Es läuft durch diese Furche der Rolle, die Sehne dieses schiefen Muskels frei und beweglich, und hierauf durch einen hohlen, membranösen (o) und bandartigen Kegel fort, welcher in die dunkle Hornhaut inseriret ist.
Er läuft von dem Ende der Rolle nach auswendig, und ein wenig rükkwärts fort (p), verwandelt sich in eine dreiekkigte Sehne, und inserirt sich ganz dichte hinter dem obern geraden Muskel (q) ein wenig tiefer in die dunkle Hornhaut, und etwas weiter nach hinten, als der Zirkel liegt, der die vordere Halbkugel des Au- ges von der hintern trennt.
Er ziehet das Auge einwerts und vorwerts gegen die Nase (r): und er verursachet also wegen der hintern Jn- sertion in den grösten Zirkel, daß der Stern (s) und der inwendige Theil des Auges niedersteigt. Wenn er mit dem untern schiefen zu gleicher Zeit würkt, so hält er das Auge gleichsam schwebend, und ziehet solches aus der Augenhöhle hervor (t). Alsdenn ist blos diejenige Kraft, nach Zerstöhrung der Seitenkräfte übrig, von der das Auge nach vorne gezogen wird.
[Spaltenumbruch]
Bis-
schreibt es anders, und wieder an- ders, und an beiden Seiten einen gleich sehr geschwollnen Ring ZINN f. 1. 2. 4. & p. 180. Wieder an- ders WINSLOW n. 246. Jch fol- ge meinen Anmerkungen, und es scheint hier eine Verschiedenheit statt zu finden.
(o)FABRIC. de visu L. III. c. 12. p. 1. I. MORGAGN. advers. VI. pag. 98. WINSLOW n. 245. ALBINUS p. 176. ZINN P. 180.
(p) Gar zu rükkwerts WINS- LOW Mem. de l'Acad. 1721. t. 16. EUSTACH. l. c. COWPER tab. 25. f. 3. 4. und wenn es mir er- laubt ist zu sagen AIBINUS t. XI. f. 22. pag. 175. übereinstimmiger [Spaltenumbruch]
mit uns ZINN f. 1. 2. 4. Vor- werts in einer Tafel f. 2. doch diese ist nicht wegen der Muskeln gemacht, denn diese liegen ausser ihrer Lage.
(q) Unter ihm CARCANUS.
(r)WINSLOW Nem. de l'Acad. 1721. p. 216. MORGAGN. Epist. XVIII. n. 2. PARSONS.
(s)ALBIN. p. 176. COWPER in myotom; ann. 1694. pag. 50. DOUGLAS n. 5. PORTERFIELD l. p. 189. PARSONS p. 21.
(t)COWPER l. c. pag. 50. MORGAGN. Advers. VI. p. 100. Epist. XVIII. n. 2. ST. YVES p. 11. CANT. p. 10.
K k k 2
II. Abſchnitt. Das Auge.
Es laͤuft durch dieſe Furche der Rolle, die Sehne dieſes ſchiefen Muſkels frei und beweglich, und hierauf durch einen hohlen, membranoͤſen (o) und bandartigen Kegel fort, welcher in die dunkle Hornhaut inſeriret iſt.
Er laͤuft von dem Ende der Rolle nach auswendig, und ein wenig ruͤkkwaͤrts fort (p), verwandelt ſich in eine dreiekkigte Sehne, und inſerirt ſich ganz dichte hinter dem obern geraden Muſkel (q) ein wenig tiefer in die dunkle Hornhaut, und etwas weiter nach hinten, als der Zirkel liegt, der die vordere Halbkugel des Au- ges von der hintern trennt.
Er ziehet das Auge einwerts und vorwerts gegen die Naſe (r): und er verurſachet alſo wegen der hintern Jn- ſertion in den groͤſten Zirkel, daß der Stern (s) und der inwendige Theil des Auges niederſteigt. Wenn er mit dem untern ſchiefen zu gleicher Zeit wuͤrkt, ſo haͤlt er das Auge gleichſam ſchwebend, und ziehet ſolches aus der Augenhoͤhle hervor (t). Alsdenn iſt blos diejenige Kraft, nach Zerſtoͤhrung der Seitenkraͤfte uͤbrig, von der das Auge nach vorne gezogen wird.
[Spaltenumbruch]
Bis-
ſchreibt es anders, und wieder an- ders, und an beiden Seiten einen gleich ſehr geſchwollnen Ring ZINN f. 1. 2. 4. & p. 180. Wieder an- ders WINSLOW n. 246. Jch fol- ge meinen Anmerkungen, und es ſcheint hier eine Verſchiedenheit ſtatt zu finden.
(o)FABRIC. de viſu L. III. c. 12. p. 1. I. MORGAGN. adverſ. VI. pag. 98. WINSLOW n. 245. ALBINUS p. 176. ZINN P. 180.
(p) Gar zu ruͤkkwerts WINS- LOW Mém. de l’Acad. 1721. t. 16. EUSTACH. l. c. COWPER tab. 25. f. 3. 4. und wenn es mir er- laubt iſt zu ſagen AIBINUS t. XI. f. 22. pag. 175. uͤbereinſtimmiger [Spaltenumbruch]
mit uns ZINN f. 1. 2. 4. Vor- werts in einer Tafel f. 2. doch dieſe iſt nicht wegen der Muſkeln gemacht, denn dieſe liegen auſſer ihrer Lage.
(q) Unter ihm CARCANUS.
(r)WINSLOW Ném. de l’Acad. 1721. p. 216. MORGAGN. Epiſt. XVIII. n. 2. PARSONS.
(s)ALBIN. p. 176. COWPER in myotom; ann. 1694. pag. 50. DOUGLAS n. 5. PORTERFIELD l. p. 189. PARSONS p. 21.
(t)COWPER l. c. pag. 50. MORGAGN. Adverſ. VI. p. 100. Epiſt. XVIII. n. 2. ST. YVES p. 11. CANT. p. 10.
K k k 2
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0901"n="883"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/><p>Es laͤuft durch dieſe Furche der Rolle, die Sehne<lb/>
dieſes ſchiefen Muſkels frei und beweglich, und hierauf<lb/>
durch einen hohlen, membranoͤſen <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">FABRIC. de viſu L. III. c.<lb/>
12. p. 1. I. MORGAGN. adverſ.<lb/>
VI. pag. 98. WINSLOW n. 245.<lb/>
ALBINUS p. 176. ZINN P.</hi> 180.</note> und bandartigen<lb/>
Kegel fort, welcher in die dunkle Hornhaut inſeriret iſt.</p><lb/><p>Er laͤuft von dem Ende der Rolle nach auswendig,<lb/>
und ein wenig ruͤkkwaͤrts fort <noteplace="foot"n="(p)">Gar zu ruͤkkwerts <hirendition="#aq">WINS-<lb/>
LOW Mém. de l’Acad. 1721. t. 16.<lb/>
EUSTACH. l. c. COWPER tab.<lb/>
25. f.</hi> 3. 4. und wenn es mir er-<lb/>
laubt iſt zu ſagen <hirendition="#aq">AIBINUS t. XI.<lb/>
f. 22. pag.</hi> 175. uͤbereinſtimmiger<lb/><cb/>
mit uns <hirendition="#aq">ZINN f.</hi> 1. 2. 4. Vor-<lb/>
werts in einer Tafel <hirendition="#aq">f.</hi> 2. doch<lb/>
dieſe iſt nicht wegen der Muſkeln<lb/>
gemacht, denn dieſe liegen auſſer<lb/>
ihrer Lage.</note>, verwandelt ſich in eine<lb/>
dreiekkigte Sehne, und inſerirt ſich ganz dichte hinter<lb/>
dem obern geraden Muſkel <noteplace="foot"n="(q)">Unter ihm <hirendition="#aq">CARCANUS.</hi></note> ein wenig tiefer in die<lb/>
dunkle Hornhaut, und etwas weiter nach hinten, als<lb/>
der Zirkel liegt, der die vordere Halbkugel des Au-<lb/>
ges von der hintern trennt.</p><lb/><p>Er ziehet das Auge einwerts und vorwerts gegen die<lb/>
Naſe <noteplace="foot"n="(r)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">WINSLOW</hi> Ném. de<lb/>
l’Acad. 1721. p. 216. MORGAGN.<lb/>
Epiſt. XVIII. n. 2. PARSONS.</hi></note>: und er verurſachet alſo wegen der hintern Jn-<lb/>ſertion in den groͤſten Zirkel, daß der Stern <noteplace="foot"n="(s)"><hirendition="#aq">ALBIN. p. 176. COWPER<lb/>
in myotom; ann. 1694. pag. 50.<lb/>
DOUGLAS n. 5. PORTERFIELD<lb/>
l. p. 189. PARSONS p.</hi> 21.</note> und<lb/>
der inwendige Theil des Auges niederſteigt. Wenn er<lb/>
mit dem untern ſchiefen zu gleicher Zeit wuͤrkt, ſo haͤlt er<lb/>
das Auge gleichſam ſchwebend, und ziehet ſolches aus der<lb/>
Augenhoͤhle hervor <noteplace="foot"n="(t)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">COWPER</hi> l. c. pag. 50.<lb/>
MORGAGN. Adverſ. VI. p. 100.<lb/>
Epiſt. XVIII. n. 2. ST. YVES p.<lb/>
11. CANT. p.</hi> 10.</note>. Alsdenn iſt blos diejenige Kraft,<lb/>
nach Zerſtoͤhrung der Seitenkraͤfte uͤbrig, von der das<lb/>
Auge nach vorne gezogen wird.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">K k k 2</fw><fwplace="bottom"type="catch">Bis-</fw><lb/><cb/><p><notexml:id="f98"prev="#f97"place="foot"n="(n)">ſchreibt es anders, und wieder an-<lb/>
ders, und an beiden Seiten einen<lb/>
gleich ſehr geſchwollnen Ring <hirendition="#aq">ZINN<lb/>
f. 1. 2. 4. & p.</hi> 180. Wieder an-<lb/>
ders <hirendition="#aq">WINSLOW n.</hi> 246. Jch fol-<lb/>
ge meinen Anmerkungen, und es<lb/>ſcheint hier eine Verſchiedenheit<lb/>ſtatt zu finden.</note></p><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[883/0901]
II. Abſchnitt. Das Auge.
Es laͤuft durch dieſe Furche der Rolle, die Sehne
dieſes ſchiefen Muſkels frei und beweglich, und hierauf
durch einen hohlen, membranoͤſen (o) und bandartigen
Kegel fort, welcher in die dunkle Hornhaut inſeriret iſt.
Er laͤuft von dem Ende der Rolle nach auswendig,
und ein wenig ruͤkkwaͤrts fort (p), verwandelt ſich in eine
dreiekkigte Sehne, und inſerirt ſich ganz dichte hinter
dem obern geraden Muſkel (q) ein wenig tiefer in die
dunkle Hornhaut, und etwas weiter nach hinten, als
der Zirkel liegt, der die vordere Halbkugel des Au-
ges von der hintern trennt.
Er ziehet das Auge einwerts und vorwerts gegen die
Naſe (r): und er verurſachet alſo wegen der hintern Jn-
ſertion in den groͤſten Zirkel, daß der Stern (s) und
der inwendige Theil des Auges niederſteigt. Wenn er
mit dem untern ſchiefen zu gleicher Zeit wuͤrkt, ſo haͤlt er
das Auge gleichſam ſchwebend, und ziehet ſolches aus der
Augenhoͤhle hervor (t). Alsdenn iſt blos diejenige Kraft,
nach Zerſtoͤhrung der Seitenkraͤfte uͤbrig, von der das
Auge nach vorne gezogen wird.
Bis-
(n)
(o) FABRIC. de viſu L. III. c.
12. p. 1. I. MORGAGN. adverſ.
VI. pag. 98. WINSLOW n. 245.
ALBINUS p. 176. ZINN P. 180.
(p) Gar zu ruͤkkwerts WINS-
LOW Mém. de l’Acad. 1721. t. 16.
EUSTACH. l. c. COWPER tab.
25. f. 3. 4. und wenn es mir er-
laubt iſt zu ſagen AIBINUS t. XI.
f. 22. pag. 175. uͤbereinſtimmiger
mit uns ZINN f. 1. 2. 4. Vor-
werts in einer Tafel f. 2. doch
dieſe iſt nicht wegen der Muſkeln
gemacht, denn dieſe liegen auſſer
ihrer Lage.
(q) Unter ihm CARCANUS.
(r) WINSLOW Ném. de
l’Acad. 1721. p. 216. MORGAGN.
Epiſt. XVIII. n. 2. PARSONS.
(s) ALBIN. p. 176. COWPER
in myotom; ann. 1694. pag. 50.
DOUGLAS n. 5. PORTERFIELD
l. p. 189. PARSONS p. 21.
(t) COWPER l. c. pag. 50.
MORGAGN. Adverſ. VI. p. 100.
Epiſt. XVIII. n. 2. ST. YVES p.
11. CANT. p. 10.
(n) ſchreibt es anders, und wieder an-
ders, und an beiden Seiten einen
gleich ſehr geſchwollnen Ring ZINN
f. 1. 2. 4. & p. 180. Wieder an-
ders WINSLOW n. 246. Jch fol-
ge meinen Anmerkungen, und es
ſcheint hier eine Verſchiedenheit
ſtatt zu finden.
K k k 2
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 883. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/901>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.