den, und es stimmen mit diesem Berichte auch noch an- dere berühmte Männer überein.
Doch es enthalten auch die Trompeten nicht selten in ihrer Höhlung Wasser, und geben dadurch eine Art von einer besondern Wassersucht an den Tag(p). Es lässet sich nemlich die Trompete bis zur Bewunderung ausdehnen, und man hat in ihnen sieben Pfunde Was- ser (q), neun (r), drey und zwanzig (s), hundert und zehn Pfunde (t), ein hundert und vierzig (u), hundert und funfzig Pfunde (w) an Flüßigkeit gefunden.
Es scheinen zugleich die Häute der Muttertrompeten dikker zu werden (x).
So hängen sich auch bisweilen an die äusserste Trom- peten Steine an (y), und man fand in der Trompete einen kleinen Knochen (z).
Sie erscheinen auch hin und wieder widernatürlich, und durch einen Fehler des Fadengewebes an den Eyer- stökken (a), an der Gebärmutter (b), an dem Gedär- me (c), sonderlich aber an dem Mastdarme (d) ange- wachsen.
Schon grösser ist das Uebel, wenn die Trompeten, und dieses kommt in der That öfters vor, blind sind. Denn ob man gleich dem berühmten Morgagni(e) glauben kann, daß sie nicht selten nur das Ansehen hät-
ten
(p)[Spaltenumbruch]Zod. Gall. Ann. I. pag. 202. HARDER. apiar. obs. 25.
(q)HAEN. rat. med. VI. p. 30.
(r)TULP. L. IV. c. 44. mit un- zählichen Blasen.
(s)HAEN. ib. p. 38. 39.
(t)MUNNIK. ap. MANGET. bibl. p. 624.
(u)HARDER. apiar. obs. 88.
(w)CYPRIANUS.
(x)De HAEN. T. VI. p. 38. 39.
(y)GRAAF. p. 230. SWAM- MERDAM. prodr. p. 33.
(z)EISENMANN. ein knochig Stükk, so siebzehn Unzen wog [Spaltenumbruch]Journ. de medec. 1763. Jan. ein knochiger Geschwulst mitten an der Trompete BADER. obs. 35.
(a)GRAAF. t. 19. f. 1. SAN- TORIN. istor. p. 34. CRELL. progr. ann. 1742. Connat. visc. p. 9. CHESELDEN. Phil. trans. n. 337.
(b)VOGEL. anthropogon. p. 227. BIANCHI p. 75. 76.
(c)SANTORIN.
(d)FABRICIUS anat. pract. p. 113.
(e)Adv. I. p. 40.
Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
den, und es ſtimmen mit dieſem Berichte auch noch an- dere beruͤhmte Maͤnner uͤberein.
Doch es enthalten auch die Trompeten nicht ſelten in ihrer Hoͤhlung Waſſer, und geben dadurch eine Art von einer beſondern Waſſerſucht an den Tag(p). Es laͤſſet ſich nemlich die Trompete bis zur Bewunderung ausdehnen, und man hat in ihnen ſieben Pfunde Waſ- ſer (q), neun (r), drey und zwanzig (s), hundert und zehn Pfunde (t), ein hundert und vierzig (u), hundert und funfzig Pfunde (w) an Fluͤßigkeit gefunden.
Es ſcheinen zugleich die Haͤute der Muttertrompeten dikker zu werden (x).
So haͤngen ſich auch bisweilen an die aͤuſſerſte Trom- peten Steine an (y), und man fand in der Trompete einen kleinen Knochen (z).
Sie erſcheinen auch hin und wieder widernatuͤrlich, und durch einen Fehler des Fadengewebes an den Eyer- ſtoͤkken (a), an der Gebaͤrmutter (b), an dem Gedaͤr- me (c), ſonderlich aber an dem Maſtdarme (d) ange- wachſen.
Schon groͤſſer iſt das Uebel, wenn die Trompeten, und dieſes kommt in der That oͤfters vor, blind ſind. Denn ob man gleich dem beruͤhmten Morgagni(e) glauben kann, daß ſie nicht ſelten nur das Anſehen haͤt-
ten
(p)[Spaltenumbruch]Zod. Gall. Ann. I. pag. 202. HARDER. apiar. obſ. 25.
(q)HAEN. rat. med. VI. p. 30.
(r)TULP. L. IV. c. 44. mit un- zaͤhlichen Blaſen.
(s)HAEN. ib. p. 38. 39.
(t)MUNNIK. ap. MANGET. bibl. p. 624.
(u)HARDER. apiar. obſ. 88.
(w)CYPRIANUS.
(x)De HAEN. T. VI. p. 38. 39.
(y)GRAAF. p. 230. SWAM- MERDAM. prodr. p. 33.
(z)EISENMANN. ein knochig Stuͤkk, ſo ſiebzehn Unzen wog [Spaltenumbruch]Journ. de medec. 1763. Jan. ein knochiger Geſchwulſt mitten an der Trompete BADER. obſ. 35.
(a)GRAAF. t. 19. f. 1. SAN- TORIN. iſtor. p. 34. CRELL. progr. ann. 1742. Connat. viſc. p. 9. CHESELDEN. Phil. tranſ. n. 337.
(b)VOGEL. anthropogon. p. 227. BIANCHI p. 75. 76.
(c)SANTORIN.
(d)FABRICIUS anat. pract. p. 113.
(e)Adv. I. p. 40.
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Weibliche Theile. XXVIII. Buch.
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Doch es enthalten auch die Trompeten nicht ſelten
in ihrer Hoͤhlung Waſſer, und geben dadurch eine Art
von einer beſondern Waſſerſucht an den Tag (p). Es
laͤſſet ſich nemlich die Trompete bis zur Bewunderung
ausdehnen, und man hat in ihnen ſieben Pfunde Waſ-
ſer (q), neun (r), drey und zwanzig (s), hundert und
zehn Pfunde (t), ein hundert und vierzig (u), hundert und
funfzig Pfunde (w) an Fluͤßigkeit gefunden.
Es ſcheinen zugleich die Haͤute der Muttertrompeten
dikker zu werden (x).
So haͤngen ſich auch bisweilen an die aͤuſſerſte Trom-
peten Steine an (y), und man fand in der Trompete
einen kleinen Knochen (z).
Sie erſcheinen auch hin und wieder widernatuͤrlich,
und durch einen Fehler des Fadengewebes an den Eyer-
ſtoͤkken (a), an der Gebaͤrmutter (b), an dem Gedaͤr-
me (c), ſonderlich aber an dem Maſtdarme (d) ange-
wachſen.
Schon groͤſſer iſt das Uebel, wenn die Trompeten,
und dieſes kommt in der That oͤfters vor, blind ſind.
Denn ob man gleich dem beruͤhmten Morgagni (e)
glauben kann, daß ſie nicht ſelten nur das Anſehen haͤt-
ten
(p)
Zod. Gall. Ann. I. pag. 202.
HARDER. apiar. obſ. 25.
(q) HAEN. rat. med. VI. p. 30.
(r) TULP. L. IV. c. 44. mit un-
zaͤhlichen Blaſen.
(s) HAEN. ib. p. 38. 39.
(t) MUNNIK. ap. MANGET.
bibl. p. 624.
(u) HARDER. apiar. obſ. 88.
(w) CYPRIANUS.
(x) De HAEN. T. VI. p. 38. 39.
(y) GRAAF. p. 230. SWAM-
MERDAM. prodr. p. 33.
(z) EISENMANN. ein knochig
Stuͤkk, ſo ſiebzehn Unzen wog
Journ. de medec. 1763. Jan. ein
knochiger Geſchwulſt mitten an der
Trompete BADER. obſ. 35.
(a) GRAAF. t. 19. f. 1. SAN-
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(c) SANTORIN.
(d) FABRICIUS anat. pract.
p. 113.
(e) Adv. I. p. 40.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 7. Berlin, 1775, S. 1020. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende07_1775/1056>, abgerufen am 25.11.2024.
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