Es ist diese Membran überhaupt eirund (h) doch aber so, daß sie den obern Fortfazz (h*) in die Lükke des Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem- lich lang ist, sie ist nach der senkrechten Linie länger, schief und dergestalt gelagert, daß sie nach vorne zu herabläuft, und mit dem obern Theile des Gehörganges einen stum- pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen spizzen macht (i). So vorhält es sich mit der Trummelhaut im erwachsenen Menschen, denn in der Frucht ist sie, so wie die Membran runder (k), so auch flacher und horizontal. Sie beschreibet keine geradlinige Fläche, und sie wird auf zweierlei Weise vom Hammer bauchig gezogen und ange- trieben. Jhre grössere Erhabenheit formiret fast die Fi- gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen- dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er- haben ist (l). Diese Figur des Schildbukkels befindet sich näher bei dem untern Ende.
Jhre kleinere Erhabenheit (m) äussert sich da, wo die Membran, von dem kurzen Fortsazze des Hammers, ein wenig nach aussen heraus getrieben wird, und sie ragt daselbst vor, und ist inwendig hol. Sie befindet sich oben und vorne.
An dieser Membran lassen sich ohnschwer vier Plätt- chen unterscheiden (n), das Oberhäutchen, welches im Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehör- ganges, das Knochenhäutchen des Gehörganges, und das Knochenhäutchen der Trummel (o). Zwischen dem
zwei-
(h)[Spaltenumbruch]
So fast allenthalben CAS- SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab. 4. f. var. et VALSALVA, p. 17. t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f. 1. 2. Gar zu rund macht sie DUVER- NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS p. 18.
(h*) Fast nach dem ALBINUS, adnot. L. IV. f 1.
(i)VALSALVA, p. 17. t. 3. f. [Spaltenumbruch]
3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW. n. 394.
(k)WALTHER, p. 19.
(l)VALSALVA p. 17. MERY f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW, 393. 395. ALBIN. l. c.
(m)WINSLOW. n. 393.
(n)ita WINSLOW, n. 394. CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH- MER, osteolog. p. 84.
(o)NESBIT, osteolog. p. 69.
Das Gehoͤr. XV. Buch.
Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt eirund (h) doch aber ſo, daß ſie den obern Fortfazz (h*) in die Luͤkke des Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem- lich lang iſt, ſie iſt nach der ſenkrechten Linie laͤnger, ſchief und dergeſtalt gelagert, daß ſie nach vorne zu herablaͤuft, und mit dem obern Theile des Gehoͤrganges einen ſtum- pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen ſpizzen macht (i). So vorhaͤlt es ſich mit der Trummelhaut im erwachſenen Menſchen, denn in der Frucht iſt ſie, ſo wie die Membran runder (k), ſo auch flacher und horizontal. Sie beſchreibet keine geradlinige Flaͤche, und ſie wird auf zweierlei Weiſe vom Hammer bauchig gezogen und ange- trieben. Jhre groͤſſere Erhabenheit formiret faſt die Fi- gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen- dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er- haben iſt (l). Dieſe Figur des Schildbukkels befindet ſich naͤher bei dem untern Ende.
Jhre kleinere Erhabenheit (m) aͤuſſert ſich da, wo die Membran, von dem kurzen Fortſazze des Hammers, ein wenig nach auſſen heraus getrieben wird, und ſie ragt daſelbſt vor, und iſt inwendig hol. Sie befindet ſich oben und vorne.
An dieſer Membran laſſen ſich ohnſchwer vier Plaͤtt- chen unterſcheiden (n), das Oberhaͤutchen, welches im Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehoͤr- ganges, das Knochenhaͤutchen des Gehoͤrganges, und das Knochenhaͤutchen der Trummel (o). Zwiſchen dem
zwei-
(h)[Spaltenumbruch]
So faſt allenthalben CAS- SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab. 4. f. var. et VALSALVA, p. 17. t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f. 1. 2. Gar zu rund macht ſie DUVER- NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS p. 18.
(h*) Faſt nach dem ALBINUS, adnot. L. IV. f 1.
(i)VALSALVA, p. 17. t. 3. f. [Spaltenumbruch]
3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW. n. 394.
(k)WALTHER, p. 19.
(l)VALSALVA p. 17. MERY f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW, 393. 395. ALBIN. l. c.
(m)WINSLOW. n. 393.
(n)ita WINSLOW, n. 394. CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH- MER, oſteolog. p. 84.
(o)NESBIT, oſteolog. p. 69.
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><pbfacs="#f0562"n="544"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Das Gehoͤr. <hirendition="#aq">XV.</hi> Buch.</hi></fw><lb/><p>Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt eirund <noteplace="foot"n="(h)"><cb/>
So faſt allenthalben <hirendition="#aq">CAS-<lb/>
SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab.<lb/>
4. f. var. et VALSALVA, p. 17.<lb/>
t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f.</hi> 1. 2.<lb/>
Gar zu rund macht ſie <hirendition="#aq">DUVER-<lb/>
NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS<lb/>
p.</hi> 18.</note> doch<lb/>
aber ſo, daß ſie den obern Fortfazz <noteplace="foot"n="(h*)">Faſt nach dem <hirendition="#aq">ALBINUS,<lb/>
adnot. L. IV. f</hi> 1.</note> in die Luͤkke des<lb/>
Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem-<lb/>
lich lang iſt, ſie iſt nach der ſenkrechten Linie laͤnger, ſchief<lb/>
und dergeſtalt gelagert, daß ſie nach vorne zu herablaͤuft,<lb/>
und mit dem obern Theile des Gehoͤrganges einen ſtum-<lb/>
pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen ſpizzen<lb/>
macht <noteplace="foot"n="(i)"><hirendition="#aq">VALSALVA, p. 17. t. 3. f.<lb/><cb/>
3. tab. 10. f. 1. 2. <hirendition="#g">WINSLOW.</hi><lb/>
n.</hi> 394.</note>. So vorhaͤlt es ſich mit der Trummelhaut im<lb/>
erwachſenen Menſchen, denn in der Frucht iſt ſie, ſo wie<lb/>
die Membran runder <noteplace="foot"n="(k)"><hirendition="#aq">WALTHER, p.</hi> 19.</note>, ſo auch flacher und horizontal.<lb/>
Sie beſchreibet keine geradlinige Flaͤche, und ſie wird auf<lb/>
zweierlei Weiſe vom Hammer bauchig gezogen und ange-<lb/>
trieben. Jhre groͤſſere Erhabenheit formiret faſt die Fi-<lb/>
gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen-<lb/>
dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er-<lb/>
haben iſt <noteplace="foot"n="(l)"><hirendition="#aq">VALSALVA p. 17. MERY<lb/>
f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW,<lb/>
393. 395. ALBIN. l. c.</hi></note>. Dieſe Figur des Schildbukkels befindet<lb/>ſich naͤher bei dem untern Ende.</p><lb/><p>Jhre kleinere Erhabenheit <noteplace="foot"n="(m)"><hirendition="#aq">WINSLOW. n.</hi> 393.</note> aͤuſſert ſich da, wo<lb/>
die Membran, von dem kurzen Fortſazze des Hammers,<lb/>
ein wenig nach auſſen heraus getrieben wird, und ſie ragt<lb/>
daſelbſt vor, und iſt inwendig hol. Sie befindet ſich<lb/>
oben und vorne.</p><lb/><p>An dieſer Membran laſſen ſich ohnſchwer vier Plaͤtt-<lb/>
chen unterſcheiden <noteplace="foot"n="(n)"><hirendition="#aq">ita <hirendition="#g">WINSLOW,</hi> n. 394.<lb/>
CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH-<lb/>
MER, oſteolog. p.</hi> 84.</note>, das Oberhaͤutchen, welches im<lb/>
Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehoͤr-<lb/>
ganges, das Knochenhaͤutchen des Gehoͤrganges, und<lb/>
das Knochenhaͤutchen der Trummel <noteplace="foot"n="(o)"><hirendition="#aq">NESBIT, oſteolog. p.</hi> 69.</note>. Zwiſchen dem<lb/><fwplace="bottom"type="catch">zwei-</fw><lb/></p></div></div></div></body></text></TEI>
[544/0562]
Das Gehoͤr. XV. Buch.
Es iſt dieſe Membran uͤberhaupt eirund (h) doch
aber ſo, daß ſie den obern Fortfazz (h*) in die Luͤkke des
Ringes wirft, welcher in der Frucht deutlicher, und ziem-
lich lang iſt, ſie iſt nach der ſenkrechten Linie laͤnger, ſchief
und dergeſtalt gelagert, daß ſie nach vorne zu herablaͤuft,
und mit dem obern Theile des Gehoͤrganges einen ſtum-
pfen Winkel, mit dem untern hingegen einen ſpizzen
macht (i). So vorhaͤlt es ſich mit der Trummelhaut im
erwachſenen Menſchen, denn in der Frucht iſt ſie, ſo wie
die Membran runder (k), ſo auch flacher und horizontal.
Sie beſchreibet keine geradlinige Flaͤche, und ſie wird auf
zweierlei Weiſe vom Hammer bauchig gezogen und ange-
trieben. Jhre groͤſſere Erhabenheit formiret faſt die Fi-
gur von der erhabnen Mitte eines Schildes, die auswen-
dig hol, aber gegen die Trummelgegend zu einwerts er-
haben iſt (l). Dieſe Figur des Schildbukkels befindet
ſich naͤher bei dem untern Ende.
Jhre kleinere Erhabenheit (m) aͤuſſert ſich da, wo
die Membran, von dem kurzen Fortſazze des Hammers,
ein wenig nach auſſen heraus getrieben wird, und ſie ragt
daſelbſt vor, und iſt inwendig hol. Sie befindet ſich
oben und vorne.
An dieſer Membran laſſen ſich ohnſchwer vier Plaͤtt-
chen unterſcheiden (n), das Oberhaͤutchen, welches im
Maceriren losweicht, und abgeht, die Haut des Gehoͤr-
ganges, das Knochenhaͤutchen des Gehoͤrganges, und
das Knochenhaͤutchen der Trummel (o). Zwiſchen dem
zwei-
(h)
So faſt allenthalben CAS-
SERIUS, t. 9. et BOEHMER, tab.
4. f. var. et VALSALVA, p. 17.
t. 3. f. 3. t. 7. f. 5. t. 10. f. 1. 2.
Gar zu rund macht ſie DUVER-
NEY, tab. 5. f. 1. et VIEUSSENS
p. 18.
(h*) Faſt nach dem ALBINUS,
adnot. L. IV. f 1.
(i) VALSALVA, p. 17. t. 3. f.
3. tab. 10. f. 1. 2. WINSLOW.
n. 394.
(k) WALTHER, p. 19.
(l) VALSALVA p. 17. MERY
f. c. ad d. et p. 428. WINSLOW,
393. 395. ALBIN. l. c.
(m) WINSLOW. n. 393.
(n) ita WINSLOW, n. 394.
CASSEBOHM p. 32 n 78. BOEH-
MER, oſteolog. p. 84.
(o) NESBIT, oſteolog. p. 69.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/562>, abgerufen am 22.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.