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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775.

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I. Abschn. Zergliederung des dünnen.

So nahm ein Saft eben diesen Weg, und zwar an
dem dikken Gedärme(o), ferner that dieses auch das
äetherische Oel (p).

Was diese Männer gesehen, war nur eine Kleinig-
keit. Es verfolgte dagegen der vortrefliche Abraham
Kaauw; Boerhaave die Strasse der Flüßigkeit, wel-
che vom Gedärme in die Blutader überstieg, und er sahe,
daß das Wasser, welches er ins Gedärme eingegossen
hat, und von dem Blutadern des Gekröses wieder auf-
genommen war (q), gegen die Pforten zusammen flos,
welches sowohl bei dem dikken, als dünnen Gedärme von
statten gieng (r)(s). Da diese Versuche von einem Zeu-
gen herrühren, der die Sache verstanden, so verdienen
sie auch allen Glauben, und es läst sich dasjenige, was
andern nicht so glükken wollen, nicht zu einem Gegenbe-
weise machen (t).

Noch zur Zeit behaupte ich nicht, daß die im holen
Gedärme befindlichen Säfte diesen Weg nehmen, ich will
nur, daß die Strasse dazu offen sey.

§. 23.
Die Nerven des Gedärmes.

Das Gedärme hat mehr zahlreiche, als grosse Ner-
ven, und auch diese sind noch nicht so vollständig be-
schrieben worden, als die Sache wohl verdiente. Das
erste Stükk des Gedärmes, oder der Zwölffingerdarm
bekömmt seine Nerven von den Lebernerven, und den
Nerven des Magens (a) her, deren vornemster Ursprung
das achte Nervenpaar ist.

Das
(o) [Spaltenumbruch] Saft hist, de l'Acad. ann.
1717. p.
24.
(p) I. M. HOFMAN ad I. v.
HORNE p. 105. add. HALES
p.
153.
(q) n. 471. 474. 478. 195.
(r) n. 474.
(s) [Spaltenumbruch] n. 471.
(t) Von Wasser, so aus den
Därmen in die venas geht HALES
haemastat p.
123. von der Luft LO-
WER de corde p.
221 222.
(a) L. X. p. 237. 263.
E 5
I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen.

So nahm ein Saft eben dieſen Weg, und zwar an
dem dikken Gedaͤrme(o), ferner that dieſes auch das
aͤetheriſche Oel (p).

Was dieſe Maͤnner geſehen, war nur eine Kleinig-
keit. Es verfolgte dagegen der vortrefliche Abraham
Kaauw; Boerhaave die Straſſe der Fluͤßigkeit, wel-
che vom Gedaͤrme in die Blutader uͤberſtieg, und er ſahe,
daß das Waſſer, welches er ins Gedaͤrme eingegoſſen
hat, und von dem Blutadern des Gekroͤſes wieder auf-
genommen war (q), gegen die Pforten zuſammen flos,
welches ſowohl bei dem dikken, als duͤnnen Gedaͤrme von
ſtatten gieng (r)(s). Da dieſe Verſuche von einem Zeu-
gen herruͤhren, der die Sache verſtanden, ſo verdienen
ſie auch allen Glauben, und es laͤſt ſich dasjenige, was
andern nicht ſo gluͤkken wollen, nicht zu einem Gegenbe-
weiſe machen (t).

Noch zur Zeit behaupte ich nicht, daß die im holen
Gedaͤrme befindlichen Saͤfte dieſen Weg nehmen, ich will
nur, daß die Straſſe dazu offen ſey.

§. 23.
Die Nerven des Gedaͤrmes.

Das Gedaͤrme hat mehr zahlreiche, als groſſe Ner-
ven, und auch dieſe ſind noch nicht ſo vollſtaͤndig be-
ſchrieben worden, als die Sache wohl verdiente. Das
erſte Stuͤkk des Gedaͤrmes, oder der Zwoͤlffingerdarm
bekoͤmmt ſeine Nerven von den Lebernerven, und den
Nerven des Magens (a) her, deren vornemſter Urſprung
das achte Nervenpaar iſt.

Das
(o) [Spaltenumbruch] Saft hiſt, de l’Acad. ann.
1717. p.
24.
(p) I. M. HOFMAN ad I. v.
HORNE p. 105. add. HALES
p.
153.
(q) n. 471. 474. 478. 195.
(r) n. 474.
(s) [Spaltenumbruch] n. 471.
(t) Von Waſſer, ſo aus den
Daͤrmen in die venas geht HALES
hæmaſtat p.
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[73/0109] I. Abſchn. Zergliederung des duͤnnen. So nahm ein Saft eben dieſen Weg, und zwar an dem dikken Gedaͤrme (o), ferner that dieſes auch das aͤetheriſche Oel (p). Was dieſe Maͤnner geſehen, war nur eine Kleinig- keit. Es verfolgte dagegen der vortrefliche Abraham Kaauw; Boerhaave die Straſſe der Fluͤßigkeit, wel- che vom Gedaͤrme in die Blutader uͤberſtieg, und er ſahe, daß das Waſſer, welches er ins Gedaͤrme eingegoſſen hat, und von dem Blutadern des Gekroͤſes wieder auf- genommen war (q), gegen die Pforten zuſammen flos, welches ſowohl bei dem dikken, als duͤnnen Gedaͤrme von ſtatten gieng (r) (s). Da dieſe Verſuche von einem Zeu- gen herruͤhren, der die Sache verſtanden, ſo verdienen ſie auch allen Glauben, und es laͤſt ſich dasjenige, was andern nicht ſo gluͤkken wollen, nicht zu einem Gegenbe- weiſe machen (t). Noch zur Zeit behaupte ich nicht, daß die im holen Gedaͤrme befindlichen Saͤfte dieſen Weg nehmen, ich will nur, daß die Straſſe dazu offen ſey. §. 23. Die Nerven des Gedaͤrmes. Das Gedaͤrme hat mehr zahlreiche, als groſſe Ner- ven, und auch dieſe ſind noch nicht ſo vollſtaͤndig be- ſchrieben worden, als die Sache wohl verdiente. Das erſte Stuͤkk des Gedaͤrmes, oder der Zwoͤlffingerdarm bekoͤmmt ſeine Nerven von den Lebernerven, und den Nerven des Magens (a) her, deren vornemſter Urſprung das achte Nervenpaar iſt. Das (o) Saft hiſt, de l’Acad. ann. 1717. p. 24. (p) I. M. HOFMAN ad I. v. HORNE p. 105. add. HALES p. 153. (q) n. 471. 474. 478. 195. (r) n. 474. (s) n. 471. (t) Von Waſſer, ſo aus den Daͤrmen in die venas geht HALES hæmaſtat p. 123. von der Luft LO- WER de corde p. 221 222. (a) L. X. p. 237. 263. E 5

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/109>, abgerufen am 25.11.2024.