. 158. PLAZZON. p. 71. TER-<lb/>
RANEUS f. 2. <hirendition="#g">DARAN.</hi> f. 2.<lb/>
WINSLOW. n. 556. CASSER. l. c.<lb/>
GENGA p. 338. HEUERMAN.<lb/>
T. IV. tab. 2. f. 2. FANTON. anat.<lb/>
Chir. p. 168. VERDIER. II. p.</hi> 140.</note>. Jhr<lb/>
Ende ſelbſt iſt enger.</p><lb/><p>Auſſer dieſen, gleichſam groͤſſern Seen, die ohne<lb/>
Meerengen ſind, habe ich andere kleinere geſehen, da ich<lb/>
die| aufgeblaſene Harnroͤhre von der Ruthe frei machte.</p></div><lb/><fwplace="bottom"type="catch">§. 31.</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[687/0723]
I. Abſchn. und deren Saamen.
ferner von der vordern Grenze dieſer Zuſammenwachſung,
gegen dieſe Zuſammenwachſung ſelbſt hinauf (p). Sie
haͤnget endlich an der oberſten Gegend, wo die Ruthe
vermittelſt ihres eignen Bandes an dem Schaamknochen
haͤngt, bei einem Menſchen, welcher keuſch iſt; bei ſol-
chem aber, welcher einen Trieb zum Beiſchlafe hat, ſtrek-
ket ſie ſich in die Hoͤhe aus.
Ueberhaupt iſt die Harnroͤhre cilindriſch, ſie hat
aber dennoch drei groſſe Austiefungen, in denen ſie wei-
ter wird.
Sie koͤmmt aus der Blaſe breit heraus (q), ſie ziehet
ſich hierauf in dem Vorſteher zuſammen (r): und in die-
ſer Druͤſe beſchreibet ſie abermals einen See (s).
Aus dieſer Erweiterung laͤuft der Jſthmus der Harn-
roͤhre, der viel enger (t) in der That aber noch cilindriſch
iſt, zu ihrer Zwiebel hin: hier wird ſie abermals breiter
(u), ſie nimmt allmaͤlich ab, und wird, da ſie in der
ganzen Ruthe cilindriſch (w) iſt, in der Eichel, kurz vor
ihrer Endigung, zum lezzten male wieder breit (x). Jhr
Ende ſelbſt iſt enger.
Auſſer dieſen, gleichſam groͤſſern Seen, die ohne
Meerengen ſind, habe ich andere kleinere geſehen, da ich
die| aufgeblaſene Harnroͤhre von der Ruthe frei machte.
§. 31.
(p)
MORGAGN. ibid. le CAT.
(q) Gar zu enge Muͤndung
CAT.
(r) EUSTACH. t. 11. f. 11. le
DRAN. p. 14. LITTRE. BEUDT.
p. 39.
(s) Ibid. le CAT. uͤberall LIT-
TRE p. 315. CAMPER. t. 3. f. 2.
(t) Le CAT. uͤberall EUST.
LITTRE. WALTHER. coll. veſic.
n. 7. CAMPER. t. 3. f. 1. 2. t. 2.
f. 3. 6.
(u) EUSTACH. gar zu ſehr.
CASSER. t. 16. f. 11. ſehr. le CAT.
uͤberall.
(w) Le CAT. &c.
(x) VESAL. p. 649. RIOLAN.
p. 158. PLAZZON. p. 71. TER-
RANEUS f. 2. DARAN. f. 2.
WINSLOW. n. 556. CASSER. l. c.
GENGA p. 338. HEUERMAN.
T. IV. tab. 2. f. 2. FANTON. anat.
Chir. p. 168. VERDIER. II. p. 140.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 687. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/723>, abgerufen am 24.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.