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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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Zeugungstheile, XXVII. Buch.
sie gerade und zirkelförmig(f), und er glaubte, daß sie
an diesem Gange eine peristaltische Bewegung hervor-
brächten.

Der Gang fängt sich von der untersten Oberhode
an (g), und das Gefäschen derselben wird ziemlich ge-
schwinde breit und zu diesem zurükkführenden Gange (h).

Er steigt in entgegengesezzter Richtung zur Oberhode
hinauf, und läufet beinahe parallele inwärts und hinter
ihr (i), er liegt in der Schnur an den Saamengefässen
an, und läuft mit ihnen zum Ringe des Unterleibes hin (k).

Jn der Frucht, bei welcher die Hoden an den Len-
den liegen, sinket dieser Gang mit einer gegenseitigen
Richtung zum Ringe des Unterleibes herab.

Von da läuft er ferner, allezeit aber hinter dem
Darmselle (l) durch gedachten Ring(m) hindurch, er
biegt sich (n) über den Lendenmuskel, über die vasa ilia-
ca,
und sinket vorwärts (o) ins Bekken herab, hinter
der Harnblase (p), er verbindet sich mittelst des Faden-
gewebes, theils mit dieser Blase, theils mit dem Darm-
felle vor dem Mastdarme; er läuft über die Nabelschlag-
ader, und hinter selbiger (q) und über den Harngang,
unter ihm (r) bis zur untern flachen Grundfläche der
Blase und deren hintern Theile nieder.

Hierauf verändert er seine Richtung, läuft fast über-
zwerch nach vorne, und zugleich einwärts, ferner zwi-
schen dem Saamenbläschen, zu seinem Gehülfen (s), er
berühret selbigen, und nachdem er im Anfange des Vor-

stehers
(f) [Spaltenumbruch] L. c. hat es auch LANG.
Physiol. p.
217.
(g) EUSTACH. tab. 12. f. 1 3.
(h) Phil. trans. l. c.
(i) EUSTACH ebenda f. 5.
GRAAF. t 2. f. 3. 5. DRIANDER.
ad MUNDINUM p.
24. nicht übel.
(k) EUSTACH. WINSLOW. n.
514.
(l) VESAL. p. 644. WINSL.
n.
506.
(m) [Spaltenumbruch] VESAL. p. 644.
(n) CASSERIUS t. 8. f. 11. 12.
13. 14. VESAL. f.
22.
(o) Idem ebenda.
(p) EUSTACH. t. 12. f. 3. 7.
WINSLOW. n.
507.
(q) WINSLOW. n. 518.
(r) EUSTACH. l. c.
(s) Phil. trans. l. c. EUSTA-
CHIUS t. 12. f. 3. 7. CHESELDEN.
t. 31. f.
1.

Zeugungstheile, XXVII. Buch.
ſie gerade und zirkelfoͤrmig(f), und er glaubte, daß ſie
an dieſem Gange eine periſtaltiſche Bewegung hervor-
braͤchten.

Der Gang faͤngt ſich von der unterſten Oberhode
an (g), und das Gefaͤschen derſelben wird ziemlich ge-
ſchwinde breit und zu dieſem zuruͤkkfuͤhrenden Gange (h).

Er ſteigt in entgegengeſezzter Richtung zur Oberhode
hinauf, und laͤufet beinahe parallele inwaͤrts und hinter
ihr (i), er liegt in der Schnur an den Saamengefaͤſſen
an, und laͤuft mit ihnen zum Ringe des Unterleibes hin (k).

Jn der Frucht, bei welcher die Hoden an den Len-
den liegen, ſinket dieſer Gang mit einer gegenſeitigen
Richtung zum Ringe des Unterleibes herab.

Von da laͤuft er ferner, allezeit aber hinter dem
Darmſelle (l) durch gedachten Ring(m) hindurch, er
biegt ſich (n) uͤber den Lendenmuſkel, uͤber die vaſa ilia-
ca,
und ſinket vorwaͤrts (o) ins Bekken herab, hinter
der Harnblaſe (p), er verbindet ſich mittelſt des Faden-
gewebes, theils mit dieſer Blaſe, theils mit dem Darm-
felle vor dem Maſtdarme; er laͤuft uͤber die Nabelſchlag-
ader, und hinter ſelbiger (q) und uͤber den Harngang,
unter ihm (r) bis zur untern flachen Grundflaͤche der
Blaſe und deren hintern Theile nieder.

Hierauf veraͤndert er ſeine Richtung, laͤuft faſt uͤber-
zwerch nach vorne, und zugleich einwaͤrts, ferner zwi-
ſchen dem Saamenblaͤschen, zu ſeinem Gehuͤlfen (s), er
beruͤhret ſelbigen, und nachdem er im Anfange des Vor-

ſtehers
(f) [Spaltenumbruch] L. c. hat es auch LANG.
Phyſiol. p.
217.
(g) EUSTACH. tab. 12. f. 1 3.
(h) Phil. tranſ. l. c.
(i) EUSTACH ebenda f. 5.
GRAAF. t 2. f. 3. 5. DRIANDER.
ad MUNDINUM p.
24. nicht uͤbel.
(k) EUSTACH. WINSLOW. n.
514.
(l) VESAL. p. 644. WINSL.
n.
506.
(m) [Spaltenumbruch] VESAL. p. 644.
(n) CASSERIUS t. 8. f. 11. 12.
13. 14. VESAL. f.
22.
(o) Idem ebenda.
(p) EUSTACH. t. 12. f. 3. 7.
WINSLOW. n.
507.
(q) WINSLOW. n. 518.
(r) EUSTACH. l. c.
(s) Phil. tranſ. l. c. EUSTA-
CHIUS t. 12. f. 3. 7. CHESELDEN.
t. 31. f.
1.
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[660/0696] Zeugungstheile, XXVII. Buch. ſie gerade und zirkelfoͤrmig (f), und er glaubte, daß ſie an dieſem Gange eine periſtaltiſche Bewegung hervor- braͤchten. Der Gang faͤngt ſich von der unterſten Oberhode an (g), und das Gefaͤschen derſelben wird ziemlich ge- ſchwinde breit und zu dieſem zuruͤkkfuͤhrenden Gange (h). Er ſteigt in entgegengeſezzter Richtung zur Oberhode hinauf, und laͤufet beinahe parallele inwaͤrts und hinter ihr (i), er liegt in der Schnur an den Saamengefaͤſſen an, und laͤuft mit ihnen zum Ringe des Unterleibes hin (k). Jn der Frucht, bei welcher die Hoden an den Len- den liegen, ſinket dieſer Gang mit einer gegenſeitigen Richtung zum Ringe des Unterleibes herab. Von da laͤuft er ferner, allezeit aber hinter dem Darmſelle (l) durch gedachten Ring (m) hindurch, er biegt ſich (n) uͤber den Lendenmuſkel, uͤber die vaſa ilia- ca, und ſinket vorwaͤrts (o) ins Bekken herab, hinter der Harnblaſe (p), er verbindet ſich mittelſt des Faden- gewebes, theils mit dieſer Blaſe, theils mit dem Darm- felle vor dem Maſtdarme; er laͤuft uͤber die Nabelſchlag- ader, und hinter ſelbiger (q) und uͤber den Harngang, unter ihm (r) bis zur untern flachen Grundflaͤche der Blaſe und deren hintern Theile nieder. Hierauf veraͤndert er ſeine Richtung, laͤuft faſt uͤber- zwerch nach vorne, und zugleich einwaͤrts, ferner zwi- ſchen dem Saamenblaͤschen, zu ſeinem Gehuͤlfen (s), er beruͤhret ſelbigen, und nachdem er im Anfange des Vor- ſtehers (f) L. c. hat es auch LANG. Phyſiol. p. 217. (g) EUSTACH. tab. 12. f. 1 3. (h) Phil. tranſ. l. c. (i) EUSTACH ebenda f. 5. GRAAF. t 2. f. 3. 5. DRIANDER. ad MUNDINUM p. 24. nicht uͤbel. (k) EUSTACH. WINSLOW. n. 514. (l) VESAL. p. 644. WINSL. n. 506. (m) VESAL. p. 644. (n) CASSERIUS t. 8. f. 11. 12. 13. 14. VESAL. f. 22. (o) Idem ebenda. (p) EUSTACH. t. 12. f. 3. 7. WINSLOW. n. 507. (q) WINSLOW. n. 518. (r) EUSTACH. l. c. (s) Phil. tranſ. l. c. EUSTA- CHIUS t. 12. f. 3. 7. CHESELDEN. t. 31. f. 1.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/696>, abgerufen am 02.07.2024.