im Ochsen in Falten verwandeln gesehen, welche an dem Regenbogen in geraden Strahlen an der ruysischen Haut in die Radios ciliares, die auf der Linse liegen, fort- gehen. Jch finde, daß Cassebohm in seinen nach dem Tode bekannt gewordenen Schriften dergleichen behau- ptet. Es ist in den Vögeln der Orbiculus ciliaris brei- ter, und vorne höher gelagert, als die Aderhaut, oder der Regenbogen. An denselben hängt sich die nunmehro blaß gewordene Aderhaut von aussen an, und es läuft der Regenbogen aus denselben dergestalt hervor, daß einige graue Flokken des Orbiculi nach dem Regenbogen fortgehen, und im Geyer der Zusammenhang des Re- genbogens mit der Aderhaut offenbar wird (l*). Von hinten hängt die ruysische Haut mit dem Corpore ci- liari zusammen; indessen legt sie sich doch mit einem Kreise, als eine Nath und Gränze von beiden dazwi- schen. An den Fischen läuft die silberne mit Punkten versehene Aderhaut offenbar in die Nezzhaut fort, und zwar durch einen Kreiß, welcher dem Orbiculo ciliari gleich ist, und es ist die Vereinigung der mit Gefäs- sen angefüllten Traubenhaut mit der ruysischen nicht undeutlich.
Es entspringet also der Regenbogen von der Gegend des Orbiculi ciliaris und dessen vordern Zirkel, doch et- was weiter nach hinten, als die Oberfläche des Orbiculi ciliaris (Sternbändchen) ist.
Von da läuft sie gerades Weges einwärts fort, und beschreibet einen Kreiß von einem Kugelabschnitte, wel- ches die Hornhaut ist, nur daß selbiger gegen die Nase um etwas kürzer wird, und sich bei den Schläfen ver- längert (m).
Ob
(l*)[Spaltenumbruch]
Entsteht in der Nachteule mit gelben Gefässen von der Ad erhaut.
(m)[Spaltenumbruch]WINSLOW memoires de l'Acad. 1721. p. 317. ZINN p. 82. BERTRANDI p. 57. TAYLOR p. 23. 24.
E e e 4
II. Abſchnitt. Das Auge.
im Ochſen in Falten verwandeln geſehen, welche an dem Regenbogen in geraden Strahlen an der ruyſiſchen Haut in die Radios ciliares, die auf der Linſe liegen, fort- gehen. Jch finde, daß Caſſebohm in ſeinen nach dem Tode bekannt gewordenen Schriften dergleichen behau- ptet. Es iſt in den Voͤgeln der Orbiculus ciliaris brei- ter, und vorne hoͤher gelagert, als die Aderhaut, oder der Regenbogen. An denſelben haͤngt ſich die nunmehro blaß gewordene Aderhaut von auſſen an, und es laͤuft der Regenbogen aus denſelben dergeſtalt hervor, daß einige graue Flokken des Orbiculi nach dem Regenbogen fortgehen, und im Geyer der Zuſammenhang des Re- genbogens mit der Aderhaut offenbar wird (l*). Von hinten haͤngt die ruyſiſche Haut mit dem Corpore ci- liari zuſammen; indeſſen legt ſie ſich doch mit einem Kreiſe, als eine Nath und Graͤnze von beiden dazwi- ſchen. An den Fiſchen laͤuft die ſilberne mit Punkten verſehene Aderhaut offenbar in die Nezzhaut fort, und zwar durch einen Kreiß, welcher dem Orbiculo ciliari gleich iſt, und es iſt die Vereinigung der mit Gefaͤſ- ſen angefuͤllten Traubenhaut mit der ruyſiſchen nicht undeutlich.
Es entſpringet alſo der Regenbogen von der Gegend des Orbiculi ciliaris und deſſen vordern Zirkel, doch et- was weiter nach hinten, als die Oberflaͤche des Orbiculi ciliaris (Sternbaͤndchen) iſt.
Von da laͤuft ſie gerades Weges einwaͤrts fort, und beſchreibet einen Kreiß von einem Kugelabſchnitte, wel- ches die Hornhaut iſt, nur daß ſelbiger gegen die Naſe um etwas kuͤrzer wird, und ſich bei den Schlaͤfen ver- laͤngert (m).
Ob
(l*)[Spaltenumbruch]
Entſteht in der Nachteule mit gelben Gefaͤſſen von der Ad erhaut.
(m)[Spaltenumbruch]WINSLOW memoires de l’Acad. 1721. p. 317. ZINN p. 82. BERTRANDI p. 57. TAYLOR p. 23. 24.
E e e 4
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0825"n="807"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/>
im Ochſen in Falten verwandeln geſehen, welche an dem<lb/>
Regenbogen in geraden Strahlen an der <hirendition="#fr">ruyſiſchen</hi><lb/>
Haut in die <hirendition="#aq">Radios ciliares,</hi> die auf der Linſe liegen, fort-<lb/>
gehen. Jch finde, daß <hirendition="#fr">Caſſebohm</hi> in ſeinen nach dem<lb/>
Tode bekannt gewordenen Schriften dergleichen behau-<lb/>
ptet. Es iſt in den Voͤgeln der <hirendition="#aq">Orbiculus ciliaris</hi> brei-<lb/>
ter, und vorne hoͤher gelagert, als die Aderhaut, oder<lb/>
der Regenbogen. An denſelben haͤngt ſich die nunmehro<lb/>
blaß gewordene Aderhaut von auſſen an, und es laͤuft<lb/>
der Regenbogen aus denſelben dergeſtalt hervor, daß<lb/>
einige graue Flokken des <hirendition="#aq">Orbiculi</hi> nach dem Regenbogen<lb/>
fortgehen, und im Geyer der Zuſammenhang des Re-<lb/>
genbogens mit der Aderhaut offenbar wird <noteplace="foot"n="(l*)"><cb/>
Entſteht in der Nachteule<lb/>
mit gelben Gefaͤſſen von der<lb/>
Ad erhaut.</note>. Von<lb/>
hinten haͤngt die <hirendition="#fr">ruyſiſche</hi> Haut mit dem <hirendition="#aq">Corpore ci-<lb/>
liari</hi> zuſammen; indeſſen legt ſie ſich doch mit einem<lb/>
Kreiſe, als eine Nath und Graͤnze von beiden dazwi-<lb/>ſchen. An den Fiſchen laͤuft die ſilberne mit Punkten<lb/>
verſehene Aderhaut offenbar in die Nezzhaut fort, und<lb/>
zwar durch einen Kreiß, welcher dem <hirendition="#aq">Orbiculo ciliari</hi><lb/>
gleich iſt, und es iſt die Vereinigung der mit Gefaͤſ-<lb/>ſen angefuͤllten Traubenhaut mit der ruyſiſchen nicht<lb/>
undeutlich.</p><lb/><p>Es entſpringet alſo der Regenbogen von der Gegend<lb/>
des <hirendition="#aq">Orbiculi ciliaris</hi> und deſſen vordern Zirkel, doch et-<lb/>
was weiter nach hinten, als die Oberflaͤche des <hirendition="#aq">Orbiculi<lb/>
ciliaris</hi> (Sternbaͤndchen) iſt.</p><lb/><p>Von da laͤuft ſie gerades Weges einwaͤrts fort, und<lb/>
beſchreibet einen Kreiß von einem Kugelabſchnitte, wel-<lb/>
ches die Hornhaut iſt, nur daß ſelbiger gegen die Naſe<lb/>
um etwas kuͤrzer wird, und ſich bei den Schlaͤfen ver-<lb/>
laͤngert <noteplace="foot"n="(m)"><cb/><hirendition="#aq">WINSLOW memoires de<lb/>
l’Acad. 1721. p. 317. ZINN p. 82.<lb/>
BERTRANDI p. 57. TAYLOR<lb/>
p.</hi> 23. 24.</note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E e e 4</fw><fwplace="bottom"type="catch">Ob</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[807/0825]
II. Abſchnitt. Das Auge.
im Ochſen in Falten verwandeln geſehen, welche an dem
Regenbogen in geraden Strahlen an der ruyſiſchen
Haut in die Radios ciliares, die auf der Linſe liegen, fort-
gehen. Jch finde, daß Caſſebohm in ſeinen nach dem
Tode bekannt gewordenen Schriften dergleichen behau-
ptet. Es iſt in den Voͤgeln der Orbiculus ciliaris brei-
ter, und vorne hoͤher gelagert, als die Aderhaut, oder
der Regenbogen. An denſelben haͤngt ſich die nunmehro
blaß gewordene Aderhaut von auſſen an, und es laͤuft
der Regenbogen aus denſelben dergeſtalt hervor, daß
einige graue Flokken des Orbiculi nach dem Regenbogen
fortgehen, und im Geyer der Zuſammenhang des Re-
genbogens mit der Aderhaut offenbar wird (l*). Von
hinten haͤngt die ruyſiſche Haut mit dem Corpore ci-
liari zuſammen; indeſſen legt ſie ſich doch mit einem
Kreiſe, als eine Nath und Graͤnze von beiden dazwi-
ſchen. An den Fiſchen laͤuft die ſilberne mit Punkten
verſehene Aderhaut offenbar in die Nezzhaut fort, und
zwar durch einen Kreiß, welcher dem Orbiculo ciliari
gleich iſt, und es iſt die Vereinigung der mit Gefaͤſ-
ſen angefuͤllten Traubenhaut mit der ruyſiſchen nicht
undeutlich.
Es entſpringet alſo der Regenbogen von der Gegend
des Orbiculi ciliaris und deſſen vordern Zirkel, doch et-
was weiter nach hinten, als die Oberflaͤche des Orbiculi
ciliaris (Sternbaͤndchen) iſt.
Von da laͤuft ſie gerades Weges einwaͤrts fort, und
beſchreibet einen Kreiß von einem Kugelabſchnitte, wel-
ches die Hornhaut iſt, nur daß ſelbiger gegen die Naſe
um etwas kuͤrzer wird, und ſich bei den Schlaͤfen ver-
laͤngert (m).
Ob
(l*)
Entſteht in der Nachteule
mit gelben Gefaͤſſen von der
Ad erhaut.
(m)
WINSLOW memoires de
l’Acad. 1721. p. 317. ZINN p. 82.
BERTRANDI p. 57. TAYLOR
p. 23. 24.
E e e 4
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 807. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/825>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.