lenen Körper, und den fehlerhaften Ueberzug, der die Trummelhaut bekleidete (z), fortgeschaft, so wie das Vermögen zu hören von Würmern geraubt worden, wel- che im Gehörgange nisteten (a).
Doch es kömmt auch sehr oft vor, daß eine zu grosse Menge und Zähigkeit des Ohrenschmalzes (c), ein schweres Gehör mache, und die Taubheit erzeuge. Dergleichen sind diejenige Personen, denen die Markt- schreier durch Einsprizzung einiger Seife, wie ich selbst gesehen, das Gehör wieder geben (d). Der vortref- liche von Buffon(e) gesteht eine angeborne Taubheit von der Verstopfung des Gehörganges zu.
Wenn ja einiges Gehör noch übrig ist, ob schon das Ohr verstopft ist (f), wie bey einem Knaben, welcher keine Ohren mit auf die Welt brachte, und bei dem der Gang verschlossen war (f*), so können einige Thöne entweder durch die Trompete zum Werkzeuge|| des Ge- hörs, oder selbst durch das Zittren der erschütterten Knochen gekommen sein (f**).
Was die Trummelhaut selbst betrist, so läßt | es sich noch zweifeln, ob das Gehör verschwinde, wenn dieselbe gelitten. Einige sagen nein, und sie führen| Exempel und Versuche an (g)(h).
(b)
Ande-
(z)[Spaltenumbruch]ZOD. MED. GALL. T. III. p. 183.
(a)p. 197. 198.
(c)VALSALVA, pag. 12. MORGAGN. Epist. p. 173. DU- VERNEY, pag. 72. 157. KEN- NEDY, ophthalmogr. p. 108.
(d) Mit Weinsteinoel in Fen- chelwasser aufgeloßt HOFMANN, de erroribus in praxi vulgar.
(e)T. II. p. 345.
(f) Von einem verschloßnen [Spaltenumbruch]
Ohre. BARTHOLINUS, hist. 36. Cent. VI.
(f*)UYLHOORN, ad HEI- STERI Chirurg. p. 733.
(f**)p. 253.
(g)SCHNEIDER, de catarrh. L. III. p. 405. phil. trans. n. 461. LIEUTAUD, precis de medec. prat. p. 532. de BUFFON, T. III. p. 343. VIEUSSENS, p. 54. Doch war der Mensch nicht völ- lig taub.
(h) Nemlich WILLISIUS, da er die Trummelhaut an einem
Hunde
(b)ACHRELL, chirurg. Han- dels. p. 99. 100.
III. Abſchnitt. Werkzeug.
lenen Koͤrper, und den fehlerhaften Ueberzug, der die Trummelhaut bekleidete (z), fortgeſchaft, ſo wie das Vermoͤgen zu hoͤren von Wuͤrmern geraubt worden, wel- che im Gehoͤrgange niſteten (a).
Doch es koͤmmt auch ſehr oft vor, daß eine zu groſſe Menge und Zaͤhigkeit des Ohrenſchmalzes (c), ein ſchweres Gehoͤr mache, und die Taubheit erzeuge. Dergleichen ſind diejenige Perſonen, denen die Markt- ſchreier durch Einſprizzung einiger Seife, wie ich ſelbſt geſehen, das Gehoͤr wieder geben (d). Der vortref- liche von Buffon(e) geſteht eine angeborne Taubheit von der Verſtopfung des Gehoͤrganges zu.
Wenn ja einiges Gehoͤr noch uͤbrig iſt, ob ſchon das Ohr verſtopft iſt (f), wie bey einem Knaben, welcher keine Ohren mit auf die Welt brachte, und bei dem der Gang verſchloſſen war (f*), ſo koͤnnen einige Thoͤne entweder durch die Trompete zum Werkzeuge|| des Ge- hoͤrs, oder ſelbſt durch das Zittren der erſchuͤtterten Knochen gekommen ſein (f**).
Was die Trummelhaut ſelbſt betriſt, ſo laͤßt | es ſich noch zweifeln, ob das Gehoͤr verſchwinde, wenn dieſelbe gelitten. Einige ſagen nein, und ſie fuͤhren| Exempel und Verſuche an (g)(h).
(b)
Ande-
(z)[Spaltenumbruch]ZOD. MED. GALL. T. III. p. 183.
(a)p. 197. 198.
(c)VALSALVA, pag. 12. MORGAGN. Epiſt. p. 173. DU- VERNEY, pag. 72. 157. KEN- NEDY, ophthalmogr. p. 108.
(d) Mit Weinſteinoel in Fen- chelwaſſer aufgeloßt HOFMANN, de erroribus in praxi vulgar.
(e)T. II. p. 345.
(f) Von einem verſchloßnen [Spaltenumbruch]
Ohre. BARTHOLINUS, hiſt. 36. Cent. VI.
(f*)UYLHOORN, ad HEI- STERI Chirurg. p. 733.
(f**)p. 253.
(g)SCHNEIDER, de catarrh. L. III. p. 405. phil. tranſ. n. 461. LIEUTAUD, precis de medec. prat. p. 532. de BUFFON, T. III. p. 343. VIEUSSENS, p. 54. Doch war der Menſch nicht voͤl- lig taub.
(h) Nemlich WILLISIUS, da er die Trummelhaut an einem
Hunde
(b)ACHRELL, chirurg. Han- delſ. p. 99. 100.
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III. Abſchnitt. Werkzeug.
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Vermoͤgen zu hoͤren von Wuͤrmern geraubt worden, wel-
che im Gehoͤrgange niſteten (a).
Doch es koͤmmt auch ſehr oft vor, daß eine zu groſſe
Menge und Zaͤhigkeit des Ohrenſchmalzes (c), ein
ſchweres Gehoͤr mache, und die Taubheit erzeuge.
Dergleichen ſind diejenige Perſonen, denen die Markt-
ſchreier durch Einſprizzung einiger Seife, wie ich ſelbſt
geſehen, das Gehoͤr wieder geben (d). Der vortref-
liche von Buffon (e) geſteht eine angeborne Taubheit
von der Verſtopfung des Gehoͤrganges zu.
Wenn ja einiges Gehoͤr noch uͤbrig iſt, ob ſchon das
Ohr verſtopft iſt (f), wie bey einem Knaben, welcher
keine Ohren mit auf die Welt brachte, und bei dem der
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entweder durch die Trompete zum Werkzeuge|| des Ge-
hoͤrs, oder ſelbſt durch das Zittren der erſchuͤtterten
Knochen gekommen ſein (f**).
Was die Trummelhaut ſelbſt betriſt, ſo laͤßt | es ſich
noch zweifeln, ob das Gehoͤr verſchwinde, wenn dieſelbe
gelitten. Einige ſagen nein, und ſie fuͤhren| Exempel
und Verſuche an (g) (h).
Ande-
(b)
(z)
ZOD. MED. GALL. T. III.
p. 183.
(a) p. 197. 198.
(c) VALSALVA, pag. 12.
MORGAGN. Epiſt. p. 173. DU-
VERNEY, pag. 72. 157. KEN-
NEDY, ophthalmogr. p. 108.
(d) Mit Weinſteinoel in Fen-
chelwaſſer aufgeloßt HOFMANN,
de erroribus in praxi vulgar.
(e) T. II. p. 345.
(f) Von einem verſchloßnen
Ohre. BARTHOLINUS, hiſt. 36.
Cent. VI.
(f*) UYLHOORN, ad HEI-
STERI Chirurg. p. 733.
(f**) p. 253.
(g) SCHNEIDER, de catarrh.
L. III. p. 405. phil. tranſ. n. 461.
LIEUTAUD, precis de medec.
prat. p. 532. de BUFFON, T.
III. p. 343. VIEUSSENS, p. 54.
Doch war der Menſch nicht voͤl-
lig taub.
(h) Nemlich WILLISIUS, da
er die Trummelhaut an einem
Hunde
(b) ACHRELL, chirurg. Han-
delſ. p. 99. 100.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 667. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/685>, abgerufen am 23.11.2024.
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