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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

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I. Abschn. Jhr Bau.

Doch es pflegt die Grösse der Milz aus verschiednen
Ursachen, die beständiger sind, oft um ein ansenliches
zu wachsen, seltener aber kleiner zu werden. Sie ist
im Menschen überhaupt gros (k*) und nach Proportion
doppelt so gros, als im Ochsen (l), und auch in den
gefreßigen Thieren grösser (m), als im Löwen (m*), im
Schwein (m+), Biber, und der Zibetkazze (m++).
Aber in der Frucht ist sie klein (n), weil sie sich zu der
Milz im erwachsenen Menschen wie 7 zu 104, oder fast
wie 1 zu 35 (o), der ganze Körper einer Frucht aber,
zum Körper eines erwachsenen Menschen, wie 8 Pfun-
de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhält. Man
pflegt das Gewicht der Milz in einem gesunden Menschen
zwischen sechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwölf (q),
vierzehn (r) oder sechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch
die Milz schwillt oft weit über dieses Gewichte, wenn sie
gleich weder scirrhöse, noch krank ist, an.

Jch habe sie in einem gesunden Menschen, einen
Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kürzer, als
der ganze Bauch ist, gefunden. Jch lese, daß sie zwei-
mal (s*) und dreimal grösser (s**), als sie zu sein pflegt,
gewesen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s+*).
Gros, daß sie den Magen von vorne bedekkte (s+), die
Gedärme drükkte, und ein beständiges Erbrechen mach-

te
(k*) [Spaltenumbruch] BIRCH T. IV. t. p. 537.
(l) STUKELEY p. 7.
(m) Idem p. 40.
(m*) Von sieben Pfunden Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obs.
1.
(m+) fünf lib. und ein halb
Comm Nor. 1740. hebd. 16. Sie-
ben Pfunde PEYER obs. 41. bei-
des ist selten.
(m++) STUKELEY I. c.
(n) WELSCH tab. 53.
(o) SAUVAGES embryol. p. 11.
(o*) SAUVAGES pathol. l.
p.
496. da die Leber 45 Unzen,
[Spaltenumbruch] und der ganze Körper gewogen
1140. Unzen.
(p) CHESELD. p. 169.
(q) BARTHOL. Hist. V. Cent. I.
(r) STUKELEY I. c.
(s) HEUERMANN III. p. 687.
SPIELMANN chem. p.
171.
(s*) Journ. de med. 1758. M.
Mai.
(s**) Mit gelben Bauchflusse
MORG. sed & caus. II. p 256.
(s+*) Id. p. 187.
(s+) VESAL. p. 627.
I. Abſchn. Jhr Bau.

Doch es pflegt die Groͤſſe der Milz aus verſchiednen
Urſachen, die beſtaͤndiger ſind, oft um ein anſenliches
zu wachſen, ſeltener aber kleiner zu werden. Sie iſt
im Menſchen uͤberhaupt gros (k*) und nach Proportion
doppelt ſo gros, als im Ochſen (l), und auch in den
gefreßigen Thieren groͤſſer (m), als im Loͤwen (m*), im
Schwein (m†), Biber, und der Zibetkazze (m††).
Aber in der Frucht iſt ſie klein (n), weil ſie ſich zu der
Milz im erwachſenen Menſchen wie 7 zu 104, oder faſt
wie 1 zu 35 (o), der ganze Koͤrper einer Frucht aber,
zum Koͤrper eines erwachſenen Menſchen, wie 8 Pfun-
de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhaͤlt. Man
pflegt das Gewicht der Milz in einem geſunden Menſchen
zwiſchen ſechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwoͤlf (q),
vierzehn (r) oder ſechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch
die Milz ſchwillt oft weit uͤber dieſes Gewichte, wenn ſie
gleich weder ſcirrhoͤſe, noch krank iſt, an.

Jch habe ſie in einem geſunden Menſchen, einen
Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kuͤrzer, als
der ganze Bauch iſt, gefunden. Jch leſe, daß ſie zwei-
mal (s*) und dreimal groͤſſer (s**), als ſie zu ſein pflegt,
geweſen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s†*).
Gros, daß ſie den Magen von vorne bedekkte (s†), die
Gedaͤrme druͤkkte, und ein beſtaͤndiges Erbrechen mach-

te
(k*) [Spaltenumbruch] BIRCH T. IV. t. p. 537.
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(m) Idem p. 40.
(m*) Von ſieben Pfunden Eph.
Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obſ.
1.
(m†) fuͤnf lib. und ein halb
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ben Pfunde PEYER obſ. 41. bei-
des iſt ſelten.
(m††) STUKELEY I. c.
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(o*) SAUVAGES pathol. l.
p.
496. da die Leber 45 Unzen,
[Spaltenumbruch] und der ganze Koͤrper gewogen
1140. Unzen.
(p) CHESELD. p. 169.
(q) BARTHOL. Hiſt. V. Cent. I.
(r) STUKELEY I. c.
(s) HEUERMANN III. p. 687.
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171.
(s*) Journ. de med. 1758. M.
Mai.
(s**) Mit gelben Bauchfluſſe
MORG. ſed & cauſ. II. p 256.
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[575[591]/0611] I. Abſchn. Jhr Bau. Doch es pflegt die Groͤſſe der Milz aus verſchiednen Urſachen, die beſtaͤndiger ſind, oft um ein anſenliches zu wachſen, ſeltener aber kleiner zu werden. Sie iſt im Menſchen uͤberhaupt gros (k*) und nach Proportion doppelt ſo gros, als im Ochſen (l), und auch in den gefreßigen Thieren groͤſſer (m), als im Loͤwen (m*), im Schwein (m†), Biber, und der Zibetkazze (m††). Aber in der Frucht iſt ſie klein (n), weil ſie ſich zu der Milz im erwachſenen Menſchen wie 7 zu 104, oder faſt wie 1 zu 35 (o), der ganze Koͤrper einer Frucht aber, zum Koͤrper eines erwachſenen Menſchen, wie 8 Pfun- de zu 160 Pfunde, oder wie 1 zu 20 verhaͤlt. Man pflegt das Gewicht der Milz in einem geſunden Menſchen zwiſchen ſechs und eine halbe Unze (o*), zehn (p), zwoͤlf (q), vierzehn (r) oder ſechszehn (s) Unzen anzugeben. Doch die Milz ſchwillt oft weit uͤber dieſes Gewichte, wenn ſie gleich weder ſcirrhoͤſe, noch krank iſt, an. Jch habe ſie in einem geſunden Menſchen, einen Fus lang, und wie ich eben gemeldet, nicht kuͤrzer, als der ganze Bauch iſt, gefunden. Jch leſe, daß ſie zwei- mal (s*) und dreimal groͤſſer (s**), als ſie zu ſein pflegt, geweſen. Sie war in einem Kinde gros und weich (s†*). Gros, daß ſie den Magen von vorne bedekkte (s†), die Gedaͤrme druͤkkte, und ein beſtaͤndiges Erbrechen mach- te (k*) BIRCH T. IV. t. p. 537. (l) STUKELEY p. 7. (m) Idem p. 40. (m*) Von ſieben Pfunden Eph. Nat. Cur. Dec. I. ann. 2 obſ. 1. (m†) fuͤnf lib. und ein halb Comm Nor. 1740. hebd. 16. Sie- ben Pfunde PEYER obſ. 41. bei- des iſt ſelten. (m††) STUKELEY I. c. (n) WELSCH tab. 53. (o) SAUVAGES embryol. p. 11. (o*) SAUVAGES pathol. l. p. 496. da die Leber 45 Unzen, und der ganze Koͤrper gewogen 1140. Unzen. (p) CHESELD. p. 169. (q) BARTHOL. Hiſt. V. Cent. I. (r) STUKELEY I. c. (s) HEUERMANN III. p. 687. SPIELMANN chem. p. 171. (s*) Journ. de med. 1758. M. Mai. (s**) Mit gelben Bauchfluſſe MORG. ſed & cauſ. II. p 256. (s†*) Id. p. 187. (s†) VESAL. p. 627.

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Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 575[591]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/611>, abgerufen am 28.09.2024.