Was die Galle betrift, welche man in der Blase (h) zu der Zeit gefunden haben will, da ein Stein den Gal- lengang verschlossen hielt, so halte ich solche für eine trä- ge Art, von einem geschmakklosen Sero (i) oder Schleim (k) dergleichen sich ohne Zweifel in den Schleimdrüsen der Gallenblase (l) erzeuget, und da der ductus cysticus von einem Steine verstopft wurde, so war selbiger, disseits des Steinchens gegen die Leber zu, voller Galle, und die Blase leer (m). Da man in einem todten Körper kei- ne Gallenblase finden konnte, so fand man sie zusam- mengezogen, leer, voller klaren Wassers, und es stekk- te ein Stein in den Fächern (m*). Da Steine die Mündung der Blase verstopft hielten, so fand sich in- wendig keine Galle, sondern ein Salzwasser (m**). Da sich Steine in der Gallenblase, und in den Gängen äu- serten, so fand man keine Galle (m+), oder doch nur einige wenige Tropfen darinnen (n). Jch lese auch, daß man ein bleiches Serum gefunden, da sich die Leber
ver-
(h)[Spaltenumbruch]
7. 12. 14.
(i) Am Feuer gerinnbar. BEN- NET p. 58. LUDWIG.
(k)WAINEWRIGTH p. 72. Obs. nostr. 33. h. 1. 2. 3. 4. COE p. 90. 91. TACONI memor. di sisc. II. p. 314. HOFMANN Med. Consult. T. II. Dec. V. cas 9. etwas salzig, kaum bitter gegen ein Pfund SWIETEN III. p 101. mit Muß vergleicht es REIN- HART. amurca mera BARTH Act. Hafn. T. III. obs. 38 wäßrige Flüßigkeit RUYSCH Centur. n. 87. LIEUT. p. 306. serum RAYMOND I. c. ein fremder Saft LUDWIG. Schleim. Act. Lit. Soc. Suec. 1726. p. 156. keine Galle JUCH de sero & bile Journ. med. 1759. No- vembr. Phil. trans. n. 142 Eph. Nat. Cur. Vol. VII. n. 3. kaum etwas PETERMANN.
(l)FANTON anat. p. 111.
(m)PALFYN Ital. II. p. 198. [Spaltenumbruch]PETIT Mem Chir. I. p. 286. FONTAN ad VESAL. p. 21. bei sehr grosser Leber. FANTON obs. 5. LIEUTAUD Mem. de 1735. h. 1. Essays p. 305. STROEH- LEIN p. 17. fast dergleichen hat auch CHESELD p. 166. LANCIS. Epist in Galer. di Minerv. T. VII. p. 198.
(m*)LIEUTAUD Essays p. 306.
(m**)TACONUS mem. di fisic. I. p. 313. 314.
(m+)Phil. trans. n. 142.
(n)BETZOLD K. Swensk. Acad. Handling 1752. Trim. I. wenig und träge. SAUBERLICH, BAYNARD da der choledochus verkleistert war. Bei harter Leber, war die Blase weis von Farbe, und klein BUCHWALD quadr. obs. 2. NIETNER de gland. na- tur. p. 25. & da sieben Steine drinnen waren. DILTHEY obs. 8.
III. Abſchn. Jhr Bau.
Was die Galle betrift, welche man in der Blaſe (h) zu der Zeit gefunden haben will, da ein Stein den Gal- lengang verſchloſſen hielt, ſo halte ich ſolche fuͤr eine traͤ- ge Art, von einem geſchmakkloſen Sero (i) oder Schleim (k) dergleichen ſich ohne Zweifel in den Schleimdruͤſen der Gallenblaſe (l) erzeuget, und da der ductus cyſticus von einem Steine verſtopft wurde, ſo war ſelbiger, diſſeits des Steinchens gegen die Leber zu, voller Galle, und die Blaſe leer (m). Da man in einem todten Koͤrper kei- ne Gallenblaſe finden konnte, ſo fand man ſie zuſam- mengezogen, leer, voller klaren Waſſers, und es ſtekk- te ein Stein in den Faͤchern (m*). Da Steine die Muͤndung der Blaſe verſtopft hielten, ſo fand ſich in- wendig keine Galle, ſondern ein Salzwaſſer (m**). Da ſich Steine in der Gallenblaſe, und in den Gaͤngen aͤu- ſerten, ſo fand man keine Galle (m†), oder doch nur einige wenige Tropfen darinnen (n). Jch leſe auch, daß man ein bleiches Serum gefunden, da ſich die Leber
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(h)[Spaltenumbruch]
7. 12. 14.
(i) Am Feuer gerinnbar. BEN- NET p. 58. LUDWIG.
(k)WAINEWRIGTH p. 72. Obſ. noſtr. 33. h. 1. 2. 3. 4. COE p. 90. 91. TACONI memor. di ſiſc. II. p. 314. HOFMANN Med. Conſult. T. II. Dec. V. caſ 9. etwas ſalzig, kaum bitter gegen ein Pfund SWIETEN III. p 101. mit Muß vergleicht es REIN- HART. amurca mera BARTH Act. Hafn. T. III. obſ. 38 waͤßrige Fluͤßigkeit RUYSCH Centur. n. 87. LIEUT. p. 306. ſerum RAYMOND I. c. ein fremder Saft LUDWIG. Schleim. Act. Lit. Soc. Suec. 1726. p. 156. keine Galle JUCH de ſero & bile Journ. med. 1759. No- vembr. Phil. tranſ. n. 142 Eph. Nat. Cur. Vol. VII. n. 3. kaum etwas PETERMANN.
(l)FANTON anat. p. 111.
(m)PALFYN Ital. II. p. 198. [Spaltenumbruch]PETIT Mém Chir. I. p. 286. FONTAN ad VESAL. p. 21. bei ſehr groſſer Leber. FANTON obſ. 5. LIEUTAUD Mém. de 1735. h. 1. Eſſays p. 305. STROEH- LEIN p. 17. faſt dergleichen hat auch CHESELD p. 166. LANCIS. Epiſt in Galer. di Minerv. T. VII. p. 198.
(m*)LIEUTAUD Eſſays p. 306.
(m**)TACONUS mem. di fiſic. I. p. 313. 314.
(m†)Phil. tranſ. n. 142.
(n)BETZOLD K. Swensk. Acad. Handling 1752. Trim. I. wenig und traͤge. SAUBERLICH, BAYNARD da der choledochus verkleiſtert war. Bei harter Leber, war die Blaſe weis von Farbe, und klein BUCHWALD quadr. obſ. 2. NIETNER de gland. na- tur. p. 25. & da ſieben Steine drinnen waren. DILTHEY obſ. 8.
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[861/0881]
III. Abſchn. Jhr Bau.
Was die Galle betrift, welche man in der Blaſe (h)
zu der Zeit gefunden haben will, da ein Stein den Gal-
lengang verſchloſſen hielt, ſo halte ich ſolche fuͤr eine traͤ-
ge Art, von einem geſchmakkloſen Sero (i) oder Schleim (k)
dergleichen ſich ohne Zweifel in den Schleimdruͤſen der
Gallenblaſe (l) erzeuget, und da der ductus cyſticus von
einem Steine verſtopft wurde, ſo war ſelbiger, diſſeits
des Steinchens gegen die Leber zu, voller Galle, und die
Blaſe leer (m). Da man in einem todten Koͤrper kei-
ne Gallenblaſe finden konnte, ſo fand man ſie zuſam-
mengezogen, leer, voller klaren Waſſers, und es ſtekk-
te ein Stein in den Faͤchern (m*). Da Steine die
Muͤndung der Blaſe verſtopft hielten, ſo fand ſich in-
wendig keine Galle, ſondern ein Salzwaſſer (m**). Da
ſich Steine in der Gallenblaſe, und in den Gaͤngen aͤu-
ſerten, ſo fand man keine Galle (m†), oder doch nur
einige wenige Tropfen darinnen (n). Jch leſe auch,
daß man ein bleiches Serum gefunden, da ſich die Leber
ver-
(h)
7. 12. 14.
(i) Am Feuer gerinnbar. BEN-
NET p. 58. LUDWIG.
(k) WAINEWRIGTH p. 72.
Obſ. noſtr. 33. h. 1. 2. 3. 4. COE
p. 90. 91. TACONI memor. di
ſiſc. II. p. 314. HOFMANN Med.
Conſult. T. II. Dec. V. caſ 9.
etwas ſalzig, kaum bitter gegen
ein Pfund SWIETEN III. p 101.
mit Muß vergleicht es REIN-
HART. amurca mera BARTH
Act. Hafn. T. III. obſ. 38 waͤßrige
Fluͤßigkeit RUYSCH Centur. n. 87.
LIEUT. p. 306. ſerum RAYMOND
I. c. ein fremder Saft LUDWIG.
Schleim. Act. Lit. Soc. Suec. 1726.
p. 156. keine Galle JUCH de ſero
& bile Journ. med. 1759. No-
vembr. Phil. tranſ. n. 142 Eph.
Nat. Cur. Vol. VII. n. 3. kaum
etwas PETERMANN.
(l) FANTON anat. p. 111.
(m) PALFYN Ital. II. p. 198.
PETIT Mém Chir. I. p. 286.
FONTAN ad VESAL. p. 21. bei
ſehr groſſer Leber. FANTON
obſ. 5. LIEUTAUD Mém. de
1735. h. 1. Eſſays p. 305. STROEH-
LEIN p. 17. faſt dergleichen hat
auch CHESELD p. 166. LANCIS.
Epiſt in Galer. di Minerv. T. VII.
p. 198.
(m*) LIEUTAUD Eſſays
p. 306.
(m**) TACONUS mem. di fiſic.
I. p. 313. 314.
(m†) Phil. tranſ. n. 142.
(n) BETZOLD K. Swensk.
Acad. Handling 1752. Trim. I.
wenig und traͤge. SAUBERLICH,
BAYNARD da der choledochus
verkleiſtert war. Bei harter Leber,
war die Blaſe weis von Farbe,
und klein BUCHWALD quadr.
obſ. 2. NIETNER de gland. na-
tur. p. 25. & da ſieben Steine
drinnen waren. DILTHEY obſ. 8.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 861. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/881>, abgerufen am 23.11.2024.
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