Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite

II. Abschnitt. Werkzeug.
brachten 1097 französische Fuß heraus, welche der Schall
durchlaufen hatte (t). Der berühmte Walker fand
nicht immer einerlei Summe, sondern zwischen 1150
und 1526 Fuß (u). Jsaak Newton brachte nach der
feinsten Rechnung (x) 969 Fuß heraus, welchen er we-
gen der Dikke der Luft noch 119 Fuß beifügte, woraus
1086 werden; und er sand wegen der Dämpfe, welche
die Luft verdichten, 1142 Fuß (y), welches 1020 Pari-
ser Fuß beträgt: und diese Summe haben Flamsted
und Halley durch Versuche bestätigt, so wie G. Der-
ham
(z) Euler, durch angewandte Berechnung 1100
Fuß bestimmt (a), da er doch sonsten die Geschwindig-
keit des Schalles zwischen 1222 und 1069 Fuß einge-
schlossen hatte (b). Die Französischen Akademisten,
welche sich der grössesten Entfernungen und Geschüzze
bedienten, sezzten 1038 (c) und 1041 Fuß (d). Jn
der Nähe von Quito fand man 1044 Fuß (e) und 1050,
zu Cayenne aber überhaupt 1198 Fuß (f).

Diese Versuche, wenn man dabey genau verfahren,
erweisen, daß von dieser oder jener Ursache die Ge-
schwindigkeit des Schalles bald so, bald anders, be-
schaffen sei.

Und zwar so hat es das Ansehen, daß diese Geschwin-
digkeit im Sommer (g), und in warmen Gegenden um

etwas
(t) [Spaltenumbruch] DUHAMEL, hist. de l'a-
cad. pag. 168. MUSSCHEN-
BROECK,
numerat
1172. es
waren aber an Ruthen 1280. pro
7. secundis
(u) phil. transact. n. 256.
(x) princ. mathem. II. propos.
50.
(y) HELSHAM, p. 284.
(z) phil. transact. n. 313. und bei
dieser Zal beruhet der berühmte
HELSHAM, p. 264.
(a) [Spaltenumbruch] ROGER effectus musices p. 4.
(b) de sono conf. miscell. Tau-
rin. I. p.
92.
(c) mem. de l' acad. 1738. pag.
192. 193.
(d) Ibid. 1739.
(e) La CONDAMINE, intro-
duct. p.
98.
(f) Voyage, de la riviere des
Amazons p.
206.
(g) HELSHAM, pag. 264.
s' GRAVEZANDE, n.
2302.
S s 4

II. Abſchnitt. Werkzeug.
brachten 1097 franzoͤſiſche Fuß heraus, welche der Schall
durchlaufen hatte (t). Der beruͤhmte Walker fand
nicht immer einerlei Summe, ſondern zwiſchen 1150
und 1526 Fuß (u). Jſaak Newton brachte nach der
feinſten Rechnung (x) 969 Fuß heraus, welchen er we-
gen der Dikke der Luft noch 119 Fuß beifuͤgte, woraus
1086 werden; und er ſand wegen der Daͤmpfe, welche
die Luft verdichten, 1142 Fuß (y), welches 1020 Pari-
ſer Fuß betraͤgt: und dieſe Summe haben Flamſted
und Halley durch Verſuche beſtaͤtigt, ſo wie G. Der-
ham
(z) Euler, durch angewandte Berechnung 1100
Fuß beſtimmt (a), da er doch ſonſten die Geſchwindig-
keit des Schalles zwiſchen 1222 und 1069 Fuß einge-
ſchloſſen hatte (b). Die Franzoͤſiſchen Akademiſten,
welche ſich der groͤſſeſten Entfernungen und Geſchuͤzze
bedienten, ſezzten 1038 (c) und 1041 Fuß (d). Jn
der Naͤhe von Quito fand man 1044 Fuß (e) und 1050,
zu Cayenne aber uͤberhaupt 1198 Fuß (f).

Dieſe Verſuche, wenn man dabey genau verfahren,
erweiſen, daß von dieſer oder jener Urſache die Ge-
ſchwindigkeit des Schalles bald ſo, bald anders, be-
ſchaffen ſei.

Und zwar ſo hat es das Anſehen, daß dieſe Geſchwin-
digkeit im Sommer (g), und in warmen Gegenden um

etwas
(t) [Spaltenumbruch] DUHAMEL, hiſt. de l’a-
cad. pag. 168. MUSSCHEN-
BROECK,
numerat
1172. es
waren aber an Ruthen 1280. pro
7. ſecundis
(u) phil. transact. n. 256.
(x) princ. mathem. II. propoſ.
50.
(y) HELSHAM, p. 284.
(z) phil. transact. n. 313. und bei
dieſer Zal beruhet der beruͤhmte
HELSHAM, p. 264.
(a) [Spaltenumbruch] ROGER effectus muſices p. 4.
(b) de ſono conf. miſcell. Tau-
rin. I. p.
92.
(c) mem. de l’ acad. 1738. pag.
192. 193.
(d) Ibid. 1739.
(e) La CONDAMINE, intro-
duct. p.
98.
(f) Voyage, de la riviere des
Amazons p.
206.
(g) HELSHAM, pag. 264.
s’ GRAVEZANDE, n.
2302.
S s 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0665" n="647"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/>
brachten 1097 franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;che Fuß heraus, welche der Schall<lb/>
durchlaufen hatte <note place="foot" n="(t)"><cb/><hi rendition="#aq">DUHAMEL, hi&#x017F;t. de l&#x2019;a-<lb/>
cad. pag. 168. <hi rendition="#g">MUSSCHEN-<lb/>
BROECK,</hi> numerat</hi> 1172. es<lb/>
waren aber an Ruthen 1280. <hi rendition="#aq">pro<lb/>
7. &#x017F;ecundis</hi></note>. Der beru&#x0364;hmte <hi rendition="#fr">Walker</hi> fand<lb/>
nicht immer einerlei Summe, &#x017F;ondern zwi&#x017F;chen 1150<lb/>
und 1526 Fuß <note place="foot" n="(u)"><hi rendition="#aq">phil. transact. n.</hi> 256.</note>. <hi rendition="#fr">J&#x017F;aak Newton</hi> brachte nach der<lb/>
fein&#x017F;ten Rechnung <note place="foot" n="(x)"><hi rendition="#aq">princ. mathem. II. propo&#x017F;.</hi><lb/>
50.</note> 969 Fuß heraus, welchen er we-<lb/>
gen der Dikke der Luft noch 119 Fuß beifu&#x0364;gte, woraus<lb/>
1086 werden; und er &#x017F;and wegen der Da&#x0364;mpfe, welche<lb/>
die Luft verdichten, 1142 Fuß <note place="foot" n="(y)"><hi rendition="#aq">HELSHAM, p.</hi> 284.</note>, welches 1020 Pari-<lb/>
&#x017F;er Fuß betra&#x0364;gt: und die&#x017F;e Summe haben <hi rendition="#fr">Flam&#x017F;ted</hi><lb/>
und <hi rendition="#fr">Halley</hi> durch Ver&#x017F;uche be&#x017F;ta&#x0364;tigt, &#x017F;o wie <hi rendition="#fr">G. Der-<lb/>
ham</hi> <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">phil. transact. n.</hi> 313. und bei<lb/>
die&#x017F;er Zal beruhet der beru&#x0364;hmte<lb/><hi rendition="#aq">HELSHAM, p.</hi> 264.</note> <hi rendition="#fr">Euler,</hi> durch angewandte Berechnung 1100<lb/>
Fuß be&#x017F;timmt <note place="foot" n="(a)"><cb/><hi rendition="#aq">ROGER effectus mu&#x017F;ices p.</hi> 4.</note>, da er doch &#x017F;on&#x017F;ten die Ge&#x017F;chwindig-<lb/>
keit des Schalles zwi&#x017F;chen 1222 und 1069 Fuß einge-<lb/>
&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en hatte <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">de &#x017F;ono conf. mi&#x017F;cell. Tau-<lb/>
rin. I. p.</hi> 92.</note>. Die Franzo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;chen Akademi&#x017F;ten,<lb/>
welche &#x017F;ich der gro&#x0364;&#x017F;&#x017F;e&#x017F;ten Entfernungen und Ge&#x017F;chu&#x0364;zze<lb/>
bedienten, &#x017F;ezzten 1038 <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">mem. de l&#x2019; acad. 1738. pag.</hi><lb/>
192. 193.</note> und 1041 Fuß <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi> 1739.</note>. Jn<lb/>
der Na&#x0364;he von Quito fand man 1044 Fuß <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">La CONDAMINE, intro-<lb/>
duct. p.</hi> 98.</note> und 1050,<lb/>
zu Cayenne aber u&#x0364;berhaupt 1198 Fuß <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">Voyage, de la riviere des<lb/>
Amazons p.</hi> 206.</note>.</p><lb/>
            <p>Die&#x017F;e Ver&#x017F;uche, wenn man dabey genau verfahren,<lb/>
erwei&#x017F;en, daß von die&#x017F;er oder jener Ur&#x017F;ache die Ge-<lb/>
&#x017F;chwindigkeit des Schalles bald &#x017F;o, bald anders, be-<lb/>
&#x017F;chaffen &#x017F;ei.</p><lb/>
            <p>Und zwar &#x017F;o hat es das An&#x017F;ehen, daß die&#x017F;e Ge&#x017F;chwin-<lb/>
digkeit im Sommer <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">HELSHAM,</hi> pag. 264.<lb/>
s&#x2019; GRAVEZANDE, n.</hi> 2302.</note>, und in warmen Gegenden um<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">S s 4</fw><fw place="bottom" type="catch">etwas</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[647/0665] II. Abſchnitt. Werkzeug. brachten 1097 franzoͤſiſche Fuß heraus, welche der Schall durchlaufen hatte (t). Der beruͤhmte Walker fand nicht immer einerlei Summe, ſondern zwiſchen 1150 und 1526 Fuß (u). Jſaak Newton brachte nach der feinſten Rechnung (x) 969 Fuß heraus, welchen er we- gen der Dikke der Luft noch 119 Fuß beifuͤgte, woraus 1086 werden; und er ſand wegen der Daͤmpfe, welche die Luft verdichten, 1142 Fuß (y), welches 1020 Pari- ſer Fuß betraͤgt: und dieſe Summe haben Flamſted und Halley durch Verſuche beſtaͤtigt, ſo wie G. Der- ham (z) Euler, durch angewandte Berechnung 1100 Fuß beſtimmt (a), da er doch ſonſten die Geſchwindig- keit des Schalles zwiſchen 1222 und 1069 Fuß einge- ſchloſſen hatte (b). Die Franzoͤſiſchen Akademiſten, welche ſich der groͤſſeſten Entfernungen und Geſchuͤzze bedienten, ſezzten 1038 (c) und 1041 Fuß (d). Jn der Naͤhe von Quito fand man 1044 Fuß (e) und 1050, zu Cayenne aber uͤberhaupt 1198 Fuß (f). Dieſe Verſuche, wenn man dabey genau verfahren, erweiſen, daß von dieſer oder jener Urſache die Ge- ſchwindigkeit des Schalles bald ſo, bald anders, be- ſchaffen ſei. Und zwar ſo hat es das Anſehen, daß dieſe Geſchwin- digkeit im Sommer (g), und in warmen Gegenden um etwas (t) DUHAMEL, hiſt. de l’a- cad. pag. 168. MUSSCHEN- BROECK, numerat 1172. es waren aber an Ruthen 1280. pro 7. ſecundis (u) phil. transact. n. 256. (x) princ. mathem. II. propoſ. 50. (y) HELSHAM, p. 284. (z) phil. transact. n. 313. und bei dieſer Zal beruhet der beruͤhmte HELSHAM, p. 264. (a) ROGER effectus muſices p. 4. (b) de ſono conf. miſcell. Tau- rin. I. p. 92. (c) mem. de l’ acad. 1738. pag. 192. 193. (d) Ibid. 1739. (e) La CONDAMINE, intro- duct. p. 98. (f) Voyage, de la riviere des Amazons p. 206. (g) HELSHAM, pag. 264. s’ GRAVEZANDE, n. 2302. S s 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/665
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 647. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/665>, abgerufen am 23.11.2024.