Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774.

Bild:
<< vorherige Seite
Der Magen. XIX. Buch.

Endlich kommen auch in den Jnsekten dergleichen
Saftquellen vor. Sechs hat der Papilion (b) die Gril-
le (c) und sechs Reihen hole Anhängsel am Magen hat
der Nasenhornkäfer (d), und die Raupe (e).

Jn der Seidenraupe dient ein fleischiger Darm des-
sen Anhängsel ästig sind, anstatt der Gekrösdrüse (f).

Zwölf finden sich in der Heuschrekke (g) unzäliche
im Krebse (h) in der Meerheuschrekke zwei, aber diese
sind viellappigt (i). Jn der Schnekke sind zwei (i*).

So oft aber irgend ein thierischer Theil in vielen Ar-
ten nachgemacht ist, so kann man ohne Furcht zu irren,
schliessen, daß derselbe von grossem Nuzzen sein müsse.

Dieses ist die Gekrösdrüse, welche sich in den Ma-
gen der Fische öffnet (k) denn mit diesem Eingeweide hat
sie auch Morgagni verglichen (l) so wie Malpighi
(m). Sie sollen zur Dauung des Chils, nach dem be-
rümten Perrault (n) dienen; hingegen erklärt sie Li-
ster
für Arten von Lebern (o).

§. 22.
Die Galle.

Auch die Galle ergiest sich ausserhalb des Magens in
die zwote Linie des Zwölffingerdarms: und doch tritt sie

auch
[Spaltenumbruch] Vergebung, und man könnte sich
deswegen, mit Ueberschlagung
dieser Blätter, schadlos halten.
(b) SWAMMERDAM p. 546.
(c) Giorn. di. 1687. p. 64.
(d) SWAMMERDAM bibl.
p. 313. t. 27. f.
8. 11. 12.
(e) Id. p. 576. 589 add. MAL-
PIGH. t. 5. f. 1. & posth. p.
57.
(f) MALPIGH. gland. conglob.
p.
6.
(g) PEYER p. 8. von ihnen
MALPIGH. posthum. p 59. Sechs
rechnet RATHLEF T. II. p. 221.
(h) COLLIN. [verlorenes Material - Zeichen fehlt] f. 1. ein
[Spaltenumbruch] sehr grosses, so aber aus Päkken
Blinddärmern zusammengesezzt ist
LISTER cochl. I. p. 84.
(i) LISTER Exerc. anat. II.
(i*) Aus dem Magen in die
Gedärmleber gehende Gänge LI-
STER Cochl. p.
73.
(k) GRAAF p. 19.
(l) Epist. XIV. n. 32.
(m) Cand. conglobat. p. 6.
posth. p.
57.
(n) p. 220. Nov. Comm. Acad.
Petr. T. I.
(o) Cochl. p. 83.
Der Magen. XIX. Buch.

Endlich kommen auch in den Jnſekten dergleichen
Saftquellen vor. Sechs hat der Papilion (b) die Gril-
le (c) und ſechs Reihen hole Anhaͤngſel am Magen hat
der Naſenhornkaͤfer (d), und die Raupe (e).

Jn der Seidenraupe dient ein fleiſchiger Darm deſ-
ſen Anhaͤngſel aͤſtig ſind, anſtatt der Gekroͤsdruͤſe (f).

Zwoͤlf finden ſich in der Heuſchrekke (g) unzaͤliche
im Krebſe (h) in der Meerheuſchrekke zwei, aber dieſe
ſind viellappigt (i). Jn der Schnekke ſind zwei (i*).

So oft aber irgend ein thieriſcher Theil in vielen Ar-
ten nachgemacht iſt, ſo kann man ohne Furcht zu irren,
ſchlieſſen, daß derſelbe von groſſem Nuzzen ſein muͤſſe.

Dieſes iſt die Gekroͤsdruͤſe, welche ſich in den Ma-
gen der Fiſche oͤffnet (k) denn mit dieſem Eingeweide hat
ſie auch Morgagni verglichen (l) ſo wie Malpighi
(m). Sie ſollen zur Dauung des Chils, nach dem be-
ruͤmten Perrault (n) dienen; hingegen erklaͤrt ſie Li-
ſter
fuͤr Arten von Lebern (o).

§. 22.
Die Galle.

Auch die Galle ergieſt ſich auſſerhalb des Magens in
die zwote Linie des Zwoͤlffingerdarms: und doch tritt ſie

auch
[Spaltenumbruch] Vergebung, und man koͤnnte ſich
deswegen, mit Ueberſchlagung
dieſer Blaͤtter, ſchadlos halten.
(b) SWAMMERDAM p. 546.
(c) Giorn. di. 1687. p. 64.
(d) SWAMMERDAM bibl.
p. 313. t. 27. f.
8. 11. 12.
(e) Id. p. 576. 589 add. MAL-
PIGH. t. 5. f. 1. & poſth. p.
57.
(f) MALPIGH. gland. conglob.
p.
6.
(g) PEYER p. 8. von ihnen
MALPIGH. poſthum. p 59. Sechs
rechnet RATHLEF T. II. p. 221.
(h) COLLIN. [verlorenes Material – Zeichen fehlt] f. 1. ein
[Spaltenumbruch] ſehr groſſes, ſo aber aus Paͤkken
Blinddaͤrmern zuſammengeſezzt iſt
LISTER cochl. I. p. 84.
(i) LISTER Exerc. anat. II.
(i*) Aus dem Magen in die
Gedaͤrmleber gehende Gaͤnge LI-
STER Cochl. p.
73.
(k) GRAAF p. 19.
(l) Epiſt. XIV. n. 32.
(m) Cand. conglobat. p. 6.
poſth. p.
57.
(n) p. 220. Nov. Comm. Acad.
Petr. T. I.
(o) Cochl. p. 83.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0480" n="444[460]"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Der Magen. <hi rendition="#aq">XIX.</hi> Buch.</hi> </fw><lb/>
            <p>Endlich kommen auch in den Jn&#x017F;ekten dergleichen<lb/>
Saftquellen vor. Sechs hat der Papilion <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">SWAMMERDAM p.</hi> 546.</note> die Gril-<lb/>
le <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">Giorn. di. 1687. p.</hi> 64.</note> und &#x017F;echs Reihen hole Anha&#x0364;ng&#x017F;el am Magen hat<lb/>
der Na&#x017F;enhornka&#x0364;fer <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SWAMMERDAM</hi> bibl.<lb/>
p. 313. t. 27. f.</hi> 8. 11. 12.</note>, und die Raupe <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Id.</hi> p. 576. 589 add. MAL-<lb/>
PIGH. t. 5. f. 1. &amp; po&#x017F;th. p.</hi> 57.</note>.</p><lb/>
            <p>Jn der Seidenraupe dient ein flei&#x017F;chiger Darm de&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Anha&#x0364;ng&#x017F;el a&#x0364;&#x017F;tig &#x017F;ind, an&#x017F;tatt der Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">MALPIGH. gland. conglob.<lb/>
p.</hi> 6.</note>.</p><lb/>
            <p>Zwo&#x0364;lf finden &#x017F;ich in der Heu&#x017F;chrekke <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">PEYER</hi> p.</hi> 8. von ihnen<lb/><hi rendition="#aq">MALPIGH. po&#x017F;thum. p</hi> 59. Sechs<lb/>
rechnet <hi rendition="#aq">RATHLEF T. II. p.</hi> 221.</note> unza&#x0364;liche<lb/>
im Kreb&#x017F;e <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">COLLIN. <gap reason="lost" unit="chars"/> f.</hi> 1. ein<lb/><cb/>
&#x017F;ehr gro&#x017F;&#x017F;es, &#x017F;o aber aus Pa&#x0364;kken<lb/>
Blindda&#x0364;rmern zu&#x017F;ammenge&#x017F;ezzt i&#x017F;t<lb/><hi rendition="#aq">LISTER cochl. I. p.</hi> 84.</note> in der Meerheu&#x017F;chrekke zwei, aber die&#x017F;e<lb/>
&#x017F;ind viellappigt <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">LISTER Exerc. anat. II.</hi></note>. Jn der Schnekke &#x017F;ind zwei <note place="foot" n="(i*)">Aus dem Magen in die<lb/>
Geda&#x0364;rmleber gehende Ga&#x0364;nge <hi rendition="#aq">LI-<lb/>
STER Cochl. p.</hi> 73.</note>.</p><lb/>
            <p>So oft aber irgend ein thieri&#x017F;cher Theil in vielen Ar-<lb/>
ten nachgemacht i&#x017F;t, &#x017F;o kann man ohne Furcht zu irren,<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;en, daß der&#x017F;elbe von gro&#x017F;&#x017F;em Nuzzen &#x017F;ein mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;es i&#x017F;t die Gekro&#x0364;sdru&#x0364;&#x017F;e, welche &#x017F;ich in den Ma-<lb/>
gen der Fi&#x017F;che o&#x0364;ffnet <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">GRAAF p.</hi> 19.</note> denn mit die&#x017F;em Eingeweide hat<lb/>
&#x017F;ie auch <hi rendition="#fr">Morgagni</hi> verglichen <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Epi&#x017F;t. XIV. n.</hi> 32.</note> &#x017F;o wie <hi rendition="#fr">Malpighi</hi><lb/><note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">Cand. conglobat. p. 6.<lb/>
po&#x017F;th. p.</hi> 57.</note>. Sie &#x017F;ollen zur Dauung des Chils, nach dem be-<lb/>
ru&#x0364;mten <hi rendition="#fr">Perrault</hi> <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">p. 220. Nov. Comm. Acad.<lb/>
Petr. T. I.</hi></note> dienen; hingegen erkla&#x0364;rt &#x017F;ie <hi rendition="#fr">Li-<lb/>
&#x017F;ter</hi> fu&#x0364;r Arten von Lebern <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq">Cochl. p.</hi> 83.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 22.<lb/><hi rendition="#b"><hi rendition="#g">Die Galle.</hi></hi></head><lb/>
            <p>Auch die Galle ergie&#x017F;t &#x017F;ich au&#x017F;&#x017F;erhalb des Magens in<lb/>
die zwote Linie des Zwo&#x0364;lffingerdarms: und doch tritt &#x017F;ie<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">auch</fw><lb/><note xml:id="f64" prev="#f63" place="foot" n="(a)"><cb/>
Vergebung, und man ko&#x0364;nnte &#x017F;ich<lb/>
deswegen, mit Ueber&#x017F;chlagung<lb/>
die&#x017F;er Bla&#x0364;tter, &#x017F;chadlos halten.</note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[444[460]/0480] Der Magen. XIX. Buch. Endlich kommen auch in den Jnſekten dergleichen Saftquellen vor. Sechs hat der Papilion (b) die Gril- le (c) und ſechs Reihen hole Anhaͤngſel am Magen hat der Naſenhornkaͤfer (d), und die Raupe (e). Jn der Seidenraupe dient ein fleiſchiger Darm deſ- ſen Anhaͤngſel aͤſtig ſind, anſtatt der Gekroͤsdruͤſe (f). Zwoͤlf finden ſich in der Heuſchrekke (g) unzaͤliche im Krebſe (h) in der Meerheuſchrekke zwei, aber dieſe ſind viellappigt (i). Jn der Schnekke ſind zwei (i*). So oft aber irgend ein thieriſcher Theil in vielen Ar- ten nachgemacht iſt, ſo kann man ohne Furcht zu irren, ſchlieſſen, daß derſelbe von groſſem Nuzzen ſein muͤſſe. Dieſes iſt die Gekroͤsdruͤſe, welche ſich in den Ma- gen der Fiſche oͤffnet (k) denn mit dieſem Eingeweide hat ſie auch Morgagni verglichen (l) ſo wie Malpighi (m). Sie ſollen zur Dauung des Chils, nach dem be- ruͤmten Perrault (n) dienen; hingegen erklaͤrt ſie Li- ſter fuͤr Arten von Lebern (o). §. 22. Die Galle. Auch die Galle ergieſt ſich auſſerhalb des Magens in die zwote Linie des Zwoͤlffingerdarms: und doch tritt ſie auch (a) (b) SWAMMERDAM p. 546. (c) Giorn. di. 1687. p. 64. (d) SWAMMERDAM bibl. p. 313. t. 27. f. 8. 11. 12. (e) Id. p. 576. 589 add. MAL- PIGH. t. 5. f. 1. & poſth. p. 57. (f) MALPIGH. gland. conglob. p. 6. (g) PEYER p. 8. von ihnen MALPIGH. poſthum. p 59. Sechs rechnet RATHLEF T. II. p. 221. (h) COLLIN. _ f. 1. ein ſehr groſſes, ſo aber aus Paͤkken Blinddaͤrmern zuſammengeſezzt iſt LISTER cochl. I. p. 84. (i) LISTER Exerc. anat. II. (i*) Aus dem Magen in die Gedaͤrmleber gehende Gaͤnge LI- STER Cochl. p. 73. (k) GRAAF p. 19. (l) Epiſt. XIV. n. 32. (m) Cand. conglobat. p. 6. poſth. p. 57. (n) p. 220. Nov. Comm. Acad. Petr. T. I. (o) Cochl. p. 83. (a) Vergebung, und man koͤnnte ſich deswegen, mit Ueberſchlagung dieſer Blaͤtter, ſchadlos halten.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/480
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 444[460]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/480>, abgerufen am 22.11.2024.