Doch ist die Ursache gemeiner, wenn das Gehirn mit Wasser überschwemmt, und die holen Stellen (z), die Kammern (a), die Theile zwischen den Hirnhäuten (b) damit erfüllt, oder die Wasserbläsgen zugegen sind (c). Ueberhaupt verbindet sich mit einem Wasserkopfe Fühllo- sigkeit, und eine Neigung zum Schlafe (d).
§. 10. Die Ursachen der Schlaflosigkeit, oder des Nachtwachens.
Damit man durch die gegenseitige Ursachen der wahren Ursache des Schlafes näher kommen möge, so müssen wir auch deiselben in Betrachtung ziehen, wie sie den Schlaf hindern.
Es schlafen diejenigen nicht lange, und nicht leicht oder sanft genung ein, die den Körper wenig Bewegung geben. Greise wachen frühe auf (d*).
Diejenigen schlafen überhaupt nicht, denen es an Speise mangelt (e), wie man viel Exempel davon auf- zeigen kann (e*).
Eben so wenig können diejenigen schlafen, in denen eine Ursache zu irgend einer beständigen Bewegung vor- handen ist. So können die nicht schlafen, welche die Speisen schlecht verdauen. Da ich in den Jahren 1749. und 1750. sehr oft ganze Nächte schlaflos zugebracht, so habe ich nichts anders in mir empfunden, als eine immer- währende Peristaltische Bewegung, mit kleinen aber den- noch lermenden, doch nicht schmerzhaften Blähungen. Jch habe dieses Uebel mit Aussezzung des Fleisches und
des
(z)[Spaltenumbruch]
Gallert WEPFER apopl. p. 344. Wasser WILLIS anim. brut. p. 217. Ums Gehirn MORGAGN. Sed. & caus. morb. l. p. 46. 47. Add. WILLIS l. c.
(a)WEPFER, SCHAAR- SCHMIDT l. c. 1738. n. 6. du HAMEL Hist. de l'Acad. p. 214. Trois demisetiers DUVERNEY II. p. 539. welches übermäßig ist.
(b)[Spaltenumbruch]PACCHIONI.
(c)BONNET l. c. obs. 47.
(d)HILDAN Cent. I. obs. 10. WEPFER apoplexia p. 64.
(d*)Senium salomon. p. 267.
(e)STUART phil. trans. n. 414. 427.
(e*)Cons. L. XIX. Sect. III.
III. Abſchnitt. Der Schlaf.
Doch iſt die Urſache gemeiner, wenn das Gehirn mit Waſſer uͤberſchwemmt, und die holen Stellen (z), die Kammern (a), die Theile zwiſchen den Hirnhaͤuten (b) damit erfuͤllt, oder die Waſſerblaͤſgen zugegen ſind (c). Ueberhaupt verbindet ſich mit einem Waſſerkopfe Fuͤhllo- ſigkeit, und eine Neigung zum Schlafe (d).
§. 10. Die Urſachen der Schlafloſigkeit, oder des Nachtwachens.
Damit man durch die gegenſeitige Urſachen der wahren Urſache des Schlafes naͤher kommen moͤge, ſo muͤſſen wir auch deiſelben in Betrachtung ziehen, wie ſie den Schlaf hindern.
Es ſchlafen diejenigen nicht lange, und nicht leicht oder ſanft genung ein, die den Koͤrper wenig Bewegung geben. Greiſe wachen fruͤhe auf (d*).
Diejenigen ſchlafen uͤberhaupt nicht, denen es an Speiſe mangelt (e), wie man viel Exempel davon auf- zeigen kann (e*).
Eben ſo wenig koͤnnen diejenigen ſchlafen, in denen eine Urſache zu irgend einer beſtaͤndigen Bewegung vor- handen iſt. So koͤnnen die nicht ſchlafen, welche die Speiſen ſchlecht verdauen. Da ich in den Jahren 1749. und 1750. ſehr oft ganze Naͤchte ſchlaflos zugebracht, ſo habe ich nichts anders in mir empfunden, als eine immer- waͤhrende Periſtaltiſche Bewegung, mit kleinen aber den- noch lermenden, doch nicht ſchmerzhaften Blaͤhungen. Jch habe dieſes Uebel mit Ausſezzung des Fleiſches und
des
(z)[Spaltenumbruch]
Gallert WEPFER apopl. p. 344. Waſſer WILLIS anim. brut. p. 217. Ums Gehirn MORGAGN. Sed. & cauſ. morb. l. p. 46. 47. Add. WILLIS l. c.
(a)WEPFER, SCHAAR- SCHMIDT l. c. 1738. n. 6. du HAMEL Hiſt. de l’Acad. p. 214. Trois demiſetiers DUVERNEY II. p. 539. welches uͤbermaͤßig iſt.
(b)[Spaltenumbruch]PACCHIONI.
(c)BONNET l. c. obſ. 47.
(d)HILDAN Cent. I. obſ. 10. WEPFER apoplexia p. 64.
(d*)Senium ſalomon. p. 267.
(e)STUART phil. tranſ. n. 414. 427.
(e*)Conſ. L. XIX. Sect. III.
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III. Abſchnitt. Der Schlaf.
Doch iſt die Urſache gemeiner, wenn das Gehirn
mit Waſſer uͤberſchwemmt, und die holen Stellen (z),
die Kammern (a), die Theile zwiſchen den Hirnhaͤuten (b)
damit erfuͤllt, oder die Waſſerblaͤſgen zugegen ſind (c).
Ueberhaupt verbindet ſich mit einem Waſſerkopfe Fuͤhllo-
ſigkeit, und eine Neigung zum Schlafe (d).
§. 10.
Die Urſachen der Schlafloſigkeit, oder des
Nachtwachens.
Damit man durch die gegenſeitige Urſachen der wahren
Urſache des Schlafes naͤher kommen moͤge, ſo muͤſſen wir auch
deiſelben in Betrachtung ziehen, wie ſie den Schlaf hindern.
Es ſchlafen diejenigen nicht lange, und nicht leicht
oder ſanft genung ein, die den Koͤrper wenig Bewegung
geben. Greiſe wachen fruͤhe auf (d*).
Diejenigen ſchlafen uͤberhaupt nicht, denen es an
Speiſe mangelt (e), wie man viel Exempel davon auf-
zeigen kann (e*).
Eben ſo wenig koͤnnen diejenigen ſchlafen, in denen
eine Urſache zu irgend einer beſtaͤndigen Bewegung vor-
handen iſt. So koͤnnen die nicht ſchlafen, welche die
Speiſen ſchlecht verdauen. Da ich in den Jahren 1749.
und 1750. ſehr oft ganze Naͤchte ſchlaflos zugebracht, ſo
habe ich nichts anders in mir empfunden, als eine immer-
waͤhrende Periſtaltiſche Bewegung, mit kleinen aber den-
noch lermenden, doch nicht ſchmerzhaften Blaͤhungen.
Jch habe dieſes Uebel mit Ausſezzung des Fleiſches und
des
(z)
Gallert WEPFER apopl. p.
344. Waſſer WILLIS anim. brut.
p. 217. Ums Gehirn MORGAGN.
Sed. & cauſ. morb. l. p. 46. 47.
Add. WILLIS l. c.
(a) WEPFER, SCHAAR-
SCHMIDT l. c. 1738. n. 6. du
HAMEL Hiſt. de l’Acad. p. 214.
Trois demiſetiers DUVERNEY II.
p. 539. welches uͤbermaͤßig iſt.
(b)
PACCHIONI.
(c) BONNET l. c. obſ. 47.
(d) HILDAN Cent. I. obſ. 10.
WEPFER apoplexia p. 64.
(d*) Senium ſalomon. p. 267.
(e) STUART phil. tranſ. n. 414.
427.
(e*) Conſ. L. XIX. Sect. III.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 5. Berlin, 1772, S. 1167. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende05_1772/1185>, abgerufen am 27.11.2024.
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