Zibetkazze den Geruch ausstehen (b). Die branstigen thierischen Oele, riechen, wenn man sie rectificirt, ange- nehm (c). Wenn der Athem nach Mosch oder Biesam riecht, so ist dieses ein Zeichen einer bevorstehenden Krank- heit (d).
Diesem Mosch oder Biesamgeruche kommen die Kör- ner des hibisci, die Blätter des Moschstorchschnabels, der Moschrhapontik, des cardui nutantis, des Alpenmohns, des Biesamkrautes (moschatellina) der monotropa, der Biesamskabiose, so wie an verschiednen Pappelrosen (malva) Z. E. der Portugiesischen, und der, welche an der Sonne schimmert, bei. Wenn man ein Mengsel von sagapeno, galbano, Opopanax, und Judenharze macht, so nimt dasselbe einen Moschgeruch an sich (e). Wir ha- ben bereits erwähnt, welche Mineralien nach Mosch rie- chen (f).
Der Ambrageruch findet sich sowohl an der grauen Art von Harze, als auch in einem andern, welches uns Boerhaave unter dem Namen von Bernstein zeigte, und welches man aus Afrika gebracht haben wollte.
Einen änlichen Geruch haben diosina, die Beeren der wahren Syrischen Balsamstaude (carpobalsamum) fau- le Aepfel, und unter den Bergarten Ungarischer Vitriol, der öfters mit Salmiak gefällt worden (g).
Ein andrer saffranartiger Geruch offenbart sich unter den Mineralien, an den mit Eisen versezzten floribus des Salmiaks.
Ein andrer harziger von allerhand Art kömmt vor im Kampfer, im Aethiopischen Oelbaumharze (elemi) im Fichtenharze, chamaepitii, Rosmarin, Volcameria, in
der
(b)[Spaltenumbruch]CHARLEVOIX St. Domin- gne T. I. p. 22.
(c)MüLLER in dis. de iis oleis, p. 39.
(d)PECHLIN, L. II. obs. 50.
(e)[Spaltenumbruch]Histoire de l'Acad. 1706. p. 6.
(f)HENSING GLAUBER et p. 155.
(g)GUNKER ed. GALL. T. IV. p. 145. 146.
H h 4
II. Abſchnitt. Werkzeug.
Zibetkazze den Geruch ausſtehen (b). Die branſtigen thieriſchen Oele, riechen, wenn man ſie rectificirt, ange- nehm (c). Wenn der Athem nach Moſch oder Bieſam riecht, ſo iſt dieſes ein Zeichen einer bevorſtehenden Krank- heit (d).
Dieſem Moſch oder Bieſamgeruche kommen die Koͤr- ner des hibisci, die Blaͤtter des Moſchſtorchſchnabels, der Moſchrhapontik, des cardui nutantis, des Alpenmohns, des Bieſamkrautes (moſchatellina) der monotropa, der Bieſamſkabioſe, ſo wie an verſchiednen Pappelroſen (malva) Z. E. der Portugieſiſchen, und der, welche an der Sonne ſchimmert, bei. Wenn man ein Mengſel von ſagapeno, galbano, Opopanax, und Judenharze macht, ſo nimt daſſelbe einen Moſchgeruch an ſich (e). Wir ha- ben bereits erwaͤhnt, welche Mineralien nach Moſch rie- chen (f).
Der Ambrageruch findet ſich ſowohl an der grauen Art von Harze, als auch in einem andern, welches uns Boerhaave unter dem Namen von Bernſtein zeigte, und welches man aus Afrika gebracht haben wollte.
Einen aͤnlichen Geruch haben dioſina, die Beeren der wahren Syriſchen Balſamſtaude (carpobalſamum) fau- le Aepfel, und unter den Bergarten Ungariſcher Vitriol, der oͤfters mit Salmiak gefaͤllt worden (g).
Ein andrer ſaffranartiger Geruch offenbart ſich unter den Mineralien, an den mit Eiſen verſezzten floribus des Salmiaks.
Ein andrer harziger von allerhand Art koͤmmt vor im Kampfer, im Aethiopiſchen Oelbaumharze (elemi) im Fichtenharze, chamaepitii, Rosmarin, Volcameria, in
der
(b)[Spaltenumbruch]CHARLEVOIX St. Domin- gne T. I. p. 22.
(c)MüLLER in diſ. de iis oleis, p. 39.
(d)PECHLIN, L. II. obſ. 50.
(e)[Spaltenumbruch]Hiſtoire de l’Acad. 1706. p. 6.
(f)HENSING GLAUBER et p. 155.
(g)GUNKER ed. GALL. T. IV. p. 145. 146.
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II. Abſchnitt. Werkzeug.
Zibetkazze den Geruch ausſtehen (b). Die branſtigen
thieriſchen Oele, riechen, wenn man ſie rectificirt, ange-
nehm (c). Wenn der Athem nach Moſch oder Bieſam
riecht, ſo iſt dieſes ein Zeichen einer bevorſtehenden Krank-
heit (d).
Dieſem Moſch oder Bieſamgeruche kommen die Koͤr-
ner des hibisci, die Blaͤtter des Moſchſtorchſchnabels, der
Moſchrhapontik, des cardui nutantis, des Alpenmohns,
des Bieſamkrautes (moſchatellina) der monotropa, der
Bieſamſkabioſe, ſo wie an verſchiednen Pappelroſen
(malva) Z. E. der Portugieſiſchen, und der, welche an
der Sonne ſchimmert, bei. Wenn man ein Mengſel von
ſagapeno, galbano, Opopanax, und Judenharze macht,
ſo nimt daſſelbe einen Moſchgeruch an ſich (e). Wir ha-
ben bereits erwaͤhnt, welche Mineralien nach Moſch rie-
chen (f).
Der Ambrageruch findet ſich ſowohl an der grauen
Art von Harze, als auch in einem andern, welches uns
Boerhaave unter dem Namen von Bernſtein zeigte,
und welches man aus Afrika gebracht haben wollte.
Einen aͤnlichen Geruch haben dioſina, die Beeren
der wahren Syriſchen Balſamſtaude (carpobalſamum) fau-
le Aepfel, und unter den Bergarten Ungariſcher Vitriol,
der oͤfters mit Salmiak gefaͤllt worden (g).
Ein andrer ſaffranartiger Geruch offenbart ſich unter
den Mineralien, an den mit Eiſen verſezzten floribus des
Salmiaks.
Ein andrer harziger von allerhand Art koͤmmt vor im
Kampfer, im Aethiopiſchen Oelbaumharze (elemi) im
Fichtenharze, chamaepitii, Rosmarin, Volcameria, in
der
(b)
CHARLEVOIX St. Domin-
gne T. I. p. 22.
(c) MüLLER in diſ. de iis oleis,
p. 39.
(d) PECHLIN, L. II. obſ.
50.
(e)
Hiſtoire de l’Acad. 1706.
p. 6.
(f) HENSING GLAUBER et
p. 155.
(g) GUNKER ed. GALL. T. IV.
p. 145. 146.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 487. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/505>, abgerufen am 22.11.2024.
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