als von der Tinktur der spanischen Fliegen (z). Sie lö- set sich von dem Geiste des Menschenblutes auf (a).
Wenn sich die Galle von den sauren Dingen coagu- lirt hat, so löset sie sich von den Alkalien, so man dazu mischt, auf (b). So löset sich auch, der, durch die Exhalation entstandne Mus der Galle, in Laugensalzen auf (c). Sie hindert auch die Coagulation des Blu- tes (d). Vermischt mit dem Wasser aus dem Unterleibe, oder, wie ich davor halte, des Urins, bekömmt sie eine rothe Farbe (e).
Sie wird von Eisenfeile trübe und grünlich (f), oder überhaupt schwarz, wenigstens in der Viehseuche (g).
§. 9. Die Galle geräth in Fäulnis.
Die Erfarungen berümter Männer über diesen Punkt laufen einander so sehr zuwider, daß man sie schwerlich mit einander vereinigen kann.
Einige läugnen, daß die Galle nicht leicht von freien Stükken faul werden könne (a), und wenn man sie gleich in einer aufgehängten Blase aufbehielte (b). Da Fleisch nach sechs Stunden stinkend wurde, so nahm in eben dieser Wärme die Galle nur allererst nach 48. Stunden einen Moschgeruch an sich (c), dergleichen andre berüm- te Männer erst von einer langen Fäulnis herzuleiten pflegen.
An-
(z)[Spaltenumbruch]BAGLIV. p. 437.
(a)BOHN.
(b)CARTHEUSER, RAM- SAY p. 8.
(c)RAMSAY I. c.
(d)HEUERMANN III. p. 796.
(e)Frank. Anmerk. V. p. 573.
(f)ORTLOB.
(g)[Spaltenumbruch]FISSCHER p. 201
(a)LOWER pyretol. WILLIS defens. p. 109.
(b)QUESNAI Oecon. anim. T. III. p. 50.
(c)RAMSAY p. 11.
F f f 3
III. Abſchn. Jhr Bau.
als von der Tinktur der ſpaniſchen Fliegen (z). Sie loͤ- ſet ſich von dem Geiſte des Menſchenblutes auf (a).
Wenn ſich die Galle von den ſauren Dingen coagu- lirt hat, ſo loͤſet ſie ſich von den Alkalien, ſo man dazu miſcht, auf (b). So loͤſet ſich auch, der, durch die Exhalation entſtandne Mus der Galle, in Laugenſalzen auf (c). Sie hindert auch die Coagulation des Blu- tes (d). Vermiſcht mit dem Waſſer aus dem Unterleibe, oder, wie ich davor halte, des Urins, bekoͤmmt ſie eine rothe Farbe (e).
Sie wird von Eiſenfeile truͤbe und gruͤnlich (f), oder uͤberhaupt ſchwarz, wenigſtens in der Viehſeuche (g).
§. 9. Die Galle geraͤth in Faͤulnis.
Die Erfarungen beruͤmter Maͤnner uͤber dieſen Punkt laufen einander ſo ſehr zuwider, daß man ſie ſchwerlich mit einander vereinigen kann.
Einige laͤugnen, daß die Galle nicht leicht von freien Stuͤkken faul werden koͤnne (a), und wenn man ſie gleich in einer aufgehaͤngten Blaſe aufbehielte (b). Da Fleiſch nach ſechs Stunden ſtinkend wurde, ſo nahm in eben dieſer Waͤrme die Galle nur allererſt nach 48. Stunden einen Moſchgeruch an ſich (c), dergleichen andre beruͤm- te Maͤnner erſt von einer langen Faͤulnis herzuleiten pflegen.
An-
(z)[Spaltenumbruch]BAGLIV. p. 437.
(a)BOHN.
(b)CARTHEUSER, RAM- SAY p. 8.
(c)RAMSAY I. c.
(d)HEUERMANN III. p. 796.
(e)Frank. Anmerk. V. p. 573.
(f)ORTLOB.
(g)[Spaltenumbruch]FISSCHER p. 201
(a)LOWER pyretol. WILLIS defenſ. p. 109.
(b)QUESNAI Oecon. anim. T. III. p. 50.
(c)RAMSAY p. 11.
F f f 3
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[821/0841]
III. Abſchn. Jhr Bau.
als von der Tinktur der ſpaniſchen Fliegen (z). Sie loͤ-
ſet ſich von dem Geiſte des Menſchenblutes auf (a).
Wenn ſich die Galle von den ſauren Dingen coagu-
lirt hat, ſo loͤſet ſie ſich von den Alkalien, ſo man dazu
miſcht, auf (b). So loͤſet ſich auch, der, durch die
Exhalation entſtandne Mus der Galle, in Laugenſalzen
auf (c). Sie hindert auch die Coagulation des Blu-
tes (d). Vermiſcht mit dem Waſſer aus dem Unterleibe,
oder, wie ich davor halte, des Urins, bekoͤmmt ſie eine
rothe Farbe (e).
Sie wird von Eiſenfeile truͤbe und gruͤnlich (f), oder
uͤberhaupt ſchwarz, wenigſtens in der Viehſeuche (g).
§. 9.
Die Galle geraͤth in Faͤulnis.
Die Erfarungen beruͤmter Maͤnner uͤber dieſen Punkt
laufen einander ſo ſehr zuwider, daß man ſie ſchwerlich
mit einander vereinigen kann.
Einige laͤugnen, daß die Galle nicht leicht von freien
Stuͤkken faul werden koͤnne (a), und wenn man ſie gleich
in einer aufgehaͤngten Blaſe aufbehielte (b). Da Fleiſch
nach ſechs Stunden ſtinkend wurde, ſo nahm in eben
dieſer Waͤrme die Galle nur allererſt nach 48. Stunden
einen Moſchgeruch an ſich (c), dergleichen andre beruͤm-
te Maͤnner erſt von einer langen Faͤulnis herzuleiten
pflegen.
An-
(z)
BAGLIV. p. 437.
(a) BOHN.
(b) CARTHEUSER, RAM-
SAY p. 8.
(c) RAMSAY I. c.
(d) HEUERMANN III. p. 796.
(e) Frank. Anmerk. V. p. 573.
(f) ORTLOB.
(g)
FISSCHER p. 201
(a) LOWER pyretol. WILLIS
defenſ. p. 109.
(b) QUESNAI Oecon. anim.
T. III. p. 50.
(c) RAMSAY p. 11.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 821. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/841>, abgerufen am 22.11.2024.
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