Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772.

Bild:
<< vorherige Seite
II. Abschnitt. Schweis.

Diejenigen Versuche, welche unser vortreflicher Amts-
gehülfe, George Gottlob Richter, seit vielen Jahren an
jungen Personen gemacht, sind zur Zeit noch nicht gemein
gemacht. Hartmann (f) hat einige edirt, die er an
sich selbst angestellt.

Folglich haben wir Versuche, die gemacht sind unter
dem Grade 56 der Breite zu Edimburg, unter dem Grade
53, und hinter Dublin; unter dem Grade 52, und dar-
über zu Northampton, und ebenfalls zu Helmstädt, oder
in deren Nachbarschaft, unter dem Grade 51, und dar-
über zu Cork, ferner unter dem Grade 49 zu Paris, unter
dem Grade 45 zu Venedig, und unter dem Grade 33 in
dem mittägigen Karolina.

Damit die Versuche richtig von statten gehen mögen,
so gebraucht die Art, sie anzustellen, einige Sorgfalt.
Man mus eine Wage in einem gedoppelten Kasten bei
der Hand haben, in dessen einem Verschlage aller Aus-
wurf gesammelt, und alle Tage ins Register verzeichnet
werden kann. Jn dem andern befindet sich die Speise
mit dem Getränke, welches sich leicht abwägen läst, wenn
man die Gefässe, sowohl, wenn man sie herbeibringt, als
wenn man sie wieder wegschaft, in der Wage wägt. Der-
gleichen Schranken ist eine Erfindung des vortreflichen
Segners.

§. 11.
Behutsamkeit dabei.

Es läst sich nicht gleich so geschwinde von den Ver-
suchen Schlüsse machen. Die Ausdünstung kann auf
allerhand Art, bald gar zu gros, und bald wieder zu klein
werden. Folglich mus man feste sezzen, daß aller der
Verlust des Gewichtes, welcher nicht von dem Kote oder
Urin herrührt, für Ausdünstung angerechnet werde. Es

wie-
(f) De sudore unius lateris pag. 25.
X 3
II. Abſchnitt. Schweis.

Diejenigen Verſuche, welche unſer vortreflicher Amts-
gehuͤlfe, George Gottlob Richter, ſeit vielen Jahren an
jungen Perſonen gemacht, ſind zur Zeit noch nicht gemein
gemacht. Hartmann (f) hat einige edirt, die er an
ſich ſelbſt angeſtellt.

Folglich haben wir Verſuche, die gemacht ſind unter
dem Grade 56 der Breite zu Edimburg, unter dem Grade
53, und hinter Dublin; unter dem Grade 52, und dar-
uͤber zu Northampton, und ebenfalls zu Helmſtaͤdt, oder
in deren Nachbarſchaft, unter dem Grade 51, und dar-
uͤber zu Cork, ferner unter dem Grade 49 zu Paris, unter
dem Grade 45 zu Venedig, und unter dem Grade 33 in
dem mittaͤgigen Karolina.

Damit die Verſuche richtig von ſtatten gehen moͤgen,
ſo gebraucht die Art, ſie anzuſtellen, einige Sorgfalt.
Man mus eine Wage in einem gedoppelten Kaſten bei
der Hand haben, in deſſen einem Verſchlage aller Aus-
wurf geſammelt, und alle Tage ins Regiſter verzeichnet
werden kann. Jn dem andern befindet ſich die Speiſe
mit dem Getraͤnke, welches ſich leicht abwaͤgen laͤſt, wenn
man die Gefaͤſſe, ſowohl, wenn man ſie herbeibringt, als
wenn man ſie wieder wegſchaft, in der Wage waͤgt. Der-
gleichen Schranken iſt eine Erfindung des vortreflichen
Segners.

§. 11.
Behutſamkeit dabei.

Es laͤſt ſich nicht gleich ſo geſchwinde von den Ver-
ſuchen Schluͤſſe machen. Die Ausduͤnſtung kann auf
allerhand Art, bald gar zu gros, und bald wieder zu klein
werden. Folglich mus man feſte ſezzen, daß aller der
Verluſt des Gewichtes, welcher nicht von dem Kote oder
Urin herruͤhrt, fuͤr Ausduͤnſtung angerechnet werde. Es

wie-
(f) De ſudore unius lateris pag. 25.
X 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <pb facs="#f0343" n="325"/>
            <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">II.</hi> Ab&#x017F;chnitt. Schweis.</hi> </fw><lb/>
            <p>Diejenigen Ver&#x017F;uche, welche un&#x017F;er vortreflicher Amts-<lb/>
gehu&#x0364;lfe, George Gottlob <hi rendition="#fr">Richter,</hi> &#x017F;eit vielen Jahren an<lb/>
jungen Per&#x017F;onen gemacht, &#x017F;ind zur Zeit noch nicht gemein<lb/>
gemacht. <hi rendition="#fr">Hartmann</hi> <note place="foot" n="(f)"><hi rendition="#aq">De &#x017F;udore unius lateris pag.</hi> 25.</note> hat einige edirt, die er an<lb/>
&#x017F;ich &#x017F;elb&#x017F;t ange&#x017F;tellt.</p><lb/>
            <p>Folglich haben wir Ver&#x017F;uche, die gemacht &#x017F;ind unter<lb/>
dem Grade 56 der Breite zu Edimburg, unter dem Grade<lb/>
53, und hinter Dublin; unter dem Grade 52, und dar-<lb/>
u&#x0364;ber zu Northampton, und ebenfalls zu Helm&#x017F;ta&#x0364;dt, oder<lb/>
in deren Nachbar&#x017F;chaft, unter dem Grade 51, und dar-<lb/>
u&#x0364;ber zu Cork, ferner unter dem Grade 49 zu Paris, unter<lb/>
dem Grade 45 zu Venedig, und unter dem Grade 33 in<lb/>
dem mitta&#x0364;gigen Karolina.</p><lb/>
            <p>Damit die Ver&#x017F;uche richtig von &#x017F;tatten gehen mo&#x0364;gen,<lb/>
&#x017F;o gebraucht die Art, &#x017F;ie anzu&#x017F;tellen, einige Sorgfalt.<lb/>
Man mus eine Wage in einem gedoppelten Ka&#x017F;ten bei<lb/>
der Hand haben, in de&#x017F;&#x017F;en einem Ver&#x017F;chlage aller Aus-<lb/>
wurf ge&#x017F;ammelt, und alle Tage ins Regi&#x017F;ter verzeichnet<lb/>
werden kann. Jn dem andern befindet &#x017F;ich die Spei&#x017F;e<lb/>
mit dem Getra&#x0364;nke, welches &#x017F;ich leicht abwa&#x0364;gen la&#x0364;&#x017F;t, wenn<lb/>
man die Gefa&#x0364;&#x017F;&#x017F;e, &#x017F;owohl, wenn man &#x017F;ie herbeibringt, als<lb/>
wenn man &#x017F;ie wieder weg&#x017F;chaft, in der Wage wa&#x0364;gt. Der-<lb/>
gleichen Schranken i&#x017F;t eine Erfindung des vortreflichen<lb/><hi rendition="#fr">Segners.</hi></p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 11.<lb/><hi rendition="#b">Behut&#x017F;amkeit dabei.</hi></head><lb/>
            <p>Es la&#x0364;&#x017F;t &#x017F;ich nicht gleich &#x017F;o ge&#x017F;chwinde von den Ver-<lb/>
&#x017F;uchen Schlu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e machen. Die Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung kann auf<lb/>
allerhand Art, bald gar zu gros, und bald wieder zu klein<lb/>
werden. Folglich mus man fe&#x017F;te &#x017F;ezzen, daß aller der<lb/>
Verlu&#x017F;t des Gewichtes, welcher nicht von dem Kote oder<lb/>
Urin herru&#x0364;hrt, fu&#x0364;r Ausdu&#x0364;n&#x017F;tung angerechnet werde. Es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 3</fw><fw place="bottom" type="catch">wie-</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[325/0343] II. Abſchnitt. Schweis. Diejenigen Verſuche, welche unſer vortreflicher Amts- gehuͤlfe, George Gottlob Richter, ſeit vielen Jahren an jungen Perſonen gemacht, ſind zur Zeit noch nicht gemein gemacht. Hartmann (f) hat einige edirt, die er an ſich ſelbſt angeſtellt. Folglich haben wir Verſuche, die gemacht ſind unter dem Grade 56 der Breite zu Edimburg, unter dem Grade 53, und hinter Dublin; unter dem Grade 52, und dar- uͤber zu Northampton, und ebenfalls zu Helmſtaͤdt, oder in deren Nachbarſchaft, unter dem Grade 51, und dar- uͤber zu Cork, ferner unter dem Grade 49 zu Paris, unter dem Grade 45 zu Venedig, und unter dem Grade 33 in dem mittaͤgigen Karolina. Damit die Verſuche richtig von ſtatten gehen moͤgen, ſo gebraucht die Art, ſie anzuſtellen, einige Sorgfalt. Man mus eine Wage in einem gedoppelten Kaſten bei der Hand haben, in deſſen einem Verſchlage aller Aus- wurf geſammelt, und alle Tage ins Regiſter verzeichnet werden kann. Jn dem andern befindet ſich die Speiſe mit dem Getraͤnke, welches ſich leicht abwaͤgen laͤſt, wenn man die Gefaͤſſe, ſowohl, wenn man ſie herbeibringt, als wenn man ſie wieder wegſchaft, in der Wage waͤgt. Der- gleichen Schranken iſt eine Erfindung des vortreflichen Segners. §. 11. Behutſamkeit dabei. Es laͤſt ſich nicht gleich ſo geſchwinde von den Ver- ſuchen Schluͤſſe machen. Die Ausduͤnſtung kann auf allerhand Art, bald gar zu gros, und bald wieder zu klein werden. Folglich mus man feſte ſezzen, daß aller der Verluſt des Gewichtes, welcher nicht von dem Kote oder Urin herruͤhrt, fuͤr Ausduͤnſtung angerechnet werde. Es wie- (f) De ſudore unius lateris pag. 25. X 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/343
Zitationshilfe: Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 325. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/343>, abgerufen am 24.11.2024.