Bei genommnem Gifte hilft nichts sicherer, als Milch, und auch Oehl. Jch habe mit dieser Methode das pe- stilenzianische Gift des Arseniks bezwungen.
Dieser Schleim wird von der heftigen Kolik(d), und von den Purgiermitteln (e), in desto grösserm Ueberflusse weggeschaft, je mehr und schärfer (f) diese wirken, und der Erfolg endigt sich in einem Stuhlzwang (g), und mit dem Tode (h). Es scheinet die Ausdünstung der Schlag- adern, die von einem alkalisirenden und etwas zähen We- sen ist(i), das thrige zum Gestanke, und zur Dikke des Kothes mit beizutragen.
Jndessen ist doch die Resorbirung der Gefässe wohl die Hauptsache, denn ein jeder schneller Stuhlgang ist auch zugleich flüßig: und dünn ist der Leib im Men- schen (k), sowohl als in Thieren (l) von kurzem Gedär- me. Wenn sich eben dieser Koth, es sei von welchen Ursachen, z. E. von Opium, längere Zeit in Körper verweilet, so wird er dicke.
Hierzu trägt auch die Enthaltung von Trinken das ihrige bei. Die Frauenspersonen trinken wenig (m), und gehen seltener und mit Hartleibigkeit zu Stuhle, da- her auch viele unter ihnen, ohne Klistire, kaum Oeffnung bekommen.
§. 8. Die Peristaltische Bewegung.
Wir müssen hier dasjenige mit wenigem wiederho- len, was wir bey Gelegenheit der dünnen Gedärme ge-
sagt
(d)[Spaltenumbruch]
Dem Froschlaiche ähnlich Journ. de med. 1762. m. May.
(e)BINNINGER, SALMUTH.
(f)SALMUTH. II. obs 21.
(g)BINNINGER Cent. III. obs. 8.
(h)Ibid.
(i)[Spaltenumbruch]L. XXIV. p. 165.
(k)DIONIS. l. c.
(l) Am Vielstaße BARTHOL, Cent. IV hist. 30.
(m) Kazze hist. de l'Acad. 1753. p. 138. 139. dieses Thier hat keinen trokknen Koth.
Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
Bei genommnem Gifte hilft nichts ſicherer, als Milch, und auch Oehl. Jch habe mit dieſer Methode das pe- ſtilenzianiſche Gift des Arſeniks bezwungen.
Dieſer Schleim wird von der heftigen Kolik(d), und von den Purgiermitteln (e), in deſto groͤſſerm Ueberfluſſe weggeſchaft, je mehr und ſchaͤrfer (f) dieſe wirken, und der Erfolg endigt ſich in einem Stuhlzwang (g), und mit dem Tode (h). Es ſcheinet die Ausduͤnſtung der Schlag- adern, die von einem alkaliſirenden und etwas zaͤhen We- ſen iſt(i), das thrige zum Geſtanke, und zur Dikke des Kothes mit beizutragen.
Jndeſſen iſt doch die Reſorbirung der Gefaͤſſe wohl die Hauptſache, denn ein jeder ſchneller Stuhlgang iſt auch zugleich fluͤßig: und duͤnn iſt der Leib im Men- ſchen (k), ſowohl als in Thieren (l) von kurzem Gedaͤr- me. Wenn ſich eben dieſer Koth, es ſei von welchen Urſachen, z. E. von Opium, laͤngere Zeit in Koͤrper verweilet, ſo wird er dicke.
Hierzu traͤgt auch die Enthaltung von Trinken das ihrige bei. Die Frauensperſonen trinken wenig (m), und gehen ſeltener und mit Hartleibigkeit zu Stuhle, da- her auch viele unter ihnen, ohne Kliſtire, kaum Oeffnung bekommen.
§. 8. Die Periſtaltiſche Bewegung.
Wir muͤſſen hier dasjenige mit wenigem wiederho- len, was wir bey Gelegenheit der duͤnnen Gedaͤrme ge-
ſagt
(d)[Spaltenumbruch]
Dem Froſchlaiche aͤhnlich Journ. de med. 1762. m. May.
(e)BINNINGER, SALMUTH.
(f)SALMUTH. II. obſ 21.
(g)BINNINGER Cent. III. obſ. 8.
(h)Ibid.
(i)[Spaltenumbruch]L. XXIV. p. 165.
(k)DIONIS. l. c.
(l) Am Vielſtaße BARTHOL, Cent. IV hiſt. 30.
(m) Kazze hiſt. de l’Acad. 1753. p. 138. 139. dieſes Thier hat keinen trokknen Koth.
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Das Gedaͤrme. XXIV. Buch.
Bei genommnem Gifte hilft nichts ſicherer, als Milch,
und auch Oehl. Jch habe mit dieſer Methode das pe-
ſtilenzianiſche Gift des Arſeniks bezwungen.
Dieſer Schleim wird von der heftigen Kolik (d), und
von den Purgiermitteln (e), in deſto groͤſſerm Ueberfluſſe
weggeſchaft, je mehr und ſchaͤrfer (f) dieſe wirken, und
der Erfolg endigt ſich in einem Stuhlzwang (g), und mit
dem Tode (h). Es ſcheinet die Ausduͤnſtung der Schlag-
adern, die von einem alkaliſirenden und etwas zaͤhen We-
ſen iſt (i), das thrige zum Geſtanke, und zur Dikke des
Kothes mit beizutragen.
Jndeſſen iſt doch die Reſorbirung der Gefaͤſſe wohl
die Hauptſache, denn ein jeder ſchneller Stuhlgang iſt
auch zugleich fluͤßig: und duͤnn iſt der Leib im Men-
ſchen (k), ſowohl als in Thieren (l) von kurzem Gedaͤr-
me. Wenn ſich eben dieſer Koth, es ſei von welchen
Urſachen, z. E. von Opium, laͤngere Zeit in Koͤrper
verweilet, ſo wird er dicke.
Hierzu traͤgt auch die Enthaltung von Trinken das
ihrige bei. Die Frauensperſonen trinken wenig (m),
und gehen ſeltener und mit Hartleibigkeit zu Stuhle, da-
her auch viele unter ihnen, ohne Kliſtire, kaum Oeffnung
bekommen.
§. 8.
Die Periſtaltiſche Bewegung.
Wir muͤſſen hier dasjenige mit wenigem wiederho-
len, was wir bey Gelegenheit der duͤnnen Gedaͤrme ge-
ſagt
(d)
Dem Froſchlaiche aͤhnlich
Journ. de med. 1762. m. May.
(e) BINNINGER, SALMUTH.
(f) SALMUTH. II. obſ 21.
(g) BINNINGER Cent. III.
obſ. 8.
(h) Ibid.
(i)
L. XXIV. p. 165.
(k) DIONIS. l. c.
(l) Am Vielſtaße BARTHOL,
Cent. IV hiſt. 30.
(m) Kazze hiſt. de l’Acad. 1753.
p. 138. 139. dieſes Thier hat keinen
trokknen Koth.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 270. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/306>, abgerufen am 25.11.2024.
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