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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

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II. Abschnitt. Schweis.
zweifeln, daß nicht das Ausdünsten frei von statten
gehen sollte.

Endlich weis man von keinen andern Arten, die Aus-
dünstung stärker zu befördern, als vom Bade, ob es gleich
scheint, daß sich etwas Wasser mit in die Haut einzieht.
Denn dabei vereinigen sich die Kräfte der Wärme (f) und
der Erschlaffung. Jn einer halben Stunde dünsteten 15
und eine halbe Unze (g), 16 und eine halbe Unze (g*),
und in einer Stunde anderthalb Pfunde (h) im Bade
aus. Ein Mensch wurde innerhalb vierzehn Tagen, vom
Gebrauche der Bäder, um 28 Pfunde leichter (i).

§. 17.
Was die Ausdünstung vermindert.

Dieses thun die Gegenursachen des vorhergehenden
Textes, und man sieht leicht, daß die Ruhe, eine müßige
Lebensart, davon die Haut bleich wird, und der Körper
friert (k), dieses bewerkstelliget. Bei Kälte und Ruhe
beträgt die Ausdünstung in einer Stunde kaum eine halbe
Unze (l). Und man nimmt bei Ruhe, in feuchter und
kalter Luft, an Gewichte um 13 Unzen zu (m).

Wir haben gezeigt, daß die äusserliche Kälte auf die
Ausdünstung einen grossen Einflus hat, da die Winter-
ausdünstung jederzeit kleiner als die im Sommer ist (n).

Eben so mindert auch die feuchte Luft, welche doch die
Feuertheilchen sehr rauben müste (n*), die Ausdünstung
(h*)

um
(f) [Spaltenumbruch] MARTYN philos. Trans.
n.
407.
(g) le MONNIER Mem. de
l'Acad.
1747. mit der Wärme von
34 Reaumur. Graden, ohne ge-
schwinden Puls.
(g*) Ibid. p. 270. Nur fünf
Unzen gestattet MARTYNE p. 270.
seq. INGRAM cases.
(h) KEIL pag. 16.
(i) WAINEWRIGTH of
bathing pag.
164.
(k) SANCTORIUS Sect.
V. n.
12.
(l) KEIL pag. 15.
(m) RYE p. 206.
(n) pag. 71.
(n*) SHEBBEARE II.
pag.
22.
(h*) [Spaltenumbruch] loc. cit. p. 27.

II. Abſchnitt. Schweis.
zweifeln, daß nicht das Ausduͤnſten frei von ſtatten
gehen ſollte.

Endlich weis man von keinen andern Arten, die Aus-
duͤnſtung ſtaͤrker zu befoͤrdern, als vom Bade, ob es gleich
ſcheint, daß ſich etwas Waſſer mit in die Haut einzieht.
Denn dabei vereinigen ſich die Kraͤfte der Waͤrme (f) und
der Erſchlaffung. Jn einer halben Stunde duͤnſteten 15
und eine halbe Unze (g), 16 und eine halbe Unze (g*),
und in einer Stunde anderthalb Pfunde (h) im Bade
aus. Ein Menſch wurde innerhalb vierzehn Tagen, vom
Gebrauche der Baͤder, um 28 Pfunde leichter (i).

§. 17.
Was die Ausduͤnſtung vermindert.

Dieſes thun die Gegenurſachen des vorhergehenden
Textes, und man ſieht leicht, daß die Ruhe, eine muͤßige
Lebensart, davon die Haut bleich wird, und der Koͤrper
friert (k), dieſes bewerkſtelliget. Bei Kaͤlte und Ruhe
betraͤgt die Ausduͤnſtung in einer Stunde kaum eine halbe
Unze (l). Und man nimmt bei Ruhe, in feuchter und
kalter Luft, an Gewichte um 13 Unzen zu (m).

Wir haben gezeigt, daß die aͤuſſerliche Kaͤlte auf die
Ausduͤnſtung einen groſſen Einflus hat, da die Winter-
ausduͤnſtung jederzeit kleiner als die im Sommer iſt (n).

Eben ſo mindert auch die feuchte Luft, welche doch die
Feuertheilchen ſehr rauben muͤſte (n*), die Ausduͤnſtung
(h*)

um
(f) [Spaltenumbruch] MARTYN philoſ. Tranſ.
n.
407.
(g) le MONNIER Mem. de
l’Acad.
1747. mit der Waͤrme von
34 Reaumur. Graden, ohne ge-
ſchwinden Puls.
(g*) Ibid. p. 270. Nur fuͤnf
Unzen geſtattet MARTYNE p. 270.
ſeq. INGRAM caſes.
(h) KEIL pag. 16.
(i) WAINEWRIGTH of
bathing pag.
164.
(k) SANCTORIUS Sect.
V. n.
12.
(l) KEIL pag. 15.
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[349/0367] II. Abſchnitt. Schweis. zweifeln, daß nicht das Ausduͤnſten frei von ſtatten gehen ſollte. Endlich weis man von keinen andern Arten, die Aus- duͤnſtung ſtaͤrker zu befoͤrdern, als vom Bade, ob es gleich ſcheint, daß ſich etwas Waſſer mit in die Haut einzieht. Denn dabei vereinigen ſich die Kraͤfte der Waͤrme (f) und der Erſchlaffung. Jn einer halben Stunde duͤnſteten 15 und eine halbe Unze (g), 16 und eine halbe Unze (g*), und in einer Stunde anderthalb Pfunde (h) im Bade aus. Ein Menſch wurde innerhalb vierzehn Tagen, vom Gebrauche der Baͤder, um 28 Pfunde leichter (i). §. 17. Was die Ausduͤnſtung vermindert. Dieſes thun die Gegenurſachen des vorhergehenden Textes, und man ſieht leicht, daß die Ruhe, eine muͤßige Lebensart, davon die Haut bleich wird, und der Koͤrper friert (k), dieſes bewerkſtelliget. Bei Kaͤlte und Ruhe betraͤgt die Ausduͤnſtung in einer Stunde kaum eine halbe Unze (l). Und man nimmt bei Ruhe, in feuchter und kalter Luft, an Gewichte um 13 Unzen zu (m). Wir haben gezeigt, daß die aͤuſſerliche Kaͤlte auf die Ausduͤnſtung einen groſſen Einflus hat, da die Winter- ausduͤnſtung jederzeit kleiner als die im Sommer iſt (n). Eben ſo mindert auch die feuchte Luft, welche doch die Feuertheilchen ſehr rauben muͤſte (n*), die Ausduͤnſtung um (h*) (f) MARTYN philoſ. Tranſ. n. 407. (g) le MONNIER Mem. de l’Acad. 1747. mit der Waͤrme von 34 Reaumur. Graden, ohne ge- ſchwinden Puls. (g*) Ibid. p. 270. Nur fuͤnf Unzen geſtattet MARTYNE p. 270. ſeq. INGRAM caſes. (h) KEIL pag. 16. (i) WAINEWRIGTH of bathing pag. 164. (k) SANCTORIUS Sect. V. n. 12. (l) KEIL pag. 15. (m) RYE p. 206. (n) pag. 71. (n*) SHEBBEARE II. pag. 22. (h*) loc. cit. p. 27.

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Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 349. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/367>, abgerufen am 24.11.2024.