Seite der Aderhaut, von der hintern absondern läßt, und der Abstand der Plättchen am Regenbogen noch deutlicher ist, so nannte Heinrich Ruysch(z) dieses inwendige Plättchen, seinem Vater zu Ehren, das ruy- sische; und Hovius(a) hat diese Ersindung soweit aus- gedehnet, daß er der Aderhaut 5 Plättchen giebt, dar- unter das zweite die Schlünde enthält, das vierte aber dem Ruysch zugehöret.
Doch es wird dieses ruysische Häutchen, durch kein wirkliches Fadengewebe von der Aderhaut abgeson- dert (b), und es bekömmt das ruysische Plättchen seine Gefässe von den Gefässen der Aderhaut her.
Es ist endlich das äussere Plättchen der Aderhaut mit einem immer stärker aufblühenden Fadengewebe über- zogen, wodurch es sich der Hornhaut immer mehr nä- hert, bis es endlich ganz und gar mit der weissen Aus- füllung überzogen, da wo die dunkle Hornhaut mit der Hornhaut zusammengränzt im Menschen (c) und den mir bekannten Thieren, wie ein ziemlich breiter weisser und weicher Kreiß zusammenhängt, wiewohl dieses Band nicht sehr zähe ist, noch sich so dazwischen legt, daß man es nicht endlich mit dem Rükken eines Messers, ohne sonderliche Schwierigkeit absondern kann (d). Wir nennen es orbiculus ciliaris(e) um den Namen eines Bandes für einen andern Theil zu sparen (e*).
Es
(z)[Spaltenumbruch]Epist. XIII. p. 13.
(a)HOV. pag. 181. etc. Conf. das Urtheil HEISTERI in vin- dic. n. 156 sqq.
(b) Ein einzig ALBINUS beim LOBE p. 19. n. 39. 40. HEUER- MANN n. 732. Unsre prim. lin. ZINNIUS p. 51. 52.
(c)Fasc. VII. t. 6. f. 5. 6. Conf. et ZINN p. 29. hernach p. 54. t. 3. f. 2. k. et de lig. ci- liar. pag. IV. et Comm. Gotting. T. IV. p. 254.
(d)[Spaltenumbruch]
Daß Nervchen, die an die- ser Stelle zur dunklen Hornhaut gehen, ein Band machen, mey- net der BERTRANDI pag. 64. wenigstens in Vögeln.
(e)MAITREIEAN c. 8. p. 23. c. 13. p. 51. Sternbändchen VES- LING p. 202. WINSLOW n. 218. Coronet DUDDELL suppl. p. 62. Auch PETIT beim PALEYN. Es ist ligamen iridis TENON disp. de catar. p. 3. f. 1. E. F.
(e*) Es häugte sich schon eher
an
E e e 3
II. Abſchnitt. Das Auge.
Seite der Aderhaut, von der hintern abſondern laͤßt, und der Abſtand der Plaͤttchen am Regenbogen noch deutlicher iſt, ſo nannte Heinrich Ruyſch(z) dieſes inwendige Plaͤttchen, ſeinem Vater zu Ehren, das ruy- ſiſche; und Hovius(a) hat dieſe Erſindung ſoweit aus- gedehnet, daß er der Aderhaut 5 Plaͤttchen giebt, dar- unter das zweite die Schluͤnde enthaͤlt, das vierte aber dem Ruyſch zugehoͤret.
Doch es wird dieſes ruyſiſche Haͤutchen, durch kein wirkliches Fadengewebe von der Aderhaut abgeſon- dert (b), und es bekoͤmmt das ruyſiſche Plaͤttchen ſeine Gefaͤſſe von den Gefaͤſſen der Aderhaut her.
Es iſt endlich das aͤuſſere Plaͤttchen der Aderhaut mit einem immer ſtaͤrker aufbluͤhenden Fadengewebe uͤber- zogen, wodurch es ſich der Hornhaut immer mehr naͤ- hert, bis es endlich ganz und gar mit der weiſſen Aus- fuͤllung uͤberzogen, da wo die dunkle Hornhaut mit der Hornhaut zuſammengraͤnzt im Menſchen (c) und den mir bekannten Thieren, wie ein ziemlich breiter weiſſer und weicher Kreiß zuſammenhaͤngt, wiewohl dieſes Band nicht ſehr zaͤhe iſt, noch ſich ſo dazwiſchen legt, daß man es nicht endlich mit dem Ruͤkken eines Meſſers, ohne ſonderliche Schwierigkeit abſondern kann (d). Wir nennen es orbiculus ciliaris(e) um den Namen eines Bandes fuͤr einen andern Theil zu ſparen (e*).
Es
(z)[Spaltenumbruch]Epiſt. XIII. p. 13.
(a)HOV. pag. 181. etc. Conf. das Urtheil HEISTERI in vin- dic. n. 156 ſqq.
(b) Ein einzig ALBINUS beim LOBE p. 19. n. 39. 40. HEUER- MANN n. 732. Unſre prim. lin. ZINNIUS p. 51. 52.
(c)Faſc. VII. t. 6. f. 5. 6. Conf. et ZINN p. 29. hernach p. 54. t. 3. f. 2. k. et de lig. ci- liar. pag. IV. et Comm. Gotting. T. IV. p. 254.
(d)[Spaltenumbruch]
Daß Nervchen, die an die- ſer Stelle zur dunklen Hornhaut gehen, ein Band machen, mey- net der BERTRANDI pag. 64. wenigſtens in Voͤgeln.
(e)MAITREIEAN c. 8. p. 23. c. 13. p. 51. Sternbaͤndchen VES- LING p. 202. WINSLOW n. 218. Coronet DUDDELL ſuppl. p. 62. Auch PETIT beim PALEYN. Es iſt ligamen iridis TENON diſp. de catar. p. 3. f. 1. E. F.
(e*) Es haͤugte ſich ſchon eher
an
E e e 3
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><p><pbfacs="#f0823"n="805"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">II.</hi> Abſchnitt. Das Auge.</hi></fw><lb/>
Seite der Aderhaut, von der hintern abſondern laͤßt,<lb/>
und der Abſtand der Plaͤttchen am Regenbogen noch<lb/>
deutlicher iſt, ſo nannte <hirendition="#fr">Heinrich Ruyſch</hi><noteplace="foot"n="(z)"><cb/><hirendition="#aq">Epiſt. XIII. p.</hi> 13.</note> dieſes<lb/>
inwendige Plaͤttchen, ſeinem Vater zu Ehren, das <hirendition="#fr">ruy-<lb/>ſiſche;</hi> und <hirendition="#fr">Hovius</hi><noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq">HOV. pag. 181. etc. Conf.</hi><lb/>
das Urtheil <hirendition="#aq">HEISTERI in vin-<lb/>
dic. n. 156 ſqq.</hi></note> hat dieſe Erſindung ſoweit aus-<lb/>
gedehnet, daß er der Aderhaut 5 Plaͤttchen giebt, dar-<lb/>
unter das zweite die Schluͤnde enthaͤlt, das vierte aber<lb/>
dem <hirendition="#fr">Ruyſch</hi> zugehoͤret.</p><lb/><p>Doch es wird dieſes ruyſiſche Haͤutchen, durch kein<lb/>
wirkliches Fadengewebe von der Aderhaut abgeſon-<lb/>
dert <noteplace="foot"n="(b)">Ein einzig <hirendition="#aq">ALBINUS</hi> beim<lb/><hirendition="#aq">LOBE p. 19. n. 39. 40. HEUER-<lb/>
MANN n.</hi> 732. Unſre <hirendition="#aq">prim. lin.<lb/>
ZINNIUS p.</hi> 51. 52.</note>, und es bekoͤmmt das ruyſiſche Plaͤttchen ſeine<lb/>
Gefaͤſſe von den Gefaͤſſen der Aderhaut her.</p><lb/><p>Es iſt endlich das aͤuſſere Plaͤttchen der Aderhaut mit<lb/>
einem immer ſtaͤrker aufbluͤhenden Fadengewebe uͤber-<lb/>
zogen, wodurch es ſich der Hornhaut immer mehr naͤ-<lb/>
hert, bis es endlich ganz und gar mit der weiſſen Aus-<lb/>
fuͤllung uͤberzogen, da wo die dunkle Hornhaut mit der<lb/>
Hornhaut zuſammengraͤnzt im Menſchen <noteplace="foot"n="(c)"><hirendition="#aq">Faſc. VII. t. 6. f. 5. 6.<lb/>
Conf. et <hirendition="#g">ZINN</hi> p.</hi> 29. hernach<lb/><hirendition="#aq">p. 54. t. 3. f. 2. k. et de lig. ci-<lb/>
liar. pag. IV. et Comm. Gotting.<lb/>
T. IV. p.</hi> 254.</note> und den mir<lb/>
bekannten Thieren, wie ein ziemlich breiter weiſſer und<lb/>
weicher Kreiß zuſammenhaͤngt, wiewohl dieſes Band<lb/>
nicht ſehr zaͤhe iſt, noch ſich ſo dazwiſchen legt, daß man<lb/>
es nicht endlich mit dem Ruͤkken eines Meſſers, ohne<lb/>ſonderliche Schwierigkeit abſondern kann <noteplace="foot"n="(d)"><cb/>
Daß Nervchen, die an die-<lb/>ſer Stelle zur dunklen Hornhaut<lb/>
gehen, ein Band machen, mey-<lb/>
net der <hirendition="#aq">BERTRANDI pag.</hi> 64.<lb/>
wenigſtens in Voͤgeln.</note>. Wir<lb/>
nennen es <hirendition="#aq">orbiculus ciliaris</hi><noteplace="foot"n="(e)"><hirendition="#aq">MAITREIEAN c. 8. p. 23.<lb/>
c. 13. p.</hi> 51. Sternbaͤndchen <hirendition="#aq">VES-<lb/>
LING p. 202. WINSLOW n. 218.<lb/>
Coronet DUDDELL ſuppl. p.</hi> 62.<lb/>
Auch <hirendition="#aq">PETIT</hi> beim <hirendition="#aq">PALEYN.</hi> Es<lb/>
iſt <hirendition="#aq">ligamen iridis TENON diſp.<lb/>
de catar. p. 3. f. 1. E. F.</hi></note> um den Namen eines<lb/>
Bandes fuͤr einen andern Theil zu ſparen <notexml:id="f85"next="#f86"place="foot"n="(e*)">Es haͤugte ſich ſchon eher<lb/><fwplace="bottom"type="catch">an</fw></note>.</p><lb/><fwplace="bottom"type="sig">E e e 3</fw><fwplace="bottom"type="catch">Es</fw><lb/></div></div></div></body></text></TEI>
[805/0823]
II. Abſchnitt. Das Auge.
Seite der Aderhaut, von der hintern abſondern laͤßt,
und der Abſtand der Plaͤttchen am Regenbogen noch
deutlicher iſt, ſo nannte Heinrich Ruyſch (z) dieſes
inwendige Plaͤttchen, ſeinem Vater zu Ehren, das ruy-
ſiſche; und Hovius (a) hat dieſe Erſindung ſoweit aus-
gedehnet, daß er der Aderhaut 5 Plaͤttchen giebt, dar-
unter das zweite die Schluͤnde enthaͤlt, das vierte aber
dem Ruyſch zugehoͤret.
Doch es wird dieſes ruyſiſche Haͤutchen, durch kein
wirkliches Fadengewebe von der Aderhaut abgeſon-
dert (b), und es bekoͤmmt das ruyſiſche Plaͤttchen ſeine
Gefaͤſſe von den Gefaͤſſen der Aderhaut her.
Es iſt endlich das aͤuſſere Plaͤttchen der Aderhaut mit
einem immer ſtaͤrker aufbluͤhenden Fadengewebe uͤber-
zogen, wodurch es ſich der Hornhaut immer mehr naͤ-
hert, bis es endlich ganz und gar mit der weiſſen Aus-
fuͤllung uͤberzogen, da wo die dunkle Hornhaut mit der
Hornhaut zuſammengraͤnzt im Menſchen (c) und den mir
bekannten Thieren, wie ein ziemlich breiter weiſſer und
weicher Kreiß zuſammenhaͤngt, wiewohl dieſes Band
nicht ſehr zaͤhe iſt, noch ſich ſo dazwiſchen legt, daß man
es nicht endlich mit dem Ruͤkken eines Meſſers, ohne
ſonderliche Schwierigkeit abſondern kann (d). Wir
nennen es orbiculus ciliaris (e) um den Namen eines
Bandes fuͤr einen andern Theil zu ſparen (e*).
Es
(z)
Epiſt. XIII. p. 13.
(a) HOV. pag. 181. etc. Conf.
das Urtheil HEISTERI in vin-
dic. n. 156 ſqq.
(b) Ein einzig ALBINUS beim
LOBE p. 19. n. 39. 40. HEUER-
MANN n. 732. Unſre prim. lin.
ZINNIUS p. 51. 52.
(c) Faſc. VII. t. 6. f. 5. 6.
Conf. et ZINN p. 29. hernach
p. 54. t. 3. f. 2. k. et de lig. ci-
liar. pag. IV. et Comm. Gotting.
T. IV. p. 254.
(d)
Daß Nervchen, die an die-
ſer Stelle zur dunklen Hornhaut
gehen, ein Band machen, mey-
net der BERTRANDI pag. 64.
wenigſtens in Voͤgeln.
(e) MAITREIEAN c. 8. p. 23.
c. 13. p. 51. Sternbaͤndchen VES-
LING p. 202. WINSLOW n. 218.
Coronet DUDDELL ſuppl. p. 62.
Auch PETIT beim PALEYN. Es
iſt ligamen iridis TENON diſp.
de catar. p. 3. f. 1. E. F.
(e*) Es haͤugte ſich ſchon eher
an
E e e 3
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 805. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/823>, abgerufen am 23.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.