ze Verrichtung dieser Muskeln sey (c), oder daß die völli- ge Kraft der Ungleichdreiseitigen nicht blos auf das Hals- beugen darauf gehe.
§. 22. Der Zizzenmuskel des Brustbeins, (Sternomastoideus) und Schlüsselbeins. (Cleidomastoideus.)
Man mag aus diesem Muskel einen einzigen Mus- kel (d), oder zween machen (e), so wird der Unterschied nicht gros seyn, und ich habe beiderlei natürlich gefunden. Wenn man zween macht, die die Drosselader von einander scheidet, so entsteht der Zizzenmuskel des Brustbeins mit seiner sehr starken Sehne von dem obern Seitentheile des Brustbeins, wo sich der kleine ausgerandete Galgen anfängt (f), und es fügt sich an ihn von aussen und oben vom Brustbeine, nahe bei dem Knorpel der ersten Rib- be, eine dreiekkige Ausspannung, welche ich oft gefunden, von da steigt er auswerts, und rükkwerts herauf, erwei- tert sich zu einem nicht zu verachtenden Bauche, und endigt sich endlich mit einem schmalen und in erwachsenen Körpern zugleich sehnigen Körpern, weit über den Zizzenförmigen Theil des Schläfenkno- chens (g) bei der Furche, die den Zweibäuchigen Muskel hervorbringt, ferner hinter dem milzförmigen Muskel,
eben-
(c)[Spaltenumbruch]WINSLOW. expos. n. 1152. wegen der grossen Festigkeit der er- sten Ribbe. Auch Hamberger läugnet es. Von der zwoten Ribbe aber gesteht, daß sie vom Ungleich- dreiseitigen erboben werde. i. b. winslow. Memoir. de l' Acad. 1738. S. 76.
(d) Am Menschen vereinigte sie vesal. L. II. c. 28. u. a. m.
(e)[Spaltenumbruch]EVSTACH. ossium Exam. S. 210. und albin. angef. Ort. S. 196. winslow. n. 307. ob er sie gleich dem Namen nach nicht von einander absondert.
(f)ALBIN. T. XVI. S. 25. c. c. T. II. evstagh. T. 32. 35.
(g)EVSTACH. T. 35. al- bin. f. 25. T. 16.
Das Atemholen. VIII. Buch.
ze Verrichtung dieſer Muskeln ſey (c), oder daß die voͤlli- ge Kraft der Ungleichdreiſeitigen nicht blos auf das Hals- beugen darauf gehe.
§. 22. Der Zizzenmuskel des Bruſtbeins, (Sternomaſtoideus) und Schluͤſſelbeins. (Cleidomaſtoideus.)
Man mag aus dieſem Muskel einen einzigen Mus- kel (d), oder zween machen (e), ſo wird der Unterſchied nicht gros ſeyn, und ich habe beiderlei natuͤrlich gefunden. Wenn man zween macht, die die Droſſelader von einander ſcheidet, ſo entſteht der Zizzenmuskel des Bruſtbeins mit ſeiner ſehr ſtarken Sehne von dem obern Seitentheile des Bruſtbeins, wo ſich der kleine ausgerandete Galgen anfaͤngt (f), und es fuͤgt ſich an ihn von auſſen und oben vom Bruſtbeine, nahe bei dem Knorpel der erſten Rib- be, eine dreiekkige Ausſpannung, welche ich oft gefunden, von da ſteigt er auswerts, und ruͤkkwerts herauf, erwei- tert ſich zu einem nicht zu verachtenden Bauche, und endigt ſich endlich mit einem ſchmalen und in erwachſenen Koͤrpern zugleich ſehnigen Koͤrpern, weit uͤber den Zizzenfoͤrmigen Theil des Schlaͤfenkno- chens (g) bei der Furche, die den Zweibaͤuchigen Muskel hervorbringt, ferner hinter dem milzfoͤrmigen Muskel,
eben-
(c)[Spaltenumbruch]WINSLOW. expoſ. n. 1152. wegen der groſſen Feſtigkeit der er- ſten Ribbe. Auch Hamberger laͤugnet es. Von der zwoten Ribbe aber geſteht, daß ſie vom Ungleich- dreiſeitigen erboben werde. i. b. winſlow. Memoir. de l’ Acad. 1738. S. 76.
(d) Am Menſchen vereinigte ſie veſal. L. II. c. 28. u. a. m.
(e)[Spaltenumbruch]EVSTACH. oſſium Exam. S. 210. und albin. angef. Ort. S. 196. winſlow. n. 307. ob er ſie gleich dem Namen nach nicht von einander abſondert.
(f)ALBIN. T. XVI. S. 25. c. c. T. II. evſtagh. T. 32. 35.
(g)EVSTACH. T. 35. al- bin. f. 25. T. 16.
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Das Atemholen. VIII. Buch.
ze Verrichtung dieſer Muskeln ſey (c), oder daß die voͤlli-
ge Kraft der Ungleichdreiſeitigen nicht blos auf das Hals-
beugen darauf gehe.
§. 22.
Der Zizzenmuskel des Bruſtbeins,
(Sternomaſtoideus)
und Schluͤſſelbeins. (Cleidomaſtoideus.)
Man mag aus dieſem Muskel einen einzigen Mus-
kel (d), oder zween machen (e), ſo wird der Unterſchied
nicht gros ſeyn, und ich habe beiderlei natuͤrlich gefunden.
Wenn man zween macht, die die Droſſelader von einander
ſcheidet, ſo entſteht der Zizzenmuskel des Bruſtbeins
mit ſeiner ſehr ſtarken Sehne von dem obern Seitentheile
des Bruſtbeins, wo ſich der kleine ausgerandete Galgen
anfaͤngt (f), und es fuͤgt ſich an ihn von auſſen und oben
vom Bruſtbeine, nahe bei dem Knorpel der erſten Rib-
be, eine dreiekkige Ausſpannung, welche ich oft gefunden,
von da ſteigt er auswerts, und ruͤkkwerts herauf, erwei-
tert ſich zu einem nicht zu verachtenden Bauche,
und endigt ſich endlich mit einem ſchmalen und in
erwachſenen Koͤrpern zugleich ſehnigen Koͤrpern, weit
uͤber den Zizzenfoͤrmigen Theil des Schlaͤfenkno-
chens (g) bei der Furche, die den Zweibaͤuchigen Muskel
hervorbringt, ferner hinter dem milzfoͤrmigen Muskel,
eben-
(c)
WINSLOW. expoſ. n. 1152.
wegen der groſſen Feſtigkeit der er-
ſten Ribbe. Auch Hamberger
laͤugnet es. Von der zwoten Ribbe
aber geſteht, daß ſie vom Ungleich-
dreiſeitigen erboben werde. i. b.
winſlow. Memoir. de l’ Acad.
1738. S. 76.
(d) Am Menſchen vereinigte ſie
veſal. L. II. c. 28. u. a. m.
(e)
EVSTACH. oſſium Exam.
S. 210. und albin. angef. Ort.
S. 196. winſlow. n. 307. ob
er ſie gleich dem Namen nach nicht
von einander abſondert.
(f) ALBIN. T. XVI. S. 25.
c. c. T. II. evſtagh. T. 32. 35.
(g) EVSTACH. T. 35. al-
bin. f. 25. T. 16.
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Haller, Albrecht von: Anfangsgründe der Phisiologie des menschlichen Körpers. Bd. 3. Berlin, 1766, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/haller_anfangsgruende03_1766/86>, abgerufen am 27.11.2024.
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