men ein jedes festes Hindernis, um welches sich der Mus- kel zurükke beugt, und mit der andern Helfte dergestalt gegen seine erste Richtung zurükke läuft, daß er den zu bewegenden Theil nach der Gegenseite hinzieht, da er ihn sonst nach einer andern hinziehen würde, wenn er dieses Hindernis nicht vor sich fände.
Einfacher geschicht dieses, wenn die Sehne eines Mus- kels durch eine Furche, oder einige Erhabenheit des Kno- chens dergestalt durchgeleitet wird, daß sie gegen die Ge- gend zu zurükke läuft, von der der Muskel herkam. Man hat davon ein Beispiel an dem umgebognen Mus- kel des weichen Gaumens, welcher von der Gegend der Trompete, wo sie aus den Knochen herauskömmt, herab- geht, und hiernächst um das Häkgen des besondern viel- förmigen Knochens herumgeht und zum weichen Gaumen hinaufsteigt (p), damit er solchen niederdrükken möge, da er diesen sonst, ohne dieses Kunststück überhaupt in die Höhe gehoben hätte.
So läuft der inwendige Verstopfer, wenn er aus dem Umkreise seines Loches entspringt, dergestalt nach aus- sen zu, daß er eingefugt in die Hüfte dieselbe einwerts ziehen würde. Nun aber beugt er sich, um die grosse und sehr glatte Furche des Hüftbeins, und um den Rand, und zwar nach einer gegenseitigen Richtung herum (q). Und so beugt er sich so einwerts, daß er zugleich mit den noch unerzälten Nebenmuskeln, die Hüfte nach aussen heraus kehrt (r).
Selbst die Augenkugel hilft mit ihrer Erhabenheit den Muskel, z. E. den Hebemuskeln (s), daß sie um den größten Durchmesser der Kugel zurükke gebogen erschei-
nen,
(p)[Spaltenumbruch]WINSLOW T. I. p. 98. ALBIN tab. 10. f. 16.
(q)WINSLOW n. 909. tr. des os secs n. 690. vide ALBIN T. 6. W. Y. Z. f. 7.
(r)[Spaltenumbruch]WINSLOW n. 1084. conf. VERDU suite d'osteologie.
(s)Conf. L. XVI. S. 2.
Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
men ein jedes feſtes Hindernis, um welches ſich der Muſ- kel zuruͤkke beugt, und mit der andern Helfte dergeſtalt gegen ſeine erſte Richtung zuruͤkke laͤuft, daß er den zu bewegenden Theil nach der Gegenſeite hinzieht, da er ihn ſonſt nach einer andern hinziehen wuͤrde, wenn er dieſes Hindernis nicht vor ſich faͤnde.
Einfacher geſchicht dieſes, wenn die Sehne eines Muſ- kels durch eine Furche, oder einige Erhabenheit des Kno- chens dergeſtalt durchgeleitet wird, daß ſie gegen die Ge- gend zu zuruͤkke laͤuft, von der der Muſkel herkam. Man hat davon ein Beiſpiel an dem umgebognen Muſ- kel des weichen Gaumens, welcher von der Gegend der Trompete, wo ſie aus den Knochen herauskoͤmmt, herab- geht, und hiernaͤchſt um das Haͤkgen des beſondern viel- foͤrmigen Knochens herumgeht und zum weichen Gaumen hinaufſteigt (p), damit er ſolchen niederdruͤkken moͤge, da er dieſen ſonſt, ohne dieſes Kunſtſtuͤck uͤberhaupt in die Hoͤhe gehoben haͤtte.
So laͤuft der inwendige Verſtopfer, wenn er aus dem Umkreiſe ſeines Loches entſpringt, dergeſtalt nach auſ- ſen zu, daß er eingefugt in die Huͤfte dieſelbe einwerts ziehen wuͤrde. Nun aber beugt er ſich, um die groſſe und ſehr glatte Furche des Huͤftbeins, und um den Rand, und zwar nach einer gegenſeitigen Richtung herum (q). Und ſo beugt er ſich ſo einwerts, daß er zugleich mit den noch unerzaͤlten Nebenmuſkeln, die Huͤfte nach auſſen heraus kehrt (r).
Selbſt die Augenkugel hilft mit ihrer Erhabenheit den Muſkel, z. E. den Hebemuſkeln (s), daß ſie um den groͤßten Durchmeſſer der Kugel zuruͤkke gebogen erſchei-
nen,
(p)[Spaltenumbruch]WINSLOW T. I. p. 98. ALBIN tab. 10. f. 16.
(q)WINSLOW n. 909. tr. des os ſecs n. 690. vide ALBIN T. 6. W. Y. Z. f. 7.
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Thieriſche Bewegung. XI. Buch.
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gegen ſeine erſte Richtung zuruͤkke laͤuft, daß er den zu
bewegenden Theil nach der Gegenſeite hinzieht, da er ihn
ſonſt nach einer andern hinziehen wuͤrde, wenn er dieſes
Hindernis nicht vor ſich faͤnde.
Einfacher geſchicht dieſes, wenn die Sehne eines Muſ-
kels durch eine Furche, oder einige Erhabenheit des Kno-
chens dergeſtalt durchgeleitet wird, daß ſie gegen die Ge-
gend zu zuruͤkke laͤuft, von der der Muſkel herkam.
Man hat davon ein Beiſpiel an dem umgebognen Muſ-
kel des weichen Gaumens, welcher von der Gegend der
Trompete, wo ſie aus den Knochen herauskoͤmmt, herab-
geht, und hiernaͤchſt um das Haͤkgen des beſondern viel-
foͤrmigen Knochens herumgeht und zum weichen Gaumen
hinaufſteigt (p), damit er ſolchen niederdruͤkken moͤge,
da er dieſen ſonſt, ohne dieſes Kunſtſtuͤck uͤberhaupt in die
Hoͤhe gehoben haͤtte.
So laͤuft der inwendige Verſtopfer, wenn er aus
dem Umkreiſe ſeines Loches entſpringt, dergeſtalt nach auſ-
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ziehen wuͤrde. Nun aber beugt er ſich, um die groſſe
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und zwar nach einer gegenſeitigen Richtung herum (q).
Und ſo beugt er ſich ſo einwerts, daß er zugleich mit den
noch unerzaͤlten Nebenmuſkeln, die Huͤfte nach auſſen
heraus kehrt (r).
Selbſt die Augenkugel hilft mit ihrer Erhabenheit den
Muſkel, z. E. den Hebemuſkeln (s), daß ſie um den
groͤßten Durchmeſſer der Kugel zuruͤkke gebogen erſchei-
nen,
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WINSLOW T. I. p. 98.
ALBIN tab. 10. f. 16.
(q) WINSLOW n. 909. tr.
des os ſecs n. 690. vide ALBIN
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 106. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/124>, abgerufen am 25.11.2024.
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