unter Steine von allerlei Härte, eben sowohl Thöne von allerlei Art im Echo zurükke werfen.
Es rühret übrigens von diesen innerlichen mitstim- menden (r) Bebungen an gleichlautenden Körpern (r*), die der klingende ursprünglich hervorbringt, das berühm- te Zersprengen der Gläser her, wovon Morhof ge- denkt. Sie zersprungen nämlich durch eine Menschen- stimme (r**), durch einen Gleichlaut (s), und noch nach- drükklicher von der schnellgeschryenen Oberoktav (t), de- ren schnellere Bebungen also, die Bestandtheile des Glases zu trennen, mehr Kraft haben müssen (u). Denn es klingen auch grobe Saiten, wenn man feine an- schlägt (x). Wenn man aus einer feinen Stimme in eine grobe abfällt, zerspringen nicht die Trinkgläser (y). Man muß sich wundern, daß sie nicht von einer Trom- pete zersprungen, obgleich das Wasser heraus sprang, und ausfloß (z). Sie zersprungen aber nicht nur von der Menschenstimme, sondern auch vom Reiben eines andern Glases (z*), oder auch von einer mit dem Glase gleichstimmigen Laute (z**).
Ditter
(r)[Spaltenumbruch]
Durch den von der Stimme in Bewegung gesezzten Luftstrom erklärts BARTOLUS, pag. 187. doch es erhellet, daß es von den innern Zitterungen herrührt, da auch Gläser von einem andern geriebnen Glase zerspringen.
(r*)BARTOLI, p. 194. 195.
(r**) Bisweilen zerspringen auch die aufgehängten BARTOLI, p. 196.
(s)UFFENBACH Reisen, T. III. p. 240. MORHOF, 133. BARTOLI, p. 198. 199.
(t)[Spaltenumbruch]MORHOF, c. 9. BAR- TOLI, p. 189. du HAMEL, de corp. L. 2. c. 4.
(u)Tuba diapason sonante magis exsilit aqua & tremores fortiores. MORHOF.
(x)BARTOLI, p. 129.
(y)Idem p. 190. 191.
(z)MORHOF, BARTOLI, pag. 187.
(z*)MORHOF, p. 244.
(z**)BARTOLI, p. 189.
Das Gehoͤr. XV. Buch.
unter Steine von allerlei Haͤrte, eben ſowohl Thoͤne von allerlei Art im Echo zuruͤkke werfen.
Es ruͤhret uͤbrigens von dieſen innerlichen mitſtim- menden (r) Bebungen an gleichlautenden Koͤrpern (r*), die der klingende urſpruͤnglich hervorbringt, das beruͤhm- te Zerſprengen der Glaͤſer her, wovon Morhof ge- denkt. Sie zerſprungen naͤmlich durch eine Menſchen- ſtimme (r**), durch einen Gleichlaut (s), und noch nach- druͤkklicher von der ſchnellgeſchryenen Oberoktav (t), de- ren ſchnellere Bebungen alſo, die Beſtandtheile des Glaſes zu trennen, mehr Kraft haben muͤſſen (u). Denn es klingen auch grobe Saiten, wenn man feine an- ſchlaͤgt (x). Wenn man aus einer feinen Stimme in eine grobe abfaͤllt, zerſpringen nicht die Trinkglaͤſer (y). Man muß ſich wundern, daß ſie nicht von einer Trom- pete zerſprungen, obgleich das Waſſer heraus ſprang, und ausfloß (z). Sie zerſprungen aber nicht nur von der Menſchenſtimme, ſondern auch vom Reiben eines andern Glaſes (z*), oder auch von einer mit dem Glaſe gleichſtimmigen Laute (z**).
Ditter
(r)[Spaltenumbruch]
Durch den von der Stimme in Bewegung geſezzten Luftſtrom erklaͤrts BARTOLUS, pag. 187. doch es erhellet, daß es von den innern Zitterungen herruͤhrt, da auch Glaͤſer von einem andern geriebnen Glaſe zerſpringen.
(r*)BARTOLI, p. 194. 195.
(r**) Bisweilen zerſpringen auch die aufgehaͤngten BARTOLI, p. 196.
(s)UFFENBACH Reiſen, T. III. p. 240. MORHOF, 133. BARTOLI, p. 198. 199.
(t)[Spaltenumbruch]MORHOF, c. 9. BAR- TOLI, p. 189. du HAMEL, de corp. L. 2. c. 4.
(u)Tuba diapaſon ſonante magis exſilit aqua & tremores fortiores. MORHOF.
(x)BARTOLI, p. 129.
(y)Idem p. 190. 191.
(z)MORHOF, BARTOLI, pag. 187.
(z*)MORHOF, p. 244.
(z**)BARTOLI, p. 189.
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[662/0680]
Das Gehoͤr. XV. Buch.
unter Steine von allerlei Haͤrte, eben ſowohl Thoͤne von
allerlei Art im Echo zuruͤkke werfen.
Es ruͤhret uͤbrigens von dieſen innerlichen mitſtim-
menden (r) Bebungen an gleichlautenden Koͤrpern (r*),
die der klingende urſpruͤnglich hervorbringt, das beruͤhm-
te Zerſprengen der Glaͤſer her, wovon Morhof ge-
denkt. Sie zerſprungen naͤmlich durch eine Menſchen-
ſtimme (r**), durch einen Gleichlaut (s), und noch nach-
druͤkklicher von der ſchnellgeſchryenen Oberoktav (t), de-
ren ſchnellere Bebungen alſo, die Beſtandtheile des
Glaſes zu trennen, mehr Kraft haben muͤſſen (u). Denn
es klingen auch grobe Saiten, wenn man feine an-
ſchlaͤgt (x). Wenn man aus einer feinen Stimme in
eine grobe abfaͤllt, zerſpringen nicht die Trinkglaͤſer (y).
Man muß ſich wundern, daß ſie nicht von einer Trom-
pete zerſprungen, obgleich das Waſſer heraus ſprang,
und ausfloß (z). Sie zerſprungen aber nicht nur von
der Menſchenſtimme, ſondern auch vom Reiben eines
andern Glaſes (z*), oder auch von einer mit dem Glaſe
gleichſtimmigen Laute (z**).
Ditter
(r)
Durch den von der Stimme
in Bewegung geſezzten Luftſtrom
erklaͤrts BARTOLUS, pag. 187.
doch es erhellet, daß es von den
innern Zitterungen herruͤhrt, da
auch Glaͤſer von einem andern
geriebnen Glaſe zerſpringen.
(r*) BARTOLI, p. 194. 195.
(r**) Bisweilen zerſpringen
auch die aufgehaͤngten BARTOLI,
p. 196.
(s) UFFENBACH Reiſen,
T. III. p. 240. MORHOF, 133.
BARTOLI, p. 198. 199.
(t)
MORHOF, c. 9. BAR-
TOLI, p. 189. du HAMEL, de
corp. L. 2. c. 4.
(u) Tuba diapaſon ſonante
magis exſilit aqua & tremores
fortiores. MORHOF.
(x) BARTOLI, p. 129.
(y) Idem p. 190. 191.
(z) MORHOF, BARTOLI,
pag. 187.
(z*) MORHOF, p. 244.
(z**) BARTOLI, p. 189.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 662. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/680>, abgerufen am 23.11.2024.
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