tige Gefässe ohne Knoten, welche auch in die Nezzhaut in dem Glaskörper, und gegen die Linse fortliefen, wie auch andere knotige (s), weisliche und gekrümmte Aeste. Jch habe aber in so vielen Thieren mit Hülfe der Ver- grösserungsgläser, öfters Gefässe ohne Farbe gesehen, doch waren sie allezeit eine deutliche Fortsezzung von den rothen Stämmen (t). Jch habe auch bisweilen an der Siebplatte Luftbläschens hängen gesehen, welche man für dergleichen Gefässe halten könnte.
Dritter Abschnitt. Das Licht und die Farben.
§. 1.
Man muß aus der Naturlehre so viel entlehnen als zur Erklärung des Gesichts nothwendig sein wird, die ohnedem langwierige Arbeit, und daß ich in diesem Felde keine eigene Entdekkung versprechen kann, ge- bieten mir die Kürze, und ich will davor sorgen, daß ich gute Schriftsteller hierüber zu Rathe ziehe.
§. 2 Das Licht.
Dieser schönste Theil unter allen Körpern gehöret in so fern zu den übrigen Körpern (u), daß er einigermassen der Natur der inmateriellen Dingen näher kömmt. Es ist das Licht nemlich so zart, daß man durch ein Nadel-
öhr
(s)[Spaltenumbruch]BERTRANDI pag. 61. und wie ich glaube 68. wenn diese Ge- fässe nicht wieder andere sind.
(t)Idem p. 62. 93.
(u) Man nennt es auch semiin- corporeum du CLOS. Princip. des [Spaltenumbruch]
mixtes pag. 37. und ohnlängst. D. du CHATELET. Es sei kein Körper, und verbreite sich nicht so. FRANZ curios. med. phys. pag. 16.
M m m 2
II. Abſchnitt. Das Auge.
tige Gefaͤſſe ohne Knoten, welche auch in die Nezzhaut in dem Glaskoͤrper, und gegen die Linſe fortliefen, wie auch andere knotige (s), weisliche und gekruͤmmte Aeſte. Jch habe aber in ſo vielen Thieren mit Huͤlfe der Ver- groͤſſerungsglaͤſer, oͤfters Gefaͤſſe ohne Farbe geſehen, doch waren ſie allezeit eine deutliche Fortſezzung von den rothen Staͤmmen (t). Jch habe auch bisweilen an der Siebplatte Luftblaͤschens haͤngen geſehen, welche man fuͤr dergleichen Gefaͤſſe halten koͤnnte.
Dritter Abſchnitt. Das Licht und die Farben.
§. 1.
Man muß aus der Naturlehre ſo viel entlehnen als zur Erklaͤrung des Geſichts nothwendig ſein wird, die ohnedem langwierige Arbeit, und daß ich in dieſem Felde keine eigene Entdekkung verſprechen kann, ge- bieten mir die Kuͤrze, und ich will davor ſorgen, daß ich gute Schriftſteller hieruͤber zu Rathe ziehe.
§. 2 Das Licht.
Dieſer ſchoͤnſte Theil unter allen Koͤrpern gehoͤret in ſo fern zu den uͤbrigen Koͤrpern (u), daß er einigermaſſen der Natur der inmateriellen Dingen naͤher koͤmmt. Es iſt das Licht nemlich ſo zart, daß man durch ein Nadel-
oͤhr
(s)[Spaltenumbruch]BERTRANDI pag. 61. und wie ich glaube 68. wenn dieſe Ge- faͤſſe nicht wieder andere ſind.
(t)Idem p. 62. 93.
(u) Man nennt es auch ſemiin- corporeum du CLOS. Princip. des [Spaltenumbruch]
mixtes pag. 37. und ohnlaͤngſt. D. du CHATELET. Es ſei kein Koͤrper, und verbreite ſich nicht ſo. FRANZ curioſ. med. phyſ. pag. 16.
M m m 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0933"n="915"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/>
tige Gefaͤſſe ohne Knoten, welche auch in die Nezzhaut<lb/>
in dem Glaskoͤrper, und gegen die Linſe fortliefen, wie<lb/>
auch andere knotige <noteplace="foot"n="(s)"><cb/><hirendition="#aq">BERTRANDI pag.</hi> 61. und<lb/>
wie ich glaube 68. wenn dieſe Ge-<lb/>
faͤſſe nicht wieder andere ſind.</note>, weisliche und gekruͤmmte Aeſte.<lb/>
Jch habe aber in ſo vielen Thieren mit Huͤlfe der Ver-<lb/>
groͤſſerungsglaͤſer, oͤfters Gefaͤſſe ohne Farbe geſehen, doch<lb/>
waren ſie allezeit eine deutliche Fortſezzung von den rothen<lb/>
Staͤmmen <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq">Idem p.</hi> 62. 93.</note>. Jch habe auch bisweilen an der Siebplatte<lb/>
Luftblaͤschens haͤngen geſehen, welche man fuͤr dergleichen<lb/>
Gefaͤſſe halten koͤnnte.</p></div></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="2"><head><hirendition="#b"><hirendition="#g">Dritter Abſchnitt.<lb/>
Das Licht und die Farben.</hi></hi></head><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="3"><head>§. 1.</head><lb/><p><hirendition="#in">M</hi>an muß aus der Naturlehre ſo viel entlehnen als<lb/>
zur Erklaͤrung des Geſichts nothwendig ſein wird,<lb/>
die ohnedem langwierige Arbeit, und daß ich in<lb/>
dieſem Felde keine eigene Entdekkung verſprechen kann, ge-<lb/>
bieten mir die Kuͤrze, und ich will davor ſorgen, daß ich<lb/>
gute Schriftſteller hieruͤber zu Rathe ziehe.</p></div><lb/><divn="3"><head>§. 2<lb/><hirendition="#b"><hirendition="#g">Das Licht.</hi></hi></head><lb/><p>Dieſer ſchoͤnſte Theil unter allen Koͤrpern gehoͤret in<lb/>ſo fern zu den uͤbrigen Koͤrpern <noteplace="foot"n="(u)">Man nennt es auch <hirendition="#aq">ſemiin-<lb/>
corporeum du CLOS. Princip. des<lb/><cb/>
mixtes pag.</hi> 37. und ohnlaͤngſt. <hirendition="#aq">D.<lb/>
du <hirendition="#g">CHATELET.</hi></hi> Es ſei kein<lb/>
Koͤrper, und verbreite ſich nicht<lb/>ſo. <hirendition="#aq"><hirendition="#g">FRANZ</hi> curioſ. med. phyſ.<lb/>
pag.</hi> 16.</note>, daß er einigermaſſen<lb/>
der Natur der inmateriellen Dingen naͤher koͤmmt. Es<lb/>
iſt das Licht nemlich ſo zart, daß man durch ein Nadel-<lb/><fwplace="bottom"type="sig">M m m 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">oͤhr</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[915/0933]
II. Abſchnitt. Das Auge.
tige Gefaͤſſe ohne Knoten, welche auch in die Nezzhaut
in dem Glaskoͤrper, und gegen die Linſe fortliefen, wie
auch andere knotige (s), weisliche und gekruͤmmte Aeſte.
Jch habe aber in ſo vielen Thieren mit Huͤlfe der Ver-
groͤſſerungsglaͤſer, oͤfters Gefaͤſſe ohne Farbe geſehen, doch
waren ſie allezeit eine deutliche Fortſezzung von den rothen
Staͤmmen (t). Jch habe auch bisweilen an der Siebplatte
Luftblaͤschens haͤngen geſehen, welche man fuͤr dergleichen
Gefaͤſſe halten koͤnnte.
Dritter Abſchnitt.
Das Licht und die Farben.
§. 1.
Man muß aus der Naturlehre ſo viel entlehnen als
zur Erklaͤrung des Geſichts nothwendig ſein wird,
die ohnedem langwierige Arbeit, und daß ich in
dieſem Felde keine eigene Entdekkung verſprechen kann, ge-
bieten mir die Kuͤrze, und ich will davor ſorgen, daß ich
gute Schriftſteller hieruͤber zu Rathe ziehe.
§. 2
Das Licht.
Dieſer ſchoͤnſte Theil unter allen Koͤrpern gehoͤret in
ſo fern zu den uͤbrigen Koͤrpern (u), daß er einigermaſſen
der Natur der inmateriellen Dingen naͤher koͤmmt. Es
iſt das Licht nemlich ſo zart, daß man durch ein Nadel-
oͤhr
(s)
BERTRANDI pag. 61. und
wie ich glaube 68. wenn dieſe Ge-
faͤſſe nicht wieder andere ſind.
(t) Idem p. 62. 93.
(u) Man nennt es auch ſemiin-
corporeum du CLOS. Princip. des
mixtes pag. 37. und ohnlaͤngſt. D.
du CHATELET. Es ſei kein
Koͤrper, und verbreite ſich nicht
ſo. FRANZ curioſ. med. phyſ.
pag. 16.
M m m 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 915. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/933>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.