Anhängsel an: will man sich aber nach der Sprache der Schulen richten, so nimmt es von der Grimmdarms- klappe seinen Anfang.
Von da erstrekkt es sich überhaupt über die rechte und obere Grenze des Unterleibes, unterhalb dem Ma- gen, und endlich über die linke Grenze fort, und es schlist das dünne Gedärme von allen Seiten, mitten in sich(n). Es verdient indessen die Sache schon, daß ich stükkweise von den Theilen des Grimmdarms, von dem rechten, überzwerch laufenden linken, und an den Seitentheilen des Unterleibes liegenden Stükke desselben, Erwähnung thue: denn, ob es gleich ein einziger, und in eins fort- gehender Darm ist, so macht doch diese Eintheilung, daß man von seiner Beschaffenheit eine desto genauere Kenntniß erlangt.
§. 12. Der rechte Grimmdarm.
Es fängt sich also das rechte Stükk des Grimmdarms mit einem losen (a) und weiten Anfange, von der rech- ten holen Seite des Unterleibes an: es steigt darauf(b) längst und vor der Niere in die Höhe, und indem es in die Höhe steigt, so senket es sich rükkwerts nieder (c). Es ist bisweilen kürzer, bisweilen länger, indem biswei- len der Blinddarm auf der Niere aufliegt, und ein an- dermal unterhalb derselben sein Lager hat, und die Rich- tung dieses Grimmdarms nicht allezeit gerade läuft. Jch
habe
(n)[Spaltenumbruch]C. STEPN. ic. p. 172. EU- STACH. T. X. f. 4. 5. VESAL p. 611. ic. 8. L. V. L. VIII. t. 8. f. 9. et 1. BASS. obs. II. Dec. II. auch beschreibt es CARPENSIS nicht übel, in seiner Isag. p. 11.
(a) Jst auch an der rechten Seite grösser MORGAGN. Epist. XIV. n. 23.
(b)[Spaltenumbruch]VESAL. EUSTACH. SPIGEL.
(c) Erscheint überhaupt nicht, wenn die dünnen Därme in ihrer Lage gelassen werden. VESAL. L. V. f. 3. 6. EUSTACH. T. X. f. 2.
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
Anhaͤngſel an: will man ſich aber nach der Sprache der Schulen richten, ſo nimmt es von der Grimmdarms- klappe ſeinen Anfang.
Von da erſtrekkt es ſich uͤberhaupt uͤber die rechte und obere Grenze des Unterleibes, unterhalb dem Ma- gen, und endlich uͤber die linke Grenze fort, und es ſchliſt das duͤnne Gedaͤrme von allen Seiten, mitten in ſich(n). Es verdient indeſſen die Sache ſchon, daß ich ſtuͤkkweiſe von den Theilen des Grimmdarms, von dem rechten, uͤberzwerch laufenden linken, und an den Seitentheilen des Unterleibes liegenden Stuͤkke deſſelben, Erwaͤhnung thue: denn, ob es gleich ein einziger, und in eins fort- gehender Darm iſt, ſo macht doch dieſe Eintheilung, daß man von ſeiner Beſchaffenheit eine deſto genauere Kenntniß erlangt.
§. 12. Der rechte Grimmdarm.
Es faͤngt ſich alſo das rechte Stuͤkk des Grimmdarms mit einem loſen (a) und weiten Anfange, von der rech- ten holen Seite des Unterleibes an: es ſteigt darauf(b) laͤngſt und vor der Niere in die Hoͤhe, und indem es in die Hoͤhe ſteigt, ſo ſenket es ſich ruͤkkwerts nieder (c). Es iſt bisweilen kuͤrzer, bisweilen laͤnger, indem biswei- len der Blinddarm auf der Niere aufliegt, und ein an- dermal unterhalb derſelben ſein Lager hat, und die Rich- tung dieſes Grimmdarms nicht allezeit gerade laͤuft. Jch
habe
(n)[Spaltenumbruch]C. STEPN. ic. p. 172. EU- STACH. T. X. f. 4. 5. VESAL p. 611. ic. 8. L. V. L. VIII. t. 8. f. 9. et 1. BASS. obſ. II. Dec. II. auch beſchreibt es CARPENSIS nicht uͤbel, in ſeiner Iſag. p. 11.
(a) Jſt auch an der rechten Seite groͤſſer MORGAGN. Epiſt. XIV. n. 23.
(b)[Spaltenumbruch]VESAL. EUSTACH. SPIGEL.
(c) Erſcheint uͤberhaupt nicht, wenn die duͤnnen Daͤrme in ihrer Lage gelaſſen werden. VESAL. L. V. f. 3. 6. EUSTACH. T. X. f. 2.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><p><pbfacs="#f0239"n="203"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">III.</hi> Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.</hi></fw><lb/>
Anhaͤngſel an: will man ſich aber nach der Sprache<lb/>
der Schulen richten, ſo nimmt es von der Grimmdarms-<lb/>
klappe ſeinen Anfang.</p><lb/><p>Von da erſtrekkt es ſich uͤberhaupt uͤber die rechte<lb/>
und obere Grenze des Unterleibes, unterhalb dem Ma-<lb/>
gen, und endlich uͤber die linke Grenze fort, und es ſchliſt<lb/>
das duͤnne Gedaͤrme von allen Seiten, mitten in ſich<noteplace="foot"n="(n)"><cb/><hirendition="#aq">C. STEPN. ic. p. 172. EU-<lb/>
STACH. T. X. f. 4. 5. VESAL p.<lb/>
611. ic. 8. L. V. L. VIII. t. 8. f. 9.<lb/>
et 1. BASS. obſ. II. Dec. II.</hi> auch<lb/>
beſchreibt es <hirendition="#aq">CARPENSIS</hi> nicht<lb/>
uͤbel, in ſeiner <hirendition="#aq">Iſag. p.</hi> 11.</note>.<lb/>
Es verdient indeſſen die Sache ſchon, daß ich ſtuͤkkweiſe<lb/>
von den Theilen des Grimmdarms, von dem rechten,<lb/>
uͤberzwerch laufenden linken, und an den Seitentheilen<lb/>
des Unterleibes liegenden Stuͤkke deſſelben, Erwaͤhnung<lb/>
thue: denn, ob es gleich ein einziger, und in eins fort-<lb/>
gehender Darm iſt, ſo macht doch dieſe Eintheilung,<lb/>
daß man von ſeiner Beſchaffenheit eine deſto genauere<lb/>
Kenntniß erlangt.</p></div><lb/><divn="4"><head>§. 12.<lb/><hirendition="#b">Der rechte Grimmdarm.</hi></head><lb/><p>Es faͤngt ſich alſo das rechte Stuͤkk des Grimmdarms<lb/>
mit einem loſen <noteplace="foot"n="(a)">Jſt auch an der rechten<lb/>
Seite groͤſſer <hirendition="#aq">MORGAGN. Epiſt.<lb/>
XIV. n.</hi> 23.</note> und weiten Anfange, von der rech-<lb/>
ten holen Seite des Unterleibes an: es ſteigt darauf<noteplace="foot"n="(b)"><cb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VESAL. EUSTACH.</hi><lb/>
SPIGEL.</hi></note><lb/>
laͤngſt und vor der Niere in die Hoͤhe, und indem es<lb/>
in die Hoͤhe ſteigt, ſo ſenket es ſich ruͤkkwerts nieder <noteplace="foot"n="(c)">Erſcheint uͤberhaupt nicht,<lb/>
wenn die duͤnnen Daͤrme in ihrer<lb/>
Lage gelaſſen werden. <hirendition="#aq">VESAL. L.<lb/>
V. f. 3. 6. <hirendition="#g">EUSTACH.</hi> T. X.<lb/>
f.</hi> 2.</note>.<lb/>
Es iſt bisweilen kuͤrzer, bisweilen laͤnger, indem biswei-<lb/>
len der Blinddarm auf der Niere aufliegt, und ein an-<lb/>
dermal unterhalb derſelben ſein Lager hat, und die Rich-<lb/>
tung dieſes Grimmdarms nicht allezeit gerade laͤuft. Jch<lb/><fwplace="bottom"type="catch">habe</fw><lb/></p></div></div></div></div></body></text></TEI>
[203/0239]
III. Abſchn. Das dikke Gedaͤrm.
Anhaͤngſel an: will man ſich aber nach der Sprache
der Schulen richten, ſo nimmt es von der Grimmdarms-
klappe ſeinen Anfang.
Von da erſtrekkt es ſich uͤberhaupt uͤber die rechte
und obere Grenze des Unterleibes, unterhalb dem Ma-
gen, und endlich uͤber die linke Grenze fort, und es ſchliſt
das duͤnne Gedaͤrme von allen Seiten, mitten in ſich (n).
Es verdient indeſſen die Sache ſchon, daß ich ſtuͤkkweiſe
von den Theilen des Grimmdarms, von dem rechten,
uͤberzwerch laufenden linken, und an den Seitentheilen
des Unterleibes liegenden Stuͤkke deſſelben, Erwaͤhnung
thue: denn, ob es gleich ein einziger, und in eins fort-
gehender Darm iſt, ſo macht doch dieſe Eintheilung,
daß man von ſeiner Beſchaffenheit eine deſto genauere
Kenntniß erlangt.
§. 12.
Der rechte Grimmdarm.
Es faͤngt ſich alſo das rechte Stuͤkk des Grimmdarms
mit einem loſen (a) und weiten Anfange, von der rech-
ten holen Seite des Unterleibes an: es ſteigt darauf (b)
laͤngſt und vor der Niere in die Hoͤhe, und indem es
in die Hoͤhe ſteigt, ſo ſenket es ſich ruͤkkwerts nieder (c).
Es iſt bisweilen kuͤrzer, bisweilen laͤnger, indem biswei-
len der Blinddarm auf der Niere aufliegt, und ein an-
dermal unterhalb derſelben ſein Lager hat, und die Rich-
tung dieſes Grimmdarms nicht allezeit gerade laͤuft. Jch
habe
(n)
C. STEPN. ic. p. 172. EU-
STACH. T. X. f. 4. 5. VESAL p.
611. ic. 8. L. V. L. VIII. t. 8. f. 9.
et 1. BASS. obſ. II. Dec. II. auch
beſchreibt es CARPENSIS nicht
uͤbel, in ſeiner Iſag. p. 11.
(a) Jſt auch an der rechten
Seite groͤſſer MORGAGN. Epiſt.
XIV. n. 23.
(b)
VESAL. EUSTACH.
SPIGEL.
(c) Erſcheint uͤberhaupt nicht,
wenn die duͤnnen Daͤrme in ihrer
Lage gelaſſen werden. VESAL. L.
V. f. 3. 6. EUSTACH. T. X.
f. 2.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 203. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/239>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.