Wir haben gesagt, daß ein anderer der vornemsten Stämme des weichen Nerven, für die Schnekke bestimmt sei (y). Es begiebt sich also ein grosser Stamm (z), der zugleich vorne liegt, von diesem weichen Nerven grö- stentheils in die Krümmung, welche sich unter der Ba- sis der Schnekke zeigt (a). Er scheinet sich (b) in die Furche der Schnekkenspindel zu begeben, und durch sel- bige bis zur Schale hinauf zu steigen, denn es kan kei- ne Kunst den Nerven auf diesem Wege verfolgen (c). Andere Zweige laufen durch kleine Löcher gegen die Schnekke zu (d) und scheinen mit der Spindel weiter zu streichen.
Jch habe aber niemals einigen Nerven unter der deutlichen Gestalt von Fäden sich um die Windungen der Schnekke herumziehen gesehen (e).
Doch es hat noch nie eine noch so geschikkte anatomi- sche Hand Nervchen aus der Spindel durch die, von uns beschriebene Löcher, oder in eine von beiden Schnek- kenstiege (f), oder in beide, oder auch in die Membran
der
(y)[Spaltenumbruch]p. 240.
(z)CASSEBOHM, t. 5. f. 15. i. VIEUSSENS, t. 6. f. 1. 2. g. DUVERNEY, t. XI. f. 2. d. & olim EUSTACHIUS, p. 159. & FALLOPIUS, p. 30.
(a)MORGAGN. n. 44. p. 440. VALSALVA, p. 71. 76.
(b)CASSEBOHM, n. 224. t. 5. f. 15. etiam MORGAGNUS, l. c. p. 441. Sal. ALBERTI, l. c. VIEUSSENS,| p. 71. 72.
(c) Daran zweifelte EUSTA- CHIUS, p. 159. Negat MERY p. 457. & ex eo LAMY, in praef. &c. p. 78. Jm Elefanten ist solches [Spaltenumbruch]
deutlicher zu sehen phil. transact. n. 358.
(d)CASSEBOHM, t. 5. f. 15. d. MORGAGN, n. 45. p. 441. 442. 443. DUVERNEY, p. 46. VALSALVA, p. 76. VIEUS- SENS, p. 71. WINSLOW, num. 409. Tractus spiralis foraminosus bei dem COTTUGNUS, p. 18. 19.
(e) Nach der Zeichnung des VALSALVA, tab. 8. f. 8. 9. t. 10. f. 3. SIMONCELLI, l. c.
(f)Tympani, COTTUGNUS, p. 18.
I. Abſchnitt. Werkzeug.
§. 38. Die Nerven der Schnekke.
Wir haben geſagt, daß ein anderer der vornemſten Staͤmme des weichen Nerven, fuͤr die Schnekke beſtimmt ſei (y). Es begiebt ſich alſo ein groſſer Stamm (z), der zugleich vorne liegt, von dieſem weichen Nerven groͤ- ſtentheils in die Kruͤmmung, welche ſich unter der Ba- ſis der Schnekke zeigt (a). Er ſcheinet ſich (b) in die Furche der Schnekkenſpindel zu begeben, und durch ſel- bige bis zur Schale hinauf zu ſteigen, denn es kan kei- ne Kunſt den Nerven auf dieſem Wege verfolgen (c). Andere Zweige laufen durch kleine Loͤcher gegen die Schnekke zu (d) und ſcheinen mit der Spindel weiter zu ſtreichen.
Jch habe aber niemals einigen Nerven unter der deutlichen Geſtalt von Faͤden ſich um die Windungen der Schnekke herumziehen geſehen (e).
Doch es hat noch nie eine noch ſo geſchikkte anatomi- ſche Hand Nervchen aus der Spindel durch die, von uns beſchriebene Loͤcher, oder in eine von beiden Schnek- kenſtiege (f), oder in beide, oder auch in die Membran
der
(y)[Spaltenumbruch]p. 240.
(z)CASSEBOHM, t. 5. f. 15. i. VIEUSSENS, t. 6. f. 1. 2. g. DUVERNEY, t. XI. f. 2. d. & olim EUSTACHIUS, p. 159. & FALLOPIUS, p. 30.
(a)MORGAGN. n. 44. p. 440. VALSALVA, p. 71. 76.
(b)CASSEBOHM, n. 224. t. 5. f. 15. etiam MORGAGNUS, l. c. p. 441. Sal. ALBERTI, l. c. VIEUSSENS,| p. 71. 72.
(c) Daran zweifelte EUSTA- CHIUS, p. 159. Negat MERY p. 457. & ex eo LAMY, in præf. &c. p. 78. Jm Elefanten iſt ſolches [Spaltenumbruch]
deutlicher zu ſehen phil. tranſact. n. 358.
(d)CASSEBOHM, t. 5. f. 15. d. MORGAGN, n. 45. p. 441. 442. 443. DUVERNEY, p. 46. VALSALVA, p. 76. VIEUS- SENS, p. 71. WINSLOW, num. 409. Tractus ſpiralis foraminoſus bei dem COTTUGNUS, p. 18. 19.
(e) Nach der Zeichnung des VALSALVA, tab. 8. f. 8. 9. t. 10. f. 3. SIMONCELLI, l. c.
(f)Tympani, COTTUGNUS, p. 18.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><pbfacs="#f0623"n="605"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b"><hirendition="#aq">I.</hi> Abſchnitt. Werkzeug.</hi></fw><lb/><divn="3"><head>§. 38.<lb/>
Die Nerven der Schnekke.</head><lb/><p>Wir haben geſagt, daß ein anderer der vornemſten<lb/>
Staͤmme des weichen Nerven, fuͤr die Schnekke beſtimmt<lb/>ſei <noteplace="foot"n="(y)"><cb/><hirendition="#aq">p.</hi> 240.</note>. Es begiebt ſich alſo ein groſſer Stamm <noteplace="foot"n="(z)"><hirendition="#aq">CASSEBOHM, t. 5. f. 15.<lb/>
i. VIEUSSENS, t. 6. f. 1. 2. g.<lb/>
DUVERNEY, t. XI. f. 2. d. &<lb/>
olim EUSTACHIUS, p. 159. &<lb/>
FALLOPIUS, p.</hi> 30.</note>, der<lb/>
zugleich vorne liegt, von dieſem weichen Nerven groͤ-<lb/>ſtentheils in die Kruͤmmung, welche ſich unter der Ba-<lb/>ſis der Schnekke zeigt <noteplace="foot"n="(a)"><hirendition="#aq"><hirendition="#g">MORGAGN.</hi> n. 44. p.<lb/>
440. VALSALVA, p.</hi> 71. 76.</note>. Er ſcheinet ſich <noteplace="foot"n="(b)"><hirendition="#aq">CASSEBOHM, n. 224. t.<lb/>
5. f. 15. etiam MORGAGNUS,<lb/>
l. c. p. 441. Sal. ALBERTI, l. c.<lb/>
VIEUSSENS,| p.</hi> 71. 72.</note> in die<lb/>
Furche der Schnekkenſpindel zu begeben, und durch ſel-<lb/>
bige bis zur Schale hinauf zu ſteigen, denn es kan kei-<lb/>
ne Kunſt den Nerven auf dieſem Wege verfolgen <noteplace="foot"n="(c)">Daran zweifelte <hirendition="#aq">EUSTA-<lb/>
CHIUS, p. 159. Negat MERY p.<lb/>
457. & ex eo LAMY, in præf. &c.<lb/>
p.</hi> 78. Jm Elefanten iſt ſolches<lb/><cb/>
deutlicher zu ſehen <hirendition="#aq">phil. tranſact.<lb/>
n.</hi> 358.</note>.<lb/>
Andere Zweige laufen durch kleine Loͤcher gegen die<lb/>
Schnekke zu <noteplace="foot"n="(d)"><hirendition="#aq">CASSEBOHM, t. 5. f. 15.<lb/>
d. MORGAGN, n. 45. p. 441.<lb/>
442. 443. DUVERNEY, p. 46.<lb/><hirendition="#g">VALSALVA,</hi> p. 76. VIEUS-<lb/>
SENS, p. 71. WINSLOW, num.<lb/>
409. Tractus ſpiralis foraminoſus</hi><lb/>
bei dem <hirendition="#aq"><hirendition="#g">COTTUGNUS,</hi> p.</hi><lb/>
18. 19.</note> und ſcheinen mit der Spindel weiter<lb/>
zu ſtreichen.</p><lb/><p>Jch habe aber niemals einigen Nerven unter der<lb/>
deutlichen Geſtalt von Faͤden ſich um die Windungen<lb/>
der Schnekke herumziehen geſehen <noteplace="foot"n="(e)">Nach der Zeichnung des<lb/><hirendition="#aq"><hirendition="#g">VALSALVA,</hi> tab. 8. f. 8. 9.<lb/>
t. 10. f. 3. SIMONCELLI, l. c.</hi></note>.</p><lb/><p>Doch es hat noch nie eine noch ſo geſchikkte anatomi-<lb/>ſche Hand Nervchen aus der Spindel durch die, von<lb/>
uns beſchriebene Loͤcher, oder in eine von beiden Schnek-<lb/>
kenſtiege <noteplace="foot"n="(f)"><hirendition="#aq">Tympani, COTTUGNUS,<lb/>
p.</hi> 18.</note>, oder in beide, oder auch in die Membran<lb/><fwplace="bottom"type="catch">der</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[605/0623]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
§. 38.
Die Nerven der Schnekke.
Wir haben geſagt, daß ein anderer der vornemſten
Staͤmme des weichen Nerven, fuͤr die Schnekke beſtimmt
ſei (y). Es begiebt ſich alſo ein groſſer Stamm (z), der
zugleich vorne liegt, von dieſem weichen Nerven groͤ-
ſtentheils in die Kruͤmmung, welche ſich unter der Ba-
ſis der Schnekke zeigt (a). Er ſcheinet ſich (b) in die
Furche der Schnekkenſpindel zu begeben, und durch ſel-
bige bis zur Schale hinauf zu ſteigen, denn es kan kei-
ne Kunſt den Nerven auf dieſem Wege verfolgen (c).
Andere Zweige laufen durch kleine Loͤcher gegen die
Schnekke zu (d) und ſcheinen mit der Spindel weiter
zu ſtreichen.
Jch habe aber niemals einigen Nerven unter der
deutlichen Geſtalt von Faͤden ſich um die Windungen
der Schnekke herumziehen geſehen (e).
Doch es hat noch nie eine noch ſo geſchikkte anatomi-
ſche Hand Nervchen aus der Spindel durch die, von
uns beſchriebene Loͤcher, oder in eine von beiden Schnek-
kenſtiege (f), oder in beide, oder auch in die Membran
der
(y)
p. 240.
(z) CASSEBOHM, t. 5. f. 15.
i. VIEUSSENS, t. 6. f. 1. 2. g.
DUVERNEY, t. XI. f. 2. d. &
olim EUSTACHIUS, p. 159. &
FALLOPIUS, p. 30.
(a) MORGAGN. n. 44. p.
440. VALSALVA, p. 71. 76.
(b) CASSEBOHM, n. 224. t.
5. f. 15. etiam MORGAGNUS,
l. c. p. 441. Sal. ALBERTI, l. c.
VIEUSSENS,| p. 71. 72.
(c) Daran zweifelte EUSTA-
CHIUS, p. 159. Negat MERY p.
457. & ex eo LAMY, in præf. &c.
p. 78. Jm Elefanten iſt ſolches
deutlicher zu ſehen phil. tranſact.
n. 358.
(d) CASSEBOHM, t. 5. f. 15.
d. MORGAGN, n. 45. p. 441.
442. 443. DUVERNEY, p. 46.
VALSALVA, p. 76. VIEUS-
SENS, p. 71. WINSLOW, num.
409. Tractus ſpiralis foraminoſus
bei dem COTTUGNUS, p.
18. 19.
(e) Nach der Zeichnung des
VALSALVA, tab. 8. f. 8. 9.
t. 10. f. 3. SIMONCELLI, l. c.
(f) Tympani, COTTUGNUS,
p. 18.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/623>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.