ser haben, ziemlich stark zu sein. Das Anwachsen ihres Gewichts übersteigt diejenige Portion Erde um ein gros- ses, welche man im Wasser verstekkt zu sein vermuten könnte (o), da wir gezeigt, daß in einem Pfunde ein bis zehn Gran verborgen sind. Die Erscheinungen an einem sich selbst überlaßnem Wasser, welches faul geworden (p), zeigen mehr, als zu deutlich, daß aus Wasser allein, wel- ches in gläsernen Gefässen eingeschlossen ist, eine grosse Menge von einem zähen, brennbaren und erdigen Wesen erwachse. Dieses ist es aber auch alles, was sich vom Wasser erwarten läst, wenn wir sagen, daß sich Gewächse und Thiere davon nähren lassen. Von den Metallen würde ich es nicht behaupten wollen.
§. 20. Wasser ist das natürlichste Getränke.
Es ist dieses jezzt beschriebene Wasser von der Natur für alle Pflanzen und Landthiere zum Getränke bestimmt, und auch noch leben Neunzehntheil Menschen blos dabei vergnügt, welche durch ganz Amerika, in dem ungeheuer grossen Afrika, in dem Mahumedanischen oder Benjanischen Asien, und selbst im nordlichen Theile von Europa woh- nen, davon der gemeine Mann, der in allen Völkern fast allein schon eine grosse Anzal ausmacht, und überhaupt die Weiber kein anderes Getränke kennen.
Blos die Vernunft besiegt den Sazz, daß dasjenige für uns das gesundeste sei (a), welches uns die Natur anbietet. Hierzu kömmt noch, wenn es von allen Sal- zen rein ist, daß es mit gleicher Kraft alle Arten von Kör-
pern
(o)[Spaltenumbruch]
Wie klein sie sei p. 229. 230.
(p) Beim ELLEEO descriptae I. c.
(a)VIEILLARD Thes. Par. 1739. Ergo aquae potus saluber- rimus HIARNE förste flork. a principio HANCOK. CHEYNE [Spaltenumbruch]
infirm. sanit. tuend. p. 62. Recht haben SMITH & FLOYER & HOFMANN aq. med. univ. n. 19. wenn sie erinnern, daß die Kräfte, so man den Gefundheitswassern zu- schteibt, vornämlich dem Eiement des Wassers angehören.
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III. Abſchnitt. Speiſe und Trank.
ſer haben, ziemlich ſtark zu ſein. Das Anwachſen ihres Gewichts uͤberſteigt diejenige Portion Erde um ein groſ- ſes, welche man im Waſſer verſtekkt zu ſein vermuten koͤnnte (o), da wir gezeigt, daß in einem Pfunde ein bis zehn Gran verborgen ſind. Die Erſcheinungen an einem ſich ſelbſt uͤberlaßnem Waſſer, welches faul geworden (p), zeigen mehr, als zu deutlich, daß aus Waſſer allein, wel- ches in glaͤſernen Gefaͤſſen eingeſchloſſen iſt, eine groſſe Menge von einem zaͤhen, brennbaren und erdigen Weſen erwachſe. Dieſes iſt es aber auch alles, was ſich vom Waſſer erwarten laͤſt, wenn wir ſagen, daß ſich Gewaͤchſe und Thiere davon naͤhren laſſen. Von den Metallen wuͤrde ich es nicht behaupten wollen.
§. 20. Waſſer iſt das natuͤrlichſte Getraͤnke.
Es iſt dieſes jezzt beſchriebene Waſſer von der Natur fuͤr alle Pflanzen und Landthiere zum Getraͤnke beſtimmt, und auch noch leben Neunzehntheil Menſchen blos dabei vergnuͤgt, welche durch ganz Amerika, in dem ungeheuer groſſen Afrika, in dem Mahumedaniſchen oder Benjaniſchen Aſien, und ſelbſt im nordlichen Theile von Europa woh- nen, davon der gemeine Mann, der in allen Voͤlkern faſt allein ſchon eine groſſe Anzal ausmacht, und uͤberhaupt die Weiber kein anderes Getraͤnke kennen.
Blos die Vernunft beſiegt den Sazz, daß dasjenige fuͤr uns das geſundeſte ſei (a), welches uns die Natur anbietet. Hierzu koͤmmt noch, wenn es von allen Sal- zen rein iſt, daß es mit gleicher Kraft alle Arten von Koͤr-
pern
(o)[Spaltenumbruch]
Wie klein ſie ſei p. 229. 230.
(p) Beim ELLEEO deſcriptae I. c.
(a)VIEILLARD Theſ. Par. 1739. Ergo aquae potus ſaluber- rimus HIARNE förſte flork. a principio HANCOK. CHEYNE [Spaltenumbruch]
infirm. ſanit. tuend. p. 62. Recht haben SMITH & FLOYER & HOFMANN aq. med. univ. n. 19. wenn ſie erinnern, daß die Kraͤfte, ſo man den Gefundheitswaſſern zu- ſchteibt, vornaͤmlich dem Eiement des Waſſers angehoͤren.
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[345[361]/0381]
III. Abſchnitt. Speiſe und Trank.
ſer haben, ziemlich ſtark zu ſein. Das Anwachſen ihres
Gewichts uͤberſteigt diejenige Portion Erde um ein groſ-
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koͤnnte (o), da wir gezeigt, daß in einem Pfunde ein bis
zehn Gran verborgen ſind. Die Erſcheinungen an einem
ſich ſelbſt uͤberlaßnem Waſſer, welches faul geworden (p),
zeigen mehr, als zu deutlich, daß aus Waſſer allein, wel-
ches in glaͤſernen Gefaͤſſen eingeſchloſſen iſt, eine groſſe
Menge von einem zaͤhen, brennbaren und erdigen Weſen
erwachſe. Dieſes iſt es aber auch alles, was ſich vom
Waſſer erwarten laͤſt, wenn wir ſagen, daß ſich Gewaͤchſe
und Thiere davon naͤhren laſſen. Von den Metallen
wuͤrde ich es nicht behaupten wollen.
§. 20.
Waſſer iſt das natuͤrlichſte Getraͤnke.
Es iſt dieſes jezzt beſchriebene Waſſer von der Natur
fuͤr alle Pflanzen und Landthiere zum Getraͤnke beſtimmt,
und auch noch leben Neunzehntheil Menſchen blos dabei
vergnuͤgt, welche durch ganz Amerika, in dem ungeheuer
groſſen Afrika, in dem Mahumedaniſchen oder Benjaniſchen
Aſien, und ſelbſt im nordlichen Theile von Europa woh-
nen, davon der gemeine Mann, der in allen Voͤlkern faſt
allein ſchon eine groſſe Anzal ausmacht, und uͤberhaupt
die Weiber kein anderes Getraͤnke kennen.
Blos die Vernunft beſiegt den Sazz, daß dasjenige
fuͤr uns das geſundeſte ſei (a), welches uns die Natur
anbietet. Hierzu koͤmmt noch, wenn es von allen Sal-
zen rein iſt, daß es mit gleicher Kraft alle Arten von Koͤr-
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Wie klein ſie ſei p. 229. 230.
(p) Beim ELLEEO deſcriptae
I. c.
(a) VIEILLARD Theſ. Par.
1739. Ergo aquae potus ſaluber-
rimus HIARNE förſte flork. a
principio HANCOK. CHEYNE
infirm. ſanit. tuend. p. 62. Recht
haben SMITH & FLOYER &
HOFMANN aq. med. univ. n. 19.
wenn ſie erinnern, daß die Kraͤfte,
ſo man den Gefundheitswaſſern zu-
ſchteibt, vornaͤmlich dem Eiement
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 6. Berlin, 1774, S. 345[361]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende06_1774/381>, abgerufen am 25.11.2024.
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