Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

Das Gesicht. XVI. Buch.
sendet (z). So zertheilt sich im Rochen der in Fäden
abgetheilte Nerve, unter die Theilchen der Hornhaut
aus (a).

§. 16.
Der Kamm in den Vögeln.

Man erlaube uns mit wenigem von diesen ungemein ar-
tigen Theile zu reden, welchen ich in allen Vögeln be-
trachtet habe, und welchen Petit, nachdem die Arbeiten
seiner Vorgänger nicht glücklich genug gewesen (b), ge-
nauer beschrieben. Jch werde aber diesem noch etwas bei-
fügen müssen (c).

Es kömmt innerhalb dem Ursprunge der Nezzhaut aus
dem Sehenerven der Kamm hervor, dergestalt, daß man
die ganze Nezzhaut von diesem Nerven los machen kann,
und diese Nezzhaut enthält diesen Kamm, wie eine Schei-
de, die sich auch mit einem blinden Ende endet. Er
entspringt von der Nezzhaut aus der Spalte des Sehe-
nerven (d) mit Flächen, die gleichsam wechselsweise zu der
Schneide einer Säge auslaufen. Es ist gleichsam eine
vierseitige (e) beutlige Membran (f), voller Gefässe,
dunkelbraun und fast schwarz, zart, zerfaltet sich überein-
ander, nach Art eines Fächers, ist einem kleinen Sacke
nicht gleich (g), enthält keine Höhle, und wenn man sie
maceriret, so entwickelt sich eine unvollkommene grade
Fläche. Sie läuft nach vorne (h) gegen den hintern Theil
der Linsenkapsel, schließt sich an dieselbe breit an, wiewohl
sich bisweilen nur ein einziger längerer Faden (i) ganz
allein an sie fest anhängt, bisweilen aber nicht einmal

ein
(z) [Spaltenumbruch] p. 206. t. XI. f. 3.
(a) p. 496.
(b) Mem. de l' Academ. 1735.
p. 144. seqq.
(c) De la form. du poulet II.
p.
140
(d) Eine Ritze haben PARISINI
am Strauß.
(e) Trapeze PETIT pag. 245.
f.
10. 11.
(f) [Spaltenumbruch] De la form. du poulet p.
140. Journ. des savans I. c.
(g) PARIS Mem. pour servir a
l' histoire des animaux T. III. P. 2.
p.
2. 154. Strauß. & p. 98. Adler.
(h) De la form. du poulet I. c.
(i) Diesen Faden leitet vom
Winkel her, und mahlt ihn viel
länger PETIT p. 145. f. 11.

Das Geſicht. XVI. Buch.
ſendet (z). So zertheilt ſich im Rochen der in Faͤden
abgetheilte Nerve, unter die Theilchen der Hornhaut
aus (a).

§. 16.
Der Kamm in den Voͤgeln.

Man erlaube uns mit wenigem von dieſen ungemein ar-
tigen Theile zu reden, welchen ich in allen Voͤgeln be-
trachtet habe, und welchen Petit, nachdem die Arbeiten
ſeiner Vorgaͤnger nicht gluͤcklich genug geweſen (b), ge-
nauer beſchrieben. Jch werde aber dieſem noch etwas bei-
fuͤgen muͤſſen (c).

Es koͤmmt innerhalb dem Urſprunge der Nezzhaut aus
dem Sehenerven der Kamm hervor, dergeſtalt, daß man
die ganze Nezzhaut von dieſem Nerven los machen kann,
und dieſe Nezzhaut enthaͤlt dieſen Kamm, wie eine Schei-
de, die ſich auch mit einem blinden Ende endet. Er
entſpringt von der Nezzhaut aus der Spalte des Sehe-
nerven (d) mit Flaͤchen, die gleichſam wechſelsweiſe zu der
Schneide einer Saͤge auslaufen. Es iſt gleichſam eine
vierſeitige (e) beutlige Membran (f), voller Gefaͤſſe,
dunkelbraun und faſt ſchwarz, zart, zerfaltet ſich uͤberein-
ander, nach Art eines Faͤchers, iſt einem kleinen Sacke
nicht gleich (g), enthaͤlt keine Hoͤhle, und wenn man ſie
maceriret, ſo entwickelt ſich eine unvollkommene grade
Flaͤche. Sie laͤuft nach vorne (h) gegen den hintern Theil
der Linſenkapſel, ſchließt ſich an dieſelbe breit an, wiewohl
ſich bisweilen nur ein einziger laͤngerer Faden (i) ganz
allein an ſie feſt anhaͤngt, bisweilen aber nicht einmal

ein
(z) [Spaltenumbruch] p. 206. t. XI. f. 3.
(a) p. 496.
(b) Mem. de l’ Academ. 1735.
p. 144. ſeqq.
(c) De la form. du poulet II.
p.
140
(d) Eine Ritze haben PARISINI
am Strauß.
(e) Trapeze PETIT pag. 245.
f.
10. 11.
(f) [Spaltenumbruch] De la form. du poulet p.
140. Journ. des ſavans I. c.
(g) PARIS Mem. pour ſervir à
l’ hiſtoire des animaux T. III. P. 2.
p.
2. 154. Strauß. & p. 98. Adler.
(h) De la form. du poulet I. c.
(i) Dieſen Faden leitet vom
Winkel her, und mahlt ihn viel
laͤnger PETIT p. 145. f. 11.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0860" n="842"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Ge&#x017F;icht. <hi rendition="#aq">XVI.</hi> Buch.</hi></fw><lb/>
&#x017F;endet <note place="foot" n="(z)"><cb/><hi rendition="#aq">p. 206. t. XI. f.</hi> 3.</note>. So zertheilt &#x017F;ich im Rochen der in Fa&#x0364;den<lb/>
abgetheilte Nerve, unter die Theilchen der Hornhaut<lb/>
aus <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">p.</hi> 496.</note>.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 16.<lb/><hi rendition="#b">Der Kamm in den Vo&#x0364;geln.</hi></head><lb/>
            <p>Man erlaube uns mit wenigem von die&#x017F;en ungemein ar-<lb/>
tigen Theile zu reden, welchen ich in allen Vo&#x0364;geln be-<lb/>
trachtet habe, und welchen <hi rendition="#fr">Petit,</hi> nachdem die Arbeiten<lb/>
&#x017F;einer Vorga&#x0364;nger nicht glu&#x0364;cklich genug gewe&#x017F;en <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">Mem. de l&#x2019; Academ. 1735.<lb/>
p. 144. &#x017F;eqq.</hi></note>, ge-<lb/>
nauer be&#x017F;chrieben. Jch werde aber die&#x017F;em noch etwas bei-<lb/>
fu&#x0364;gen mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">De la form. du poulet II.<lb/>
p.</hi> 140</note>.</p><lb/>
            <p>Es ko&#x0364;mmt innerhalb dem Ur&#x017F;prunge der Nezzhaut aus<lb/>
dem Sehenerven der Kamm hervor, derge&#x017F;talt, daß man<lb/>
die ganze Nezzhaut von die&#x017F;em Nerven los machen kann,<lb/>
und die&#x017F;e Nezzhaut entha&#x0364;lt die&#x017F;en Kamm, wie eine Schei-<lb/>
de, die &#x017F;ich auch mit einem blinden Ende endet. Er<lb/>
ent&#x017F;pringt von der Nezzhaut aus der Spalte des Sehe-<lb/>
nerven <note place="foot" n="(d)">Eine Ritze haben <hi rendition="#aq">PARISINI</hi><lb/>
am Strauß.</note> mit Fla&#x0364;chen, die gleich&#x017F;am wech&#x017F;elswei&#x017F;e zu der<lb/>
Schneide einer Sa&#x0364;ge auslaufen. Es i&#x017F;t gleich&#x017F;am eine<lb/>
vier&#x017F;eitige <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">Trapeze PETIT pag. 245.<lb/>
f.</hi> 10. 11.</note> beutlige Membran <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">De la form. du poulet p.<lb/>
140. Journ. des &#x017F;avans I. c.</hi></note>, voller Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
dunkelbraun und fa&#x017F;t &#x017F;chwarz, zart, zerfaltet &#x017F;ich u&#x0364;berein-<lb/>
ander, nach Art eines Fa&#x0364;chers, i&#x017F;t einem kleinen Sacke<lb/>
nicht gleich <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">PARIS Mem. pour &#x017F;ervir à<lb/>
l&#x2019; hi&#x017F;toire des animaux T. III. P. 2.<lb/>
p.</hi> 2. 154. Strauß. &amp; <hi rendition="#aq">p.</hi> 98. Adler.</note>, entha&#x0364;lt keine Ho&#x0364;hle, und wenn man &#x017F;ie<lb/>
maceriret, &#x017F;o entwickelt &#x017F;ich eine unvollkommene grade<lb/>
Fla&#x0364;che. Sie la&#x0364;uft nach vorne <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">De la form. du poulet I. c.</hi></note> gegen den hintern Theil<lb/>
der Lin&#x017F;enkap&#x017F;el, &#x017F;chließt &#x017F;ich an die&#x017F;elbe breit an, wiewohl<lb/>
&#x017F;ich bisweilen nur ein einziger la&#x0364;ngerer Faden <note place="foot" n="(i)">Die&#x017F;en Faden leitet vom<lb/>
Winkel her, und mahlt ihn viel<lb/>
la&#x0364;nger <hi rendition="#aq">PETIT p. 145. f.</hi> 11.</note> ganz<lb/>
allein an &#x017F;ie fe&#x017F;t anha&#x0364;ngt, bisweilen aber nicht einmal<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">ein</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[842/0860] Das Geſicht. XVI. Buch. ſendet (z). So zertheilt ſich im Rochen der in Faͤden abgetheilte Nerve, unter die Theilchen der Hornhaut aus (a). §. 16. Der Kamm in den Voͤgeln. Man erlaube uns mit wenigem von dieſen ungemein ar- tigen Theile zu reden, welchen ich in allen Voͤgeln be- trachtet habe, und welchen Petit, nachdem die Arbeiten ſeiner Vorgaͤnger nicht gluͤcklich genug geweſen (b), ge- nauer beſchrieben. Jch werde aber dieſem noch etwas bei- fuͤgen muͤſſen (c). Es koͤmmt innerhalb dem Urſprunge der Nezzhaut aus dem Sehenerven der Kamm hervor, dergeſtalt, daß man die ganze Nezzhaut von dieſem Nerven los machen kann, und dieſe Nezzhaut enthaͤlt dieſen Kamm, wie eine Schei- de, die ſich auch mit einem blinden Ende endet. Er entſpringt von der Nezzhaut aus der Spalte des Sehe- nerven (d) mit Flaͤchen, die gleichſam wechſelsweiſe zu der Schneide einer Saͤge auslaufen. Es iſt gleichſam eine vierſeitige (e) beutlige Membran (f), voller Gefaͤſſe, dunkelbraun und faſt ſchwarz, zart, zerfaltet ſich uͤberein- ander, nach Art eines Faͤchers, iſt einem kleinen Sacke nicht gleich (g), enthaͤlt keine Hoͤhle, und wenn man ſie maceriret, ſo entwickelt ſich eine unvollkommene grade Flaͤche. Sie laͤuft nach vorne (h) gegen den hintern Theil der Linſenkapſel, ſchließt ſich an dieſelbe breit an, wiewohl ſich bisweilen nur ein einziger laͤngerer Faden (i) ganz allein an ſie feſt anhaͤngt, bisweilen aber nicht einmal ein (z) p. 206. t. XI. f. 3. (a) p. 496. (b) Mem. de l’ Academ. 1735. p. 144. ſeqq. (c) De la form. du poulet II. p. 140 (d) Eine Ritze haben PARISINI am Strauß. (e) Trapeze PETIT pag. 245. f. 10. 11. (f) De la form. du poulet p. 140. Journ. des ſavans I. c. (g) PARIS Mem. pour ſervir à l’ hiſtoire des animaux T. III. P. 2. p. 2. 154. Strauß. & p. 98. Adler. (h) De la form. du poulet I. c. (i) Dieſen Faden leitet vom Winkel her, und mahlt ihn viel laͤnger PETIT p. 145. f. 11.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/860
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 842. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/860>, abgerufen am 23.11.2024.