wo er aus der Hirnschale herauskommt, die hartige Hirnhaut, und deren inneres Plättchen ins Auge mit sich, und er ist in derselben, wie in einer runden Schei- be (i), die aber doch weich und biegsam ist (i*), von allen Seiten eingeschlossen.
Doch zeigt sich vornämlich die dünne Gehirnhaut (k) an diesen Nerven (l) offenbar, und sie macht davon eine einzige Bekleidung, welche sich auch mit einem Mes- serchen abheben läßt; und von dieser Bekleidung ist wie- derum der ganze Nerve, und nicht blos dessen einzelne Schnure, wie sonsten die Eigenschaft anderer Nerven ist, eingewikkelt.
Jn der That kommen aus dieser Bekleidung subtile und fächrige Scheidewände (m) hervor, und wenn sich diese zwischen das Mark einsenken, so theilen sie dasselbe auf verschiedene Weise, doch aber nicht in deutliche Schnüre, dergleichen man an andern Nerven findet. Wenn man dahero das Mark ausdrükkt, so erscheinet der aufgeblasene und trokke Nerve (n) fächrich (o). Es sollen diese Scheidewände in einigen Fischen die Gestalt eines gefalteten und gegen sich zurükkgeschlagenen Tu- ches (p) haben.
End-
(i)[Spaltenumbruch]le CATT pag. 371. ZINN Comm. Soc. Gott. T. III. p. 116. CASSER tab. L. X. tab. 9. f. 1.
(i*) Am Lamentin sollen die Sehnerven hart, und knorplich sein, wie solches ausdrükklich gemeldet wird, a RONDELE- TIO p. 391. Doch sind sie wirk- lich weich. Mercure de France Decembr. 1752.
(k)Conf. le CATT pag. 373. MERY memoires de 1713. pag. 255. 257. ZINN p. 193.
(l) Ganz allein FALLOPIUS, observ. pag. 137. sonderlich NI- CHOLLS p. 4.
(m)WINSLOW num. 255. MALPIGH. philos. transact. n. 27. [Spaltenumbruch]MERY l. c. pag. 221. t. 13. ST. YVES p. 16. ZINN. l. c.
(n)MAUCHARDT de cornea p. 14. MERY p. 259.
(o)LEEUWENHOECK phil. transact. n. 117. MERY p. 256. 257. Ess. of a Society at Edimb. T. II. p. 388. Fasern nannte es von HORNE de saliv. Diss. III.
(p)EUSTACH oss. Exam. MALPIGHI de cerebro p. 8. posth. p. 25. Am Schwerdtfische und thynno, zu einem plagia- rius machte den MALPIGHIUM SBARAGLI vigil. pag. 5. Doch MALPIGHI bedurfte keiner frem- den Schäzze.
Das Sehen. XVI. Buch.
wo er aus der Hirnſchale herauskommt, die hartige Hirnhaut, und deren inneres Plaͤttchen ins Auge mit ſich, und er iſt in derſelben, wie in einer runden Schei- be (i), die aber doch weich und biegſam iſt (i*), von allen Seiten eingeſchloſſen.
Doch zeigt ſich vornaͤmlich die duͤnne Gehirnhaut (k) an dieſen Nerven (l) offenbar, und ſie macht davon eine einzige Bekleidung, welche ſich auch mit einem Meſ- ſerchen abheben laͤßt; und von dieſer Bekleidung iſt wie- derum der ganze Nerve, und nicht blos deſſen einzelne Schnure, wie ſonſten die Eigenſchaft anderer Nerven iſt, eingewikkelt.
Jn der That kommen aus dieſer Bekleidung ſubtile und faͤchrige Scheidewaͤnde (m) hervor, und wenn ſich dieſe zwiſchen das Mark einſenken, ſo theilen ſie daſſelbe auf verſchiedene Weiſe, doch aber nicht in deutliche Schnuͤre, dergleichen man an andern Nerven findet. Wenn man dahero das Mark ausdruͤkkt, ſo erſcheinet der aufgeblaſene und trokke Nerve (n) faͤchrich (o). Es ſollen dieſe Scheidewaͤnde in einigen Fiſchen die Geſtalt eines gefalteten und gegen ſich zuruͤkkgeſchlagenen Tu- ches (p) haben.
End-
(i)[Spaltenumbruch]le CATT pag. 371. ZINN Comm. Soc. Gott. T. III. p. 116. CASSER tab. L. X. tab. 9. f. 1.
(i*) Am Lamentin ſollen die Sehnerven hart, und knorplich ſein, wie ſolches ausdruͤkklich gemeldet wird, a RONDELE- TIO p. 391. Doch ſind ſie wirk- lich weich. Mercure de France Decembr. 1752.
(k)Conf. le CATT pag. 373. MERY memoires de 1713. pag. 255. 257. ZINN p. 193.
(l) Ganz allein FALLOPIUS, obſerv. pag. 137. ſonderlich NI- CHOLLS p. 4.
(m)WINSLOW num. 255. MALPIGH. philoſ. transact. n. 27. [Spaltenumbruch]MERY l. c. pag. 221. t. 13. ST. YVES p. 16. ZINN. l. c.
(n)MAUCHARDT de cornea p. 14. MERY p. 259.
(o)LEEUWENHOECK phil. transact. n. 117. MERY p. 256. 257. Eſſ. of a Society at Edimb. T. II. p. 388. Faſern nannte es von HORNE de ſaliv. Diſſ. III.
(p)EUSTACH oſſ. Exam. MALPIGHI de cerebro p. 8. poſth. p. 25. Am Schwerdtfiſche und thynno, zu einem plagia- rius machte den MALPIGHIUM SBARAGLI vigil. pag. 5. Doch MALPIGHI bedurfte keiner frem- den Schaͤzze.
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Das Sehen. XVI. Buch.
wo er aus der Hirnſchale herauskommt, die hartige
Hirnhaut, und deren inneres Plaͤttchen ins Auge mit
ſich, und er iſt in derſelben, wie in einer runden Schei-
be (i), die aber doch weich und biegſam iſt (i*), von
allen Seiten eingeſchloſſen.
Doch zeigt ſich vornaͤmlich die duͤnne Gehirnhaut (k)
an dieſen Nerven (l) offenbar, und ſie macht davon eine
einzige Bekleidung, welche ſich auch mit einem Meſ-
ſerchen abheben laͤßt; und von dieſer Bekleidung iſt wie-
derum der ganze Nerve, und nicht blos deſſen einzelne
Schnure, wie ſonſten die Eigenſchaft anderer Nerven
iſt, eingewikkelt.
Jn der That kommen aus dieſer Bekleidung ſubtile
und faͤchrige Scheidewaͤnde (m) hervor, und wenn ſich
dieſe zwiſchen das Mark einſenken, ſo theilen ſie daſſelbe
auf verſchiedene Weiſe, doch aber nicht in deutliche
Schnuͤre, dergleichen man an andern Nerven findet.
Wenn man dahero das Mark ausdruͤkkt, ſo erſcheinet
der aufgeblaſene und trokke Nerve (n) faͤchrich (o). Es
ſollen dieſe Scheidewaͤnde in einigen Fiſchen die Geſtalt
eines gefalteten und gegen ſich zuruͤkkgeſchlagenen Tu-
ches (p) haben.
End-
(i)
le CATT pag. 371. ZINN
Comm. Soc. Gott. T. III. p. 116.
CASSER tab. L. X. tab. 9. f. 1.
(i*) Am Lamentin ſollen die
Sehnerven hart, und knorplich
ſein, wie ſolches ausdruͤkklich
gemeldet wird, a RONDELE-
TIO p. 391. Doch ſind ſie wirk-
lich weich. Mercure de France
Decembr. 1752.
(k) Conf. le CATT pag. 373.
MERY memoires de 1713. pag.
255. 257. ZINN p. 193.
(l) Ganz allein FALLOPIUS,
obſerv. pag. 137. ſonderlich NI-
CHOLLS p. 4.
(m) WINSLOW num. 255.
MALPIGH. philoſ. transact. n. 27.
MERY l. c. pag. 221. t. 13. ST.
YVES p. 16. ZINN. l. c.
(n) MAUCHARDT de cornea
p. 14. MERY p. 259.
(o) LEEUWENHOECK phil.
transact. n. 117. MERY p. 256.
257. Eſſ. of a Society at Edimb.
T. II. p. 388. Faſern nannte es
von HORNE de ſaliv. Diſſ. III.
(p) EUSTACH oſſ. Exam.
MALPIGHI de cerebro p. 8.
poſth. p. 25. Am Schwerdtfiſche
und thynno, zu einem plagia-
rius machte den MALPIGHIUM
SBARAGLI vigil. pag. 5. Doch
MALPIGHI bedurfte keiner frem-
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 784. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/802>, abgerufen am 23.11.2024.
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