Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
I. Abschnitt. Werkzeug.

Endlich so machen jedwede kleinste Ursachen und Um-
stände eine Veränderung in der Figur der Kristallen,
indessen daß ihre Natur beständig dieselbe bleibt (z). Jn
den neuern Versuchen zeigt sich eine wunderbare Verschie-
denheit in den Figuren, welche aus einen und eben den-
selben Salze, nach dessen Auflösung entstohen (a). Eben
so wenig kan man irgend einige Verwandschaften aus den
Figuren der gemachte Salze herausbringen (b).

Wenn einerlei Salz unter verschiednen Figuren er-
scheinen kann, so läst sich auch eben diese Figur der Kri-
stallen, mit einem höchst verschiednen Geschmakke, und
den medicinischen Kräften vereinigen.

So findet sich die Würfelfigur in dem Bertrams-
infuso (c), im Arsenik (d), im Zukker (e), im Wermuts-
salze, in der Lauge von Pottasche (f), im Apfelsafte (g),
im Weine von Orleans (h), und in der Lake des Tarta-
rus Emeticus (i) in den Salzen von Baldrian (k), von
Saueramfer (l), Jngwer, und Frauenhaar (l*).

So kommen die prismatischen Niterfiguren, im Salze
der Endivie, der Wolfsmilch, der Wassermelonen vor:
und dergleichen Figur haben auch die Salze des Koles,
des Laktuks, des Rosmarins, der Mechoakanna, des weis-
sen Lorbeers, der Niesewurz (m), der Schale der Gra-
natäpfel, der schwarzen Niesewurz (n).

Eben so erscheint die kuglige Figur im Zitronensafte,
aber auch im Oele (o).

[Spaltenumbruch]

Auf
und vom Steinsalze LUCHT-
MANNS
und Mikrosop. Belustig.
f. 7. Dieses habe ich nicht gesehen.
(z) WALLER chem. lat. p. 259.
Die Figuren der Salze sind unbe-
ständig. SBARAGLI. apolog.
p.
526.
(a) LUCHTMANNS überall.
(b) REDI oper. T. II. p. 100.
(c) LUCHTMANNS T. I. f. 7.
(d) f. 9.
(e) f. 27. und CAPPELER. t. 1.
pag.
17.
(f) [Spaltenumbruch] LUCHTMANNS f. 21. 25.
(g) MODELL de borace. Ed.
II. p.
27.
(h) CAPPELER. t. 3. f. 11. p. 32.
(i) Tab. I. p. 17.
(k) ib.
(l) Ibid.
(l*) FRACASSAT. p. 227.
(m) Idem. p. 226.
(n) Idem. p. 227.
(o) LUCHTMANNS pag.
34. 40.
D d 4
I. Abſchnitt. Werkzeug.

Endlich ſo machen jedwede kleinſte Urſachen und Um-
ſtaͤnde eine Veraͤnderung in der Figur der Kriſtallen,
indeſſen daß ihre Natur beſtaͤndig dieſelbe bleibt (z). Jn
den neuern Verſuchen zeigt ſich eine wunderbare Verſchie-
denheit in den Figuren, welche aus einen und eben den-
ſelben Salze, nach deſſen Aufloͤſung entſtohen (a). Eben
ſo wenig kan man irgend einige Verwandſchaften aus den
Figuren der gemachte Salze herausbringen (b).

Wenn einerlei Salz unter verſchiednen Figuren er-
ſcheinen kann, ſo laͤſt ſich auch eben dieſe Figur der Kri-
ſtallen, mit einem hoͤchſt verſchiednen Geſchmakke, und
den mediciniſchen Kraͤften vereinigen.

So findet ſich die Wuͤrfelfigur in dem Bertrams-
infuſo (c), im Arſenik (d), im Zukker (e), im Wermuts-
ſalze, in der Lauge von Pottaſche (f), im Apfelſafte (g),
im Weine von Orleans (h), und in der Lake des Tarta-
rus Emeticus (i) in den Salzen von Baldrian (k), von
Saueramfer (l), Jngwer, und Frauenhaar (l*).

So kommen die priſmatiſchen Niterfiguren, im Salze
der Endivie, der Wolfsmilch, der Waſſermelonen vor:
und dergleichen Figur haben auch die Salze des Koles,
des Laktuks, des Rosmarins, der Mechoakanna, des weiſ-
ſen Lorbeers, der Nieſewurz (m), der Schale der Gra-
nataͤpfel, der ſchwarzen Nieſewurz (n).

Eben ſo erſcheint die kuglige Figur im Zitronenſafte,
aber auch im Oele (o).

[Spaltenumbruch]

Auf
und vom Steinſalze LUCHT-
MANNS
und Mikroſop. Beluſtig.
f. 7. Dieſes habe ich nicht geſehen.
(z) WALLER chem. lat. p. 259.
Die Figuren der Salze ſind unbe-
ſtaͤndig. SBARAGLI. apolog.
p.
526.
(a) LUCHTMANNS uͤberall.
(b) REDI oper. T. II. p. 100.
(c) LUCHTMANNS T. I. f. 7.
(d) f. 9.
(e) f. 27. und CAPPELER. t. 1.
pag.
17.
(f) [Spaltenumbruch] LUCHTMANNS f. 21. 25.
(g) MODELL de borace. Ed.
II. p.
27.
(h) CAPPELER. t. 3. f. 11. p. 32.
(i) Tab. I. p. 17.
(k) ib.
(l) Ibid.
(l*) FRACASSAT. p. 227.
(m) Idem. p. 226.
(n) Idem. p. 227.
(o) LUCHTMANNS pag.
34. 40.
D d 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0441" n="423"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">I.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Werkzeug.</hi> </fw><lb/>
            <p>Endlich &#x017F;o machen jedwede klein&#x017F;te Ur&#x017F;achen und Um-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;nde eine Vera&#x0364;nderung in der Figur der Kri&#x017F;tallen,<lb/>
inde&#x017F;&#x017F;en daß ihre Natur be&#x017F;ta&#x0364;ndig die&#x017F;elbe bleibt <note place="foot" n="(z)"><hi rendition="#aq">WALLER chem. lat. p.</hi> 259.<lb/>
Die Figuren der Salze &#x017F;ind unbe-<lb/>
&#x017F;ta&#x0364;ndig. <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">SBARAGLI.</hi> apolog.<lb/>
p.</hi> 526.</note>. Jn<lb/>
den neuern Ver&#x017F;uchen zeigt &#x017F;ich eine wunderbare Ver&#x017F;chie-<lb/>
denheit in den Figuren, welche aus einen und eben den-<lb/>
&#x017F;elben Salze, nach de&#x017F;&#x017F;en Auflo&#x0364;&#x017F;ung ent&#x017F;tohen <note place="foot" n="(a)"><hi rendition="#aq">LUCHTMANNS</hi> u&#x0364;berall.</note>. Eben<lb/>
&#x017F;o wenig kan man irgend einige Verwand&#x017F;chaften aus den<lb/>
Figuren der gemachte Salze herausbringen <note place="foot" n="(b)"><hi rendition="#aq">REDI oper. T. II. p.</hi> 100.</note>.</p><lb/>
            <p>Wenn einerlei Salz unter ver&#x017F;chiednen Figuren er-<lb/>
&#x017F;cheinen kann, &#x017F;o la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich auch eben die&#x017F;e Figur der Kri-<lb/>
&#x017F;tallen, mit einem ho&#x0364;ch&#x017F;t ver&#x017F;chiednen Ge&#x017F;chmakke, und<lb/>
den medicini&#x017F;chen Kra&#x0364;ften vereinigen.</p><lb/>
            <p>So findet &#x017F;ich die Wu&#x0364;rfelfigur in dem Bertrams-<lb/>
infu&#x017F;o <note place="foot" n="(c)"><hi rendition="#aq">LUCHTMANNS T. I. f.</hi> 7.</note>, im Ar&#x017F;enik <note place="foot" n="(d)"><hi rendition="#aq">f.</hi> 9.</note>, im Zukker <note place="foot" n="(e)"><hi rendition="#aq">f.</hi> 27. und <hi rendition="#aq">CAPPELER. t. 1.<lb/>
pag.</hi> 17.</note>, im Wermuts-<lb/>
&#x017F;alze, in der Lauge von Potta&#x017F;che <note place="foot" n="(f)"><cb/><hi rendition="#aq">LUCHTMANNS f.</hi> 21. 25.</note>, im Apfel&#x017F;afte <note place="foot" n="(g)"><hi rendition="#aq">MODELL de borace. Ed.<lb/>
II. p.</hi> 27.</note>,<lb/>
im Weine von Orleans <note place="foot" n="(h)"><hi rendition="#aq">CAPPELER. t. 3. f. 11. p.</hi> 32.</note>, und in der Lake des Tarta-<lb/>
rus Emeticus <note place="foot" n="(i)"><hi rendition="#aq">Tab. I. p.</hi> 17.</note> in den Salzen von Baldrian <note place="foot" n="(k)"><hi rendition="#aq">ib.</hi></note>, von<lb/>
Saueramfer <note place="foot" n="(l)"><hi rendition="#aq">Ibid.</hi></note>, Jngwer, und Frauenhaar <note place="foot" n="(l*)"><hi rendition="#aq">FRACASSAT. p.</hi> 227.</note>.</p><lb/>
            <p>So kommen die pri&#x017F;mati&#x017F;chen Niterfiguren, im Salze<lb/>
der Endivie, der Wolfsmilch, der Wa&#x017F;&#x017F;ermelonen vor:<lb/>
und dergleichen Figur haben auch die Salze des Koles,<lb/>
des Laktuks, des Rosmarins, der Mechoakanna, des wei&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en Lorbeers, der Nie&#x017F;ewurz <note place="foot" n="(m)"><hi rendition="#aq">Idem. p.</hi> 226.</note>, der Schale der Gra-<lb/>
nata&#x0364;pfel, der &#x017F;chwarzen Nie&#x017F;ewurz <note place="foot" n="(n)"><hi rendition="#aq">Idem. p.</hi> 227.</note>.</p><lb/>
            <p>Eben &#x017F;o er&#x017F;cheint die kuglige Figur im Zitronen&#x017F;afte,<lb/>
aber auch im Oele <note place="foot" n="(o)"><hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LUCHTMANNS</hi> pag.</hi><lb/>
34. 40.</note>.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">D d 4</fw>
            <fw place="bottom" type="catch">Auf</fw><lb/>
            <cb/>
            <p>
              <note xml:id="f48" prev="#f47" place="foot" n="(y)">und vom Stein&#x017F;alze <hi rendition="#aq"><hi rendition="#g">LUCHT-<lb/>
MANNS</hi></hi> und Mikro&#x017F;op. Belu&#x017F;tig.<lb/><hi rendition="#aq">f.</hi> 7. Die&#x017F;es habe ich nicht ge&#x017F;ehen.</note>
            </p><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[423/0441] I. Abſchnitt. Werkzeug. Endlich ſo machen jedwede kleinſte Urſachen und Um- ſtaͤnde eine Veraͤnderung in der Figur der Kriſtallen, indeſſen daß ihre Natur beſtaͤndig dieſelbe bleibt (z). Jn den neuern Verſuchen zeigt ſich eine wunderbare Verſchie- denheit in den Figuren, welche aus einen und eben den- ſelben Salze, nach deſſen Aufloͤſung entſtohen (a). Eben ſo wenig kan man irgend einige Verwandſchaften aus den Figuren der gemachte Salze herausbringen (b). Wenn einerlei Salz unter verſchiednen Figuren er- ſcheinen kann, ſo laͤſt ſich auch eben dieſe Figur der Kri- ſtallen, mit einem hoͤchſt verſchiednen Geſchmakke, und den mediciniſchen Kraͤften vereinigen. So findet ſich die Wuͤrfelfigur in dem Bertrams- infuſo (c), im Arſenik (d), im Zukker (e), im Wermuts- ſalze, in der Lauge von Pottaſche (f), im Apfelſafte (g), im Weine von Orleans (h), und in der Lake des Tarta- rus Emeticus (i) in den Salzen von Baldrian (k), von Saueramfer (l), Jngwer, und Frauenhaar (l*). So kommen die priſmatiſchen Niterfiguren, im Salze der Endivie, der Wolfsmilch, der Waſſermelonen vor: und dergleichen Figur haben auch die Salze des Koles, des Laktuks, des Rosmarins, der Mechoakanna, des weiſ- ſen Lorbeers, der Nieſewurz (m), der Schale der Gra- nataͤpfel, der ſchwarzen Nieſewurz (n). Eben ſo erſcheint die kuglige Figur im Zitronenſafte, aber auch im Oele (o). Auf (y) (z) WALLER chem. lat. p. 259. Die Figuren der Salze ſind unbe- ſtaͤndig. SBARAGLI. apolog. p. 526. (a) LUCHTMANNS uͤberall. (b) REDI oper. T. II. p. 100. (c) LUCHTMANNS T. I. f. 7. (d) f. 9. (e) f. 27. und CAPPELER. t. 1. pag. 17. (f) LUCHTMANNS f. 21. 25. (g) MODELL de borace. Ed. II. p. 27. (h) CAPPELER. t. 3. f. 11. p. 32. (i) Tab. I. p. 17. (k) ib. (l) Ibid. (l*) FRACASSAT. p. 227. (m) Idem. p. 226. (n) Idem. p. 227. (o) LUCHTMANNS pag. 34. 40. (y) und vom Steinſalze LUCHT- MANNS und Mikroſop. Beluſtig. f. 7. Dieſes habe ich nicht geſehen. D d 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/441
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 423. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/441>, abgerufen am 25.11.2024.