Der übrige Stamm gehet vorne nach dem ungenann- ten und rechten Lappen hin.
Der hintere Stamm der Leberader, welcher gemei- niglich von der Pfortader bedekkt, dennoch aber auch offenbar zu sehen ist, giebt dem Spigelschen Läppchen und auch dem ungenannten, den Ast rechter Hand (y), wie auch einen andern grossen, welcher durch die unter dem geschwänzten Hügelchen liegende Rizze, nach der rechten Seite zu geht. Bisweilen giebt er auch die Schlagadern der Gallenblase von sich, und zerteilt sich mit seinem Stamme, an der Hinterseite, ganz und gar durch die rechte Leber aus.
Es kommen aber von demselben, so wie von den üb- rigen Lebergefässen sehr zalreiche Aestchen an die Ober- fläche der Leber herauf (z), sie spielen in derselben unter der äussern Membran deutlich, nachdem sie das Fleisch der Leber durchbort haben, und flechten ein Nezzwerk, wodurch die Leber von allen übrigen Eingeweiden unter- schieden wird. Ohne Zweifel sind dieses diejenigen Zwei- ge, welche aus der Oberfläche der Leber eine zarte Feuch- tigkeit ausdünsten (a).
Der linke Ast der Leberschlagader ist gemeinig- lich kleiner, und sehr geringschäzzig (b), so oft die grös- sere Kranzschlagader einen grossen Ast durch den Blut- adergang zur Leber giebt. Uebrigens streicht derselbe vor der Pfortader vorbei. Bei einem Bau, der gewönli- cher vorkömmt, giebt sie die kleinere Kranzschlagader des Magens von sich (c): sie wirft Aestchen in die Gallen- gefässe, welche mit den vorhergehenden im Zusammen- hange stehen; sie begleitet den linken Ast der Pfortader
durch
(y)[Spaltenumbruch]Tab. cael I.
(z)MORGAGN. Ep. I. n. 21. adv. anat III. p. 39. RUYSCH Epist. V. p. 22. t. 5. f. 5. t. 6, Thes. 10. t. 3. f. 5.
(a)[Spaltenumbruch]BOYLE de poros. corp. p. 18. KAAUW n. 562.
(b)Tab. art. cael. I.
(c)L. XIX. p. 150.
I. Abſchn. Jhr Bau.
Der uͤbrige Stamm gehet vorne nach dem ungenann- ten und rechten Lappen hin.
Der hintere Stamm der Leberader, welcher gemei- niglich von der Pfortader bedekkt, dennoch aber auch offenbar zu ſehen iſt, giebt dem Spigelſchen Laͤppchen und auch dem ungenannten, den Aſt rechter Hand (y), wie auch einen andern groſſen, welcher durch die unter dem geſchwaͤnzten Huͤgelchen liegende Rizze, nach der rechten Seite zu geht. Bisweilen giebt er auch die Schlagadern der Gallenblaſe von ſich, und zerteilt ſich mit ſeinem Stamme, an der Hinterſeite, ganz und gar durch die rechte Leber aus.
Es kommen aber von demſelben, ſo wie von den uͤb- rigen Lebergefaͤſſen ſehr zalreiche Aeſtchen an die Ober- flaͤche der Leber herauf (z), ſie ſpielen in derſelben unter der aͤuſſern Membran deutlich, nachdem ſie das Fleiſch der Leber durchbort haben, und flechten ein Nezzwerk, wodurch die Leber von allen uͤbrigen Eingeweiden unter- ſchieden wird. Ohne Zweifel ſind dieſes diejenigen Zwei- ge, welche aus der Oberflaͤche der Leber eine zarte Feuch- tigkeit ausduͤnſten (a).
Der linke Aſt der Leberſchlagader iſt gemeinig- lich kleiner, und ſehr geringſchaͤzzig (b), ſo oft die groͤſ- ſere Kranzſchlagader einen groſſen Aſt durch den Blut- adergang zur Leber giebt. Uebrigens ſtreicht derſelbe vor der Pfortader vorbei. Bei einem Bau, der gewoͤnli- cher vorkoͤmmt, giebt ſie die kleinere Kranzſchlagader des Magens von ſich (c): ſie wirft Aeſtchen in die Gallen- gefaͤſſe, welche mit den vorhergehenden im Zuſammen- hange ſtehen; ſie begleitet den linken Aſt der Pfortader
durch
(y)[Spaltenumbruch]Tab. cæl I.
(z)MORGAGN. Ep. I. n. 21. adv. anat III. p. 39. RUYSCH Epiſt. V. p. 22. t. 5. f. 5. t. 6, Theſ. 10. t. 3. f. 5.
(a)[Spaltenumbruch]BOYLE de poroſ. corp. p. 18. KAAUW n. 562.
(b)Tab. art. cæl. I.
(c)L. XIX. p. 150.
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[687[703]/0723]
I. Abſchn. Jhr Bau.
Der uͤbrige Stamm gehet vorne nach dem ungenann-
ten und rechten Lappen hin.
Der hintere Stamm der Leberader, welcher gemei-
niglich von der Pfortader bedekkt, dennoch aber auch
offenbar zu ſehen iſt, giebt dem Spigelſchen Laͤppchen
und auch dem ungenannten, den Aſt rechter Hand (y),
wie auch einen andern groſſen, welcher durch die unter
dem geſchwaͤnzten Huͤgelchen liegende Rizze, nach der
rechten Seite zu geht. Bisweilen giebt er auch die
Schlagadern der Gallenblaſe von ſich, und zerteilt ſich
mit ſeinem Stamme, an der Hinterſeite, ganz und gar
durch die rechte Leber aus.
Es kommen aber von demſelben, ſo wie von den uͤb-
rigen Lebergefaͤſſen ſehr zalreiche Aeſtchen an die Ober-
flaͤche der Leber herauf (z), ſie ſpielen in derſelben unter
der aͤuſſern Membran deutlich, nachdem ſie das Fleiſch
der Leber durchbort haben, und flechten ein Nezzwerk,
wodurch die Leber von allen uͤbrigen Eingeweiden unter-
ſchieden wird. Ohne Zweifel ſind dieſes diejenigen Zwei-
ge, welche aus der Oberflaͤche der Leber eine zarte Feuch-
tigkeit ausduͤnſten (a).
Der linke Aſt der Leberſchlagader iſt gemeinig-
lich kleiner, und ſehr geringſchaͤzzig (b), ſo oft die groͤſ-
ſere Kranzſchlagader einen groſſen Aſt durch den Blut-
adergang zur Leber giebt. Uebrigens ſtreicht derſelbe vor
der Pfortader vorbei. Bei einem Bau, der gewoͤnli-
cher vorkoͤmmt, giebt ſie die kleinere Kranzſchlagader des
Magens von ſich (c): ſie wirft Aeſtchen in die Gallen-
gefaͤſſe, welche mit den vorhergehenden im Zuſammen-
hange ſtehen; ſie begleitet den linken Aſt der Pfortader
durch
(y)
Tab. cæl I.
(z) MORGAGN. Ep. I. n. 21.
adv. anat III. p. 39. RUYSCH
Epiſt. V. p. 22. t. 5. f. 5. t. 6,
Theſ. 10. t. 3. f. 5.
(a)
BOYLE de poroſ. corp.
p. 18. KAAUW n. 562.
(b) Tab. art. cæl. I.
(c) L. XIX. p. 150.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 687[703]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/723>, abgerufen am 22.11.2024.
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