Doch es pflegt die Grösse der Milz aus verschiednen Ursachen, die beständiger sind, oft um ein ansenliches zu wachsen, seltener aber kleiner zu werden. Sie ist im Menschen überhaupt gros (k*) und nach Proportion doppelt so gros, als im Ochsen (l), und auch in den gefreßigen Thieren grösser (m), als im Löwen (m*), im Schwein (m+), Biber, und der Zibetkazze (m++). Aber in der Frucht ist sie klein (n), weil sie sich zu der Milz im erwachsenen Menschen wie 7 zu 104, oder fast wie 1 zu 35 (o), der ganze Körper einer Frucht aber, zum Körper eines erwachsenen Menschen, wie 8 Pfun- de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhält. Man pflegt das Gewicht der Milz in einem gesunden Menschen zwischen sechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwölf (q), vierzehn (r) oder sechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch die Milz schwillt oft weit über dieses Gewichte, wenn sie gleich weder scirrhöse, noch krank ist, an.
Jch habe sie in einem gesunden Menschen, einen Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kürzer, als der ganze Bauch ist, gefunden. Jch lese, daß sie zwei- mal (s*) und dreimal grösser (s**), als sie zu sein pflegt, gewesen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s+*). Gros, daß sie den Magen von vorne bedekkte (s+), die Gedärme drükkte, und ein beständiges Erbrechen mach-
te
(k*)[Spaltenumbruch]BIRCH T. IV. t. p. 537.
(l)STUKELEY p. 7.
(m)Idem p. 40.
(m*) Von sieben Pfunden Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obs. 1.
(m+) fünf lib. und ein halb Comm Nor. 1740. hebd. 16. Sie- ben Pfunde PEYER obs. 41. bei- des ist selten.
(m++)STUKELEY I. c.
(n)WELSCH tab. 53.
(o)SAUVAGES embryol. p. 11.
(o*)SAUVAGES pathol. l. p. 496. da die Leber 45 Unzen, [Spaltenumbruch]
und der ganze Körper gewogen 1140. Unzen.
(p)CHESELD. p. 169.
(q)BARTHOL. Hist. V. Cent. I.
(r)STUKELEY I. c.
(s)HEUERMANN III. p. 687. SPIELMANN chem. p. 171.
(s*)Journ. de med. 1758. M. Mai.
(s**) Mit gelben Bauchflusse MORG. sed & caus. II. p 256.
(s+*)Id. p. 187.
(s+)VESAL. p. 627.
I. Abſchn. Jhr Bau.
Doch es pflegt die Groͤſſe der Milz aus verſchiednen Urſachen, die beſtaͤndiger ſind, oft um ein anſenliches zu wachſen, ſeltener aber kleiner zu werden. Sie iſt im Menſchen uͤberhaupt gros (k*) und nach Proportion doppelt ſo gros, als im Ochſen (l), und auch in den gefreßigen Thieren groͤſſer (m), als im Loͤwen (m*), im Schwein (m†), Biber, und der Zibetkazze (m††). Aber in der Frucht iſt ſie klein (n), weil ſie ſich zu der Milz im erwachſenen Menſchen wie 7 zu 104, oder faſt wie 1 zu 35 (o), der ganze Koͤrper einer Frucht aber, zum Koͤrper eines erwachſenen Menſchen, wie 8 Pfun- de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhaͤlt. Man pflegt das Gewicht der Milz in einem geſunden Menſchen zwiſchen ſechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwoͤlf (q), vierzehn (r) oder ſechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch die Milz ſchwillt oft weit uͤber dieſes Gewichte, wenn ſie gleich weder ſcirrhoͤſe, noch krank iſt, an.
Jch habe ſie in einem geſunden Menſchen, einen Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kuͤrzer, als der ganze Bauch iſt, gefunden. Jch leſe, daß ſie zwei- mal (s*) und dreimal groͤſſer (s**), als ſie zu ſein pflegt, geweſen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s†*). Gros, daß ſie den Magen von vorne bedekkte (s†), die Gedaͤrme druͤkkte, und ein beſtaͤndiges Erbrechen mach-
te
(k*)[Spaltenumbruch]BIRCH T. IV. t. p. 537.
(l)STUKELEY p. 7.
(m)Idem p. 40.
(m*) Von ſieben Pfunden Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obſ. 1.
(m†) fuͤnf lib. und ein halb Comm Nor. 1740. hebd. 16. Sie- ben Pfunde PEYER obſ. 41. bei- des iſt ſelten.
(m††)STUKELEY I. c.
(n)WELSCH tab. 53.
(o)SAUVAGES embryol. p. 11.
(o*)SAUVAGES pathol. l. p. 496. da die Leber 45 Unzen, [Spaltenumbruch]
und der ganze Koͤrper gewogen 1140. Unzen.
(p)CHESELD. p. 169.
(q)BARTHOL. Hiſt. V. Cent. I.
(r)STUKELEY I. c.
(s)HEUERMANN III. p. 687. SPIELMANN chem. p. 171.
(s*)Journ. de med. 1758. M. Mai.
(s**) Mit gelben Bauchfluſſe MORG. ſed & cauſ. II. p 256.
(s†*)Id. p. 187.
(s†)VESAL. p. 627.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0611"n="575[591]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchn. Jhr Bau.</hi></fw><lb/><p>Doch es pflegt die Groͤſſe der Milz aus verſchiednen<lb/>
Urſachen, die beſtaͤndiger ſind, oft um ein anſenliches<lb/>
zu wachſen, ſeltener aber kleiner zu werden. Sie iſt<lb/>
im Menſchen uͤberhaupt gros <noteplace="foot"n="(k*)"><cb/><hirendition="#aq">BIRCH T. IV. t. p.</hi> 537.</note> und nach Proportion<lb/>
doppelt ſo gros, als im Ochſen <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">STUKELEY p.</hi> 7.</note>, und auch in den<lb/>
gefreßigen Thieren groͤſſer <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Idem</hi> p.</hi> 40.</note>, als im Loͤwen <noteplace="foot"n="(m*)">Von ſieben Pfunden <hirendition="#aq">Eph.<lb/>
Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obſ.</hi> 1.</note>, im<lb/>
Schwein <noteplace="foot"n="(m†)">fuͤnf <hirendition="#aq">lib.</hi> und ein halb<lb/><hirendition="#aq">Comm Nor. 1740. hebd.</hi> 16. Sie-<lb/>
ben Pfunde <hirendition="#aq">PEYER obſ.</hi> 41. bei-<lb/>
des iſt ſelten.</note>, Biber, und der Zibetkazze <noteplace="foot"n="(m††)"><hirendition="#aq">STUKELEY I. c.</hi></note>.<lb/>
Aber in der Frucht iſt ſie klein <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">WELSCH tab.</hi> 53.</note>, weil ſie ſich zu der<lb/>
Milz im erwachſenen Menſchen wie 7 zu 104, oder faſt<lb/>
wie 1 zu 35 <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">SAUVAGES embryol. p.</hi> 11.</note>, der ganze Koͤrper einer Frucht aber,<lb/>
zum Koͤrper eines erwachſenen Menſchen, wie 8 Pfun-<lb/>
de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhaͤlt. Man<lb/>
pflegt das Gewicht der Milz in einem geſunden Menſchen<lb/>
zwiſchen ſechs und eine halbe Unze <noteplace="foot"n="(o*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">SAUVAGES</hi> pathol. l.<lb/>
p.</hi> 496. da die Leber 45 Unzen,<lb/><cb/>
und der ganze Koͤrper gewogen<lb/>
1140. Unzen.</note>, zehn <noteplace="foot"n="(p)"><hirendition="#aq">CHESELD. p.</hi> 169.</note>, zwoͤlf <noteplace="foot"n="(q)"><hirendition="#aq">BARTHOL. Hiſt. V. Cent. I.</hi></note>,<lb/>
vierzehn <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq">STUKELEY I. c.</hi></note> oder ſechszehn <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">HEUERMANN III. p. 687.<lb/>
SPIELMANN chem. p.</hi> 171.</note> Unzen anzugeben. Doch<lb/>
die Milz ſchwillt oft weit uͤber dieſes Gewichte, wenn ſie<lb/>
gleich weder ſcirrhoͤſe, noch krank iſt, an.</p><lb/><p>Jch habe ſie in einem geſunden Menſchen, einen<lb/>
Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kuͤrzer, als<lb/>
der ganze Bauch iſt, gefunden. Jch leſe, daß ſie zwei-<lb/>
mal <noteplace="foot"n="(s*)"><hirendition="#aq">Journ. de med. 1758. M.<lb/>
Mai.</hi></note> und dreimal groͤſſer <noteplace="foot"n="(s**)">Mit gelben Bauchfluſſe<lb/><hirendition="#aq">MORG. ſed & cauſ. II. p</hi> 256.</note>, als ſie zu ſein pflegt,<lb/>
geweſen. Sie war in einem Kinde gros und weich <noteplace="foot"n="(s†*)"><hirendition="#aq"><hirendition="#i">Id.</hi> p.</hi> 187.</note>.<lb/>
Gros, daß ſie den Magen von vorne bedekkte <noteplace="foot"n="(s†)"><hirendition="#aq">VESAL. p.</hi> 627.</note>, die<lb/>
Gedaͤrme druͤkkte, und ein beſtaͤndiges Erbrechen mach-<lb/><fwplace="bottom"type="catch">te</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[575[591]/0611]
I. Abſchn. Jhr Bau.
Doch es pflegt die Groͤſſe der Milz aus verſchiednen
Urſachen, die beſtaͤndiger ſind, oft um ein anſenliches
zu wachſen, ſeltener aber kleiner zu werden. Sie iſt
im Menſchen uͤberhaupt gros (k*) und nach Proportion
doppelt ſo gros, als im Ochſen (l), und auch in den
gefreßigen Thieren groͤſſer (m), als im Loͤwen (m*), im
Schwein (m†), Biber, und der Zibetkazze (m††).
Aber in der Frucht iſt ſie klein (n), weil ſie ſich zu der
Milz im erwachſenen Menſchen wie 7 zu 104, oder faſt
wie 1 zu 35 (o), der ganze Koͤrper einer Frucht aber,
zum Koͤrper eines erwachſenen Menſchen, wie 8 Pfun-
de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhaͤlt. Man
pflegt das Gewicht der Milz in einem geſunden Menſchen
zwiſchen ſechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwoͤlf (q),
vierzehn (r) oder ſechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch
die Milz ſchwillt oft weit uͤber dieſes Gewichte, wenn ſie
gleich weder ſcirrhoͤſe, noch krank iſt, an.
Jch habe ſie in einem geſunden Menſchen, einen
Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kuͤrzer, als
der ganze Bauch iſt, gefunden. Jch leſe, daß ſie zwei-
mal (s*) und dreimal groͤſſer (s**), als ſie zu ſein pflegt,
geweſen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s†*).
Gros, daß ſie den Magen von vorne bedekkte (s†), die
Gedaͤrme druͤkkte, und ein beſtaͤndiges Erbrechen mach-
te
(k*)
BIRCH T. IV. t. p. 537.
(l) STUKELEY p. 7.
(m) Idem p. 40.
(m*) Von ſieben Pfunden Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obſ. 1.
(m†) fuͤnf lib. und ein halb
Comm Nor. 1740. hebd. 16. Sie-
ben Pfunde PEYER obſ. 41. bei-
des iſt ſelten.
(m††) STUKELEY I. c.
(n) WELSCH tab. 53.
(o) SAUVAGES embryol. p. 11.
(o*) SAUVAGES pathol. l.
p. 496. da die Leber 45 Unzen,
und der ganze Koͤrper gewogen
1140. Unzen.
(p) CHESELD. p. 169.
(q) BARTHOL. Hiſt. V. Cent. I.
(r) STUKELEY I. c.
(s) HEUERMANN III. p. 687.
SPIELMANN chem. p. 171.
(s*) Journ. de med. 1758. M.
Mai.
(s**) Mit gelben Bauchfluſſe
MORG. ſed & cauſ. II. p 256.
(s†*) Id. p. 187.
(s†) VESAL. p. 627.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 575[591]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/611>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.