oben ist der Ausgang kürzer. Es ist eben diese Mün- dung um etwas enger, als der übrige Gang (s), und ein ärts hineingekehrt. Jch habe das Bläschen nicht finden können (t), in welches sich dieser Gang oberhalb dem Ende, nach Art eines Trichters verstekken soll (u). Da aber zuverläßige Schriftsteller auch davon reden (x), so muß hier eine Verschiedenheit im Bau Statt finden.
Die schiefe Jnserirung, und die vorstehende Mem- bran verursachen, daß man an todten Körpern, und noch weniger in lebendigen Menschen, nicht leicht durch die Nase eine Borste in den Thränengang brin- gen kann (y).
Die Alten kandten diesen Weg nur oben hin, ob sie gleichwohl wußten, daß hier der Weg zur Nase führet. Sie leiteten auf selbigem einen Nerven in die Nasen- haut (z). Fallopius hat ihn kürzlich (a), und Salo- mo Alberti zuerst richtig beschrieben (b).
Es hat sonst mit ihm eben die Beschaffenheit, als mit dem Sakke, und man will an diesem Theile des Na- senganges ebenfalls Drüsen gesehen haben (c). Man trift ihn auch in den Thieren an, und er führet ebenfalls in den Vierfüßigen und Vögeln (d) zur Nase hin.
[Spaltenumbruch]
Daß
p. 63. I. p. 28. Wärzchen nennt es BOERHAAVE morb. ocul. pag 19. Davon schreibet auch v. REVERHORST l. c.
(s)MORGAGN. advers. V. p. 48. et in icon. bisweilen sehr enge DUVERNEY posth.
(t) Auch leugnet solches MOR- GAGNUS adv. VI. p 51. 52.
(u) Trichter, bei dem BIAN- CHI f. 1. 2. MELLI f 2. 3.
(x) Eine Flasche le CATT in suis iconibus, petit ampoulle WINSLOW num. 346. 347.
(y)[Spaltenumbruch]PONTEAU p. 97.
(z)ORIBAS p. 268. GALEN Epid. VI. S. 2.
(a)p. 212. et a. CARCANO.
(b) Gang des Schleims n. 16. eine längliche Röhre n. 30.
(c)DUVERNEY jun. apud SCHOBINGER, MAITREIEAN.
(d)PETIT an der Eule, me- moires de l' Academie 1736. Jm indianischen Hahne memoires de 1737.
B b b 3
I. Abſchnitt. Werkzeug.
oben iſt der Ausgang kuͤrzer. Es iſt eben dieſe Muͤn- dung um etwas enger, als der uͤbrige Gang (s), und ein aͤrts hineingekehrt. Jch habe das Blaͤschen nicht finden koͤnnen (t), in welches ſich dieſer Gang oberhalb dem Ende, nach Art eines Trichters verſtekken ſoll (u). Da aber zuverlaͤßige Schriftſteller auch davon reden (x), ſo muß hier eine Verſchiedenheit im Bau Statt finden.
Die ſchiefe Jnſerirung, und die vorſtehende Mem- bran verurſachen, daß man an todten Koͤrpern, und noch weniger in lebendigen Menſchen, nicht leicht durch die Naſe eine Borſte in den Thraͤnengang brin- gen kann (y).
Die Alten kandten dieſen Weg nur oben hin, ob ſie gleichwohl wußten, daß hier der Weg zur Naſe fuͤhret. Sie leiteten auf ſelbigem einen Nerven in die Naſen- haut (z). Fallopius hat ihn kuͤrzlich (a), und Salo- mo Alberti zuerſt richtig beſchrieben (b).
Es hat ſonſt mit ihm eben die Beſchaffenheit, als mit dem Sakke, und man will an dieſem Theile des Na- ſenganges ebenfalls Druͤſen geſehen haben (c). Man trift ihn auch in den Thieren an, und er fuͤhret ebenfalls in den Vierfuͤßigen und Voͤgeln (d) zur Naſe hin.
[Spaltenumbruch]
Daß
p. 63. I. p. 28. Waͤrzchen nennt es BOERHAAVE morb. ocul. pag 19. Davon ſchreibet auch v. REVERHORST l. c.
(s)MORGAGN. adverſ. V. p. 48. et in icon. bisweilen ſehr enge DUVERNEY poſth.
(t) Auch leugnet ſolches MOR- GAGNUS adv. VI. p 51. 52.
(u) Trichter, bei dem BIAN- CHI f. 1. 2. MELLI f 2. 3.
(x) Eine Flaſche le CATT in ſuis iconibus, petit ampoulle WINSLOW num. 346. 347.
(y)[Spaltenumbruch]PONTEAU p. 97.
(z)ORIBAS p. 268. GALEN Epid. VI. S. 2.
(a)p. 212. et a. CARCANO.
(b) Gang des Schleims n. 16. eine laͤngliche Roͤhre n. 30.
(c)DUVERNEY jun. apud SCHOBINGER, MAITREIEAN.
(d)PETIT an der Eule, mé- moires de l’ Academie 1736. Jm indianiſchen Hahne mémoires de 1737.
B b b 3
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I. Abſchnitt. Werkzeug.
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dung um etwas enger, als der uͤbrige Gang (s), und
ein aͤrts hineingekehrt. Jch habe das Blaͤschen nicht
finden koͤnnen (t), in welches ſich dieſer Gang oberhalb
dem Ende, nach Art eines Trichters verſtekken ſoll (u).
Da aber zuverlaͤßige Schriftſteller auch davon reden (x),
ſo muß hier eine Verſchiedenheit im Bau Statt finden.
Die ſchiefe Jnſerirung, und die vorſtehende Mem-
bran verurſachen, daß man an todten Koͤrpern, und
noch weniger in lebendigen Menſchen, nicht leicht
durch die Naſe eine Borſte in den Thraͤnengang brin-
gen kann (y).
Die Alten kandten dieſen Weg nur oben hin, ob ſie
gleichwohl wußten, daß hier der Weg zur Naſe fuͤhret.
Sie leiteten auf ſelbigem einen Nerven in die Naſen-
haut (z). Fallopius hat ihn kuͤrzlich (a), und Salo-
mo Alberti zuerſt richtig beſchrieben (b).
Es hat ſonſt mit ihm eben die Beſchaffenheit, als mit
dem Sakke, und man will an dieſem Theile des Na-
ſenganges ebenfalls Druͤſen geſehen haben (c). Man
trift ihn auch in den Thieren an, und er fuͤhret
ebenfalls in den Vierfuͤßigen und Voͤgeln (d) zur
Naſe hin.
Daß
(r)
(s) MORGAGN. adverſ. V.
p. 48. et in icon. bisweilen ſehr
enge DUVERNEY poſth.
(t) Auch leugnet ſolches MOR-
GAGNUS adv. VI. p 51. 52.
(u) Trichter, bei dem BIAN-
CHI f. 1. 2. MELLI f 2. 3.
(x) Eine Flaſche le CATT in
ſuis iconibus, petit ampoulle
WINSLOW num. 346. 347.
(y)
PONTEAU p. 97.
(z) ORIBAS p. 268. GALEN
Epid. VI. S. 2.
(a) p. 212. et a. CARCANO.
(b) Gang des Schleims n. 16.
eine laͤngliche Roͤhre n. 30.
(c) DUVERNEY jun. apud
SCHOBINGER, MAITREIEAN.
(d) PETIT an der Eule, mé-
moires de l’ Academie 1736. Jm
indianiſchen Hahne mémoires de
1737.
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v. REVERHORST l. c.
B b b 3
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 757. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/775>, abgerufen am 23.11.2024.
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