binden mußte. Es entsteht in einem solchen Gliede einige Füllosigkeit, es vergeht zugleich mit der Bewegung das Gefühl (c), und kurz darauf schlägt der Brand dazu (d). Es verloren die Finger das Gefül, da man die Spindel- schlagader, an der ein Sakk war, unterbinden muste (e). Deswegen rührt aber das Gefül nicht von der Schlagader her. Es gehört nemlich zur Vollständigkeit des Lebens, daß die Schlagader frei sei, und sich das Blut nach allen Theilen hin bewegen könne. Wird solches aber gehemmt, so räumt man zugleich die vornemste Ursache des Lebens aus dem Wege, und folglich hört alles dasjenige mit auf, was eine Folge des Lebens ist, als die Bewegung, Em- pfindung und die Wärme (g).
So hört auch an einem Muskel, oder besondern Glie- de (h) die Bewegung von einer unterbundenen Schlag- ader entweder langsam, oder ganz und gar nicht auf, wenn gleich eine Schlagader des ganz gesunden Gliedes unterbunden wird (k).
Es verursacht das Einsprizzen an einem lebendigen Thiere, daß auch ein Wasser, welches man nicht durch die Schlagadern, sondern durch die Blutadern einsprizzt, an den Muskeln des lebendigen Thieres ein Zittren erregt (l).
Man kan noch hinzufügen, wie es sich von dem Er- folge einer gebundenen Schlagader auch daher nicht auf (f) (i)
einen
(c)[Spaltenumbruch]ALBIN de abortu pag 5. ASTRUC apud MANGET. theatr. p. 22. KAAUW n 294. 305. VANDELLI Epist. II. 235. davon kam einige Trägheit. PA- RISOT Journ. Oecon 1756.
(d)SCHWENKE pag. 8.
(e)HEUERMANN Oper. T. III. pag. 201
(g)[Spaltenumbruch]BOHN pag. 103.
(h)Idem p. 102.
(k)BRUNNER de pancreat. POZZI Comm. Epist. p. 79. La MURE quaest. XII. pag. 5. B. LANGRISCH m. mot. I. p. 14. 15. HINGANT thes. inaug. DEI- DIER mot. musc. pag 24. An keinem von beiden Schenkeln. Exp. nostr. 58. loc. cit.
(l)DUVERNEY apud du HAMEL loc. cit.
(f)SCHWENKE KAAUW n. 294. Dazu erfordert einige Anfüllung der Gefässe und Fasern mit ihrer Flüssigkeit WHYTT vit. mot. p. 12.
(i)KAAUW n. 289.
III. Abſchnitt. Urſachen.
binden mußte. Es entſteht in einem ſolchen Gliede einige Fuͤlloſigkeit, es vergeht zugleich mit der Bewegung das Gefuͤhl (c), und kurz darauf ſchlaͤgt der Brand dazu (d). Es verloren die Finger das Gefuͤl, da man die Spindel- ſchlagader, an der ein Sakk war, unterbinden muſte (e). Deswegen ruͤhrt aber das Gefuͤl nicht von der Schlagader her. Es gehoͤrt nemlich zur Vollſtaͤndigkeit des Lebens, daß die Schlagader frei ſei, und ſich das Blut nach allen Theilen hin bewegen koͤnne. Wird ſolches aber gehemmt, ſo raͤumt man zugleich die vornemſte Urſache des Lebens aus dem Wege, und folglich hoͤrt alles dasjenige mit auf, was eine Folge des Lebens iſt, als die Bewegung, Em- pfindung und die Waͤrme (g).
So hoͤrt auch an einem Muſkel, oder beſondern Glie- de (h) die Bewegung von einer unterbundenen Schlag- ader entweder langſam, oder ganz und gar nicht auf, wenn gleich eine Schlagader des ganz geſunden Gliedes unterbunden wird (k).
Es verurſacht das Einſprizzen an einem lebendigen Thiere, daß auch ein Waſſer, welches man nicht durch die Schlagadern, ſondern durch die Blutadern einſprizzt, an den Muſkeln des lebendigen Thieres ein Zittren erregt (l).
Man kan noch hinzufuͤgen, wie es ſich von dem Er- folge einer gebundenen Schlagader auch daher nicht auf (f) (i)
einen
(c)[Spaltenumbruch]ALBIN de abortu pag 5. ASTRUC apud MANGET. theatr. p. 22. KAAUW n 294. 305. VANDELLI Epiſt. II. 235. davon kam einige Traͤgheit. PA- RISOT Journ. Oecon 1756.
(d)SCHWENKE pag. 8.
(e)HEUERMANN Oper. T. III. pag. 201
(g)[Spaltenumbruch]BOHN pag. 103.
(h)Idem p. 102.
(k)BRUNNER de pancreat. POZZI Comm. Epiſt. p. 79. La MURE quæſt. XII. pag. 5. B. LANGRISCH m. mot. I. p. 14. 15. HINGANT theſ. inaug. DEI- DIER mot. muſc. pag 24. An keinem von beiden Schenkeln. Exp. noſtr. 58. loc. cit.
(l)DUVERNEY apud du HAMEL loc. cit.
(f)SCHWENKE KAAUW n. 294. Dazu erfordert einige Anfuͤllung der Gefaͤſſe und Faſern mit ihrer Fluͤſſigkeit WHYTT vit. mot. p. 12.
(i)KAAUW n. 289.
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III. Abſchnitt. Urſachen.
binden mußte. Es entſteht in einem ſolchen Gliede einige
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Gefuͤhl (c), und kurz darauf ſchlaͤgt der Brand dazu (d).
Es verloren die Finger das Gefuͤl, da man die Spindel-
ſchlagader, an der ein Sakk war, unterbinden muſte (e).
Deswegen ruͤhrt aber das Gefuͤl nicht von der Schlagader
her. Es gehoͤrt nemlich zur Vollſtaͤndigkeit des Lebens,
daß die Schlagader frei ſei, und ſich das Blut nach allen
Theilen hin bewegen koͤnne. Wird ſolches aber gehemmt,
ſo raͤumt man zugleich die vornemſte Urſache des Lebens
aus dem Wege, und folglich hoͤrt alles dasjenige mit auf,
was eine Folge des Lebens iſt, als die Bewegung, Em-
pfindung und die Waͤrme (g).
So hoͤrt auch an einem Muſkel, oder beſondern Glie-
de (h) die Bewegung von einer unterbundenen Schlag-
ader entweder langſam, oder ganz und gar nicht auf,
wenn gleich eine Schlagader des ganz geſunden Gliedes
unterbunden wird (k).
Es verurſacht das Einſprizzen an einem lebendigen
Thiere, daß auch ein Waſſer, welches man nicht durch die
Schlagadern, ſondern durch die Blutadern einſprizzt, an
den Muſkeln des lebendigen Thieres ein Zittren erregt (l).
Man kan noch hinzufuͤgen, wie es ſich von dem Er-
folge einer gebundenen Schlagader auch daher nicht auf
einen
(f)
(i)
(c)
ALBIN de abortu pag 5.
ASTRUC apud MANGET.
theatr. p. 22. KAAUW n 294.
305. VANDELLI Epiſt. II. 235.
davon kam einige Traͤgheit. PA-
RISOT Journ. Oecon 1756.
(d) SCHWENKE pag. 8.
(e) HEUERMANN Oper.
T. III. pag. 201
(g)
BOHN pag. 103.
(h) Idem p. 102.
(k) BRUNNER de pancreat.
POZZI Comm. Epiſt. p. 79. La
MURE quæſt. XII. pag. 5. B.
LANGRISCH m. mot. I. p. 14. 15.
HINGANT theſ. inaug. DEI-
DIER mot. muſc. pag 24. An
keinem von beiden Schenkeln.
Exp. noſtr. 58. loc. cit.
(l) DUVERNEY apud du
HAMEL loc. cit.
(f) SCHWENKE KAAUW
n. 294. Dazu erfordert einige
Anfuͤllung der Gefaͤſſe und Faſern
mit ihrer Fluͤſſigkeit WHYTT
vit. mot. p. 12.
(i) KAAUW n. 289.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 173. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/191>, abgerufen am 22.11.2024.
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