Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 4. Berlin, 1768.Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Flüßigkeit in dieselbe einzuführen, von welcher die Em-pfindung und Bewegung verrichtet werden mag. Jn- dessen liegt doch noch ein ziemlicher Theil von der wahren Erkenntniß verborgen, welche wir durch Nachforschen weiter auszuspüren, bereitwillig sind. Folglich muß man ein flüßiges Element ausfindig machen, welches zu den Erscheinungen bei den Sinnen und Bewegungen hin- länglich sei. Und daher muß man die Bedingungen feste setzen, welche sich bei solchem Elemente nothwendig finden müssen, wenn man es als eine empfindende und bewegende Flüßigkeit gelten lassen soll. Erstlich muß diese Flüßigkeit äusserst beweglich, ben, für die Geister, der berümte Werl-
hofius de febre p. 384. L. Heister compend. p. 166. seqq. III. Medi- cus Burggravius in plusculis libel- lis sonderlich in spirit. anim. im- mer. exul. Rosen. anat. beskrifn. p. 201. seq. I. H. Schulze physiol. p. 77. Apperley obs. p. 34. Anony- [Spaltenumbruch] mus auctor. elem. d'anat. rais. p. 283. v. Geuns de vita p. 32. I. Hill on nerves p. 9. L. du Bois de flui- di nerv. exsist. Montp. 1755. l. c. Fermyng in einem besondern Werk- gen, darinnen er, die Stimmen, welche für uns sind, erzählt, phy- siol. p. 146. Das Gehirn und die Nerven. X. Buch. Fluͤßigkeit in dieſelbe einzufuͤhren, von welcher die Em-pfindung und Bewegung verrichtet werden mag. Jn- deſſen liegt doch noch ein ziemlicher Theil von der wahren Erkenntniß verborgen, welche wir durch Nachforſchen weiter auszuſpuͤren, bereitwillig ſind. Folglich muß man ein fluͤßiges Element ausfindig machen, welches zu den Erſcheinungen bei den Sinnen und Bewegungen hin- laͤnglich ſei. Und daher muß man die Bedingungen feſte ſetzen, welche ſich bei ſolchem Elemente nothwendig finden muͤſſen, wenn man es als eine empfindende und bewegende Fluͤßigkeit gelten laſſen ſoll. Erſtlich muß dieſe Fluͤßigkeit aͤuſſerſt beweglich, ben, fuͤr die Geiſter, der beruͤmte Werl-
hofius de febre p. 384. L. Heiſter compend. p. 166. ſeqq. III. Medi- cus Burggravius in plusculis libel- lis ſonderlich in ſpirit. anim. im- mer. exul. Roſen. anat. beskrifn. p. 201. ſeq. I. H. Schulze phyſiol. p. 77. Apperley obſ. p. 34. Anony- [Spaltenumbruch] mus auctor. elem. d’anat. raiſ. p. 283. v. Geuns de vita p. 32. I. Hill on nerves p. 9. L. du Bois de flui- di nerv. exſiſt. Montp. 1755. l. c. Fermyng in einem beſondern Werk- gen, darinnen er, die Stimmen, welche fuͤr uns ſind, erzaͤhlt, phy- ſiol. p. 146. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0620" n="584"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Das Gehirn und die Nerven. <hi rendition="#aq">X.</hi> Buch.</hi></fw><lb/> Fluͤßigkeit in dieſelbe einzufuͤhren, von welcher die Em-<lb/> pfindung und Bewegung verrichtet werden mag. Jn-<lb/> deſſen liegt doch noch ein ziemlicher Theil von der wahren<lb/> Erkenntniß verborgen, welche wir durch Nachforſchen<lb/> weiter auszuſpuͤren, bereitwillig ſind. Folglich muß<lb/> man ein fluͤßiges Element ausfindig machen, welches zu<lb/> den Erſcheinungen bei den Sinnen und Bewegungen hin-<lb/> laͤnglich ſei. Und daher muß man die Bedingungen<lb/> feſte ſetzen, welche ſich bei ſolchem Elemente nothwendig<lb/> finden muͤſſen, wenn man es als eine empfindende und<lb/> bewegende Fluͤßigkeit gelten laſſen ſoll.</p><lb/> <p><hi rendition="#fr">Erſtlich</hi> muß dieſe Fluͤßigkeit aͤuſſerſt beweglich,<lb/> und zugleich von aͤuſſeſter Kraft, und alſo geſchickt ſein,<lb/> die groͤſten Bewegungen hervorzubringen, oder von ieder,<lb/> auch der allerkleinſten Urſache zu einer kraͤftigen Bewe-<lb/> gung veranlaßt zu werden. Es iſt in der That der<lb/> Schein der Mondenſtrahlen ſehr ſchwach, und von ſo ge-<lb/> ringer Staͤrke, daß ſie nicht die mindeſte Waͤrme her-<lb/> vorbringen, wenn man ſie gleich mit den allerbeſten<lb/> Brennglaͤſern auffaͤngt. Und dennoch wird die Seele<lb/> von ihnen ſehr lebhaft geruͤhrt, wenn man in den vollen<lb/> Mond ſieht die allerkleinſten Dinge, die feinſten Buch-<lb/> ſtaben und Geruͤche, welche gemeiniglich von andern<lb/> Menſchen nicht empfunden werden, erregen in der Seele<lb/> die groͤſte und ſo heftige Bewegungen, ſo wie im Koͤrper,<lb/> daß manche, denen der Katzengeruch zuwider iſt, Kraͤm-<lb/> pfe bekommen, oder in Ohnmacht fallen, andre bei der<lb/> Leſung eines traurigen Briefes ploͤtzlich den Geiſt aufge-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">ben,</fw><lb/><cb/> <note xml:id="f72" prev="#f71" place="foot" n="x">fuͤr die Geiſter, der beruͤmte <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Werl-<lb/> hofius</hi> de febre p. 384. L. <hi rendition="#i">Heiſter</hi><lb/> compend. p. 166. ſeqq. III. Medi-<lb/> cus B<hi rendition="#i">urggravius</hi> in plusculis libel-<lb/> lis</hi> ſonderlich <hi rendition="#aq">in ſpirit. anim. im-<lb/> mer. exul. <hi rendition="#i">Roſen.</hi> anat. beskrifn.<lb/> p. 201. ſeq. <hi rendition="#i">I. H. Schulze</hi> phyſiol.<lb/> p. 77. <hi rendition="#i">Apperley</hi> obſ. p. 34. <hi rendition="#i">Anony-<lb/><cb/> mus</hi> auctor. elem. d’anat. raiſ. p.<lb/> 283. <hi rendition="#i">v. Geuns</hi> de vita p. 32. <hi rendition="#i">I. Hill</hi><lb/> on nerves p. 9. L. <hi rendition="#i">du Bois</hi> de flui-<lb/> di nerv. exſiſt. Montp. 1755. l. c.<lb/><hi rendition="#i">Fermyng</hi></hi> in einem beſondern Werk-<lb/> gen, darinnen er, die Stimmen,<lb/> welche fuͤr uns ſind, erzaͤhlt, <hi rendition="#aq">phy-<lb/> ſiol. p.</hi> 146.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [584/0620]
Das Gehirn und die Nerven. X. Buch.
Fluͤßigkeit in dieſelbe einzufuͤhren, von welcher die Em-
pfindung und Bewegung verrichtet werden mag. Jn-
deſſen liegt doch noch ein ziemlicher Theil von der wahren
Erkenntniß verborgen, welche wir durch Nachforſchen
weiter auszuſpuͤren, bereitwillig ſind. Folglich muß
man ein fluͤßiges Element ausfindig machen, welches zu
den Erſcheinungen bei den Sinnen und Bewegungen hin-
laͤnglich ſei. Und daher muß man die Bedingungen
feſte ſetzen, welche ſich bei ſolchem Elemente nothwendig
finden muͤſſen, wenn man es als eine empfindende und
bewegende Fluͤßigkeit gelten laſſen ſoll.
Erſtlich muß dieſe Fluͤßigkeit aͤuſſerſt beweglich,
und zugleich von aͤuſſeſter Kraft, und alſo geſchickt ſein,
die groͤſten Bewegungen hervorzubringen, oder von ieder,
auch der allerkleinſten Urſache zu einer kraͤftigen Bewe-
gung veranlaßt zu werden. Es iſt in der That der
Schein der Mondenſtrahlen ſehr ſchwach, und von ſo ge-
ringer Staͤrke, daß ſie nicht die mindeſte Waͤrme her-
vorbringen, wenn man ſie gleich mit den allerbeſten
Brennglaͤſern auffaͤngt. Und dennoch wird die Seele
von ihnen ſehr lebhaft geruͤhrt, wenn man in den vollen
Mond ſieht die allerkleinſten Dinge, die feinſten Buch-
ſtaben und Geruͤche, welche gemeiniglich von andern
Menſchen nicht empfunden werden, erregen in der Seele
die groͤſte und ſo heftige Bewegungen, ſo wie im Koͤrper,
daß manche, denen der Katzengeruch zuwider iſt, Kraͤm-
pfe bekommen, oder in Ohnmacht fallen, andre bei der
Leſung eines traurigen Briefes ploͤtzlich den Geiſt aufge-
ben,
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x fuͤr die Geiſter, der beruͤmte Werl-
hofius de febre p. 384. L. Heiſter
compend. p. 166. ſeqq. III. Medi-
cus Burggravius in plusculis libel-
lis ſonderlich in ſpirit. anim. im-
mer. exul. Roſen. anat. beskrifn.
p. 201. ſeq. I. H. Schulze phyſiol.
p. 77. Apperley obſ. p. 34. Anony-
mus auctor. elem. d’anat. raiſ. p.
283. v. Geuns de vita p. 32. I. Hill
on nerves p. 9. L. du Bois de flui-
di nerv. exſiſt. Montp. 1755. l. c.
Fermyng in einem beſondern Werk-
gen, darinnen er, die Stimmen,
welche fuͤr uns ſind, erzaͤhlt, phy-
ſiol. p. 146.
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