Anmelden (DTAQ)

DWDS dlexDB CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:

<< vorherige Seite

nächste Seite >>

Die Galle. XXIII. Buch.

gleich damit anders ablief, als man die Galle der Thie-
re dazu anwandte (y).

Mit Scheidewasser haben sich bisweilen kleine grüne
Bäumchen (z) erzeugt; und es senkte sich ein Klumpe zu
Boden. Jn andern Versuchen, und wie ich davor
halte, mit dieser stärkern Säure verwandelte sich die
Galle in eine bittere (a) Gerinnung, welche wie ein grü-
nes Herz anzusehen (b) war, oder in ein entzündbares
Harz (c). Man hat sie auch damit aufbrausen gese-
hen (d).

Sie effervescirt mit dem Vitriolgeiste (e), und besser
noch (f) mit dem Vitriolöle, so daß daraus eine Hizze (g)
und ein Rauch (h) entsteht. Sie gerinnt auch davon (i)
oder sie läst harte Klümpe zu Boden fallen (k) und sie
verdikkt sich um desto mehr, je reiner, oder stärker die
Säure selbst ist (l).

Sie wird (m), so wie auch die Galle derjenigen
Personen, welche an der Pest verstorben sind, grün (n).
Jhre Bitterkeit verliert sie, wenn man Schwefelgeist
unter sie mischt (o), und da ihre Säure schwächer ist,
so erzeugen sich in der Galle nur Fäden (p). Vermischt

man

(y) [Spaltenumbruch] VERHEYEN. T. II. p. 98.
NEUMANN oper. chem. p. 1252.
NARCISSUS BOHN p. 139.

(z) STIEF I. c.

(a) NEUMANN oper. chem.
p. 191.

(b) CARTHEUSER mater.
med. p. 247.

(d) HOFMANN I. c.

(e) SCHEUCHZER ad DEID
p. 41. überhaupt nicht BOHN
p. 139. schwach BAGLIV p. 438.
mehr p. 439. gerinnt nicht, wie
wie ich glaube von schwachem
Schwefelgeiste du HAMEL hist.
p. 76.

(f) CALDESI p. 50.

(g) [Spaltenumbruch] VISSCHER n. 50. HOF-
MANN auch Schaum BOHN.

(h) VISSCHER. BOHN. BA-
GLIV wie Butter. FABRA aq.
Nucerin. p. 40.

(i) in gelbe Klümpe. FLOYER
p. 120. SCHEUCHZER p. 23.
BAGLIV.

(k) HARTMANN SCHEUCH-
ZER.

(l) VISSCHER, BOHN &c.

(m) SCHEUCHZER p. 23.
BAGLIV.

(n) DEIDIER Exp. I.

(o) FLOYER p. 125. wird sauer
BAGLIV.

(p) An Hundsgalle. ORTLOB.

Die Galle. XXIII. Buch.

gleich damit anders ablief, als man die Galle der Thie-
re dazu anwandte (y).

Mit Scheidewaſſer haben ſich bisweilen kleine gruͤne
Baͤumchen (z) erzeugt; und es ſenkte ſich ein Klumpe zu
Boden. Jn andern Verſuchen, und wie ich davor
halte, mit dieſer ſtaͤrkern Saͤure verwandelte ſich die
Galle in eine bittere (a) Gerinnung, welche wie ein gruͤ-
nes Herz anzuſehen (b) war, oder in ein entzuͤndbares
Harz (c). Man hat ſie auch damit aufbrauſen geſe-
hen (d).

Sie efferveſcirt mit dem Vitriolgeiſte (e), und beſſer
noch (f) mit dem Vitrioloͤle, ſo daß daraus eine Hizze (g)
und ein Rauch (h) entſteht. Sie gerinnt auch davon (i)
oder ſie laͤſt harte Kluͤmpe zu Boden fallen (k) und ſie
verdikkt ſich um deſto mehr, je reiner, oder ſtaͤrker die
Saͤure ſelbſt iſt (l).

Sie wird (m), ſo wie auch die Galle derjenigen
Perſonen, welche an der Peſt verſtorben ſind, gruͤn (n).
Jhre Bitterkeit verliert ſie, wenn man Schwefelgeiſt
unter ſie miſcht (o), und da ihre Saͤure ſchwaͤcher iſt,
ſo erzeugen ſich in der Galle nur Faͤden (p). Vermiſcht

man

(y) [Spaltenumbruch] VERHEYEN. T. II. p. 98.
NEUMANN oper. chem. p. 1252.
NARCISSUS BOHN p. 139.

(z) STIEF I. c.

(a) NEUMANN oper. chem.
p. 191.

(b) CARTHEUSER mater.
med. p. 247.

(d) HOFMANN I. c.

(e) SCHEUCHZER ad DEID
p. 41. uͤberhaupt nicht BOHN
p. 139. ſchwach BAGLIV p. 438.
mehr p. 439. gerinnt nicht, wie
wie ich glaube von ſchwachem
Schwefelgeiſte du HAMEL hiſt.
p. 76.

(f) CALDESI p. 50.

(g) [Spaltenumbruch] VISSCHER n. 50. HOF-
MANN auch Schaum BOHN.

(h) VISSCHER. BOHN. BA-
GLIV wie Butter. FABRA aq.
Nucerin. p. 40.

(i) in gelbe Kluͤmpe. FLOYER
p. 120. SCHEUCHZER p. 23.
BAGLIV.

(k) HARTMANN SCHEUCH-
ZER.

(l) VISSCHER, BOHN &c.

(m) SCHEUCHZER p. 23.
BAGLIV.

(n) DEIDIER Exp. I.

(o) FLOYER p. 125. wird ſauer
BAGLIV.

(p) An Hundsgalle. ORTLOB.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0838" n="818"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Die Galle. <hi rendition="#aq">XXIII.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
gleich damit anders ablief, als man die Galle der Thie-<lb/>
re dazu anwandte <note place="foot" n="(y)"><cb/><hi rendition="#aq">VERHEYEN. T. II. p. 98.<lb/>
NEUMANN oper. chem. p. 1252.<lb/>
NARCISSUS BOHN p.</hi> 139.</note>.</p><lb/>
            <p>Mit Scheidewa&#x017F;&#x017F;er haben &#x017F;ich bisweilen kleine gru&#x0364;ne<lb/>
Ba&#x0364;umchen <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">STIEF I. c.</hi></note> erzeugt; und es &#x017F;enkte &#x017F;ich ein Klumpe zu<lb/>
Boden. Jn andern Ver&#x017F;uchen, und wie ich davor<lb/>
halte, mit die&#x017F;er &#x017F;ta&#x0364;rkern Sa&#x0364;ure verwandelte &#x017F;ich die<lb/>
Galle in eine bittere <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">NEUMANN oper. chem.<lb/>
p.</hi> 191.</note> Gerinnung, welche wie ein gru&#x0364;-<lb/>
nes Herz anzu&#x017F;ehen <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">CARTHEUSER</hi> mater.<lb/>
med. p.</hi> 247.</note> war, oder in ein entzu&#x0364;ndbares<lb/>
Harz <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">SCHAPER I. c. p.</hi> 28.</note>. Man hat &#x017F;ie auch damit aufbrau&#x017F;en ge&#x017F;e-<lb/>
hen <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">HOFMANN I. c.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Sie efferve&#x017F;cirt mit dem Vitriolgei&#x017F;te <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">SCHEUCHZER ad DEID<lb/>
p.</hi> 41. u&#x0364;berhaupt nicht <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">BOHN</hi><lb/>
p.</hi> 139. &#x017F;chwach <hi rendition="#aq">BAGLIV p.</hi> 438.<lb/>
mehr <hi rendition="#aq">p.</hi> 439. gerinnt nicht, wie<lb/>
wie ich glaube von &#x017F;chwachem<lb/>
Schwefelgei&#x017F;te <hi rendition="#aq">du <hi rendition="#g">HAMEL</hi> hi&#x017F;t.<lb/>
p.</hi> 76.</note>, und be&#x017F;&#x017F;er<lb/>
noch <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">CALDESI p.</hi> 50.</note> mit dem Vitriolo&#x0364;le, &#x017F;o daß daraus eine Hizze <note place="foot" n="(g)"><cb/><hi rendition="#aq">VISSCHER n. 50. HOF-<lb/>
MANN</hi> auch Schaum <hi rendition="#aq">BOHN.</hi></note><lb/>
und ein Rauch <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">VISSCHER. BOHN. BA-<lb/>
GLIV</hi> wie Butter. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">FABRA</hi> aq.<lb/>
Nucerin. p.</hi> 40.</note> ent&#x017F;teht. Sie gerinnt auch davon <note place="foot" n="(i)">in gelbe Klu&#x0364;mpe. <hi rendition="#aq">FLOYER<lb/>
p. 120. SCHEUCHZER p. 23.<lb/>
BAGLIV.</hi></note><lb/>
oder &#x017F;ie la&#x0364;&#x017F;t harte Klu&#x0364;mpe zu Boden fallen <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">HARTMANN SCHEUCH-<lb/>
ZER.</hi></note> und &#x017F;ie<lb/>
verdikkt &#x017F;ich um de&#x017F;to mehr, je reiner, oder &#x017F;ta&#x0364;rker die<lb/>
Sa&#x0364;ure &#x017F;elb&#x017F;t i&#x017F;t <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">VISSCHER, BOHN &amp;c.</hi></note>.</p><lb/>
            <p>Sie wird <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SCHEUCHZER</hi> p. 23.<lb/>
BAGLIV.</hi></note>, &#x017F;o wie auch die Galle derjenigen<lb/>
Per&#x017F;onen, welche an der Pe&#x017F;t ver&#x017F;torben &#x017F;ind, gru&#x0364;n <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">DEIDIER Exp. I.</hi></note>.<lb/>
Jhre Bitterkeit verliert &#x017F;ie, wenn man Schwefelgei&#x017F;t<lb/>
unter &#x017F;ie mi&#x017F;cht <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">FLOYER p.</hi> 125. wird &#x017F;auer<lb/><hi rendition="#aq">BAGLIV.</hi></note>, und da ihre Sa&#x0364;ure &#x017F;chwa&#x0364;cher i&#x017F;t,<lb/>
&#x017F;o erzeugen &#x017F;ich in der Galle nur Fa&#x0364;den <note place="foot" n="(p)">An Hundsgalle. <hi rendition="#aq">ORTLOB.</hi></note>. Vermi&#x017F;cht<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">man</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>

[818/0838] Die Galle. XXIII. Buch. gleich damit anders ablief, als man die Galle der Thie- re dazu anwandte (y). Mit Scheidewaſſer haben ſich bisweilen kleine gruͤne Baͤumchen (z) erzeugt; und es ſenkte ſich ein Klumpe zu Boden. Jn andern Verſuchen, und wie ich davor halte, mit dieſer ſtaͤrkern Saͤure verwandelte ſich die Galle in eine bittere (a) Gerinnung, welche wie ein gruͤ- nes Herz anzuſehen (b) war, oder in ein entzuͤndbares Harz (c). Man hat ſie auch damit aufbrauſen geſe- hen (d). Sie efferveſcirt mit dem Vitriolgeiſte (e), und beſſer noch (f) mit dem Vitrioloͤle, ſo daß daraus eine Hizze (g) und ein Rauch (h) entſteht. Sie gerinnt auch davon (i) oder ſie laͤſt harte Kluͤmpe zu Boden fallen (k) und ſie verdikkt ſich um deſto mehr, je reiner, oder ſtaͤrker die Saͤure ſelbſt iſt (l). Sie wird (m), ſo wie auch die Galle derjenigen Perſonen, welche an der Peſt verſtorben ſind, gruͤn (n). Jhre Bitterkeit verliert ſie, wenn man Schwefelgeiſt unter ſie miſcht (o), und da ihre Saͤure ſchwaͤcher iſt, ſo erzeugen ſich in der Galle nur Faͤden (p). Vermiſcht man (y) VERHEYEN. T. II. p. 98. NEUMANN oper. chem. p. 1252. NARCISSUS BOHN p. 139. (z) STIEF I. c. (a) NEUMANN oper. chem. p. 191. (b) CARTHEUSER mater. med. p. 247. (c) SCHAPER I. c. p. 28. (d) HOFMANN I. c. (e) SCHEUCHZER ad DEID p. 41. uͤberhaupt nicht BOHN p. 139. ſchwach BAGLIV p. 438. mehr p. 439. gerinnt nicht, wie wie ich glaube von ſchwachem Schwefelgeiſte du HAMEL hiſt. p. 76. (f) CALDESI p. 50. (g) VISSCHER n. 50. HOF- MANN auch Schaum BOHN. (h) VISSCHER. BOHN. BA- GLIV wie Butter. FABRA aq. Nucerin. p. 40. (i) in gelbe Kluͤmpe. FLOYER p. 120. SCHEUCHZER p. 23. BAGLIV. (k) HARTMANN SCHEUCH- ZER. (l) VISSCHER, BOHN &c. (m) SCHEUCHZER p. 23. BAGLIV. (n) DEIDIER Exp. I. (o) FLOYER p. 125. wird ſauer BAGLIV. (p) An Hundsgalle. ORTLOB.

Suche im Werk

Informationen zum Werk

Titeldaten
Verfügbarkeit Text (TEI-XML-, HTML-, TCF-, E-Book-Fassung): CC BY-SA 4.0.
Nutzungsbedingungen

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ^?

Language Resource Switchboard^?

Resource/URL übermitteln

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.

Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite:	https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/838
Zitationshilfe:	Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 818. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/838>, abgerufen am 22.11.2024.

Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer Creative-Commons-Lizenz. Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken. Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.

Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.

2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften. Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de.

Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.