So wie auch das Nezzchen in den Moren nicht überall am ganzen Körper einerlei Farbe hat (b), so hat es desto- weniger an den Europäer dergleichen. An denjenigen nämlich, deren Haut weis ist, findet man das Nezzchen selbst bald weis (c), bald braunschwarz (d), und es läst sich von der Oberhaut nicht so gut, als von der Haut ab- sondern (e).
Es ist am Kinde weis, es wird mit den Jahren gelblich, und es haben berümte Männer aus den Farben desselben die Kennzeichen der Temperamenten hergenommen (f).
Es ist gelb (g), und endlich bisweilen fast ganz schwarz, denn ich habe es an der Schaam einer Frauensperson so schwarz gefunden, daß es von der Morenschwärze nicht sehr verschieden zu sein schien (h).
Da es am Pferde weich ist, so zerfliest es (i), und giebt erst in der Maceration seine Farbe von sich. Auch die Fäulnis löset es zu einem schwarzen Mele auf (k).
§. 12.
(b)[Spaltenumbruch]ALBIN p. 8. RUYSCH an verschiednen Orten. TREW l. c.
(c)ALBIN L. I. p. 8. Daher will er es nicht an allen Theilen des Körpers zugeben. LIEUTAUD essay. pag. 116.
(d)ALBIN p. 8. 9.
(e)WINSLOW n. 40. PECH- LIN p. 71. GARENGEOT p. 48.
(f)RUSSEL Oecon. nat. pag. 136. 156.
(g)RUYSCH thes. I. ass. 3. n. 1. Thes. III. ass. 2. n. 34. 81. Thes. V. n. 5. Thes. 10. n. 2. Thes. Max. n. 9. Advers. III. n. 8. Cur. renov. n. 79. GUNZ de humor. p. 140.
(h)ALBIN p. 9. An einem Manne. KAAUW n. 39.
(i)SANTORIN p. 2. KAAUW n. 36. 92. ALBIN adnot. L. I. c. 4. p. 20. MEKEL Mem. de l'acad. de Berlin T. 13. p. 62. T. 9. p. 83. 84. [Spaltenumbruch]
85. 89. BAECK I. c. p. 11. Es leug- nete solches Alexius LITTRE hist. de l'Acad. des scienc. 1701. hist. 13. und der berümte MITCHELL l. c. n 4. DUVERNEY giebt am Menschen, doch nur ein zärteres Nezzchen zu l. p. 287. Ein Kupfer giebt ALBIN adnot. VI t. 3. f. 4. DUVERNEY zeichnet an der Fus- sole die Wärzchen und einpassende Grübchen, in einer Lage von Paral- lellinien. t. 15. f. 9. p. 286. und im Elefanten kegelförmige Hauben, die auf den Wärzchen liegen. f. 1. Doch der berümte BUFFON hat auch Löcher an der Oberhaut, die mit den Hügeln der Haut zusammen- passen, T. XI. p. 105. f. 5. Daß das ganze Nezzchen der Negern sich endlich im Wasser auflösen lasse. CAMPER I.
(k)BAECK pag. 13.
R 2
I. Abſchnitt. Werkzeug.
So wie auch das Nezzchen in den Moren nicht uͤberall am ganzen Koͤrper einerlei Farbe hat (b), ſo hat es deſto- weniger an den Europaͤer dergleichen. An denjenigen naͤmlich, deren Haut weis iſt, findet man das Nezzchen ſelbſt bald weis (c), bald braunſchwarz (d), und es laͤſt ſich von der Oberhaut nicht ſo gut, als von der Haut ab- ſondern (e).
Es iſt am Kinde weis, es wird mit den Jahren gelblich, und es haben beruͤmte Maͤnner aus den Farben deſſelben die Kennzeichen der Temperamenten hergenommen (f).
Es iſt gelb (g), und endlich bisweilen faſt ganz ſchwarz, denn ich habe es an der Schaam einer Frauensperſon ſo ſchwarz gefunden, daß es von der Morenſchwaͤrze nicht ſehr verſchieden zu ſein ſchien (h).
Da es am Pferde weich iſt, ſo zerflieſt es (i), und giebt erſt in der Maceration ſeine Farbe von ſich. Auch die Faͤulnis loͤſet es zu einem ſchwarzen Mele auf (k).
§. 12.
(b)[Spaltenumbruch]ALBIN p. 8. RUYSCH an verſchiednen Orten. TREW l. c.
(c)ALBIN L. I. p. 8. Daher will er es nicht an allen Theilen des Koͤrpers zugeben. LIEUTAUD eſſay. pag. 116.
(d)ALBIN p. 8. 9.
(e)WINSLOW n. 40. PECH- LIN p. 71. GARENGEOT p. 48.
(f)RUSSEL Oecon. nat. pag. 136. 156.
(g)RUYSCH theſ. I. aſſ. 3. n. 1. Theſ. III. aſſ. 2. n. 34. 81. Theſ. V. n. 5. Theſ. 10. n. 2. Theſ. Max. n. 9. Adverſ. III. n. 8. Cur. renov. n. 79. GUNZ de humor. p. 140.
(h)ALBIN p. 9. An einem Manne. KAAUW n. 39.
(i)SANTORIN p. 2. KAAUW n. 36. 92. ALBIN adnot. L. I. c. 4. p. 20. MEKEL Mem. de l’acad. de Berlin T. 13. p. 62. T. 9. p. 83. 84. [Spaltenumbruch]
85. 89. BAECK I. c. p. 11. Es leug- nete ſolches Alexius LITTRE hiſt. de l’Acad. des ſcienc. 1701. hiſt. 13. und der beruͤmte MITCHELL l. c. n 4. DUVERNEY giebt am Menſchen, doch nur ein zaͤrteres Nezzchen zu l. p. 287. Ein Kupfer giebt ALBIN adnot. VI t. 3. f. 4. DUVERNEY zeichnet an der Fus- ſole die Waͤrzchen und einpaſſende Gruͤbchen, in einer Lage von Paral- lellinien. t. 15. f. 9. p. 286. und im Elefanten kegelfoͤrmige Hauben, die auf den Waͤrzchen liegen. f. 1. Doch der beruͤmte BUFFON hat auch Loͤcher an der Oberhaut, die mit den Huͤgeln der Haut zuſammen- paſſen, T. XI. p. 105. f. 5. Daß das ganze Nezzchen der Negern ſich endlich im Waſſer aufloͤſen laſſe. CAMPER I.
(k)BAECK pag. 13.
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[259/0277]
I. Abſchnitt. Werkzeug.
So wie auch das Nezzchen in den Moren nicht uͤberall
am ganzen Koͤrper einerlei Farbe hat (b), ſo hat es deſto-
weniger an den Europaͤer dergleichen. An denjenigen
naͤmlich, deren Haut weis iſt, findet man das Nezzchen
ſelbſt bald weis (c), bald braunſchwarz (d), und es laͤſt
ſich von der Oberhaut nicht ſo gut, als von der Haut ab-
ſondern (e).
Es iſt am Kinde weis, es wird mit den Jahren gelblich,
und es haben beruͤmte Maͤnner aus den Farben deſſelben
die Kennzeichen der Temperamenten hergenommen (f).
Es iſt gelb (g), und endlich bisweilen faſt ganz ſchwarz,
denn ich habe es an der Schaam einer Frauensperſon ſo
ſchwarz gefunden, daß es von der Morenſchwaͤrze nicht
ſehr verſchieden zu ſein ſchien (h).
Da es am Pferde weich iſt, ſo zerflieſt es (i), und
giebt erſt in der Maceration ſeine Farbe von ſich. Auch
die Faͤulnis loͤſet es zu einem ſchwarzen Mele auf (k).
§. 12.
(b)
ALBIN p. 8. RUYSCH
an verſchiednen Orten. TREW l. c.
(c) ALBIN L. I. p. 8. Daher
will er es nicht an allen Theilen
des Koͤrpers zugeben. LIEUTAUD
eſſay. pag. 116.
(d) ALBIN p. 8. 9.
(e) WINSLOW n. 40. PECH-
LIN p. 71. GARENGEOT p. 48.
(f) RUSSEL Oecon. nat.
pag. 136. 156.
(g) RUYSCH theſ. I. aſſ. 3. n. 1.
Theſ. III. aſſ. 2. n. 34. 81. Theſ. V.
n. 5. Theſ. 10. n. 2. Theſ. Max.
n. 9. Adverſ. III. n. 8. Cur. renov.
n. 79. GUNZ de humor. p. 140.
(h) ALBIN p. 9. An einem
Manne. KAAUW n. 39.
(i) SANTORIN p. 2. KAAUW
n. 36. 92. ALBIN adnot. L. I. c. 4.
p. 20. MEKEL Mem. de l’acad. de
Berlin T. 13. p. 62. T. 9. p. 83. 84.
85. 89. BAECK I. c. p. 11. Es leug-
nete ſolches Alexius LITTRE hiſt.
de l’Acad. des ſcienc. 1701. hiſt. 13.
und der beruͤmte MITCHELL l. c.
n 4. DUVERNEY giebt am
Menſchen, doch nur ein zaͤrteres
Nezzchen zu l. p. 287. Ein Kupfer
giebt ALBIN adnot. VI t. 3. f. 4.
DUVERNEY zeichnet an der Fus-
ſole die Waͤrzchen und einpaſſende
Gruͤbchen, in einer Lage von Paral-
lellinien. t. 15. f. 9. p. 286. und im
Elefanten kegelfoͤrmige Hauben, die
auf den Waͤrzchen liegen. f. 1.
Doch der beruͤmte BUFFON hat
auch Loͤcher an der Oberhaut, die
mit den Huͤgeln der Haut zuſammen-
paſſen, T. XI. p. 105. f. 5. Daß das
ganze Nezzchen der Negern ſich
endlich im Waſſer aufloͤſen laſſe.
CAMPER I.
(k) BAECK pag. 13.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 259. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/277>, abgerufen am 23.11.2024.
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