gar beim Fleischfressen, eine saure Natur. So ist der Koth bei Skorbutischen sauer [Spaltenumbruch](e+), und ob derselbe gleich von chemischen Säuren schwarz und grün anzusehen ist, so bekömmt er doch einen fremden Geruch (f). Man fand das Mandelöl von der Säure in talgartige Kügel- chen verwandelt (g). Pinellus fand in dem Auswurfe der Podagristen Säure (g+). Hagstrom(g++) will, daß der Mastdarm den armen Leuten ein Coagulum zur Milch verschaffe, so wie der Hühnerkoth (h). Es gab Jemand ein milchiges Klistir in geronnener Gestalt wie- der von sich [Spaltenumbruch](h+). Unter dem Kothe eines Kindes befan- den sich Kügelchen Käse (i). Man fand den Koth von Schweinen, die rohes Spiesglas genossen hatten (k), sauer. Die Feuchtigkeit des wurmförmigen Anhängsels färbte Lakmus roth. Aus einer Wunde des Krummdarms lief eine käsige Milch heraus (m). Der Chilus behält offenbar die saure Natur an sich; und Milch, die aus dem Chilo bereitet wird, nimmt sich selbst überlassen, eben so, wie eine vegetabilische Emulsion, eine Säure an sich.
Doch es geht auch das saure Wesen in die Säfte der Thiere selbst hinüber, und man trift es ganz augenschein- lich im Fette (n) und Blute an (o), so wie endlich in der Limphe der Muskeln, oder in der Fleischbrühe (p).
Wir haben auch gezeigt, wie die scharfen Säfte der Jnsekten Spuren von einer Säure an sich haben (q).
(l)
Selbst
(e+)ALBIN de atherapeus p. 13.
(f)ARCISSEWSKY de poda- gra c. 9. p. 70. 71.
(g)LUDWIG pathol. p. 64. 122. Add. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 11. p. 142.
(g+)De podagr. p. 28.
(g++)Jaemtlands beskrifning p. 93.
(h)Oeconom. Nachricht T. 1. p. 890.
(h+)BAUER mol. intest. VI- RIDET bon chyle p. 70.
(i)BARTHOL Hist. 28. Cent. ll.
(k)PECHLIN purg. p. 58.
(m)KLEIN Rachitis congenit.
(n)L. I. S. IV.
(o)L. V. p. 102.
(p)Ibid. p. 93.
(q)LISTER de calcul p. 33.
(l)VIRIDET ferment. L. II. c. 4.
H. Phisiol. 7. B. F
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
gar beim Fleiſchfreſſen, eine ſaure Natur. So iſt der Koth bei Skorbutiſchen ſauer [Spaltenumbruch](e†), und ob derſelbe gleich von chemiſchen Saͤuren ſchwarz und gruͤn anzuſehen iſt, ſo bekoͤmmt er doch einen fremden Geruch (f). Man fand das Mandeloͤl von der Saͤure in talgartige Kuͤgel- chen verwandelt (g). Pinellus fand in dem Auswurfe der Podagriſten Saͤure (g†). Hagſtrom(g††) will, daß der Maſtdarm den armen Leuten ein Coagulum zur Milch verſchaffe, ſo wie der Huͤhnerkoth (h). Es gab Jemand ein milchiges Kliſtir in geronnener Geſtalt wie- der von ſich [Spaltenumbruch](h†). Unter dem Kothe eines Kindes befan- den ſich Kuͤgelchen Kaͤſe (i). Man fand den Koth von Schweinen, die rohes Spiesglas genoſſen hatten (k), ſauer. Die Feuchtigkeit des wurmfoͤrmigen Anhaͤngſels faͤrbte Lakmus roth. Aus einer Wunde des Krummdarms lief eine kaͤſige Milch heraus (m). Der Chilus behaͤlt offenbar die ſaure Natur an ſich; und Milch, die aus dem Chilo bereitet wird, nimmt ſich ſelbſt uͤberlaſſen, eben ſo, wie eine vegetabiliſche Emulſion, eine Saͤure an ſich.
Doch es geht auch das ſaure Weſen in die Saͤfte der Thiere ſelbſt hinuͤber, und man trift es ganz augenſchein- lich im Fette (n) und Blute an (o), ſo wie endlich in der Limphe der Muſkeln, oder in der Fleiſchbruͤhe (p).
Wir haben auch gezeigt, wie die ſcharfen Saͤfte der Jnſekten Spuren von einer Saͤure an ſich haben (q).
(l)
Selbſt
(e†)ALBIN de atherapeus p. 13.
(f)ARCISSEWSKY de poda- gra c. 9. p. 70. 71.
(g)LUDWIG pathol. p. 64. 122. Add. Eph. Nat. Cur. Dec. II. ann. 11. p. 142.
(g†)De podagr. p. 28.
(g††)Jæmtlands beskrifning p. 93.
(h)Oeconom. Nachricht T. 1. p. 890.
(h†)BAUER mol. inteſt. VI- RIDET bon chyle p. 70.
(i)BARTHOL Hiſt. 28. Cent. ll.
(k)PECHLIN purg. p. 58.
(m)KLEIN Rachitis congenit.
(n)L. I. S. IV.
(o)L. V. p. 102.
(p)Ibid. p. 93.
(q)LISTER de calcul p. 33.
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H. Phiſiol. 7. B. F
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[81/0117]
II. Abſchn. Verrichtungen des duͤnnen.
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(e†), und ob derſelbe gleich
von chemiſchen Saͤuren ſchwarz und gruͤn anzuſehen iſt,
ſo bekoͤmmt er doch einen fremden Geruch (f). Man
fand das Mandeloͤl von der Saͤure in talgartige Kuͤgel-
chen verwandelt (g). Pinellus fand in dem Auswurfe
der Podagriſten Saͤure (g†). Hagſtrom (g††) will,
daß der Maſtdarm den armen Leuten ein Coagulum zur
Milch verſchaffe, ſo wie der Huͤhnerkoth (h). Es gab
Jemand ein milchiges Kliſtir in geronnener Geſtalt wie-
der von ſich
(h†). Unter dem Kothe eines Kindes befan-
den ſich Kuͤgelchen Kaͤſe (i). Man fand den Koth von
Schweinen, die rohes Spiesglas genoſſen hatten (k),
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lief eine kaͤſige Milch heraus (m). Der Chilus behaͤlt
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ſo, wie eine vegetabiliſche Emulſion, eine Saͤure an ſich.
Doch es geht auch das ſaure Weſen in die Saͤfte der
Thiere ſelbſt hinuͤber, und man trift es ganz augenſchein-
lich im Fette (n) und Blute an (o), ſo wie endlich in
der Limphe der Muſkeln, oder in der Fleiſchbruͤhe (p).
Wir haben auch gezeigt, wie die ſcharfen Saͤfte der
Jnſekten Spuren von einer Saͤure an ſich haben (q).
Selbſt
(l)
(e†) ALBIN de atherapeus p. 13.
(f) ARCISSEWSKY de poda-
gra c. 9. p. 70. 71.
(g) LUDWIG pathol. p. 64.
122. Add. Eph. Nat. Cur. Dec. II.
ann. 11. p. 142.
(g†) De podagr. p. 28.
(g††) Jæmtlands beskrifning
p. 93.
(h) Oeconom. Nachricht T. 1.
p. 890.
(h†) BAUER mol. inteſt. VI-
RIDET bon chyle p. 70.
(i) BARTHOL Hiſt. 28. Cent. ll.
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(n) L. I. S. IV.
(o) L. V. p. 102.
(p) Ibid. p. 93.
(q) LISTER de calcul p. 33.
(l) VIRIDET ferment. L. II.
c. 4.
H. Phiſiol. 7. B. F
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/117>, abgerufen am 29.01.2025.
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